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Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 16:51
von Citronella
Nachdem ich jetzt den ganzen Thread gelesen habe, kann ich nur sagen: Hut ab >:d< Sabine, du meisterst das Leben!

Ich wünsche der Mama eine gute Versorgung im Bremer Krankenhaus und dir samt Anhang den verdienten entspannten Urlaub - alles Gute!

Saludos
Citronella

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 17:32
von Josefine
Danke für den Bericht Sabine, >:d< nun wissen wir alle, wie es im öffentlichen Krankenhaus von Torrevieja abläuft.

Sabine hat geschrieben:
Sparprogramm des Personals, z.B.muss ein Bettlägiger eine Notdurft gegen 22h verrichten ,klingelt er , die Bettpfanne kommt um 23h, wird dann zügig nach dem Frühstück, auf mehrmaligem Drängen des Patienten , um 10h abgeholt. Vorteil für den Patienten, er muss bei allen Eventuellitäten nicht warten..., die "Bettpfanne" ist ja schon da . Heute das 1. Mal laufen , geheilt  , entlassen  !! Verbandswechsel + Infusion in 2 Tage in einer ambulanten Station , nach 4 Wochen Kontrolle im Kh !!!


Sabine, Du hast aber auch geschrieben: Meine Schwester hat heute Nacht dort geschlafen, was das Personal sehr begrüßt hat

Insofern konnte doch Deine Schwester die Bettpfanne entfernen.
Diese Möglichkeit, dass die Angehörigen mit im Krankenhauszimmer schlafen, hat man in Deutschland nun nicht.

Wäre mal interessant zu erfahren, wie die Sache mit der Bettpfanne laufen würde, wenn man Alleinstehend ist und sich Niemand aus dem Bekanntenkreis zur Verfügung stellt, dort zu übernachten. :-?

Sabine, Deiner Mutter wünsche ich ebenfalls eine schnelle Heilung und eine erfolgreiche Reha in Deutschland. :)

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 22:29
von nurgis
Ich habe durch meinen Mann sehr viele Krankenhausaufenthalte hier und in Deutschland miterlebt.

Hier wurde ich erst geschockt, denn man erwartete die Pflege selbstverständlich von mir. Als ich sagte ich müsse zurück, da 2 Hunde im Haus, war die Antwort : fahren sie zurück, lassen die Hunde kurz `raus und kommen dann wieder.Ganz abgesehen von der Entfernung Benidorm-Moraira fand ich den Vorschlag unmöglich. Wir haben(noch zu zweit) weit über 1400,- € Krankenversicherung im Monat (!) bezahlt und nun Eigenleistung ?

In Deutschland sieht man mehr die Versicherung als so eine an.
Warum ist man dann hier ? Vielleicht weil es dem Kranken gut tut ? Es ist schwierig es gegeneinander aufzurechnen. Ein Grund, die preiswerteren Pflegekräfte, dafür dann aber wieder keine Sachleistung der Pflegeversicherung.

Übrigens wenn mal jemand einen ,ohne Auslandskrankenversicherung wegen Vorbelastung,nach Deutschland bringen will, hier die ca. Preise: Krankenwagen mit Sanitäterbegleitung, 6500.- bis 12000,- €, mit Flug 20-25000,- € . Stand 2014 /15 . Wir machten so einen billigen Transport.

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 22:41
von Ondina
Hallihallo,


jetzt muss ich mich ja doch mal melden um unsere Erfahrungen im Krankenhaus Torrevieja zu schildern da wir ja auch schon einige gemacht haben.

Das erste mal war es ein Notfall . Mein Mann hatte eine allergische Reaktion auf Mandarinen und bekam keine Luft mehr, Wir sind in die Notaufnahme gefahren und innerhalb 15 Minuten wurde er behandelt nach einer gründlichen Anamnese. Der Arzt sprach Englisch und Spanisch .Die Kommunikation hat keine Probleme bereitet.

Das zweite mal war es eine Hüft OP.Mein Mann hat ein neues Hüftgelenk erhalten. Die Vorgespräche fanden mit Herrn Dr.Lachowicz statt ,einem Polen der in Deutschland Jahre lang in Köln an der Uni - Kinik gearbeitet hat.Nachdem wir den Termin der OP bekommen haben sind wir morgens zum einchecken in das Krankenhaus gefahren. Er wurde aufgenommen und wir mussten bis zur OP in einem Warteraum warten.
Als er dann aufgerufen wurde durfte ich Ihn begleiten als er vorbereitet wurde.Ich musste mir einen Kittel und eine Haube aufsetzten und habe ihm dabei geholfen seine OP Kleidung anzulegen. Eine Schwester hätte das auch erledigt aber da ich ihn nun mal begleiten durfte konnte ich das genau so gut.
Er wurde dann in einen Raum gebracht in dem er einen Zugang gelegt bekommen hat und rasiert wurde,Ihm wurde ein Beruhigungsmittel gespritzt und das zu operierende Bein wurde gekennzeichnet. Darüber haben wir dann noch Scherze mit der Schwester gemacht. Die ganze Zeit über durfte ich bei Ihm bleiben um zu übersetzten.Mein Spanisch ist übrigens nicht perfekt aber ich bin sehr gut klar gekommen.
Kurze Zeit später wurde er dann zur OP abgeholt.
Ich wurde in einen Warteraum gebracht und mir wurde erklärt das ich mit einer Patientennummer die ich erhalten habe die ganze Zeit über den Stand der Operation kontrollieren könne.In dem Warteraum gab es eine Art PC/ Monitor mit Tastatur in dem man die Nummer eingeben konnte und auf dem Bildschirm über den Verlauf der OP informiert wurde.Einleiten der Narkose-OP-Aufwachraum und das ich nun in das Zimmer XYZ auf Station X gehen könne um dort auf meinen Mann zu warten. Eine halbe Stunde später wurde er in das Zimmer gebracht .

Auch über die Nachsorge können wir uns nicht beschweren. Wenn mein Mann geklingelt hat ist eine Schwester in kurzer Zeit in das Zimmer gekommen. Die Schwestern sprachen fast alle auch Englisch. Ich habe alles sofort erhalten wonach ich gefragt habe und es wurde mir mitgeteilt wenn ich Hilfe benötigen sollte einfach zu klingeln. Ich hatte nicht den Eindruck einer Unterbesetzung ....ganz im Gegenteil.Ungewöhnlich ist tatächlich das mein Mann nach 3Tagen entlassen wurde. Er wurde dann zu Hause ambulant weiter betreut was ich dann übernommen habe da das reinigen und verbinden der Wunde kein wirkliches Problem darstellte.Eine Reha gab es nicht das haben wir selbst im Pool durch entsprechende Übungen erledigt.

Es würde jetzt den Rahmen sprengen noch groß über die Nachsorge im Krankenhaus zu schreiben .Alles verlief sehr gut .Jährlich wird die Hüfte nun untersucht und wir haben einen Termin bei Herrn Dr Lachowitz. Jetzt am 16.10 gerade wieder.

Das tut mir wirklich sehr,sehr Leid das Ihr keine so gute Erfahrungen gemacht habt Sabine aber wir können Deine Darstellung nicht bestätigen. Mein Mann fühlte sich im Krankenhaus Torrevieja sehr gut aufgehoben, abgesehen von der Verpflegung ;)

Gute Besserung für Deine Mutter ,ich hoffe sie kommt schnell wieder auf die Beine.Alles Gute!!!!!

L.G

Britta

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 23:28
von Sabine
Josefine hat geschrieben:Danke für den Bericht Sabine, >:d< nun wissen wir alle, wie es im öffentlichen Krankenhaus von Torrevieja abläuft.

Sabine hat geschrieben:
Sparprogramm des Personals, z.B.muss ein Bettlägiger eine Notdurft gegen 22h verrichten ,klingelt er , die Bettpfanne kommt um 23h, wird dann zügig nach dem Frühstück, auf mehrmaligem Drängen des Patienten , um 10h abgeholt. Vorteil für den Patienten, er muss bei allen Eventuellitäten nicht warten..., die "Bettpfanne" ist ja schon da . Heute das 1. Mal laufen , geheilt  , entlassen  !! Verbandswechsel + Infusion in 2 Tage in einer ambulanten Station , nach 4 Wochen Kontrolle im Kh !!!


Sabine, Du hast aber auch geschrieben: Meine Schwester hat heute Nacht dort geschlafen, was das Personal sehr begrüßt hat

Insofern konnte doch Deine Schwester die Bettpfanne entfernen.
Diese Möglichkeit, dass die Angehörigen mit im Krankenhauszimmer schlafen, hat man in Deutschland nun nicht
Wäre mal interessant zu erfahren, wie die Sache mit der Bettpfanne laufen würde, wenn man Alleinstehend ist und sich Niemand aus dem Bekanntenkreis zur Verfügung stellt, dort zu übernachten. :-?

Sabine, Deiner Mutter wünsche ich ebenfalls eine schnelle Heilung und eine erfolgreiche Reha in Deutschland. :)
Liebe Josefine, leider hat meine Schwester nur am Tag der OP und am Abreisetag im Kh geschlafen . Das Dilemma mit der Bettpfanne, wäre somit nie aufgetaucht. Das tägliche Waschen wurde grundsätzlich vergessen ,evtl auch nicht nötig??? Somit muss der Patient auf seine Angehörigen hoffen , die Wasser und Seife reichen können . Alleinstehenden Menschen , die nicht auf Besuch hoffen können , wird das Selbstwertgefühl massiv herunter geschraubt, dann steht der arme Patient auf verlorenem Posten und ist der Willkür des Personals hoffnungslos ausgeliefert , LG Sabine

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Mi 11. Okt 2017, 23:39
von nurgis
@Ondina , ihr habt Glück gehabt. Wir in Denia nicht und in Benidorm wenig.

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Do 12. Okt 2017, 00:03
von Josefine
Hallo Sabine, das Wichtigste ist natürlich, ob das OP-Ergebnis gut ausgefallen ist (z.B. Beinlänge identisch etc.).
Wenn die anschließende Betreuung durch das Pflegepersonal nicht so optimal war, dass vergißt man dann irgendwann.

Danke Ondina, dass Du uns Eure Erfahrungen mit dem Krankenhaus Torrevieja schilderst. >:d<
Wir haben auch schon mit anderen Residenten gesprochen, die berichteten auch positiv.
Ist natürlich auch beruhigend, gerade wenn man dauerhaft an der Costa Blanca - Süd lebt.

Ondina, ich hätte noch eine Frage zur Wartezeit auf einen OP-Termin.
Wie lange hat es denn gedauert, von der der Voruntersuchung bis zum OP-Termin?

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Do 12. Okt 2017, 10:43
von Ondina
Josefine hat geschrieben: Ondina, ich hätte noch eine Frage zur Wartezeit auf einen OP-Termin.
Wie lange hat es denn gedauert, von der der Voruntersuchung bis zum OP-Termin?

Hallo Josefine,

nach den ganzen Voruntersuchungen die schon einiges an Zeit gekostet und sehr gründlich waren, unter anderem mit dem Anästhesisten, wurde uns gesagt das es sehr schnell gehen könnte und sich das Krankenhaus telefonisch 2-3 Tage vorher bei uns meldet. Wir haben ca 4 Wochen gewartet ( nach den ganzen Voruntersuchungen).In den Sommermonaten werden vorwiegend nur Notfälle operiert dann werden keine Termine vergeben.

Man kann die spanische Krankenpflege nun mal nicht mit einer Deutschen vergleichen. Hier wird davon ausgegangen das sich Familie und Freunde aktiv an der Pflege des Kranken beteiligen.Was unter Spaniern auch völlig normal ist.Hier putzt die Enkelin nach dem "Geschäft" der Oma den Popo ab, was in D in den meisten Fällen undenkbar ist.
In den Badezimmern im Krankenhaus Torrevieja liegen Waschlappen aus zur einmaligen Benutzung.Getränkt mit Seife. Damit kann der Patient von den Angehörigen gewaschen werden.

Wenn Hilfe benötigt werden sollte ,muss diese Angefordert werden ,und am besten nicht nur durch das klingeln nach einer Schwester. Von alleine passiert da nichts.Sei es der Toilettengang oder das Waschen.Selbst erlebt....
Aber wenn ich diese Hilfe mit Nachdruck angefordert habe, da ich nun mal körperlich nicht in der Lage war meinen Mann in das Badezimmer zu bringen ,kam diese innerhalb kürzester Zeit..

Ich kann nicht sagen wie es abläuft wenn keine Angehörigen oder Freunde zur Verfügung stehen aber ich bin mir sicher das man im Krankenhaus Torrevieja gut aufgehoben ist,denn die medizinischen Leistungen sind sehr gut.

Wenn man eine 24 Stunden Versorgung haben möchte denke ich wäre es besser sich privat zu Versichern.

Lieben Gruß

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Do 12. Okt 2017, 11:16
von Josefine
.
Danke @Ondina für Deine schnelle und ausführliche Antwort. >:d<

Re: Das Leben kommt immer anders

Verfasst: Do 12. Okt 2017, 23:16
von Ondina
Gerne!