Gedanken zum Thema "Corona"

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Atze
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Atze »

Ich habe fast mein halbes Berufsleben OP-Masken auf gehabt. Diese waren keineswegs "dichter" als die heutigen Papier/Vlies-Masken. Ich habe sogar den Eindruck dass diese eher noch unkomfortabler sind, das mag aber an meinem Alter liegen.
Prinzipiell gibt es auch chirurgische Masken mit Gummibändern. Diese sind aber bei Operationen unpraktisch und könnten auch mal von den Ohren rutschen und in den offenen Bauch fallen.
Der bei der Dissertation festgestellte CO2-Anstieg hat für Lungengesunde keine Bedeutung.
Für COPD-Patienten aber, die sowieso unter Hyperkapnie leiden, ist schon ein kleiner Anstieg äußerst quälend.
LG Atze
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housecat
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von housecat »

Dass Hyperkapnie quälend ist, das glaube ich sofort.

Das ein MNS diese auslöst, das glaube ich schon weniger. Gegenstudie:

https://www.forbes.com/sites/ninashapir ... g-disease/.

Dass jemand mit (echten) Lungenproblemen ohne wirksame Schutzmaßnahme besser dran ist, das glaube ich nicht.

Das die Renitenzler:innen in Supermarkt und Bahn alle attestierfähige Psychos sind, das würde ich bezweifeln. Sehen in der Mehrzahl schon so aus als wär noch ordentlich Luft zum Meckern vorhanden...

Gruß // Housecat
Scandy
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Scandy »

housecat hat geschrieben: Di 13. Okt 2020, 22:37
Dass jemand mit (echten) Lungenproblemen ohne wirksame Schutzmaßnahme besser dran ist, das glaube ich nicht.

Gruß // Housecat
Welche Schutzmassnahmen gibt es für Menschen mit verminderter Lungenkapazität?
:idea:
Keller, einschliessen, oder ;)

BITTE NICHT FALSCH VERSTEHEN: es geht mir nicht um den Nutzen beim Tragen einer Maske, doch stelle ich mir gerade hier die Frage, ob die Hobby Google'isten die Maske nun zum Symbol machen: ganz nach der Frage "ich bin schlauer und weiss alles"

Dabei werden diejenigen oftmals diskriminiert, welche von allen :!: Ländern mit oder ohne Pflicht vom Tragen der Maske ausgenommen werden.

Scandy
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Atze
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Atze »

Hm, die Studien widersprechen sich, bzw sind nicht ganz vergleichbar: Während die Dissertation unter Maskengebrauch bei Gesunden einen leichten CO2-Anstieg aber keinen O2-Abfall beschreibt, zeigt die hier verlinkte Studie bei den COPD-Patienten einen erkennbaren pO2-Abfall aber keine signifikante Änderung beim pCO2 (Bei Gesunden wurde der pCO2 nicht gemessen).
pO2:Werte in mmHg:
Gesunde: 95 bis 98
COPD - Kranke hier: 77 im Schnitt ohne Maske
COPD - Kranke hier: 73 im Schnitt mit Maske.

Fazit: Es besteht je nach Studie unter der Maske ein CO2-Anstieg bzw. ein O2- Abfall. Inwieweit dies bei COPD-Kranken, die in bestimmten Situationen wirklich um jedes Molekül kämpfen, bedeutsam wird, ist schwer zu sagen. Ich halte die Ausnahme von der Maskenpflicht für Patienten mit eindeutig gestörtem pulmonalen Gasaustausch (z. B. COPD) für gerechtfertigt.
Unbestritten gibt es aber auch viel Einbildung: Wir kennen alle die Fensteraufreißer, die behaupten, sonst "keine Luft" zu bekommen.
Jetzt allerdings gibt es für das Fensteröffnen einen (anderen) Grund.
LG Atze
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housecat
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von housecat »

Frühaufsteher, mmh? Leute mit mobilem Sauerstoffkonzentrator sind selbstverständlich entschuldigt, gar keine Frage.

Gruß // Housecat
Eisbär
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Eisbär »

Da heute eine Diskussion über Reiseregeln innerhalb von DE stattfindet, hier mal zwei einfache Grafiken über ein paar ausgewählte Länder in Europa. Die erste zeigt die 7-Tage Fallinzidenz je 100.000 Einwohner, die zweite die 7-Tage-Todesfallinzidenz je 100.000 Einwohner. Man erkennt deutlich, dass die Sterblichkeit in der "zweiten Welle" bisher vielfach geringer ist, als in der ersten Welle, obwohl die Fallinzidenz teilweise deutlich höher liegt. Auf die sichtbaren Unterschiede in den Ländern möchte ich hier nicht eingehen,sondern den Gesamtverlauf zeigen.

Meine Fragen dazu:
- Warum erkennt man bisher keine hohe Sterblichkeit durch die Erkrankten in der "zweiten Welle"?
- Wird nur einfach soviel mehr getestet (aufgrund Verfügbarkeit), dass die Fallinzidenz wie unter einer Lupe erscheint?
- Ist der "Grenzwert" von 50 bei der 7-Tage-Fallinzidenz dann noch sinnvoll/richtig?

Grafiken (von mir erstellt aus Zahlen von Worldometer, ohne Gewähr)
201023 Fallinzidenz.jpg
201013 Todesfallinzidenz.jpg
(Zu Spanien: Bisher wurden die Zahlen in ES nachträglich korrigiert, daher könnte das "Absinken im September" in der Grafik nicht von Dauer sein)

Ich halte Schutzmassnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung des Virus für die richtigen Massnahmen. Dabei sollten die einschränkenden Entscheidungen aber aufgrund der Realität und den Zahlen und Daten erfolgen, und nicht auf anderweitigen Gründen basieren.
Scandy
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Scandy »

housecat hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 08:03 Leute mit mobilem Sauerstoffkonzentrator sind selbstverständlich entschuldigt, gar keine Frage.

Gruß // Housecat
Scandy hat geschrieben: Di 13. Okt 2020, 23:15 doch stelle ich mir gerade hier die Frage, ob die Hobby Google'isten die Maske nun zum Symbol machen: ganz nach der Frage "ich bin schlauer und weiss alles"

Dabei werden diejenigen oftmals diskriminiert, welche von allen :!: Ländern mit oder ohne Pflicht vom Tragen der Maske ausgenommen werden.

Scandy
Meines Wissens ist die künstliche Zufuhr von Sauerstoff kein Kriterium aufgrund von Atemwegsproblemen von der Maskenpflicht befreit zu sein.
:idea:
Doch es finden sich ja auch immer wieder Leute, welche die Schwerbehinderte darauf hinweisen, dass sie nichts auf dem speziell für sie eingerichteten Parkplatz zu suchen haben, da sich kein Rollstuhl im Auto befindet. :roll:

Nicht jede Behinderung ist für Mitmenschen ersichtlich - und das ist auch gut so :!:

Scandy
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vitalista
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von vitalista »

Scandy hat geschrieben: Di 13. Okt 2020, 23:15
Welche Schutzmassnahmen gibt es für Menschen mit verminderter Lungenkapazität?
:idea:
Keller, einschliessen, oder ;)

BITTE NICHT FALSCH VERSTEHEN: es geht mir nicht um den Nutzen beim Tragen einer Maske, doch stelle ich mir gerade hier die Frage, ob die Hobby Google'isten die Maske nun zum Symbol machen: ganz nach der Frage "ich bin schlauer und weiss alles"

Dabei werden diejenigen oftmals diskriminiert, welche von allen :!: Ländern mit oder ohne Pflicht vom Tragen der Maske ausgenommen werden.

Scandy
Ich denke, niemand, der nicht selbst eine COPD hat, kann beurteilen, wie sich das anfühlt, wenn dann eine Maske getragen werden soll.
Und wer damit geplagt ist, sollte auch selbst entscheiden dürfen, ob er sich dann auch ohne Maske unter die Menschen traut.Außerdem, wenn ich mich so umsehe und feststelle, wie wenig Menschen ohne Maske rumlaufen, sind sowieso sehr wenige "COPDler"unterwegs.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Miesepeter »

Zitat Scandy:"...Parkplatz zu suchen haben, da sich kein Rollstuhl im Auto befindet...". Genauso müssen blinde Fahrer immer einen Blindenhund mit positivem Sehtest dabei haben - ich glaube mich beißt ein Pferd. Der Parkausweis wird in Spanien an alle mit wenigstens 33% Behinderung UND eingeschränkter Mobilität ausgegeben, und berechtigt zum Parken auf ausgewiesenen ÖFFENTLICHEN Plätzen und Wegen. Das Aufstellen entsprechender Hinweisschilder auf privaten Grundstücken kann bestenfalls als Empfehlung und die Nutzung durch einen (noch) Nicht-Behinderten auf keinen Fall als Ordnungswidrigkeit gesehen werden. Rücksicht bzw. Fehlen derselben stehen auf einem anderen Blatt.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von JanV »

Eisbär hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 08:36 Da heute eine Diskussion über Reiseregeln innerhalb von DE stattfindet, hier mal zwei einfache Grafiken über ein paar ausgewählte Länder in Europa. Die erste zeigt die 7-Tage Fallinzidenz je 100.000 Einwohner, die zweite die 7-Tage-Todesfallinzidenz je 100.000 Einwohner. Man erkennt deutlich, dass die Sterblichkeit in der "zweiten Welle" bisher vielfach geringer ist, als in der ersten Welle, obwohl die Fallinzidenz teilweise deutlich höher liegt. Auf die sichtbaren Unterschiede in den Ländern möchte ich hier nicht eingehen,sondern den Gesamtverlauf zeigen.

Meine Fragen dazu:
- Warum erkennt man bisher keine hohe Sterblichkeit durch die Erkrankten in der "zweiten Welle"?
- Wird nur einfach soviel mehr getestet (aufgrund Verfügbarkeit), dass die Fallinzidenz wie unter einer Lupe erscheint?
- Ist der "Grenzwert" von 50 bei der 7-Tage-Fallinzidenz dann noch sinnvoll/richtig?
Du hast da eine Frage gestellt, die mir auch ständig auf der Zunge brennt. Man testet jetzt, in den letzten Wochen, gut dreimal so viel, als in den Spitzenzeiten der 1. Welle. Die angefügte Grafik (aus dem täglich erscheinendem RKI-Bericht) zeigt es eindeutig (insofern man die Zahlen glauben kann). Ob man damals nicht konnte, nicht wollte, nicht durfte oder was auch immer, das weiß ich nicht. Ich bin schon seit langem der Meinung, dass die Zahlen der Infizierten/Erkrankten und vielleicht auch der Toten viel höher sind, als uns die offiziellen Stellen zu vermitteln versuchen. Durch diese Tabelle fühle ich mich bestätigt.
Wenn man im Frühjahr genauso viel getestet hätte wie jetzt, würden die Zahlen ganz anders aussehen. Nimm einfach die Zahl der Tests der Woche 39 und setzt sie in die Woche 14 mit der Positiv-Quote von 9,03%. Dann wären bei dieser Testanzahl keine ca 37000, sondern ca 105000 Infizierte. Unsere Superzahlen, das Selbstlob und die ständige Schulterklopferei wären dahin. Man kann es auch umdrehen. Wenn man jetzt genauso wenig testen würde wie im Frühjahr, dann haben wir jetzt (auf dem Papier) wesentlich weniger Infizierte und die ganzen Maßnahmen wären obsolet. Genau das, was man jetzt ganz leise der Türkei vorwirft. Wahrscheinlich kann man es aber nicht so einfach übertragen, jedenfalls nicht 1:1.
Nichts desto trotz glaube ich, dass sich unsere Regierung absolut verritten hat, besoffen durch die Bewunderung der Welt, wie toll bei uns alles läuft. Ich bin schon der Meinung, dass unser Gesundheitssystem gut ist, unsere Fachleute gut sind, unsere Politiker genauso schlecht und unqualifiziert sind, wie die in den anderen Ländern. Auch, dass es bei uns ein anderes gesellschaftliches Leben gibt, als in den hart betroffenen Italien und Spanien. Oder, dass wir als Volk viel disziplinierter sind, als z.B. die Amerikaner. Aber es erklärt für mich nicht den riesigen Unterschied in der Inzidenz. So viel besser und so viel anders sind wir auch wieder nicht.


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Jan
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