Immobilien in Spanien - Noch warten oder jetzt kaufen?

[TorreHoradada]

... aber grade so, was ich bisher an klassischen "Ferienhäusern" an der nördlichen Costa Blanca gesehen habe, sind die natürlich anders aufgeteilt als ein Wohnhaus. Tolle Aussenanlage, grosser Wohnraum, Möglichkeiten zum niederlassen én Mass und natürlich die unzähligen Schlafzimmer, gerne auch deutlich unter 10qm. Nur wer will beim dauerhaften wohnen ein Kinderzimmer auf 6-8qm einrichten, oder dort ein vernünftiges Büro schaffen?
Und klar ist es geplant, dass wir uns einige Objekte zeigen lassen und uns inspirieren lassen werden. Auch eine Finca im Landesinneren, mit eigenen Orangenbäumchen und viiiiel Platz ist ja nicht ganz ohne Reiz

Genau küchenfee, hat seinen Reiz. Ich hab so das Gefühl so richtig wißt Ihr noch nicht was Euch denn so vorschwebt. Ist nur so ein Gefühl, mag mich täuschen, kann auch sein, dass Ihr schon Vorstellungen habt und nun nur noch einen günstigen Preis mit entsprechender Lage sucht.

Was Du da oben geschrieben hast ist ja auch wirklich so. Eine Finca hat ihren Reiz. Wenn Ihr keine Nachbarn haben wollt oder Euch selber versorgen wollt und viel Auslauf auf dem eigenen Grundstück. Oder das entsprechende Kleingeld verfügt aus dem Areal ein göttliches Himmelsparadies zu schaffen. Wenn Ihr auf der anderen Seite damit leben könnt, dass die Wege zum einkaufen oder Krankenhaus / Arzt oder Behörden und alles was da noch dazu gehört nur mit dem Auto zu erledigen sind. Wenn Ihr bereit seid auch einmal mehrere Stunden / Tage ohne Strom zu leben wenn Ihr keinen Stromkompressor habt. Wenn Ihr den Sommer nur in Eurer Finca verbringen wollt weil es draussen ohne Schatten nicht auszuhalten ist.

Und auch das Ferienhaus hat seinen Reiz. Kurze Wege zum Meer, zum einkaufen, Busverbindungen, persönliche Nachbarschaft trotzdem im Winter fast alleine. Wenn Ihr damit leben könnt im Sommer im Touristengebiet zu wohnen samt der Lautstärke, wenn Ihr es gut findet, dass man Euch kennt und grüßt, wenn Ihr auch mit einem relativ kleinen Grundstück leben könnt. Dann sind auch die kleineren Zimmer kein Problem. In 6m2 - 8 m2 bringe ich ein Büro unter. Zum schlafen benötige ich auch nur 12 m2, ich seh das Zimmer eh nicht wenn ich schlafe - und die Wohnzimmer oder offenen Wohn-, Esszimmer mit amerikanischer Küche sind auch meistens mindesten 20 m2 groß. Ab April bis ca. November spielt sich das Leben eh in Spanien draussen ab.

Mich stören da die kleineren Räume überhaupt nicht. Und auch Weihnachten haben wir soviel Platz, dass es auch als Resident völlig ausreicht.

Das soll alles keine Wertung oder eine Empfehlung für oder gegen das Eine oder Andere sein. Glaube eher wenn man ganz konkrete Vorstellungen mit Pro und Contra hat dann fällt auch die Entscheidung leichter. Wenn man dann noch für Alternativen offen ist und sich einig, jawohl das ist es was wir haben wollen dann dürfte einem "zufriedenen" Kauf ohne Reue nichts mehr im Wege stehen.

[Küchenfee]

Du hast die Vor- und Nachteile relativ gut dargestellt
Sicherlich haben wir unsere Wünsche und Vorstellungen und ich sag mal "Meerblick" und "viel Platz" stehen da beide ganz oben auf unserer Hitliste, wobei uns durchaus klar ist, dass wir uns wohl für eines von beidem entscheiden müssen
Geld spielt ebenso eine Rolle wie äussere Faktoren und wir haben sicherlich eine Liste im Kopf mit Kriterien, die unser Haus erfüllen müsste - um alles zu kriegen bräuchten wir halt einen Lottogewinn und solange der nicht kommt, müssen wir, wie überall im Leben, Kompromisse eingehen. Ich bin da aber ganz zuversichtlich und schau einfach mal, was Spanien für uns bereit hält

[FridaAmarilla]

Hallo Küchenfee, wir wohnen an der südl. Costa Blanca in der Nähe der Urbanisation La Marina. Ich glaube, wir haben hier genau das gefunden, was zumindest uns gefällt. Wir wohnen in einer kleineren Siedlung nur 5 km vom Meer entfernt, haben ein sehr großes Haus mit großen Räumen auf 2.500 m² Land. Das Meer um die Ecke, Krankenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten sind alle recht schnell erreicht, unsere Nachbarschaft ist multikulturell: Spanier, Deutsche, Holländer, Belgier, Briten.
Gerade weil auch alles recht schnell erreichbar ist und wir trotzdem kein kleines Ferienhäuschen haben, ist es für uns geradezu perfekt . Vielleicht findet Ihr ja etwas ähnliches im Norden und, es stimmt, zu allererst müßt Ihr natürlich Eure Vorstellungen genau wissen.

Euch allen noch einen schönen Tag
Anjelica

[kuba]

ich meine, es gibt ja wohl auch noch andere Alternativen außer Fincas oder Ferienhäuser in Urbanistaionen. Z.B. schöne Casas in gewachsenen Orten, auch in den Altstädten....aber klar, das muss jeder für sich entscheiden, denn die Erwartungen und auch die Ansprüche sind sicherlich verdammt unterschiedlich.

[TorreHoradada]

ich meine, es gibt ja wohl auch noch andere Alternativen außer Fincas oder Ferienhäuser in Urbanistaionen. Z.B. schöne Casas in gewachsenen Orten, auch in den Altstädten....aber klar, das muss jeder für sich entscheiden, denn die Erwartungen und auch die Ansprüche sind sicherlich verdammt unterschiedlich.

Ja, natürlich. Aber da sind wir ja auch schon wieder beim Thema Baujahr / Bausubstanz. Wenn ich in z. B. in Alicante arbeiten würde dann reicht mir da eine kleine Wohnung direkt in der Stadt. Ob ich nun am Wochenende die 50 KM dann zum Haus fahre wie viele Spanier das machen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber wenn es um einen Erwerb als Altersruhesitz geht dann denke ich ist der Wunsch nach Finca / Casa Ferien schon richtig.

[kuba]

wieso? wir haben z.B. in der Altstadt von Oliva ein tolles altes Dorfhaus gekauft, riesige Dachterasse, unverbaubarer Blick zum Meer, bei sehr klarem Wetter sieht man die Umrisse von Ibiza, 30 m bis zur nächsten Kneipe, 50 m zum nächsten Tante Emma Supermarkt....aber ok, das ist unsere Art zu wohnen.....

[TorreHoradada]

Um Gottes Willen, ich wollte niemanden beleidigen oder seine Art zu wohnen in Frage stellen.
Auch glaube ich, dass man dort zu Hause ist wo man sich wohl fühlt.
Und die Gründe warum der eine sich seine Immobilie dort und der andere dort und in anderer Weise gekauft hat, gehen mich auch nichts an. Wichtig finde ich, dass man sich wohl fühlt und diesen Kauf nicht bereut hat.

[kuba]

@ TorreHoradada

keine Panik, fühlte mich auch kein bisschen von dir angegriffen, wollte einfach nur mal schreiben, dass es halt mannigfaltige Vorstellungen davon gibt, wie man wohnen und leben möchte.....wenn jemand sich in seiner Umgebung wohlt fühlt, ist es doch super, egal wo und wie er wohnt.

[baufred]

... im Netz habe ich Werte gefunden von 400€ (einfache Bauweise) bis 700€ (Luxusbauweise) pro gebauter Quadratmeter, zzgl. Grundstück.
Ein 200qm Haus würde mich dann also zwischen 80.000€ und 140.000€ kosten. Sind das realistische Werte?

... eindeutig . Die Zahlen sind keineswegs realistisch.

... hier mal einige Daten zu Geschosswohnungen aus wiki.es:
http://es.wikipedia.org/wiki/Vivienda_en_Espa%C3%B1a

Huhu baufred, danke für die Info und den Link. Allerdings hab ich zu dem Link noch ne kleine Frage: Handelt es sich dabei nicht um die Verkaufspreise? 2009 knapp 1900€/qm erscheint mir eher wie der durchschnittliche Verkaufspreis, nicht wie die Baukosten.

... das geht aus der Übersicht leider nicht hervor ... da es sich um zeitaktuelle durchschnittliche Statistikdaten handelt, vermute ich, dass es sich um die Herstellkosten zuzügl. Gewinnaufschlag = Verkaufspreis zum Zeitpunkt der Auswertung handelt.
Anders sieht es im "Boletín económico de la construcción" aus; hier handelt es sich ebenfalls um Statistikdaten, aber hier um die reinen Herstellkosten (zeitnah alle 4 Monate ermittelt) als Rückmeldung normalerweise der Architekten nach Abrechnung der Baumaßnahme ... ähnliches gibt es auch hier in Deutschland). Dieses Zahlenmaterial dient zur genaueren Kostenschätzung der Planer für den Bauherrn nach Definierung eines bestimmten Standards. Ich selbst habe 2 Ausgaben dieses Boletín (1986 + 1991) mir mal in Spanien "erbettelt", um mal an die damaligen Kalkulationsansätze der Spanier für Neubauten zu kommen. Diese Zusammenstellung hat jeweils mehr als 200 Seiten und danach kann ein Gebäude über die einzelnen Teilleistungen schon sehr detailliert kalkuliert werden. Und im Anhang sind jeweils beispielhaft verschiedene Haustypen vom Geschosswohnungsbau über Industriebauten bis zum Einfamilienhaus in ihrer Kalkulation grob aufgeschlüsselt ... da ging es z.B. seinerzeit von Nobelvilla mit 1.500 DM/m² bis zum einfachsten Standardhäuschen mit ca. 700 DM/m² usw. ...

... das mal als "Background" - ist schon sehr fachspezifisch - könnt ihr auch gleich wieder vergessen

[Oliva B.]

b.t.w.: z.B. Holzfenster > ohne Dichtungen mit Einfachverglasung muss bei bestimmtem Nutzerverhalten durchaus kein Manko sein ... hat bauphysikalische Gründe [/color]

Da möchte ich gerne mit ein paar Vorurteilen aufräumen. Ich möchte in keinem unisolierten Haus wohnen, das sich im Sommer innen auf 30 Grad aufheizt und im Winter angenehme 8 Grad Außen- wie Innentemperaturen hat. Natürlich ist auch hier Isolierung angebracht, denn was nützt im Winter ein prasselnder Kamin, wenn die Hitze zum Schornstein und durch die Fenster nach draußen geht. Habt ihr euch schon einmal nach den aktuellen Kaminholz- und Gaspreisen erkundigt? Eine gute Isolierung ist nicht teuer, macht sich schnell bezahlt und bringt ein enormes Wohlgefühl.

Ich will damit auch nicht gesagt haben, dass die Materialien "schlecht" oder "minderwertig" sind. Ich glaube auch, dass z.B. ein in Folie und Styropor verpackter Bau vielleicht sehr gute Dämmwerte hat, aber im spanischen Klima nicht angebracht ist und vielleicht sogar nachteilig ist (Schimmel?). Ich wollte noch nicht einmal hier in Deutschland in so einer hochgedämmten "Plastiktüte" wohnen. Es ging mir nicht um die qualitative Bewertung (dafür fehlt mir das Fachwissen), sondern nur um die Kostenseite und auch das nur beispielhaft .... ein einfach verglastes Fenster ist billiger als eins mit Doppelverglasung.

Teddy, alles Nonsense, eine vernünftige Isolierung ist auch in Spanien durchaus angebracht. Leider hat es sehr lange gedauert, bis die Spanier dahinter gekommen sind, dass auch im Süden eine Isolierung von Vorteil ist, die im Sommer das Haus innen kühl hält und im Winter warm.
Ich weiß nicht, ob es jemand von euch schon erlebt hat: Man sitzt in einem spanischen Dorfhaus im Winter am Mittagstisch, der Kamin flackert gemütlich und schickt seine Wärme hoch zum Schornstein, unterm Tisch brennt ein Brasero, der die Beine erglühen und die Nieren fast erfrieren lässt, eine Heizung gibt es nicht, es ist so kalt, dass das Besteck fast aus der Hand fällt.
Im Sommer hingegen ist es sehr schön kühl in den Häusern, denn auch die wenigen Fenster, die Sonnenlicht ins Haus lassen könnten, sind verhangen.

[…]Wenn Ihr bereit seid auch einmal mehrere Stunden / Tage ohne Strom zu leben wenn Ihr keinen Stromkompressor habt. Wenn Ihr den Sommer nur in Eurer Finca verbringen wollt weil es draussen ohne Schatten nicht auszuhalten ist.

Hallo Torre,
hier möchte ich gern mit einigen Fehlurteilen aufräumen. Wir leben auf einer Finca. Ich kenne auch das Leben an der Küste, wo oft mal aus unerfindlichen Gründen (nicht nur bei Gewitter), der Strom ausfällt. Dieses Problem kennen wir hier nicht, da wir den Strom von der Sonne beziehen. Und irgendwie scheint sie immer, selbst wenn der Himmel verhangen ist. Stromausfall gibt es nicht und auch keine Stromschwankungen, die den Geräten so sehr schaden. Wenn wir mal viel Besuch haben, könnte es sein, dass wir vielleicht mal für ein Stündchen den Generator (der natürlich gedämmt und dementsprechend leise vor sich hinschnurrt) laufen lassen müssen. Das aber nur bei vielen aufeinander folgenden Regentagen im Winter.

Auch mit der Hitze kommt man hier sehr gut zurecht, denn sie ist nicht so schwül-warm wie an der Küste.Hier im Inland (wir liegen nicht im Süden der Provinz Alicante) liegen viele Fincas hoch in den Bergen. Schon auf einer Höhe von 600 m ist die Luft so f…trocken, dass man kaum schwitzt. Natürlich halten wir uns auch im Sommer draußen auf (ist neben dem Frühjahr die schönste Jahreszeit), doch wir haben im Gegenteil zur Küste wunderbar kühle Nächte. Da können es tagsüber angenehme 30 bis 35 Grad sein, nachts haben wir trotzdem nur max. 20 Grad (draußen) und in unserem voll isolierten Haus nicht viel mehr.
Aber es ist auch immer die Frage, was man braucht. Will man das ganze Jahr hier leben, stellt man ganz sicher andere Ansprüche als wenn man ein Haus oder eine Wohnung nur in den Ferien nutzen will.