Eine Ausstellung im Pariser Branly-Museum widmete sich dem Thema Menschenzoos. Ende des 19. Jahrhunderts war die Zurschaustellung "wilder Menschen" in Europa Usus – und sehr beliebt. Die Neigung der Menschen, schaudernd auf andere zu zeigen, ist bis heute ungebrochen.
Der aus Guadalupe stammende Fußballer Lilian Thuram, der 1998 mit Frankreichs Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewann und die Pariser Ausstellung leitet, hält die Neigung des Menschen, schaudernd auf andere zu zeigen, für ungebrochen. Die Menschenzoos von damals seien der Ausgangspunkt von bis heute verbreiteten rassistischen Vorurteilen, glaubt Thuram. Der Videokünstler Vincent Elka hat zur Ausstellung eine Filmcollage beigesteuert, die zeigt, wer heute alles als anders gelten mag: Menschen mit Down-Syndrom, Rollstuhlfahrer, Roma, Homosexuelle oder Muslime.
http://www.badische-zeitung.de/panorama ... 92156.html
Interessant zu dem Thema übrigens das Buch: MenschenZoos - Schaufenster der Unmenschlichkeit
Die MenschenZoos trugen entscheidend dazu bei, dass sich die rassistische Denkweise der "Wissenschaft vom Menschen" auf breite Bevölkerungskreise ausdehnte. Denn im Gefolge dieses rassistischen Trugbilds von den Fremden, dem die Pseudowissenschaft der damaligen Anthropologie das Mäntelchen der Objektivität umgehängt hatte, breitete sich rassistisches Denken unter großen Teilen der Bevölkerung westlicher Staaten aus. Ein Rassismus, der einige Jahrzehnte später schreckliche Folgen haben würde.
Die "MenschenZoos" zeigen uns die Entstehung unserer bis heute fortbestehenden Vorurteile und Ängste. Sie zeugen von der Spaltung der Menschheit in einen angeblich höherwertigen und einen angeblich minderwertigem Teil.
33 Forscher und Fachleute haben an diesem Buch mitgearbeitet.
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