Mal ein Erfahrungsbericht:
Ich bin ja einigermassen skeptisch in Bezug auf die E-Mobilität. Vor allem, weil für uns vorerst nur ein Hybid in Frage käme und ich nicht einsehe, weshalb ich zwei System an Stelle von Einem herumfahren soll.
Nun haben wir aber die Gelegenheit wahrgenommen und bei unserer letzten Reise ein E-Auto gemietet. Es wurde ein VW ID.3. 58 KWh. Voll ausgerüstet mit allen Schikanen.
Wir haben es während 3 1/2 Tagen benutzt. Das Fahrzeug wird durch Europcar vermietet und die Firma gibt eine garantierte Fahrstrecke von 300 Km an. Ich habe die voraussichtlichen Fahrten durchgecheckt und bin auf eine Fahrstrecke gekommen, die wesentlich ! unter dieser zu liegen kam.
Ich rechnete mit etwa 200 km maximal.
Abgerechnet wurden bei Fahrzeugrückgabe gerade einmal 152 km.
Dazu ist zu sagen: Wir hatten Zimmer in einem Hotel das etws erhöht gegen die Stadt lag. Das heisst, wir hatten immer Berg- und Tal-Fahrten zu unternehmen. Täglich ergaben sich 2 bis 3 Fahrten in die Stadt und zurück, wobei die Fahrstrecken kurz waren. Die längsten Strecken waren dabei die Fahrten vom und zum Flughafen (je ca. 18 km).
Das interessanteste Fazit daraus: Die Rekuperation der Batterie.
Wir starteten mit voller Batterie am Flughafen. Die Fahrstreckenanzeige gab uns rund 300 Km vor. Die Fahrt zum Hotel "kostete" etwa 10 km, da die Strecke hauptsächlich kaum Höhenunterschiede hatte.
Am Morgen führte die erste Fahrt dann den Berg runter in die Stadt. Und toll, am ersten Ankunftsort hat uns das Auto dann eine Anzeige von über 300 Km präsentiert.
Die Fahrten in der Stadt pendelten zwischen Verbrauch und Gewinn und die Rückfahrt am Abend auf den Berg dann ein kleines Minus. So gegen 290 km.
Das ging dann so bis zur Rückgabe.
Wir haben das Fahrzeug mit einer Reserve von 280 Km am Flughafen abgegeben.
Wir haben in 3 1/2 Tagen 152 Km zurück gelegt. Jeden Tag 1-2x in die Stadt und zurück auf den Berg. Dazwischen viel Stop and Go in der Stadt. Dabei war deutlich zu erkennen, dass Fahrten mit viel "Bremswegen" eine hohe Rückführung an Energie liefern, da das loslassen des Strompedals fast sofort auch zu einem Ladezyklus führt.
Ebenfalls deutlich ist der Unterschied zwischen sanfter Beschleunigung und "Kavalierstart". Ich habe dieses Mal versucht möglichst "batterieschonend" zu fahren. Nur am letzten Tag habe ich auf der Fahrt zum Flughafen zweimal so richtig "Vollstrom" gegeben. Und das hat sich sofort in einem extremen Verlust bei der angezeigten Fahrstrecke gezeigt. Was dann auch dafür verantwortlich war, dass wir das Fahrzeug im Minusbereich abgegeben haben. Sonst hätten wir evtl. noch Strom abgeliefert
Im Juli wird das Experiment wiederholt. Wir haben wieder ein E-Mobil geordert. Diese Mal wird dann etwas mehr und wohl auch etwas Autobahn gefahren. Dafür haben wir schon einmal eine Tankkarte vorbereitet (die wir dieses Mal natrülich nicht einmal angesehen haben).
Noch eine Bemerkung zum Fahrzeug. Sehr bequem und die Beschleunigung beeindruckend. Einige "Tricks" (Fahrhilfen) konnte ich noch nicht so richtig ausprobieren. Einige davon schon und die sind mehrheitlich tatsächlich hilfreich. Andere aber völlig überflüssig, wie z.B. die Sitzheizungen und die Steuerradheizung. Für ein E-Mobil wohl eher unnötig kilometerfressend. Die Geschwindikeitssteuerungen eher ablenkend und die automatische Abstandregelung, Bremsautomatik usw. sehr gewöhnungsbedürftig. Das Zeug funktioniert, aber nicht immer..... wobei das wohl auf mich zurück geführt werden kann. Mal sehen, ob ich es ohne Auffahrunfall schaffe
Also: Fortsetzung folgt in einigen Wochen
