Atze hat geschrieben: ↑Fr 18. Dez 2020, 12:27
JanV hat geschrieben: ↑Fr 18. Dez 2020, 11:42
Vor paar Wochen schrieb ich, dass sich der
Impfstoff zu einem
Kampfstoff entwickelt.
Ein böses Wort. Es blieb unbeanstandet. Warum sollte auch...
Ich zumindest hatte an dem Begriff Anstoß genommen. Weil er einfach nicht zutrifft.
Natürlich "kämpfen" die Wissenschaftler um ihn. Und es ist auch gut, dass es mehrere Produktionsansätze gibt. Dabei wird z. Zt. das genommen, was zuerst da (und - transparent geprüft - verträglich) ist. Einige Prozent Wirksamkeit machen da nichts aus, das regelt der Markt später.
Das ist richtig, du hast nachgefragt und ich (m)eine Erklärung dazu gegeben. Seitdem hat sich für mich nichts geändert, im Gegenteil, ich fühle mich nur weiter bestärkt.
Mir geht nicht unbedingt um die wissenschaftlichen Aspekte des Impfstoffes und seiner Entwicklung, sondern mehr um die politischen. Und da entstehen für mich doch einige Fragen, die unbeantwortet, oder in der Art wie sie erklärt werden, das Gefühl entstehen lassen, dass die Gesundheit bzw. das Gesundwerden der Menschen mehr von der Politik als von der Humanität abhängt. Einige von meinen Bedenken kann ich anführen, aber nur einige:
- Die vollkommene Missachtung und Kritik des russischen Impfstoffes, nur weil seine Zulassung nicht den Vorgaben entspricht. Da wir aber jetzt genau das gleiche machen und von Anfang an klar wurde, dass es auch nicht wesentlich anders geht, ist für mich dieser Grund nur vorgeschoben. Ich hätte mir vorgestellt, dass man sich mit den Russen zusammensetzt, außer sie nur zu verurteilen
- Genau das gleiche mit China
- Kritik an USA und UK für die Notfallzulassung, gleichzeitig aber Nichterwähnung von Canada, das das gleiche gemacht hat. Und das, obwohl wir wussten, dass wir genau das gleiche machen werden
- Dieser EU-Zulassungstermin am 29.12. – ich frage mich, was soll sich in den 3 Wochen an dem Impfstoff so großartig ändern, wenn bei EMA sowieso nur der gleiche Stapel Papier vorliegt. Wissenschaftlich sicher nichts, vielleicht wirklich nur die Bürokratie?
- Oder liegt der Grund vielleicht darin, dass die Bestellung/Lieferung des Impfstoffes nicht dem Bedarf entspricht und man will nur Zeit gewinnen (Stichwort Masken)
- Ist die EMA wirklich so viel besser, als dass sie unabhängig von den US, UK und Canada Zulassungsbehörden nochmal prüfen muss?
- Was führte dazu, dass der so wichtige Termin 29.12. jetzt problemlos auf den 21.12. vorgezogen wird? Vielleicht doch der Druck der „Straße“?
- Man hat offen zugegeben, dass der Impfstoff in ganz EU gleichzeitig freigegeben und ausgeliefert werden soll. Heißt das, dass dieser ausgesprochen politische Grund Vorrang vor Notlage in einzelnen Ländern hat?
- Medial wird eigentlich nur von einem „Impfstoff“ gesprochen. Wie er wirkt, muss man sich, als ein Normalo, zusammensuchen. Alleine das Wort „Impfstoff“ weckt aber in so einem Normalo falsche Assoziationen. Ich war überrascht, dass die Biontech Impfung nicht zu Immunisierung führt, sondern „nur“ zu einem leichteren Verlauf einer evtl. Erkrankung
- Usw usw
Verstehe mich nicht falsch. Ich bin weder Coronaleugner, noch Impfgegner. Im Gegenteil, ich habe einen Riesenrespekt vor dem Virus und verhalte mich auch entsprechend. Alle Maßnahmen werden respektiert, eingehalten, evtl. verstärkt. Trotz evtl. Nebenwirkungen lasse ich mich impfen, sobald ich an der Reihe bin. Lieber ein bisschen Fieber oder Kotzen, als Koma oder Beatmung. Aber ich habe meine Zweifel, ob die Humanität und die Sorgen um uns von der Politikseite nicht nur gespielt sind, weil mir die politischen Erwägungen bei vielen Entscheidungen höher angesiedelt vorkommen.