Spanienfisch hat geschrieben: ↑Mo 3. Jan 2022, 00:01
Zu 1 , darüber bin ich auch teilweise schockiert, ein kleines aber habe ich dennoch
Minderheiten verschaffen sich nun mal lautstark Gehör, siehe Atomkraftgegner, Stuttgart 21, Startbahn West am Frankfurter Flughafen, FfF
Allerdings hatten sie noch nie zuvor in der Geschichte eine Plattform, auf der sich Minderheiten so aufplustern konnten, wie seit der Etablierung sozialer Netzwerke. Jetzt mal
ganz unabhängig von Corona und unserem Faden hier, sind es manchmal kaum ein Dutzend politisch extremistische Schreihälse plus 1000 mitlaufende Lemminge, die mit einem aufgebauschten
Shitstorm Politik und Wirtschaft vorführen. Dies im Kontext von immer mehr Zeitgenossen, die sich danach sehnen, "Follower" irgendwelcher "Influenzer" und "Youtuber" und "internet-Aktivisten" sein zu dürfen, ist sehr bedenklich in einer Demokratie, wo das Individuum ja eigentlich selbstständig denken und rückschließen soll. Wenn dann aus solchen Blasen auch noch alternative "Fakten" gestreut werden, ist es dann natürlich bedenklicher als je zuvor.
Covid-Verleugnung hat ihren Ursprung tatsächlich vor allem in der Angst; in der Angst vor der tödlichen Krankheit, gegen die es auch nach über zwei Jahren noch kein probates Mittel gibt. Da ergötzt man sich natürlich gerne an Quellen, die zu berichten wissen, dass es milde Verläufe gäbe, die Covid-Sterberaten die der Spanischen Grippe noch nicht erreicht hätten, dass Covid eigentlich so etwas wie ein kleiner grippaler Effekt sei, der nur andere Alters- und Risikogruppen beträfe, und dass es eh eine Erfindung der Weltregierung wäre, um uns alle zu entmündigen und letztlich zu vernichten (warum auch immer jemand das zum Ziel haben sollte). So entkommt man dem tatsächlich fuchteinflößenden Pandemie-Panorama und lebt in einer Parallelwelt, in der man sich zur Beruhigung in die Tasche lügt, anstatt sich der Herausforderung Corona zu stellen.
Mit dem Impfen ist es nicht anders, das sollen mal die anderen ausprobieren, weil man selbst für sich entschieden hat, sich zu verdrücken; natürlich wegen der medienwirksamen fatalen Nebenwirkungen und hochwahrscheinlichen Langzeitschäden, von denen man irgendwo in der Blase gehört hat, ohne diese in Relation zu hunderten Millionen verabreichter Dosen zu setzen. Wahrscheinlich führt jedes Hustenbonbon bei einem größeren Prozentsatz der Patienten zu irgendwelchen ungewünschten Reaktionen als die Covid-Immunisierung. Auch hier redet man die Impfung schlecht und die eigene Welt fantastisch, in der der Verzehr von Blumen das Immunsystem gegen Covid19 so sehr kruppstählt, dass eine Impfung gar nicht mehr nötig sei. Entschuldigung, aber zu dieser wilden Verquickung der Tatsachen, bei denen Covid auf eine Stufe mit Diabetes und Übergewicht verharmlost wird, fällt mir ausnahmsweise tatsächlich nur ein unsachlicher Kommentar ein, was sonst gar nicht meine Art ist.
Tut mir leid.
Vegane Ernährung ist kein Ersatz für Impfungen, und so etwas zu verbreiten schadet uns allen.
Und dann der Ausflucht-Klassiker mit der Risikogruppe. Wäre ich 70, hätte ich eine Vorerkrankung, etc etc, naaa dann natürlich. Aber so...
Das mit den unbekannten Nebenwirkungen haben die Leute seinerzeit übrigens auch gesagt, als sie zum ersten Mal mit einem Zug fahren sollten, der die 25km/h überschritten hat. Entschuldigung, aber wirklich besorgniserregend sind die "Nebenwirkungen" und Langzeitschäden einer Covid-Infektion, bis hin zur Berufsunfähigkeit oder einem langsamen qualvollen Tod.
Ich selbst habe zum Beispiel eine vor etwa zehn Jahren spontan aufgetretene Allergie gegen einige Antibiotika und bin daher bei der Medkamentengabe immer sehr angespannt, weil ich nie weiß, ob sich das inzwischen auch auf andere Gruppen und Medikamente ausgebreitet hat. Trotzdem habe ich den Arm für die Impfung hingehalten und dann eben etwas länger als nötig dort gesessen, für den Fall der Fälle.
Wirksamkeit von Impfung und Masken hin und her, aber wenn wir nicht alle unser Sandkörnchen geben, dann kommen wir erst recht nicht aus der Pandemie heraus.
Spanienfisch hat geschrieben: ↑Mo 3. Jan 2022, 00:01
Zu 4 , mit den Intensivbetten kann ich sogar verstehen, das ist aber nicht allein die Schuld der Ungeimpften.
Die Regierungen haben die letzten 20 Jahre alles dafür getan unser Gesundheitssystem abzubauen, alleine letztes Jahr konnten 4000! Betten nicht genutzt werden, da Pflegepersonal abgebaut wurde, nützt uns natürlich jetzt nichts.
Et voilà, die nächste Ausrede. Warum sollte ich etwas tun, wenn der Mangel an Intensivbetten doch von der Regierung verschuldet wurde?
Gerade dann müssen wir doch aktiv werden und uns bestmöglich schützen. Was ist das denn sonst für eine Einstellung? Ich heize jetzt mal den Pflegenotstand und den Zusammenbruch der Intensivmedizin so richtig an, weil "die da oben" erst aufwachen, wenn jeden Tag hundert Menschen über die Klinge springen?
Spanienfisch hat geschrieben: ↑Mo 3. Jan 2022, 00:01
Solidarisch, egoistisch, unsozial und gefährlich kann ich langsam nicht mehr hören,
Solange Fußballstadien und Turnhallen mit Massen an Zuschauern voll besetzt sind, Ski gefahren werden kann usw. braucht mir keiner damit zu kommen. Ich z.B. beschränke alles nur auf das nötigste
Das ist schön, da kommen wir am Ende doch noch zusammen. Ich halte es genauso, trotz Impfung.
Und dass es immer noch Massenveranstaltungen gibt, ist in der Tat ein Unding.
Spanienfisch hat geschrieben: ↑Mo 3. Jan 2022, 00:01
Da wurden letztes Jahr 3 Milliardäre bejubelt, die im Wettrennen den Weltraumturismus voran treiben und Milliarden $ dafür ausgeben
obwohl tausende Menschen an Hunger sterben. Ist das solidarisch, egoistisch und unsozial ?
Auch hier finden wir uns. Das ist nicht solidarisch, obwohl es jedem Milliardär natürlich in gewissem Umfang freisteht, wofür er seine Milliarden ausgibt. Ohne diese Position gutheißen zu wollen, kann man ja auch anführen, dass da einzelne Menschen mit ihren Steuern mehr Schulen und Krankenhäuser finanzieren als tausend von uns zusammen. Von einem guten Chrakter zeugt solch eine Zurschaustellung eines derart konstenintensiven Hobbies natürlich nicht, wenn es derart viele bessere Zwecke gibt, für die man sein Geld ausgeben könnte.