In der Provinzpresse (Información) stand jetzt ein interessanter Artikel, ich habe ihn auch im Internet gefunden:.
Die Arbeitsvorteile in Deutschland
Darin werden deutsche und spanische Arbeitslosenzahlen und Arbeitsvoraussetzungen verglichen.
Leider fehlt in der Online-Ausgabe die anschauliche Grafik über die Arbeitslosenzahlen von 1992 bis 2011. Daraus ist ersichtlich, dass 1993 die Arbeitslosenquote in Spanien noch höher lag als heute, nämlich bei knapp 25%, während sie in Deutschland unter 10% lag.
In dem Artikel versucht man zu erforschen, warum Spanien dreimal mehr Arbeitslose hat als Deutschland. Grund sei, dass die Arbeit in Deutschland flexibler ist:
befristete Arbeitsverträge, verkürzte Arbeitszeiten, Anbindung der Löhne an die Produktivität. Außerdem sei der geringe Anteil Schwarzarbeiter in D zu berücksichtigen.
Noch vor 4 Jahren war die Arbeitslosenquote in Spanien und Deutschland gleich: In beiden Ländern um die 8%.
In diesem Jahr liegt sie in Spanien bei 21% und in Deutschland bei 7,1%. Doch warum steht Deutschland so gut da?. Vicente Castelló, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Unversität Jaume I. in Castellón, meint, dass es verschiedene Gründe dafür gibt, aber der wichtigste sei, dass „Vorreitermodell“ des deutschen Arbeitmarktes. Obwohl die Aufträge in Deutschland zurückgegangen seien, wären kaum Arbeitnehmer entlassen worden. Bei Auftragsmangel wird Kurzarbeit angemeldet, die Kurzarbeiter erscheinen nicht in der Arbeitslosenstatistik, werden in der Zeit geschult bzw. umgeschult. Ein weiterer Grund sei die Reduzierung der Arbeitszeit.
Spaniens Säulen des Arbeitsmarktes sind der Tourismus, der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe mit den angegliederten Fachbetrieben. Spanien verzeichnete im 1. Quartal 2011 242.000
neue Arbeitslose, davon kommen 170.000 allein aus dem Baugewerbe. Zudem dominieren in Spanien die KMU (kleine mittelständische Unternehmen) und deren Unternehmensstruktur begünstige die Schwarzarbeit, eines der größten Probleme Spaniens.
Deutschlands Wirtschaft hingegen ist vielschichtiger als die spanische. Aus der Krise in Deutschland sind viele Firmen mit einem starken Wachstum (3,5% ) hervorgegangen.
Als letzten Punkt führt der Professor einen gravierenden Unterschied zwischen beiden Ländern an:
Die Mobilität - Während in Deutschland nur 40% eigene vier Wänden bewohnen, sind es in Spanien 80%. Diese Ortsgebundenheit steht der Annahme eines weiter entfernt liegenden Arbeitsplatzes im Wege.
Anm. Ich habe nur die wichtigsten Aspekte des Artikels aufgeführt, damit mein Bericht nicht noch länger wird.
