Wer Residente ist und noch den alten deutschen Führerschein, der nicht befristet ist, besitzt, der sollte sich doch besser einen Termin bei der 'Jefatura de Tráfico' in Alicante machen und die Umschreibung beantragen. Sonst droht ein saftiges Bußgeld.
Und wie wir am Freitag feststellen konnten, fluppt das inzwischen ganz wunderbar.
Und damit ihr seht, es ist wirklich keine Hexerei, wenn man ein ganz klein bißchen spanisch kann, schildere ich euch den Ablauf:
Der erste Schritt war, einen Termin zu machen.
Dazu geht man einfach auf
diese Seite,
klickt unter 'Trámites'
- 'Solicitud de cita previa' an, bei
- 'Acceso a Cita previa en Jefaturas' klickt man
- 'Solicitar Cita Previa en Jefatura' an und schon kann man unter
- 'Selecciona una oficina' Alicante auswählen und unter
- 'Seleccione un tipo' wählt man
- 'Canje de permiso de conducción europeo'. Dann unter
- 'Seleccione un País' nur noch Alemania wählen.
Die Antragsformulare gibt es entweder in der Jefatura oder man kann sie per PDF im Internet herunterladen. Und falls ihr Probleme beim Ausfüllen habt, die freundlichen Mitarbeiter im Amt helfen auch.
Ausgestattet mit Antragsformular, NIE, Residencia, deutschem Führerschein (das alles auch in Kopie!) und einem biometrischen Foto ging's dann nach Alicante. In der Avenida de la Estación gibt es auch gleich ein Parkhaus, so dass man nur ein paar Schritte laufen muss.
Im Gebäude stehen zwei Terminals, da meldet man sich an und bekommt gleich ein Nümmerchen ausgedruckt.
Es war gut voll bei der Ankunft und erleichtert stellten wir fest, dass fast alle Schalter besetzt waren. Doch scheinbar überfiel einigen der Beamten kurz nach 13.00h das kleine Hüngerchen, denn nach rund 20 Minuten, war die Hälfte ausgeflogen
Trotzdem ging es für spanische Verhältnisse flott, denn nach ca. 35 Minuten kamen wir an die Reihe, da kann man doch nicht meckern...
Die freundliche Dame überprüfte die Formulare, klebte das Foto auf und dann musste nur noch unterschrieben werden, dass man im Herkunftsland ein vorbildlicher Autofahrer war und auch dort keine Verfahren anhängig sind . Zwischenzeitlich stellte sie eine Anfrage an das Straßenverkehrsamt in D und erklärte, mit etwas Glück käme die Antwort innerhalb einer halben Stunde.
Da sie uns sowieso noch zum Centro Medico schickte, um die Gesundheitsprüfung zu absolvieren, könnte das zeitlich ja hinkommen.
Direkt gegenüber von der Jefatura gibt es gleich mehrere Centros Medicos, und nachdem dort die Daten notiert, ein Foto gemacht und die Gebühr bezahlt wurde, ging es zum Sehtest, wo auch gleich evtl. Krankheiten und die Einnhame von Medikamenten abgefragt wurde.
Anschließend musste unter den prüfenden Augen des Herrn Psychologen ein Fahrsimulationstest bestanden werden, der ein wenig trickig war, denn man musste beidhändig zwei Autos ( dargestellt durch zwei Striche) in ihrer jeweiligen Spur halten. Aber auch wenn es ein paar mal gepiept hatte, war Herr Psicólogo äußerst zufrieden und der Zettel wurde uns ausgehändigt.
Als wir mit selbigen dann wieder (ohne erneute Wartezeit) direkt an den Schalter unserer netten Sachbearbeiterin kamen, strahlte sie und meinte, die Antwort aus Deutschland sei schon da, alles paletti. Es lebe das digitale Zeitalter!!!
Sie händigte uns eine vorübergehende Fahrerlaubnis aus (Gültigkeit 3 Monate) und meinte, in rund einem Monat würde der spanische Führerschein zugeschickt.
ki
Alles in allem war ich sehr erfreut, wie unkompliziert es inzwischen läuft. Einen Termin gab es innerhalb von 3 Tagen, die Wartezeit war erträglich, die Freundlichkeit der Mitarbeiter hat sich sehr gebessert und man kann direkt vor Ort per Karte zahlen.
Vor ca. 20 Jahren war ich wegen einer Autoanmeldung dort und schwor mir einmal und nie wieder. Damals konnte man mindestens einen halben Tag dafür einplanen, allein um eine lächerlich geringe Gebühr zu zahlen, musste ich damals eine Bank finden, es dort einzahlen um dann mit dem Beleg wieder zu einem Sachbearbeiter zu gehen, der sich aufführte als sei er Graf Koks von der Gasanstalt.
Und da soll noch mal einer sagen, früher war alles besser
