oder durch andere Verfahren gewonnenes Salz"
Gestern Abend las ich in der Online-Zeitung Información, dass ein Team des Fachbereichs Chemieingenieurwesen der Universität Alicante in der Zeitschrift "Scientific" veröffentlicht hat, dass die Plastikverschmutzung in den Weltmeeren schon längst in den Haushalten angekommen sei. Das ist nicht neu, denn auch wir diskutieren hier seit 2011 das Thema Mittelmeer-Plastikmüll landet im Magen.
Täglich werden tausende Tonnen Plastik im Meer entsorgt, die Konsequenz: nicht nur Meerestiere ernähren sich von dem Plastikmüll (und sterben daran), sondern auch das beliebte Meersalz enthält Mikroplastik. Es wird geschätzt, dass im Laufe des letzten Jahrhunderts zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen ("Wissenschaft" 2015) Plastik in den Weltmeeren gelandet sind, so dass die Ozeane inzwischen zur größten Deponie für Plastikmüll geworden sind.
Die Wissenschaftler der Universität analysierten zwischen September 2016 und Juni dieses Jahres Salze von Salinen von Standorten, die für alle spanischen Küsten repräsentativ sind: Galizien, Huelva und Cadiz (Atlantik); Barcelona, Gerona, Valencia, Murcia und Menorca (Mittelmeer); und La Palma und Lanzarote (Kanarische Inseln).
Ihre Schlussfolgerung ist klar: Alle Proben enthalten Plastik in verschiedenen Konzentrationen von 60 bis 280 Mikropartikel pro Kilo Salz, meist Polyethylenterephthalat (PET, 83,3% der Gesamtmenge), Polypropylen (PP, 6, 7%) und Polyethylen (PE, 3,3%).
Die Analysen wurden sicherheitshalber dreimal durchgeführt, um Fehler zu vermeiden.
Bereits 2015 haben zwei wissenschaftliche Zentren in Shanghai in Chinas Meersalz höhere Konzentrationen festgestellt.
Die Wissenschaftler stellten sich die Frage, wie viel Plastik ein Mensch auf diese Weise zu sich nehmen kann (das Thema ist nicht neu, denn schon 2015 schrieb z. B. die Welt: Im Meersalz stecken Spuren von Plastikmüll.)
Von der WHO wird eine maximale Salzaufnahme von 5 Gramm pro Tag empfohlen (Anm. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE] in Bonn nennt 6 Gramm pro Tag ). Geht man davon aus, so nimmt der spanische Verbraucher jedes Jahr eine theoretische Menge von 510 Mikropartikeln über das Meersalz auf (sofern er dieses ausschließlich verwendet). Diese Menge sei nicht sonderlich hoch, eine einzige Muschel kann sogar bis zu 178 Mikrofasern Plastik enthalten.