Diskussionen über Elektroautos

Platz für alles, was in keine andere Rubrik des Forums passt und KEINEN Bezug zur Costa Blanca oder Spanien hat
Miesepeter
especialista
especialista
Beiträge: 4114
Registriert: Mi 8. Jun 2016, 10:45
Wohnort: S.O.-Spanien

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Miesepeter »

Noch mehr: es handelt sich bei "Patinetes" nicht um Motorroller (Zündapp. Lambretta usw.) sondern um batteriebetriebene Kinderroller, die m.W. in D. gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen-
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
Benutzeravatar
housecat
apasionado
apasionado
Beiträge: 565
Registriert: Sa 11. Apr 2020, 17:30
Wohnort: Lüneburg, Torrevieja

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von housecat »

Es handelt sich wohl wirklich nur um der Batterie-Recycling von Elektro-Scootern, also solche die bis 20 km/h fahren, die überall für 150-300 € verkauft werden, also die auf den Bürgersteigen herumliegenden Hindernisse der diversen Scooter-Verleih-Startups.

Der Artikel in der Informacion Alicante verlinkt einen älteren Artikel über die Fa. GDV, dort wird von Plänen zum Recycling von Motorrad- und Auto-Akkus berichtet.

Wobei das mit den Elektromotorradakkus könnte schon was werden, immerhin gibt es aus spanischer (bzw. katalonischer) Produktion zwei durchaus konkurrenzfähige Elektroroller (125er mit >= 100 km/h):
  • den Silence S01 (gibts als Mo125 auch von Seat)
  • und den Ray 7.7 (eine neu gegründete Firma)
wobei noch keine Erfahrungen vorliegen, was zeitlich normalerweise zuerst aufgibt: der Roller / das Fahrwerk / der Rahmen oder die Akkus, so dass es fraglich ist ob sich hier Akku-Recycling lohnt.

Gruß // Housecat
JanV
activo
activo
Beiträge: 488
Registriert: So 2. Feb 2020, 10:12

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von JanV »

Ist das Elektroauto immer noch aktuell, oder ist der Hype vorbei?

In den letzten ca sechs Monaten spulte ich Tausende Kilometer mit verschiedenen E-Autos des VW-Konzerns ab, größtenteils auf den deutschen Autobahnen. Ich bilde mir ein, dass ich jetzt ein bisschen mitreden kann. Ich machte schlechte und, naja, auch ein paar gute Erfahrungen, die ich anhand von einem Beispiel zum Besseren geben möchte.
Fahrt von Nürnberg in die Nähe von Braunschweig. Ein Mittelklasse VW ID.4. Am Bord ist alles, was man so erwartet, nichts mehr, nichts weniger.
Ich fahre los mit 98%, Reichweite 410 km. Eine sehr theoretische Reichweite, wie ich schnell feststellte. Es war mir klar, ich muss unterwegs Strom fassen. Ich plante Könnern ein und der Meinung war auch das Auto. Das war gut, man wird informiert, wo es unterwegs eine Steckdose gibt.
Nach flotten ca 20 km mit einer teilweisen Spitzengeschwindigkeit von ca 110 km/h bekam ich mitgeteilt, dass ich mit dieser unwirtschaftlichen Fahrweise nicht bis nach Könnern komme, sondern schon in Schkeuditz in der Nähe von Leipzig laden muss. Hoppala. Unwirtschaftliche Fahrweise. Hammer. 110 km/h. Die Klima auf 20 eingestellt, so was wie Sitzheizung kam mir gar nicht in den Sinn. Hab mich auf die Reste meiner Jugend verlassen, die bekanntlich wärmen soll.
Fortan fuhr ich noch sparsamer. Die rechte Spur, gerade so schnell, dass ich die Lastwagen nicht behinderte und gleichzeitig den Windschatten nutzte. Zeitweise überlegte ich, die Außenspiegel einzuklappen, wegen besserer Aerodynamik und weil ich sie sowieso nicht brauchte. Ich überholte ja keinen, wechselte die Spur nicht. Mit Angst und Furcht wartete ich auf die Reaktion des Gefährts, von Bayreuth bis zu Hermsdorfer Kreuz geht es nämlich v.a. bergauf, tlw mit Steigungen, die den Ladestand gewaltig schmelzen ließen. Weniger als 70 wollte ich nicht fahren, da könnte ich auch Prügel von den Brummis bekommen. Also, bergauf langsam, bergab ließ ich rollen, immer leicht auf der Bremse stehend und jubelnd, als der Balken grün zeigte.
Hinter Hermsdorfer Kreuz ging es dann flach oder sogar abfallend weiter. Bei Naumburg fangen diese unsäglichen Windräder an, Hunderte davon. Kein einziges drehte sich. Null. Ich schlechtes Gewissen. Noch langsamer fahren. Unterwegs immer wieder ein Blick in irgendeine App, die mir anzeigte, wo welche Säulen sind und ob die frei sind.
Endlich Schkeuditz. Restreichweite ca 80 km. Eine Aral Pulse, Ladeleistung 300. Da wollte ich auch hin, Zeit ist Geld. Mit Ladeleistung 100, 50 oder weniger ist es schwierig, wenn man bissl vorankommen will. Eingeparkt, Anleitung gelesen, angeschlossen. Ein kWh kostet 79 Cent, teuer. Bis zu den gewünschten ca 85% dauerte es 35 Minuten, Kosten 45 Euro. 275 km, Knapp 3 Stunden. Grob überschlagen, ein Diesel mit 10 l/100 km hätte mich ca 55 Euro gekostet, ich wäre aber auch eine Stunde früher vorbeigefahren und locker bis nach Braunschweig durchgefahren, ohne zu tanken. So fuhr ich nach ca 40 Minuten Standzeit im gemächlichen Tempo weiter, dafür aber gestärkt durch eine nahrhafte Fast Food Mahlzeit. Damit waren die ca 10 Euro Spritersparnis wieder weg. Nicht auszudenken, wenn man mit Familie, 2 Kinder, unterwegs ist und alle 250 km zum Laden anhalten muss.
Die Restfahrt nach Braunschweig war ähnlich, wenn auch sparsamer, es ist ja ein Plattland. Deswegen aber auch nicht schneller. Da schaltete ich sogar das Radio ein. Und was kam als Nachricht? Die Schweiz und/oder Frankreich, weiß ich nicht mehr so genau, verkündeten die Maßnahmen für den Fall einer Strommangellage. U.a. ein Fahrverbot für E-Autos. Na toll.
Es ist mir schon klar, dass die 79 Cent zu teuer sind, das ist halt der Preis für schnelles Tanken. Falls man 35 Minuten als schnell bezeichnen kann. Es geht aber noch teurer. Vor paar Tagen musste ich die EnBW Ladesäulen irgendwo an der A3 bei Deggendorf aussuchen. Dort durfte ich 87 Cent pro KWh zahlen plus 6 Cent pro Lademinute. Plus MWSt. Diese Gauner! Der Strom des vollgeladenen Cupra Born reichte nicht von Nürnberg nach Passau. 230 km!! Bei genau der gleichen Fahrweise, die man nicht mal mehr als defensiv bezeichnen kann.

Sooo, das war nur ein kleiner Auszug aus meinen Erfahrungen. Die anderen waren ähnlich. Niederschmetternd. Zeitverlust, u.U. Geldverlust, als mögliche Dreingabe Nervenzusammenbruch und Magengeschwüre von der ständigen Anspannung, ob man es zur nächsten Tanke schafft oder überhaupt irgendwohin und wann. Ach ja, positiv ist, dass man bei diesem Tempo ein bisschen mehr von der Landschaft hat und dass ein eventueller Crash nicht so schlimm ausgehen müsste.
Jetzt könnte einer sagen, es ist ja kalt draußen, da verbraucht man mehr, für Heizung. Man muss ja nicht erfrieren. Aber im Sommer schaltet man wieder die Kühlung an. Also, optimal ist es, wenn draußen 20 Grad und bedeckt ist.
Oder, kauf dir doch kein Schrott von VW, kauf was Gschaits. Zum Beispiel Tesla. Naja, ein Kleinwagen ab 50.000, mit variablen Spaltmaßen, fragwürdigem Gewährleistungsverhalten und spannender Ersatzteilversorgung, das sind auch nicht grad die überzeugendsten Kaufempfehlungen. Zumal es mit der Reichweite auch nicht viel besser und der Musk grad nicht in Mode ist. Und größere, noch teurere Autos – das sich doch v.a. Geschäftswagen, wo die Firma die Leasingraten usw übernimmt. Und ob die damit glücklich wird, naja, das darf zumindest bezweifelt werden.
Also, ein E-Auto ist m.M.n. momentan nur was für Begeisterte, Fans und Freaks. Ich bin nichts davon, für mich ist ein E-Auto, nach diesen doch umfangreichen Erfahrungen, eine Zumutung.
Jan
Benutzeravatar
Beefeater
especialista
especialista
Beiträge: 1080
Registriert: Mo 28. Feb 2022, 17:10
Wohnort: Elche
Kontaktdaten:

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Beefeater »

JanV hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 16:37
Also, ein E-Auto ist m.M.n. momentan nur was für Begeisterte, Fans und Freaks. Ich bin nichts davon, für mich ist ein E-Auto, nach diesen doch umfangreichen Erfahrungen, eine Zumutung.
Danke für den ausführlichen Bericht.

Aber die Millionen E-Auto Fahrer sollen doch gar nix sparen.
Wann haben die GiftGrünen jemals an das Portemonnaie der Bürger gedacht? Niemals.
Ihr sollte gefälligst die Umwelt retten, ordentlich zahlen und noch max. 100kmh fahren. Am Besten nur noch 80kmh.

Das finde ich ja auch, damit ich freie Bahn habe mit meinem 300PS Benziner...
Ich fand das 9€ Ticket ja auch super. Alle sassen sie in verpesteten und stickigen Zügen mit der Maske im Gesicht.
Und ich hatte vor der Auswanderung aus der Irrenanstalt nochmal richtig gute Gelegenheiten 270kmh zu fahren ...
man habe ich das genossen >:)
... Et het noch emmer joot jejange
Benutzeravatar
nurgis
especialista
especialista
Beiträge: 8669
Registriert: Mi 30. Mai 2012, 12:12
Wohnort: München-Land/Moraira

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von nurgis »

Reine E-Autos mögen das Plus für die Umwelt sein, aber mir noch zu unsicher wegen der Gefahr liegenzubleiben. Da kann ich nicht einfach einen Kanister `rausholen.
Ist es auch umweltfreundlich, wenn dann nach ein paar Jahren die Batterien entsorgt werden müssen? Klar, man kann recyclen, aber mit welchem Aufwand. Die Biester sind auch noch extrem teuer und schwer. Bestimmt schleudern die Vernichtungen (man kann nicht alles recyclen) noch viele Schadstoffe und CO₂ `raus. Klar, ich weiß, es gibt Filter, aber das Leben von Batterien und Akkus ist sehr begrenzt.
Ein reines E-Auto würde ich mir wegen dieser Gründe nicht anschaffen. Ich denke, mit meiner "Wollmilchsau" Hybrid habe ich schon einiges für die Umwelt getan.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Benutzeravatar
Rockcrunsher
apasionado
apasionado
Beiträge: 615
Registriert: Di 12. Jun 2018, 08:36
Wohnort: Ulm/Esslingen/Oliva
Kontaktdaten:

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Rockcrunsher »

Beefeater hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 17:27 Ihr sollte gefälligst die Umwelt retten, ordentlich zahlen und noch max. 100kmh fahren. Am Besten nur noch 80kmh.

Das finde ich ja auch, damit ich freie Bahn habe mit meinem 300PS Benziner...
Von wegen:
Wir fahren dann alle auf der Autobahn ganz links und überholen die, die mit 80 fahren dann mit 83 km/h
>:)
Liebe Grüße
Rockcrunsher
Benutzeravatar
housecat
apasionado
apasionado
Beiträge: 565
Registriert: Sa 11. Apr 2020, 17:30
Wohnort: Lüneburg, Torrevieja

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von housecat »

Batterieelektrische Personenkraftwagen werden uns nicht allein vor der Klimakatastrophe retten. Sie dienen in erster Linie der Rettung der Auto-Industrie. Die ja sonst zukünftig die Autoobsession insbesondere der Älteren nicht mehr bedienen darf (wegen Energieverschwendung, Abgasen, Feinstaub, CO2-Ausstoß, Unfallbilanz, Flächenverbrauch, Unwirtschaftlichkeit und der geostrategischen Abhängigkeit von unliebsamen Zeitgenossen).

Der Umwelt hilft eine Umstellung der Verkehrsmittel. Mehr Fahrrad, Bus, Bahn, Hyperloop. Auf Neudeutsch: Modal Shift.

Ich finde E-Autos auf der technischen Ebene aber trotzdem Interessant. Zum Beispiel die neuen Na-Ion Akkus, die CATL in 2023 liefern will und die preiswerter sein sollen, ref. https://www.auto-motor-und-sport.de/tec ... ium-ionen/

Oder das Bidi-Laden, also das Abgeben zuvor geladener elektrischer Energie. Geht los bei Steckdose im Auto und hört beim Geldverdienen durch Stromabgabe an das Netz auf. VW soll da was am Start haben: https://app.handelsblatt.com/mobilitaet ... 52182.html

Gruß // Housecat
Benutzeravatar
housecat
apasionado
apasionado
Beiträge: 565
Registriert: Sa 11. Apr 2020, 17:30
Wohnort: Lüneburg, Torrevieja

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von housecat »

Gerade einen interessanten und plausiblen Artikel über den Stand bei Natrium-Akkus gelesen. Möglicherweise auch relevant für Solar-Speicher:
https://www.derstandard.at/story/200014 ... sant-macht

Gruß // Housecat
tnt369
activo
activo
Beiträge: 352
Registriert: Do 16. Mai 2019, 22:38
Wohnort: Crevillente

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Warten wir es ab in wie weit sich die Natrium-Technik verbreitet. Momentan erinnert es mich ein wenig an die Hype um die Graphen-Wunder-Akkus. Viel heiße Luft und dann doch kein frei käufliches und verwendbares Produkt...
Was im täglichen E-Auto-Leben mehr zählt ist die Lade-Infrastruktur: An möglichst vielen Stellen unkompliziert laden und bezahlen zu können. Das wäre wichtig und genau da stellen sich nahezu alle beteiligten europäischen Akteure leider sehr stümperhaft an. Und es liegt nicht an der Technik sondern nur am fehlenden Willen da was brauchbares abzuliefern.
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 4006
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Atze »

Wir sind dabei, in Madrid eine Wohnung zu vermieten, ein Kfz-Platz in der Tiefgarage ist dabei. Nun fragt einer der Interessenten, ob am Stellplatz eine Lademöglichkeit für seinen Tesla besteht. Das ist z. Zt. sicher nicht der Fall. Die Frage hat mich jedoch kalt erwischt: Ich habe (noch) keine Ahnung, wie sich das einrichten lässt, allerdings soll es vom Staat Unterstützung geben.
Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen damit? Natürlich werde ich mich auch an anderen Stellen, z. B. der Hausverwaltung erkundigen.
LG Atze
Antworten

Zurück zu „Die Café-Lounge“