Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

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hundetraudl
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von hundetraudl »

chupacabra hat geschrieben: Mo 29. Jul 2019, 15:46
Ja, dass der spanische Steuerzahler sogar gezwungen wird, diese digital zu erfassen
Nur so am Rande: Auch der Steuerzahler in DE muss digital erfassen (Stichtwort: Elster). Und das ist doch gut so.

Ich würde auch einmal davon ausgehen, dass alles was digital erfasst wird, entsprechend ausgewertet, abgeglichen oder auch nach DE zurückgemeldet wird. Vermutlich werden auch irgendwelche Plausibilitätsrechnungen durchgeführt.
Es stellt sich die Frage: Was ist ein Durchschnittsbürger.
Nun, ein Durchschnittsbürger ist bezogen auf dieses Thema sicherlich jener, der eine Durchschnittsrente bezieht. Und diese liegt in DE bei ca. 1.100 EUR p.m. brutto.
Und sehr viele liegen darunter und andere wissen nichts davon.Ich finde es fürchterlich, dass sich das reiche Deutschland keine Mindestrente von 1400 € angeblich leisten kann. Andere Staaten schaffen das ohne Probleme.
Aber an 2. Stelle der Steuerbelastung zu sein. Die Unzufriedenheit ist extrem.Wo gehen unsere Gelder hin?
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chupacabra
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von chupacabra »

Und sehr viele liegen darunter und andere wissen nichts davon
Das ist das Problem der Durchschnittsbildung (Renten an Männer vs. Renten ans Frauen; Ost-Renten versus West-Renten; hätte übrigens nicht gedacht, dass die Ost-Renten im Durchschnitt über den West-Renten liegen).
reiche Deutschland
Ich glaube auch nicht, dass DE reich ist. Das wird uns nur eingeredet, dass wir williger in die EU-Kasse oder in die Finanzierung von Griechenland einzahlen. Es gibt Statistiken, dass die Bevölkerung (pro Kopf) von Ländern wie Griechenland oder Österreich viel reicher ist als von Deutschland. Diese Statistiken sind dann schnell während der Griechenlandkrise aus der Öffentlichkeit verschwunden. Immer wieder wenn ich von DE nach ES reise, ob nach Madrid, Málaga, Barcelona, Sevilla, Valencia, Santander oder Granada (um einige Beispiele zu nennen), habe ich stets das Gefühl, aus einem Armenhaus zu kommen. Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht?

Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf:
Wichtig ist, dass man sich den Medianwert anschaut ("Der Medianwert bezieht die Vermögensungleichheit innerhalb eines Landes mit ein und hat deshalb eine höhere Aussagekraft, über welche Vermögenswerte die gewöhnliche Person eines Landes tatsächlich verfügt.") Da werden sich einige wundern, wo wir "reichen Deutschen" wirklich stehen.
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von hundetraudl »

In der Liste vor 2 Jahren war das pro Kopf Vermögen der Griechen höher, als das der Deutschen. Ich glaube nur noch der Statistik, die ich selbst erstellt oder verfälscht habe :((

Aber in einem hast Du recht, man hat das Gefühl "das Armenhaus Deutschland" , denn alles Geld geht überall hin, nur nicht an die Bevölkerung, wo es gebraucht wird.
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von Henrik »

...wobei wir beachten müssen, das bei den "Vermögen pro Kopf" Statistiken oft die Länder mit umlagefinanzeirter Rente schlechter aussehen, als welche mir guthabengedeckten Systemen. Um eine deutsche Rente mit 1000 Euro im Monat zu "produzieren" benötigt jemand ein Guthaben, das 12000 Euro Entnahme ( Zins und anteilges Guthaben) im Jahr erlaubt...
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von hundetraudl »

Henrik hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 15:27 ...wobei wir beachten müssen, das bei den "Vermögen pro Kopf" Statistiken oft die Länder mit umlagefinanzeirter Rente schlechter aussehen, als welche mir guthabengedeckten Systemen. Um eine deutsche Rente mit 1000 Euro im Monat zu "produzieren" benötigt jemand ein Guthaben, das 12000 Euro Entnahme ( Zins und anteilges Guthaben) im Jahr erlaubt...
Es werden so viele Renten, aus dem Rententopf bezahlt, obwohl diese mit Steuern finanziert werden sollten.
Meine Putzfrau kam nach Deutschland mit ihren Eltern und Schwiegereltern. Die Eltern und Schwiegereltern bekamen vom ersten Tag an Rente, obwohl sie nie einbezahlt haben. Aber für unsere Rentner, die 45 Jahre gearbeitet haben, reicht es nicht für eine Mindestrente.
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von chupacabra »

Damit haben wir sicherlich ein großen Problem in DE. Ich nenne es einmal "Sonderrenten" oder "Politische Renten", diese sollten nicht aus dem Topf der DRV bezahlt werden, sondern ausschließlich aus dem Steuersystem.
Saludos chupacabra
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von tnt369 »

Xanaron hat geschrieben: Do 25. Jul 2019, 23:20 … Sollten, wie in unserem Fall, diese Gegenstände aus einer Erbschaft stammen, dann könnte genau dieser Nachweis unmöglich sein. Besonders wenn es sich um eine Sammlung mit hunderten von Teilen handelt. Da Sammler die Eigenheit haben, Dinge auch durch Tausch und teilweisem Tausch mit teilweiser Barzahlung und und und zu handeln, kann man sich gut vorstellen, dass der Nachweis von Erwerbskosten unmöglich wird.
Bei uns zudem lag der Erbgang über 20 Jahre zurück. Und wir hatten damals Erbschaftssteuer bezahlt.....
Da habe ich heute mal mit meinem Steuerberater darüber gesprochen:
Bei einer Erbschaft wird eine Vermögensaufstellung als Liste beim Nachlassgericht eingereicht.
Mittels dieser wird die Erbschaftssteuer ermittelt.Genau diese Liste sollte/kann auch vom
spanischen Finanzamt als Nachweis anerkannt werden.

Eine Besteuerung würde nur in folgenden Fällen Sinn machen:
- Gewinn bei Verkauf (früherer Wert war niedriger; Steuer auf Differenz = Gewinn)
- keine/zu niedrige Angabe in der Vermögensaufstelllung (Erbschaftssteuer war dann geringer)

Gruß
Thomas
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von Xanaron »

tnt369 hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 18:10
Xanaron hat geschrieben: Do 25. Jul 2019, 23:20 … Sollten, wie in unserem Fall, diese Gegenstände aus einer Erbschaft stammen, dann könnte genau dieser Nachweis unmöglich sein. Besonders wenn es sich um eine Sammlung mit hunderten von Teilen handelt. Da Sammler die Eigenheit haben, Dinge auch durch Tausch und teilweisem Tausch mit teilweiser Barzahlung und und und zu handeln, kann man sich gut vorstellen, dass der Nachweis von Erwerbskosten unmöglich wird.
Bei uns zudem lag der Erbgang über 20 Jahre zurück. Und wir hatten damals Erbschaftssteuer bezahlt.....
Da habe ich heute mal mit meinem Steuerberater darüber gesprochen:
Bei einer Erbschaft wird eine Vermögensaufstellung als Liste beim Nachlassgericht eingereicht.
Mittels dieser wird die Erbschaftssteuer ermittelt.Genau diese Liste sollte/kann auch vom
spanischen Finanzamt als Nachweis anerkannt werden.

Eine Besteuerung würde nur in folgenden Fällen Sinn machen:
- Gewinn bei Verkauf (früherer Wert war niedriger; Steuer auf Differenz = Gewinn)
- keine/zu niedrige Angabe in der Vermögensaufstellung (Erbschaftssteuer war dann geringer)

Gruß
Thomas
Danke Thomas für die Information.

Ja das ist alles klar. Funktioniert sofern A) Detaillierte Auflistung vorhanden, B) Quittungen für jeden Gegenstand vorhanden.

Die Erbschaftssteuer volle 25 Jahre zurück im Ausland. In Fremdwährung. Die damalige Erbschaftssteuer wurde durch meine Steuerberater berücksichtigt (anteilmässig, auf die verkauften Dinge). Zudem kommen in diesem Fall noch Währungsdifferenzen dazu, damaliger Kurs gegen aktuellen Kurs. Das kann positiv, aber auch negativ ausfallen. Die Erbschaftssteuer ist eine Doppelbesteuerung (alles ja mit versteuertem Geld gekauft).

Dass bei einer Erschaft in der eine Sammlung mit hunderten Gegenständen auftritt keine minutiöse Auflistung gemacht wird, sondern eine globale Gesamtschätzung, dürfte eher der Normalfall sein. Besonders da auch in diesem Fall ein Archiv mit Einstandswerten vorhanden war, aber keine Quittungen.
Was bedeutet da eine "zu niedrige Angabe in der Vermögensaufstellung" der Erbschaft. Das Erbschaftsamt hat die Schätzungen selbst vorgenommen.
Und im Hinblick auf die Zeitdifferenz eines 1/4-Jahrhunderts im Erbfall und im teilweisen Erwerbszeitpunkt von mehr als 1/2 Jahrhundert bei Kunstgegenständen, Sammlungen von Antiquitäten usw.?

Da dürfte klar sein, dass eigentlich der aktuelle Zeitwert als Ausgangspunkt (Erwerbswert) eingesetzt werden müsste. Genauso wie die Steuerbehörde ja darauf besteht, dass in der Berechnung des Vermögens, das jedes Jahr aufs NEUE deklariert werden muss, genau dieser Zeitwert zu verwenden ist. D.h, dass z.B. im Falle von Kunst steigende Werte ebenfalls durch eine steigende Vermögensdeklaration zu berücksichtigen sind. Sonst macht sich der Steuerzahler strafbar!
Nebenbei wird wohl jeder Vermögende auch die Abnahme solcher Werte berücksichtigen bei der Deklaration.

Wie weit die Steuerberater überhaupt sicher sind, alles richtig berechnet zu haben, kann ich nicht abschätzen. Die Diskussionen zeigten jedenfalls, dass es da unterschiedliche Ansichten gibt und die Vorgaben zu "einfach" gestrickt sind. Dies kommt ja auch zum Ausdruck damit, dass gilt : OHNE eindeutige Kauf-Quittung wird der Ausgangswert mit 0.00 Euro angenommen. Was bedeutet, für die Steuerbehörde ergibt sich damit ganz einfach und unkompliziert ein Ertragswert 100% der damit über dem eigentlichen Zeitwert liegt!

Dass damit die Frage aufkommt, ja wie denn nun, Deklarieren im Zeitwert, Verkaufsertrag als 100% versteuern, ganz nach dem Motto, wir als Steuerbehörde können willkürlich die Formel bestimmen, welche dem Staat den höchsten Satz beschert?

Dürfte wohl nicht einmal in Spanien funktionieren. Aber eben, wer hat da das Geld und die Nerven, so einen Fall bis vor die höchste Instanz durch zu ziehen. Wir nicht.
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von DIAMANTA »

Hi...ich danke für den Hinweis, denn ich plane am Jahresende 2019 als deutsche Rentnerin nach Spanien auszuwandern, Wunsch ist Alicante.

Ich bin zur Zeit noch in Kreta Griechenland.
Weil die Nationalbank of Greece meine Zahlungen an meine Internationale Krankenkasse mit Sitz in Frankreich eingestellt hat, musste ich ein Konto in Deutschland einrichten, nur für meine deutsche Rente.
Griechenland verbietet ein ausländisches Konto, obwohl ich es hier bei der Steuer angebe.
Eines Tages bekam ich von der Norisbank in Deutschland ein Schreiben wegen der Kapitalkontrolle weltweit, mein Konto mit Kontostand anzugeben.
Habe einen Auszug von der Bank erhalten mit Siganure und Stempel.
Habe dann nichts mehr von der Steuerbehörde in DE gehört.
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Re: Steuerhölle Spanien ? Abklären vor der Anmeldung notwendig

Beitrag von Miesepeter »

Dann bist Du sicher eine der vielen Nadeln im Heuhaufen, die, sollte sie je gefunden werden, gar nicht die Gesuchte ist......
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
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