Ein besonderes Bar-Erlebnis
Verfasst: Mo 2. Mär 2020, 11:58
Vor vielen, vielen Jahren in Andalusien, damals, als mein Spanisch noch sehr dürftig war
und meine Erfahrungen - na ja
Schon lange wollten wir einmal die kleine Bar besuchen, an der man vorbeikommt, wenn man statt der Autobahn die Landstraße von Almeria aus in die Wüste nimmt. Sie hat einmal wesentlich bessere Tage gesehen, damals, als es die A92 noch nicht gab und sämtliche LKWs hier Pause machten. „Jefe“ kann sich noch gut erinnern, dass es 1990 hier sehr lebhaft zuging.
Aber jetzt, fast 25 Jahre später? Zeit ist Geld und wer fährt schon noch eine holprige Landstraße, wenn er direkt nebenan eine tolle Autobahn hat?
Und heute sollte der Tag sein, welcher . . .
. . . wir hatten eine kleine Erkundungstour durch die bizarre Gegend des Karst de Yesos gemacht und uns den kleinen Ort Uleila angesehen und mittlerweile war es so langsam eine Tapa-Pause einzulegen. In Uleila waren die Bars wie ausgestorben und in Tabernas die Lokalitäten unserer Wahl geschlossen. So kamen wir auf die Idee, die Bar in Rioja (eine kleine Gemeinde in Almeria) endlich einmal zu besuchen.
Ein paar wenige Fahrzeuge standen vor der Bar und einige Stimmen drangen nach draußen. Mal sehen, was uns hier erwartet, dachten wir, betraten das etwas düster anmutende Etablissement – schlagartig verstummten die Gespräche der Männer an der Bar . . .
So ganz geheuer war mir im ersten Moment wirklich nicht und die Typen, die da um den Tresen standen, Bier, Wein und Tapas vor sich, musterten uns skeptisch, als wir unsere obligatorische Clara bestellten.
Das mit Limo verdünnte Bier schien hier wohl kein gängiges Getränk zu sein, denn der Wirt holte eine Dose Fanta (Original) aus der Kühlung, die er uns zur Flasche Cruzcampo servierte. Zur Tapa, einige Scheiben Salchicón mit einem Stück Brot servierte er uns noch einen ganzen Teller voller Oliven. Oh weh, schon wieder so ein Tag, an dem die Fett- und Kalorienzufuhr den Energiebedarf bei weitem übersteigt – Viva Andalucía, es lebe die Tapadiät!
Neben mir stand ein Alter, der grinsend wie ein Wasserfall auf uns einredete. Nennen wir ihn José. Natürlich verstanden wir kein einziges Wort von dem, was er sagte und Jefe nickte ihm stets freundlich zu und bekräftigte mit „Si, si“. Wozu er da seine Zustimmung gab – keine Ahnung und ich hoffte nur, dass es nichts war, das uns in Schwierigkeiten bringen könnte.
Wissen wir, ob nicht die Stimmung gegen Ausländer mittlerweile auch im krisengeschüttelten Spanien kippt? Sie haben doch längst an unserem Fahrzeug entdeckt, dass wir Deutsche sind.
Gleich neben José stand ein Herr, der als einziger als etwas „besser betucht“ gekleidet war, nennen wir ihn hier mal den „Don“. Na, und der Typ gleich neben dem „Don“ war scheint‘s ein Automechaniker oder sowas ähnliches aus der Nachbarschaft, der hatte nicht nur einen entsprechend benutzten Overall an, sondern auch noch total schwarze Finger und war scheinbar schon ziemlich abgefüllt. Bei ihm klingelte dauernd das Telefon, mit dem er dann vor die Bar trat. Ja, und dann kam ER, Typ Mann irgendwo zwischen 53 und 60, bei dem man nicht weiß, ob er nun abstoßend oder faszinierend auf „Frau“ wirkt. Seine große und kräftige Statur wurde gekrönt von gekräuseltem grauen Haar, das oben ein wenig gelichtet, unten dafür ein wenig länger war und entweder hatte er es in der Art eitler Toreros gegelt oder sie waren schlicht und ergreifend fettig, da ungewaschen. Zu seiner etwas abgeschabten Uniform mit einigen Sternen . . .
Fortsetzung folgt
und meine Erfahrungen - na ja

Schon lange wollten wir einmal die kleine Bar besuchen, an der man vorbeikommt, wenn man statt der Autobahn die Landstraße von Almeria aus in die Wüste nimmt. Sie hat einmal wesentlich bessere Tage gesehen, damals, als es die A92 noch nicht gab und sämtliche LKWs hier Pause machten. „Jefe“ kann sich noch gut erinnern, dass es 1990 hier sehr lebhaft zuging.
Aber jetzt, fast 25 Jahre später? Zeit ist Geld und wer fährt schon noch eine holprige Landstraße, wenn er direkt nebenan eine tolle Autobahn hat?
Und heute sollte der Tag sein, welcher . . .
. . . wir hatten eine kleine Erkundungstour durch die bizarre Gegend des Karst de Yesos gemacht und uns den kleinen Ort Uleila angesehen und mittlerweile war es so langsam eine Tapa-Pause einzulegen. In Uleila waren die Bars wie ausgestorben und in Tabernas die Lokalitäten unserer Wahl geschlossen. So kamen wir auf die Idee, die Bar in Rioja (eine kleine Gemeinde in Almeria) endlich einmal zu besuchen.
Ein paar wenige Fahrzeuge standen vor der Bar und einige Stimmen drangen nach draußen. Mal sehen, was uns hier erwartet, dachten wir, betraten das etwas düster anmutende Etablissement – schlagartig verstummten die Gespräche der Männer an der Bar . . .

So ganz geheuer war mir im ersten Moment wirklich nicht und die Typen, die da um den Tresen standen, Bier, Wein und Tapas vor sich, musterten uns skeptisch, als wir unsere obligatorische Clara bestellten.
Das mit Limo verdünnte Bier schien hier wohl kein gängiges Getränk zu sein, denn der Wirt holte eine Dose Fanta (Original) aus der Kühlung, die er uns zur Flasche Cruzcampo servierte. Zur Tapa, einige Scheiben Salchicón mit einem Stück Brot servierte er uns noch einen ganzen Teller voller Oliven. Oh weh, schon wieder so ein Tag, an dem die Fett- und Kalorienzufuhr den Energiebedarf bei weitem übersteigt – Viva Andalucía, es lebe die Tapadiät!
Neben mir stand ein Alter, der grinsend wie ein Wasserfall auf uns einredete. Nennen wir ihn José. Natürlich verstanden wir kein einziges Wort von dem, was er sagte und Jefe nickte ihm stets freundlich zu und bekräftigte mit „Si, si“. Wozu er da seine Zustimmung gab – keine Ahnung und ich hoffte nur, dass es nichts war, das uns in Schwierigkeiten bringen könnte.
Wissen wir, ob nicht die Stimmung gegen Ausländer mittlerweile auch im krisengeschüttelten Spanien kippt? Sie haben doch längst an unserem Fahrzeug entdeckt, dass wir Deutsche sind.
Gleich neben José stand ein Herr, der als einziger als etwas „besser betucht“ gekleidet war, nennen wir ihn hier mal den „Don“. Na, und der Typ gleich neben dem „Don“ war scheint‘s ein Automechaniker oder sowas ähnliches aus der Nachbarschaft, der hatte nicht nur einen entsprechend benutzten Overall an, sondern auch noch total schwarze Finger und war scheinbar schon ziemlich abgefüllt. Bei ihm klingelte dauernd das Telefon, mit dem er dann vor die Bar trat. Ja, und dann kam ER, Typ Mann irgendwo zwischen 53 und 60, bei dem man nicht weiß, ob er nun abstoßend oder faszinierend auf „Frau“ wirkt. Seine große und kräftige Statur wurde gekrönt von gekräuseltem grauen Haar, das oben ein wenig gelichtet, unten dafür ein wenig länger war und entweder hatte er es in der Art eitler Toreros gegelt oder sie waren schlicht und ergreifend fettig, da ungewaschen. Zu seiner etwas abgeschabten Uniform mit einigen Sternen . . .
Fortsetzung folgt