Kaufen an der Costa Blanca

[LauraP]

Hallo, '
ich werde mich nochmals kurz vorstellen. Mein Name ist Laura und meinen Mann und ich sind neu hier im Forum.
Wir haben schon vieles gelesen über den Kauf einer Wohung, und wir haben verschienden Malen gelesen, dass die Preise manchmal in Spanien eigentlich unrealistisch hoch sind. Das macht uns, selbstverständlich sorgen, da wir den richtigen Preis bieten wollen, ohne zu viel zu zahlen. Jetzt habe ich ein Paar Fragen und ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen.
Wie kann man den "realistischen" Preis einer Wohung bestimmen? Bis wie weit unter dem Fragpreis kann man verhandeln? Ich verstehe, dass dies von mehreren Faktoren abhängt, die es schwierig machen, den richtigen Preis zu bestimmen. Wir haben auch schon den Tipp bekommen die Preisen in der Gegend mit einander zu vergleichen. Auch haben wir gehört, dass Aufgrund der Coronasituation die Preise sinken, stimmt das? Gibt es Websites mit guten Informationen die euch geholfen haben? Ich hoffe, ihr könnt uns helfen.
Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße,
Laura

[nurgis]

Hallo Laura P.,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum !
Ihr sucht hier eine Wohnung, wahrscheinlich weil Euch Euer derzeitiges Leben nicht mehr Zeit lässt, oder Ihr nur ein Ferienziel sucht. Es gibt hier z. Zt. enorm viele Immobilien-Angebote. In meinem Gebiet sind die Angebote jedoch mehr für Häuser.
Durch die Pandemie steigern sich allerdings die Angebote für beide Richtungen. Informiere Dich doch einmal bei den örtlichen Marklern Eurer Wahl.Für Häuser hier an der nördlichen CB wüßte ich jedoch Einige .Die Preise dafür gehen in den Keller.
Viel Glück und Erfolg bei Eurer Suche !

[Sille]

Es ist schwierig zu sagen, welcher Preis der richtige ist.
Ich habe das immer so gemacht, dass ich vergleichbare Objekte auf den Portalen (meist der Makler, da ich Idealista noch nicht kannte) beobachtet habe. Verglichen habe ich in der Regel die Ausstattung (Qualität der Immobilie), das Alter und auch die örtliche Umgebung und natürlich die Parameter, die für uns wichtig waren. Vieles kann man aber im Nachhinein noch ändern, anbauen, wegreißen etc.
Es kann durchaus sein, dass zwei beinahe gleichwertige Objekte am Ende unterschiedlich teuer sind, weil die Örtlichkeit eine andere ist.
Ich habe immer einen Beobachtungszeitraum von 1,5 - 2 Jahren gehabt und wir haben uns zwischendurch immer schon Immobilien angesehen oder sind in den Orten umhergefahren und haben auf Straßenlage, Wind, Himmelsrichtung etc. geachtet.

Viel Erfolg beim Suchen

[LauraP]

Vielen Dank für eure Reaktionen.
Wir suchen ein Haus in Rojales / Ciudad Quesada oder Benijofar. Anfangs wird es ein Ferienhaus sein, aber in ein paar Jahren möchten wir hier dauerhaft leben.
Wir versuchen Objekte zu vergleichen auf den verschiedenen Websites von Makler, aber wir haben festgestellt, dass viele Häuser exklusive angeboten werden, was nicht sehr hilfreich ist bei unserer Suche. Auch haben wir gelesen, dass die Preise, aufgrund der Provision die ein Makler dann verdienen kann, manchmal zu hoch sind. Stimmt das? Und stimmt es, dass die Preise aufgrund der Koronakrise stark gefallen sind (wir haben zwischen 15 und 20% gelesen).
Vielen Dank nochmals für eure Hilfe!

[vitalista]

Ich sehe gerade, hier hast du schon etwas mehr verraten, wo euer zukünftiges Zweitdomizil sein soll.
Um eine Übersicht über die Preise zu bekommen, habe ich mir über längere Zeit Listen angelegt. In diese habe ich notiert, welches Haus bei wem zu welchem Preis angeboten wird. Man bekommt dann schon ein wenig ein Gespür dafür, welche Preise angemessen und welche überzogen sind.

Über den eventuellen Preisverfall durch Corona haben wir schon mal diskutiert. Ich kann nur von meiner Erfahrung jetzt im Moment und die hier in der Urb. La Marina berichten.
Ich war Ende 2019 mit Freunden auf Haussuche, die ein kleines freistehendes Haus suchten und wir bekamen ab 79.000,-€ Angebote. Diese Häuser waren natürlich renovierungsbedürftig.
Letzte Woche war ich mit anderen Freunden unterwegs, die auch hier was suchen und ich habe festgestellt, selbst renovierungsbedürftige Häuser liegen inzwischen über 100.000,-€.
Eine Freundin, die eine Gestoría hat und Kunden zum Übersetzen zum Notar begleitet, hat bestätigt, dass die Preise gestiegen sind.
So generell lässt sich da keine Aussage machen, es wird auch nach Region unterschiedlich sein. Ich denke, letztlich muss jeder für sich entscheiden, was ist mir mein Traumhaus wert.

[Hessebub]

Die Preise in unserer Region in der gesucht wird sind eher stabil geblieben. Die Preise gehen, wenn überhaupt, nur ganz mäßig zurück. Ich beobachte die Angebote regelmäßig, da ich selbst noch was suche. Bevorzugt Orihuela Costa, Villamartin

[baufred]

... ohne weiteren Kommentar - als kleinen "Denkzettel" mal wieder den Querverweis zu meiner Checkliste für den Hauskauf ...
... vielleicht erspart sie einige "blaue Flecken" bei der Kaufentscheidung:

viewtopic.php?p=40284#p40284

... y, como siempre: ¡Que tengaís éxito! ....

[chris]

Wir versuchen Objekte zu vergleichen auf den verschiedenen Websites von Makler, aber wir haben festgestellt, dass viele Häuser exklusive angeboten werden, was nicht sehr hilfreich ist bei unserer Suche.

Auch das kann helfen; es geht ja nicht darum, dass Ihr vergleicht, zu welchen zehn verschiedenen Preisen ein- und dasselbe Haus bei zehn verschiedenen Maklern angeboten wird, sondern was ganz allgemein Immobilien kosten, die dem nahe kommen, was Ihr sucht (Lage, Ausstattung, Alter, Anzahl Schlafzimmer, Größe Grundstück,....).

Und noch ein Tipp vom Architekten, der erst einmal nicht besonders professionell klingt, aber der beste ist, den ich in so einem Fall auch meinen Kunden gebe: Überlegt, was es Euch wert ist. Was fühlt Ihr wenn Ihr die Immobilie besichtigt? Passt sie zu Euch? Wollt Ihr hier nie wieder weg, weil dieses Objekt gefühlt sofort alle anderen aus dem Rennen kegelt?

Dann könnt Ihr ganz schnell abschätzen, ob der gefragte Preis gut oder schlecht ist und in Verhandlungen einsteigen. Schlimmer als letztlich doch den vollen Preis zu bezahlen kann es ja nicht kommen, denn die angeblich anderen hundert Kaufinteressenten, die die Immobilie diese Woche noch sehen werden und einen deswegen zur Entscheidung drängen, existieren in 99% der Fälle tatsächlich nur in der Fantasie des Maklers.

Eine Immobilie nach Quadratmetern zu bepreisen ist für mich eine der am wenigsten zielführenden Methoden. Eine vorherige allgemeine Durchsicht des Immobilienmarktes bewahrt einen vor der absoluten Abzocke, aber die letztliche Wahl sollte man frei von Zwängen nur nach Bauchgefühl im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten treffen. Wenn man sich richtig in ein Anwesen verliebt, würde ich das niemals ausschließen, nur weil es vielleicht 20'000 Euro teurer ist als Vergleichsobjekte.

Ein Investment-Banker würde wahrscheinlich einen ganz anderen Tipp geben, aber für jemanden, der dann auch in der Immobilie leben und sich pudelwohl fühlen muss, denke ich, ist meine Methode besser.


Viel Erfolg bei der Suche!

[LauraP]

Ich bedanke mich wieder bei allen die uns so viele Tipps geben, helfen und unsere Fragen beantworten. Auch die Checkliste hier im Forum ist sehr hilfreich!
Natürlich wollen wir erst einen Preis für ein Haus zahlen, wobei wir das Gefühl bekommen: “Ja, es ist das perfekte Haus!“ Ich frage mich nur, wie viel man unter den Preis bieten kann. Vielleicht ist ein Traumhaus, im Hinblick auf das Budget, plötzlich in Reichweite;-)
Ich hätte da aber noch eine Frage (oder zwei…)
Hat es einen Mehrwert, den Anwalt schon bei den Verhandlungen dabei zu haben oder erst danach also erst ab der Überprüfung der Nota Simple?
Darf ich fragen die Nota Simple vor den Verhandlungen zu sehen, damit ich mir sicher bin, dass ich ein Angebot mache auf einem legalen Haus.

LG
Laura

[Oliva B.]

Hallo Chris,

das waren genau die richtigen Worte!

Man kann noch so viel spekulieren und Preise im Internet vergleichen - letztendlich muss das Objekt zum Käufer passen. Dazu muss man er sich das Haus ansehen (zu jeder Tageszeit und bevorzugt im Winter, wenn die Sonne am tiefsten steht), die Lage (Himmelsrichtung und Umgebung) überprüfen, und wenn das Gefühl dann immer noch positiv ist, zuschlagen. Zehn- oder zwanzigtausend Euro Aufpreis (von mir aus auch zu viel gezahlt) sind schnell vergessen, wenn alles andere den Wunschvorstellungen entspricht. Eine Fehlentscheidung hat aber weitreichende Folgen - und die vergisst man unter Umständen nie!