Es schmeichelt mir, dass Du mir zutraust, die finanziellen Probleme Spaniens mal eben so zwischen zwei Tassen Kaffee im Alleingang zu lösen.
Zum Einstieg genügt es aber erst einmal, dass wir festhalten, dass eine allgemeine Gebühr, die alle sozialen Schichten gleich betrifft, keine gerechte Lösung sein kann - was auf den ersten Blick natürlich paradox ist.
In diesem Zusammenhang warte ich noch darauf, dass die IVA auf 25% steigt; man wird sicherlich, zum Beispiel irgendwo in Skandinavien, ein Land finden, das auch so hoch belastet, und damit ist alles hinreichend begründet und gerechtfertigt. Fehlt noch das Adjektiv "alternativlos", das so dermaßen falsch und fatalistisch ist, das es eigentlich aus dem Wortschatz gestrichen gehört.
Aber bitte, macht das Leben unerschwinglich teuer, und haltet zum Ausgleich die Zinsen niedrig! Dann leben wir fröhlich auf Pump, bis wir in ein paar Jahrzehnten feststellen, dass diese Konstellation leider die Altersvorsorge vollständig zerstört hat. Und dann fragt nicht nur Hans Fallada: Kleiner Mann, was nun?
Außerdem werden wir den Effekt haben, dass sich der Verkehr bei Einführung einer generellen Maut für Autobahnen auf die Nationalstraßen und in die Ortschaften verlagert, das kann niemand wirklich wollen.
Ferner wird Dieselkraftstoff für die meisten kommerziell genutzten Fahrzeuge verwendet, damit belastet der Staat also die ohnehin schon gebeutelten Unternehmen an einer weiteren Stelle.
In der jetzigen Zeit müssen stattdessen Investitionen unterstützt werden, die mittelfristig Früchte tragen. Die Kuh, die man sich heute als abgemagerten Chuletón auf den Grill wirft, wird man morgen nicht mehr melken können. Wir werden vom Staat und der Zentralbank zum Schulden machen förmlich gezwungen, so what's the matter? Soll die spanische Regierung doch mit gutem Beispiel vorangehen, anstatt sich jetzt auf die Bürger zu stürzen, um das Defizit mit der Brechstange aus der am Krückstock humpelnden Wirtschaft herauszuholen.
Und dass gerade die Sozialisten auf derart sozial unverträgliche Kurzschlusshandlungen verfallen, hat mich verwundert und entsetzt.
Fernab der politischen Diskussion jedoch, die ich in meinem eingehenden Post absichtlich nicht in den Mittelpunkt gestellt habe, sehe ich in erster Linie die Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen mit Sorge.