Ganz und gar nicht; als um Deine Daten besorgter Mensch solltest Du gelegentlich einmal ein Blick in die AGBs der Apps werfen.
Da kannst Du dann ziemlich schnell fündig werden, dass fast alles zur selben Stiefelkollektion gehört. Allein, dass man eine bestimmte App installiert, lässt schon gewisse Rückschlüsse zu. Beispiele: Fitness-App, Flugsuchmaschine, Essenslieferdienst.
Wann und wie man seine Apps nutzt erst recht. Und ggf auch noch wo, falls man vergisst, jeder App die Rechte zur Standortbestimmung zu entziehen.
Und dann noch das Thema Apple/Google und deren Betriebssysteme, was essentiell für das Abfließen persönlicher Daten ist. Das Schiff hat also per se schon hundert Löcher im Rumpf und mit fast jeder App kommt mindestens ein neues dazu. Und dann stopfst Du eins davon mit Threema und fährst hinaus auf den Ozean in einen Orkan hinein, weil jetzt ja nichts mehr passieren kann? Sorry, aber da springe ich von Bord, noch bevor das Wasserfahrzeug in See stechen kann.
Was kann mir eigentlich passieren? Im schlimmsten Fall doch wohl, dass Google und Facebook wissen, dass ich manchmal sonntags zwischen 8 und 9 Uhr Brötchen beim Bäcker mit dem Telefon bezahle, und meine Apps blenden mir dann wochenlang Werbung für Aufbackbrötchen aus dem Tiefkühlregal oder hochpreisige Konfitüre ein. Eventuell lässt der Standortverlauf auch Rückschlüsse darauf zu, dass ich nicht laufe oder mit dem Auto fahre, sondern mit einem Fahrrad. Google wird mir möglicherweise über seine Werbepartner penetrant ein neues zum Kauf anbieten. Damit kann ich leben, vor allem wenn ich - wie Du - bei essentiellen Apps auch gerne mal zur bezahlten Version greife, um mir die Werbung zu sparen. Aber eben nicht die Verarbeitung meiner Daten.
Die wirklich sensiblen Daten werden ohnehin in aller Regel von Hackern und Nachrichtendiensten abgefischt, und das interessiert auch so lange niemanden, bis es das Handy der Bundeskanzlerin erwischt. Dann ist plötzlich ein Skandal, was beim "Kleinen Mann" billigend in Kauf genommen wird.
Fazit: Der Austausch eines einzigen Messenger durch einen anderen, den keiner meiner Kontakte benutzt, bringt mich in dieser Hinsicht also kein einzige Stück voran. Die Nutzung eines Dosentelefons in dieser Hinsicht auf jeden Fall, aber angesichts des eingeschränkten Funktionsumfangs bleibe ich dann doch im Haifischbecken der Datenverwerter und Quasimonopolisten.