Ja, es ist warm geworden, nicht nur aktuell, sondern besonders in den letzten 10 Jahren. Auch die Episoden intensiver und anhaltender Regenfälle (DANA/gota fría) haben zugenommen. Ich kann mich aber noch gut an andere Hitzeperioden vor dieser Zeit erinnern, auch wenn sie selten waren. Eine Klimaanlage, heute an der unserer Küste fast Standard, brauchte man damals noch nicht.
WIr hatten gestern im Inland (Landkreis El Comtat) fast 40 Grad C., heute will Petrus noch ein Schippchen drauflegen. Die Luftfeuchtigkeit lag zwischen 19 Prozent am Vormittag und 51 Prozent am Abend, wenn man nicht körperlich arbeiten muss und sich zwischendurch erfrischen kann, dann ist die Hitze für ungefährdete Menschen immer noch erträglich. Die täglichen Höchsttemperaturen werden ja erst am späten Vormittag erreicht und gehen gegen Abend schon wieder zurück. Deshalb sollte man körperliche Anstrengungen möglichst auf den Vormittag verlegen - oder in die frühen Abendstunden. Nicht umsonst haben die Spanier seinerzeit die Siesta eingeführt, die auch heute noch in Teilbereichen (wie Landwirtschaft, Bau) eingehalten wird. In dieser Zeit sieht man in unserer Gegend keinen Menschen auf der Straße, selbst das Schwimmbad unseres Ortes hat über Mittag geschlossen, da zieht man sich lieber in die kühlen Häuser zurück. Die spanischen Kinder haben jetzt alle noch Ferien und dürfen deshalb auch noch spät abends draußen spielen.
Doch nicht jeder hat es so gut. Mir tun die Menschen leid, die in der Mittagszeit in unklimatisierten Räumen arbeiten müssen, besonders aber die (meist unterbezahlten Saison-) Köche und Köchinnen, die in kleinen Küchen am heißen Herd Speisen zubereiten müssen, sowie KellnerInnen, die in praller Mittagssonne (in voller Montur + Maske! ) die Gäste auf den Terrassen bedienen müssen.