Nachdem wir uns zu einem sommerlichen Kurztripp nach Albarracín entschlossen hatten, stießen wir bei unserer Suche nach einer ländlichen Unterkunft auf das 180 Seelen zählende Dörfchen Terriente. Dort, 23 km von Albarracín entfernt, buchten wir spontan und voller Vertrauen wegen der guten Bewertungen online ein Zimmer in einer casa rural.
Terriente hieß uns schon von weitem willkommen.

- Bienvenidos

- Enge Gassen führten uns zum Ziel
Trotz der geringen Größe des Ortes gibt es etliche private Ferienunterkünfte mit Gärten, versteckt hinter hohen Mauern. Ideale Sommerfrische für spanische Städter, die dort ihre Kinder unbesorgt durch die engen Gassen flitzen lassen können.
Unsere blitzsaubere Unterkunft mit paar liebevoll eingerichteten Gästezimmern fanden wir direkt im Herzen des Dorfes, gleich davor ein kleiner öffentlicher und - kostenloser Parkplatz. Wir betraten das Haus durch die offene Tür, wo uns der Herr des Hauses

"erwartungsvoll"

empfing:

- Das Ambiente passte zu ihm und gefiel auch uns!
Wenig später kam schon der Eigentümer und zeigte uns unser Zimmer mit einem kleinen Balkon mit Blick über die Dächer des Dorfes und auf eine grüne Landschaft.

- Unser liebevoll eingerichtetes Schlafzimmer

- Ausblick vom Balkon

- Rustikales Bad mit Dusche

- Hausbar
Nach diesem ersten Eindruck machten wir eine erste Dorfbegehung:
Hauptattraktion des Dorfes ist die Kirche, die dem Heiligen Salvador geweiht ist,

- Kirche
und

- das Ayuntamiento.
Für die Sierra sind diese kleinen Rathäuser typisch, deren Erdgeschoss hauptsächlich aus einer Halle besteht, die mit zwei Bögen zur Straße hin geöffnet ist. Dort fanden früher Ratssitzungen und Handelsgeschäfte statt. Das Tiefgeschoss wurde als Gefängnis und Lager genutzt.

- Vergleich: das baugleiche Rathaus
im Nachbarort Moscardón
Der Ortskern besteht bis auf wenige Neubauten aus historischen Gebäuden, ringsherum liegen die Gemüse- und Blumengärten der Terrientinos und Terrientinas, also nichts Spektakuläres, bis auf den …, aber dazu komme ich später.

- alte

- und blühende Fassaden

- Blumenschmuck vor den Häusern

- Dorfidylle

- Vor den Fenstern "Fliegengitter"

- oder zur Abwechslung auch ein gehäkelter Hahn

- Ein Grill - vorbereitet für das nächste Essen

- Ein Wasserkrug für den Durst

- Blumenrabatten am Wegesrand

- Gemüsegärten für den Eigenbedarf
Wie mir eine hochbetagte Anwohnerin bei einem Schwätzchen mitteilte, ist das Dorf bei Städtern "mit Lust auf Land und Ruhe" während der kurzen Sommern sehr beliebt, aber auch nur dann, denn… - …im Winter, sie erschauderte sichtbar in Erinnerung an die letzte „Eiszeit“, fällt das Thermometer bis auf – 15 Grad Celsius. Besonders der letzte Januar blieb ihr in bleibender Erinnerung, als die Sturmböe Filomena über Spanien hinwegfegte und selbst die kältegewohnten Dorfbewohner trotz nicht verglimmender Kamine und mehrfach übereinander gezogener Kleidungsstücke in den Provinzen Guadalajara, Teruel und Soria unter der außergewöhnlichen Kälte litten.
Apropos "Sommerfrische" - Einziger Wermutstropfen (für uns): es gibt in dem Ort zwar eine Bar gegen den großen Durst bei sommerlicher Hitze, aber dort werden nur Getränke und keine Tapas serviert. Das höchste Entgegenkommen der Wirtin gegenüber ihren deutschen Gästen war ein Schälchen mit Oliven. Verhungern sollten wir aber trotzdem nicht, denn direkt neben unserer Unterkunft gibt es ein Restaurant – und wie sich später noch herausstellte, boten auch unsere Gastgeber ein selbst zubereitetes Menü mit Produkten aus der Region zu einem günstigen Preis an.
Am frühen Nachmittag, als die Sonne am höchsten stand (und die Quecksilbersäule auf 30 Grad und mehr kletterte), beenden wir unsere tägliche Sightseeing-Tour. Zeit zum Einkehren, sofern man das Glück hat, ein Restaurant zu entdecken. Die kurze Sommersaison reicht für die Gastronomie einfach nicht aus, um den nächsten Winter zu überstehen. Es gibt zwar Campingplätze mit Restaurants, aber wir zogen vor, die Nachmittage im lauschigen Garten unserer Unterkunft zu verbringen. Den Innhof hatten wir ganz für uns alleine.

- Innenhof Casa Xana
Erst abends, wenn die ersten Spaziergänger zu sehen waren, verließen wir unseren uneinsehbaren Patio.
In heutigen Zeiten ist das Überleben gerade für die Betreiber kleiner Herbergen mehr als schwer. Von den Einnahmen können sie nicht leben. Deshalb mache ich gerne ein wenig Werbung für unsere private Unterkunft, die
Casa Xana in GTerriente mit ihren rücksichtsvollen, aber trotzdem aufmerksamen Gastgebern. Ein ausgezeichnetes Frühstück ist übrigens im Preis inkludiert, den ihr auf der Website findet.