Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Grundstücksrecht, Versicherungen, Schäden am Gebäude usw.
alteasol
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Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von alteasol »

Guten Tag miteinander,
wir haben zwei zusammenliegende parcelas in Altea, vor 40 Jahren auf dem einen Grundstück ein Haus mit Garage gebaut, die Zufahrt erfolgt über das zweite Grundstück.
Bisher keinerlei Probleme, die Grundsteuer für das Einfahrtsgrundstück ist so wie für das bebaute.
Jetzt mussten wir die Einfahrt neu bepflastern, haben dafür einen Antrag gestellt und genehmigt erhalten. Wir haben allerdings den Fehler gemacht zusätzlich für einen 35 m2 Abstellplatz eine Fundamentplatte zu betonieren.
Ein Kontrolleur von Urbanismo empfohl und einen Nachtrag einzureichen, das hat ein Architekt für uns gemacht.
Von Urbanismo kam darauf ein Baustopp mit diversen Auflagen, vor allem
1. Leistung einer „Umweltpfandabgabe“ von 1500 €
2. notarielle Zusammenlegung der beiden Grundstücke, was zur Folge hätte, dass das Einfahrtsgrundstück nie mehr bebaut werden könnte, also einen großen Wertverlust.
Wir haben dem widersprochen und eine notarielle Durchfahrtsgenehmigung (Servidumbre) erstellen lassen und nachgereicht. Letzte Woche kam von Urbanismo (kommentarlos) der alte Baustopp mit neuem Datum.
Unser Architekt ist mit seinem Latein am Ende, bevor wir jetzt einen Anwalt einschalten hätte ich gerne gewusst ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder einen guten Rat hat
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villa
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von villa »

Mit ähnlichen Erfahrungen kann ich nicht dienen aber mit einem sehr guten Anwalt für solche Sachen in Alfaz del Pi. Er hat für mich wirklich knifflige Sachen gelöst (Küstengesetz) was Baurecht anbelangt, spricht auch Deutsch. Bei Interesse bitte PN.
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chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von chris »

Leider spinnt Urbanismo in Altea seit zwei, drei Jahren völlig. Da ist nicht nur Euer Architekt mit seinem Latein am Ende.

Eventuell ist das Problem, dass ein Abstellplatz nur in Verbindung mit einem Wohnhaus gestattet ist, da die Hauptnutzung Residencial und nicht Aparcamiento ist

Ein Überfahrtsrecht und die Instandsetzung der Zufahrt hingegen kann ich nicht als Problem erkennen, was steht denn in der Notificación genau drin?
Saludos,
Chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von Miesepeter »

Zitat: "Eventuell ist das Problem....". Mit Unterstellungen und Vermutungen kommt man schnell vom 100sten ins 1000ste ohne das eigentliche Problem auch nur zu erkennen. Ganz einfach: Jede Gemeinde legt in ihren Satzungen (Ordenanzas) fest, was wo wie zulässig ist. Und wenn bei der Bauausführung auch nur ein Quäntchen davon abgewichen wird, kann es großen Ärger geben, denn dann ist die Genehmigung (wenn es eine gibt) in ihrer Gesamtheit hinfällig. Wie es in der Praxis aussieht steht auf einem anderen Blatt. Noch gravierender wird es wenn die Satzungen inzwischen greändert wurden, was im Verlauf von 40 Jahren mehrfach erfolgt sein sollte.
Vielfach wird von Einheimischen ohne Genehmigung gebaut in der Hoffnung, nach einigen Jahren Bestandschutz geltend machern zu können, was aber einiges Hintergrundwissen verlangt. Aus verständlichen Gründen wagen sich die wenigsten Architekten an sowas heran. Nachgenehmigungen werden nach meinen ortsabhängigen Kenntnissen sehr wohlwollend behandelt, denn sie sind eine willkommene Einnahmequelle (Kosten für normale Genehmigung + Strafmandat).
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von chris »

Miesepeter hat geschrieben: So 19. Sep 2021, 10:49 Zitat: "Eventuell ist das Problem....". Mit Unterstellungen und Vermutungen kommt man schnell vom 100sten ins 1000ste ohne das eigentliche Problem auch nur zu erkennen. Ganz einfach: Jede Gemeinde legt in ihren Satzungen (Ordenanzas) fest, was wo wie zulässig ist. Und wenn bei der Bauausführung auch nur ein Quäntchen davon abgewichen wird, kann es großen Ärger geben, denn dann ist die Genehmigung (wenn es eine gibt) in ihrer Gesamtheit hinfällig. Wie es in der Praxis aussieht steht auf einem anderen Blatt. Noch gravierender wird es wenn die Satzungen inzwischen greändert wurden, was im Verlauf von 40 Jahren mehrfach erfolgt sein sollte.
Vielfach wird von Einheimischen ohne Genehmigung gebaut in der Hoffnung, nach einigen Jahren Bestandschutz geltend machern zu können, was aber einiges Hintergrundwissen verlangt. Aus verständlichen Gründen wagen sich die wenigsten Architekten an sowas heran. Nachgenehmigungen werden nach meinen ortsabhängigen Kenntnissen sehr wohlwollend behandelt, denn sie sind eine willkommene Einnahmequelle (Kosten für normale Genehmigung + Strafmandat).
Ich will nicht auf alles eingehen, was Du geschrieben hast. Es wäre schön, wenn Du das Fachwissen und die Erfahrung mit dem Bauamt in Altea respektieren könntest, über die ich in größerem Umfang verfüge als Andere.

Auf Basis kaum vorhandener Informationen seitens des Fragestellers kommt auch ein Fachkundiger um ein eventuell zunächst nicht herum. Allgemeinplätze hingegen helfen gleich dreimal nicht.

Vielleicht nimmt der Fragesteller ja nochmal an der Diskussion teil und steuert weitere Details bei, die ich dann gerne beantworten werde, auch als PM.
Saludos,
Chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von Miesepeter »

Mit dem "Fachwissen in größerem Umfange" allein kommt man aus meiner immerhin fast 60-jähr. Lebenserfahrung in diesem Land nicht immer an das gewünshte Ziel. Die Behörden und deren wechselnde und nicht immer fachkundlichen ausführende Organe sind launisch und haben einen unermeßlichen Spielraum. Und diese Leute muß man für sein Vorhaben gewinnen, was viel Diplomatie und auch Großzügigkeit erfordert. Mit der deutschen engstirnigen Logik kommt man nicht weit.
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chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von chris »

Miesepeter hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 09:04 Mit dem "Fachwissen in größerem Umfange" allein kommt man aus meiner immerhin fast 60-jähr. Lebenserfahrung in diesem Land nicht immer an das gewünshte Ziel. Die Behörden und deren wechselnde und nicht immer fachkundlichen ausführende Organe sind launisch und haben einen unermeßlichen Spielraum. Und diese Leute muß man für sein Vorhaben gewinnen, was viel Diplomatie und auch Großzügigkeit erfordert. Mit der deutschen engstirnigen Logik kommt man nicht weit.
Wenn Du magst, mache ich einen separaten Thread auf, in dem Du Deine Lebenserfahrung zu den Problemen beisteuern kannst - für diejenigen, die nicht darauf verzichten wollen. Lass es mich bitte wissen.

Hier jedoch ist eine fachliche Beratung und Aufarbeitung nötig, zu der Du im Moment leider nichts beitragen kannst - da darfst Du ruhig jemandem vertrauen, der regelmäßig mit diesem Bauamt zu tun hat und sowohl mit Fachwissen als auch mit Diplomatie so manches Problem bereits gelöst hat.

Allerdings scheint Alteasol ja aktuell nicht mehr an der Diskussion teilzunehmen, so dass es hier kaum konstruktiv weitergehen kann - weder mit Lebenserfahrung noch mit Fachwissen.
:?:
Saludos,
Chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von alteasol »

Hallo zusammen, danke für die bisherigen Beiträge.Eigentlich sollte die zusätzlich gebaute Plattform nur zum Wenden, bzw. gefahrlosen Ausfahren bei unübersichtlicher und gefährlicher ( rückwärts) Ausfahrt dienen. Kaum war diese betoniert, kam ein Architekt vom Urbanismo und riet uns, eine Erweiterung der vorhandenen Genehmigung zu beantragen. Man hat uns nun 3 Möglichkeiten vorgeschlagen: 1. Die beiden Grundstücke zusammen zu legen, was für uns nicht in Frage kommt. 2. Abriss der Plattform 3. einen Bauantrag für das 2. Grundstück zu stellen. Im letzten Fall müssten wir allerdings innerhalb von einem halben Jahr tatsächlich bauen, was wir aber eigentlich gar nicht Vorhaben.
Meine Frage ist jetzt: was passiert, wenn wir einfach gar nichts mehr machen und die Plattform für die nächsten 4 Jahre nicht weiterbauen?
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chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von chris »

alteasol hat geschrieben: Di 21. Sep 2021, 14:13 Hallo zusammen, danke für die bisherigen Beiträge.Eigentlich sollte die zusätzlich gebaute Plattform nur zum Wenden, bzw. gefahrlosen Ausfahren bei unübersichtlicher und gefährlicher ( rückwärts) Ausfahrt dienen. Kaum war diese betoniert, kam ein Architekt vom Urbanismo und riet uns, eine Erweiterung der vorhandenen Genehmigung zu beantragen. Man hat uns nun 3 Möglichkeiten vorgeschlagen: 1. Die beiden Grundstücke zusammen zu legen, was für uns nicht in Frage kommt. 2. Abriss der Plattform 3. einen Bauantrag für das 2. Grundstück zu stellen. Im letzten Fall müssten wir allerdings innerhalb von einem halben Jahr tatsächlich bauen, was wir aber eigentlich gar nicht Vorhaben.
Meine Frage ist jetzt: was passiert, wenn wir einfach gar nichts mehr machen und die Plattform für die nächsten 4 Jahre nicht weiterbauen?
Damit bestätigt sich das, was ich oben gesagt habe.
Die Plattform wird als Parkplatz interpretiert, und Parken ist nur in Verbindung mit Wohnen zulässig, nicht jedoch als exklusive Nutzung.

1. Die Agrupación holt Euer Wohnhaus und den Parkplatz auf ein und dasselbe Grundstück, damit wäre es ok.

3. Ein Haus auf dem Parkplatzgrundstück bauen. So ist Parken dann sekundäre Nutzung, neben der primären Nutzung Wohnen.

2. Abriss - wäre mein Vorschlag, wenn 1. und 3. nicht infrage kommen..... Beton raus und Boden knüppelhart verdichten.

...denn für die Letzte Frage braucht es eine Kristallkugel. Die Infraktion ist amtlich, der urbanistische Frieden ist gestört, und wenn man nun darauf hofft, dass das Urbanismo in Altea mit Charme oder einem Koffer voller Geld das einfach auf sich beruhen lässt, ist man sehr optimistisch.

Im schlimmsten Fall ist dann irgendwann der Strom abgestellt. Oder das Wasser. Oder beides.
Oder es kommt nur eine Abrissverfügung mit subsecuenten Strafen, also für jeden Monat den das Ding da noch zementiert im Boden liegt ein gewisser Betrag.
Saludos,
Chris
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Re: Baustopp- Problem nach 40 Jahren

Beitrag von Cozumel »

Den Beton wieder zuschütten und Rollrasen darauf verlegen. :)
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