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Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Mi 6. Okt 2021, 19:24
von Oliva B.
Aus gegebenem Anlass aus dem internen Bereich hervorgeholt:
Miesepeter hat geschrieben: ↑Do 30. Sep 2021, 11:54
Was auf einen zukommt? Das tatsächliche Ausmaß ist gar nicht abzusehen. Da steht uns einiges bevor - nämlich der Zusammenbruch (bei den Banken bereits größtenteils erfolgt) des ges. Wirtschafts- und Finanzsystems.
Das Land ist praktisch längst zahlungsunfähig und wird nur noch von Brüssel über Wasser gehalten, um einen Domino-Effect zu verhindern, der den Euro zu Fall bringt, was gewissen(losen) Interessen gar nicht ungelegen käme.
Es kommt tatsächlich einiges auf Spanien zu:
Wirtschaftshilfe in Millionenhöhe zur Linderung der Folgen des Vulkanausbruchs „Cumbre Vieja“ auf der Kanaren-Insel La Palma versprach Regierungspräsident Pedro Sánchez für die Insel La Palma. Die Gelder sollen für den Wiederaufbau der Infrastruktur und die Wiederherstellung der Wasserversorgung als auch für Investitionen in die Beschäftigung, den Wohnungsbau, die Landwirtschaft, den Tourismus und verschiedene Steuervergünstigungen eingesetzt werden. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 206 Millionen Euro. Dieser Betrag kommt zu den 40 Millionen Euro hinzu, die die kanarische Regierung in dieser ersten Phase bereits bereitgestellt hat, sowie zu den 10,5 Millionen Euro für den Wohnungsbau und die Grundversorgung, die die Zentralregierung am vergangenen Dienstag genehmigt hat.
Die spanische Regierung greift jungen Menschen mit Extra-Zahlungen unter die Arme
Jeder im Alter zwischen 18 und 35 Jahren solle monatlich 250 Euro vom Staat bekommen, um unabhängig zu werden und Mieten zu zahlen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Dienstag bei einer Veranstaltung in Sevilla. Der Zuschuss ist Teil eines 2,25 Milliarden Euro schweren Budgets für die Wohnungsbranche.
Spanien hat europaweit die höchste Jugendarbeitslosigkeit. Rund 40 Prozent der unter 25-Jährigen sind ohne Job. Die Arbeitslosigkeit generell ist in dem Land zuletzt gefallen. Im Tourismussektor wurden in den vergangenen Monaten wieder mehr Stellen geschaffen.
Quelle:
Spanien zahlt jungen Menschen Zuschlag für Mieten
Da darf man sich schon ein paar Gedanken machen....

Re: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Mi 6. Okt 2021, 20:49
von Rockcrunsher
Zitat:
"Jeder im Alter zwischen 18 und 35 Jahren solle monatlich 250 Euro vom Staat bekommen, um unabhängig zu werden und Mieten zu zahlen..."
Dann warten wir mal alle gespannt ab, wie sich die Mietpreise verhalten werden. Wieso drängt sich mir gerade jetzt der Gedanke auf, dass die Mieten steigen werden...um rund 250€...?

Re: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Mi 6. Okt 2021, 21:14
von maxheadroom
Hola todos,
bei all diesen Themen die Staatsverschuldung betreffend, fällt mir diese nette grafische
Darstellung ein, die einem ja klar machen müsste, es wird niemand bezahlen, ausser wir alle
Es sind zwar nicht die spanischen Schulden grafisch dargestellt, aber es handelt sich im Prinzip um
das selbe, den rein von den Zahlen haben die wenigsten eine Vorstellung bei den Summen die da im
Schwange sind um wieviel es sich tatsöchlich handelt.
Man könnte jetzt durchaus Miesepeters dunkler Stimmung sein, was aber die Dimension der Staatschulden auch nicht verringert, dann lieber noch schnell einen copa tinto und beim Wirt anschreiben lassen
Hier nun die nette grafische Darstellung :https://www.youtube.com/watch?v=DjQ1XcQetrY
Saludos
maxheadroom
Re: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Fr 8. Okt 2021, 18:20
von Miesepeter
Die gute Nachricht: so einen Geld-/Schuldenberg kann man ganz einfach und schnell nach Wunsch verringern, in Deutschland schon 2x in den letzten 100 Jahren praktiziert, mit einer Währungsreform: die fleißigen Sparer verlieren alles, die Spekulanten machen Kasse, die Verursacher bleiben unbehelligt. Alle zusammen singen dann "Auferstanden aus Ruinen......" und es geht wieder von vorne los.
Re: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Fr 8. Okt 2021, 19:24
von Oliva B.
Miesepeter hat geschrieben: ↑Fr 8. Okt 2021, 18:20
Die gute Nachricht: so einen Geld-/Schuldenberg kann man ganz einfach und schnell nach Wunsch verringern, in Deutschland schon 2x in den letzten 100 Jahren praktiziert, mit einer Währungsreform: die fleißigen Sparer verlieren alles, die Spekulanten machen Kasse, die Verursacher bleiben unbehelligt. Alle zusammen singen dann "
Auferstanden aus Ruinen......" und es geht wieder von vorne los.
Ich glaube kaum, dass irgendjemand in Zukunft noch den Text der alten Nationalhymne der DDR singen wird...

Schon in den 70er Jahren wurde darauf verzichtet...

Re: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Verfasst: Sa 9. Okt 2021, 09:19
von chris
Da drängt sich Dir wohl leider der richtige Gedanke auf....
Es ist ein Beispiel des totalen Versagens, statt sozialen Wohnungsbau zu fördern und langfristig zu investieren, nimmt man Steuergelder und schmeißt sie privaten Vermietern in den Rachen.
Aber man braucht kurzfristige "Erfolge", eine Legislaturperiode dauert eben keine 15 Jahre. Und wenn ich jedem zwischen 18 und 35 ein Geschenk von immerhin 3000 Euro pro Jahr verspreche, habe ich auf einen Schlag ein paar Millionen Wählerstimmen sicher.
Re: Corona
Verfasst: Di 19. Okt 2021, 09:33
von AuS
Oliva B. hat geschrieben: ↑Di 18. Aug 2020, 20:48
....
Es sind aber nicht nur die Partys und Familienzusammenkünfte, die Spanien zu schaffen machen. Die Ansteckungsgefahr lauert auch ganz besonders im Berufsleben. Und da spielt
die Form des Zusammenlebens in Spanien eine ganz große Rolle:
"Dieser Frage sind die Bonner Ökonomen Moritz Kuhn und Christian Bayer nachgegangen. Klinische Zahlen zeigen, dass die Sterblichkeit zunimmt, je älter eine erkrankte Person ist. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die Möglichkeiten, sich anzustecken, vor allem im Arbeitsleben bestehen, dass sich also insbesondere die arbeitende Bevölkerung infiziert.
Nun gibt es verschiedene Modelle, wie Gesellschaften strukturiert sein können. Generationen können entweder getrennt leben wie in Land A oder nah zusammen wie in Land B (s. Grafik)..."
Diese Grafik könnt ihr euch anschauen in einem Beitrag der
Deutsche Welle. Spanien wurde da nicht explizit erwähnt, aber wenn man die spanische Pressemitteilungen verfolgt, dann ist man sich dieser Ursache hier durchaus bewusst. Hier leben oft drei Generationen unter einem Dach - und oft sehr beengt...
Finde ich sehr interessant und hänge es mal hier an....
Deutsche Welle
"Hilfe für Spaniens (fast) verlorene Jugend"
https://amp.dw.com/de/hilfe-f%C3%BCr-sp ... a-59506202
Re: Corona - Auswirkungen auf den Tourismus
Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:03
von Miesepeter
Zitat: "..Hier leben oft drei Generationen unter einem Dach - und oft sehr beengt..." Es bewahrheitet sich die Einstellung der Heranwachsenden nach dem Motto "Ich lebe solange von meinen Eltern bis ich von meinen Kindern leben kann"
Subventionierten Auszug aus dem "Hotel Mama"
Verfasst: Mi 20. Okt 2021, 06:13
von Oliva B.
Ich habe die letzten beiden Beiträge verschoben, weil die geplante Unterstützung für Jugendliche hier eingangs schon angesprochen wurde.
Die spanische Regierung greift jungen Menschen mit Extra-Zahlungen unter die Arme
Jeder im Alter zwischen 18 und 35 Jahren solle monatlich 250 Euro vom Staat bekommen, um unabhängig zu werden und Mieten zu zahlen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Dienstag bei einer Veranstaltung in Sevilla. Der Zuschuss ist Teil eines 2,25 Milliarden Euro schweren Budgets für die Wohnungsbranche.
Spanien hat europaweit die höchste Jugendarbeitslosigkeit. Rund 40 Prozent der unter 25-Jährigen sind ohne Job. Die Arbeitslosigkeit generell ist in dem Land zuletzt gefallen. Im Tourismussektor wurden in den vergangenen Monaten wieder mehr Stellen geschaffen.
Quelle:
Spanien zahlt jungen Menschen Zuschlag für Mieten
So neu ist diese Unterstützung, die Jugendliche aus dem "Hotel Mama"locken soll, nicht.
Schon 2007 zählte die Regierung 250 Euro für schlecht verdienende junge Menschen als Mietzuschuss.
Zwangs-WG mit Eltern.
Die jungen Spanier sind traditionell "Nesthocker", aber nicht nur, weil der Familienzusammenhalt so eng ist. Früher (vor dem Platzen der Immobilienblase) ersparten sich die Jugendlichen durch das kostenlose Wohnen im Elternhaus die Anzahlung für eine Eigentumswohnung, dann kam mit der großen Wirtschaftskrise die hohe Arbeitslosigkeit, besonders bei Jugendlichen, später die immens gestiegenen Mieten in Großstädten/Ballungsräume - und zuletzt noch die Pandemie:
"
Am Anfang der Pandemie wurden 53 Prozent der Spanier unter 35 Jahren entlassen. Auch jetzt liegt die Jugendarbeitslosigkeit noch bei mehr als 30 Prozent." - Zitat
"Müllverträge" und keine Chance auf Familie, Aug. 2021.
Wer von dieser "verlorenen Generation" (ohne Job
oder mit geringem Verdienst
oder mit einem ungewissen Zeitvertrag) mag das Risiko eingehen und sich eine eigene Wohnung mieten? Haben sie nicht dringendere Bedürfnisse wie z. B. einen sicheren Job? Das Geld wäre z. B. als Zuschuss zum Lebensunterhalt oder für die berufliche Weiterbildung sinnvoller ausgegeben...