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Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 09:25
von Oliva B.
Wir alle wissen es: Das Mar Menor steht vor dem Kollaps, der hauptsächlich der skrupellosen Agrarproduktion zu verdanken ist.
Jetzt wurde die Reißleine gezogen:
Spanien verleiht Lagune Mar Menor Personenstatus
Doch Moment mal, eine Lagune mit Personenstatus?
Natürlich ist hiermit eine juristische Person gemeint, die aber genauso wie natürliche Personen Träger von Rechten und Pflichten ist, und u. a. auch in eigenem Namen klagen, aber auch verklagt werden kann.
Warum immer mehr Flüsse zu juristischen Personen erklärt werden.
"Der Río Vilcabamba im tropischen Regenwald Ecuadors ist unscheinbar, auf Landkarten kaum auffindbar. Trotzdem schrieb er Geschichte. Er war der erste Fluss, der wegen seiner Verschmutzung vor Gericht zog - und gewann. Der Río Vilcabamba steht am Anfang einer weltweiten Bewegung, die für juristische Rechte für die Natur kämpft." Mehr darüber:
Der Fluss, der vor Gericht obsiegte.
Wird dieser neue Status dem Mar Menor helfen zu überleben?
Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 15:41
von Miesepeter
Wie kam es zu dem Disaster? Jahrzehntelang haben die Zuständigen und Verantwortlichen mit an Vorsatz grenzender Untätigkeit geduldet, wie im Hintergrund agierende Großkapitalisten in wenigen Jahren Riesengewinne aus planmäßigem Raubbau (bis zu 3 Ernten im Jahr) machten. Dazu wurden über 100 nie genehmigte Entsalzungsanlagen, deren Existenz allgmein bekannt war, gebaut und unbehelligt betrieben. Unmengen Nitrate aus der Überdüngung wurden ins Mar Menor "entsorgt". U.a. wurde die Polizei daran gehindert, einen der Zuflußkanäle zu verstopfen. Wie war bzw. ist soetwas überhapt möglich und wer steckt dahinter? Wieso laufen keinerlei Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen. Eine diesbzgl. Anzeige verwies der Generalstaatsanwalt in Madrid an den Staatsanwalt in Murcia, der jedoch keinen Handlungsbedarf sah. Und jetzt will oder soll das biologisch tote Mar Menor wieder zum Leben erweckt werden? Quatsch, da ist jemand auf Stimmenfang für die anstehenden Wahlen. Die Ferienwohnungen der Westküste des Mar Menor verlieren ständig an Wert und werden zum gg. Zeitpunkt von gewissen Investmentfonds aufgekauft und nanch ca. 30 Jahren, wenn alles überstanden ist, mit dem entsprechenden Gewinn wieder verkauft nach dem Motto: Eure Misere - unser Geschäft.
Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 16:24
von Oliva B.
Miesepeter hat geschrieben: ↑Do 22. Sep 2022, 15:41
Wie kam es zu dem Disaster? Jahrzehntelang haben die Zuständigen und Verantwortlichen mit an Vorsatz grenzender Untätigkeit geduldet, wie im Hintergrund agierende Großkapitalisten in wenigen Jahren Riesengewinne aus planmäßigem Raubbau (bis zu 3 Ernten im Jahr) machten. Dazu wurden über 100 nie genehmigte Entsalzungsanlagen, deren Existenz allgmein bekannt war, gebaut und unbehelligt betrieben. Unmengen Nitrate aus der Überdüngung wurden ins Mar Menor "entsorgt". U.a. wurde die Polizei daran gehindert, einen der Zuflußkanäle zu verstopfen. Wie war bzw. ist soetwas überhapt möglich und wer steckt dahinter? Wieso laufen keinerlei Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen. Eine diesbzgl. Anzeige verwies der Generalstaatsanwalt in Madrid an den Staatsanwalt in Murcia, der jedoch keinen Handlungsbedarf sah. Und jetzt will oder soll das biologisch tote Mar Menor wieder zum Leben erweckt werden? Quatsch, da ist jemand auf Stimmenfang für die anstehenden Wahlen. Die Ferienwohnungen der Westküste des Mar Menor verlieren ständig an Wert
und werden zum gg. Zeitpunkt von gewissen Investmentfonds aufgekauft und nanch ca. 30 Jahren, wenn alles überstanden ist, mit dem entsprechenden Gewinn wieder verkauft nach dem Motto: Eure Misere - unser Geschäft.
Glaubst du wirklich daran? Ich schon lange nicht mehr...
Wer die Natur genau beobachtet, der sieht nicht nur wie sie am Mar Menor vor sich hin siecht (ich weiß, das ist ein veraltetes Wort, aber ein treffenderes fiel mir nicht ein). Daran sind nicht zwingend die Landwirte mit ihren Nitraten oder der Klimawandel schuld, sondern - aufgepasst - es folgt ein Zitat:
"Artensterben ist ein natürlicher Prozess, der auch ohne das Zutun des Menschen abläuft." Quelle:
Bundeszentrale für politische Bildung
Ist das ein Freispruch für Umweltsünder?

Umweltschutz hilft also nur begrenzt und es kommt auch ohne unser Zutun zur Katastrophe...

Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 16:37
von housecat
Oliva B. hat geschrieben: ↑Do 22. Sep 2022, 16:24
ein Zitat: "Artensterben ist ein natürlicher Prozess, der auch ohne das Zutun des Menschen abläuft." Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Das ist mindestens unglücklich formuliert und zitiert. Gemeint sind Aussterbe-Großereignisse wie sie alle paar 1000 x 1000 x 1000 Jahre auch in der Natur vorkommen. Das aktuelle Artensterben ist aber deutlich menschengemacht.
Mal sehen ob wir nicht am Ende gleich mit aussterben. Noch ein paar potente Seuchen, ein paar Nahrungspflanzen + Tiere die es nicht mehr gibt, ein anständiger Verteilungskrieg und Schwupps kann es ganz schnell ziemlich hart werden für uns...
Gruß // Housecat
Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 17:03
von Atze
99,99% aller irdischen Lebensformen sind Geschichte - ausgestorben.
Dazu brauchte es um 3,5 Milliarden Jahre.
Mal sehen, wie schnell wir den Rest schaffen.
Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 19:29
von villa
Na mal nicht so pessimistisch. Ein Geologe hat mal zu mir gesagt, die Menschen brauchen die Erde, aber die Erde braucht uns nicht, die wir weiter existieren auch ohne Menschen.

Re: Hat das Mar Menor noch eine Chance?
Verfasst: Do 22. Sep 2022, 21:18
von Miesepeter
Schon möglich, aber wer kann das zu gg. Zeit nachweisen?