. . . und zum Fest gibts JABALI

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Beefeater
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Beefeater »

Ich kann Atzes Ausführungen nicht bestätigen, da ich davon keine Ahnung habe.

Aber wenn so ein Wildschwein/Wildtier von selber tot umfällt, bzw keine offensichtlichen äusseren Verletzungen hat, wäre ich beim Thema Verzehr auch mehr als vorsichtig. Das Tier ist sicher nicht an "Herzverfettung" oder einer Corona Impfung/Nicht-Impfung verstorben.

So entstehen auch Zombie Epedemien in Kinofilmen ... :d
... Et het noch emmer joot jejange
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Atze
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Atze »

Es ist sicher nicht "von selbst" tot umgefallen.
Z. B. ist von einem stumpfen Bauchtrauma (VU), bei dem Leber, Milz oder die Hohlvene reißen, von außen nichts zu sehen. Während ich ein verunfalltes Wildschwein immer verwerfe, sind die Hunde dankbare Abnehmer bei Reh und Rotwild, WENN DER UNFALL EINDEUTIG KURZ ZUVOR ERFOLGTE.
LG Atze
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nurgis
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von nurgis »

@ Atze, du darfst den Leuten doch nicht den Appetit verderben! :lol:
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Atze
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Atze »

In D gilt die unberechtigte Weg- bzw. Mitnahme von Unfallwild als Wilderei.
Gibt es einen entsprechenden Straftatbestand auch in E?
LG Atze
Miesepeter
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Miesepeter »

Ca. 1970 scheuchte ich frühmorgens in der Ortenau einen auf der Landstraße spazierenden Fasan auf, der sich im Dachgepäckträger verfing und dies mit dem Leben bezahlte. Um eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs auszuschließen nahm ich den Kadaver mit. Ist oder war das auch Wilderei?
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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Frambuesa
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Frambuesa »

maxheadroom hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 18:34
Gleichzeitig erinnerte mich dies an eine ähnliche Begegnung in der näheren Umgebung von Denia wo ich bei einer Runde mit meinen biologischen
Fortbewegungsmitteln auf ein ebensolches Jabali traf was da regungslos verharrte, meine angeborene Vorsicht hat mich jedoch auch den gebührenden
Abstand halten lassen
Vorsicht ist bei den Schwarzkitteln stets geboten, man weiß ja nie :-? , ob sie auf der Lauer nach harmlosen Wanderern liegen ;)
Miesepeter hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 19:07 Die Geschichte erinnert mich an eine Begebenheit, die sich 1953 bei meinen Großeltern zutrug. Es gab Lebensmittelkarten und die Versorgung war allgemein für heutige verhältnisse kaum vorstellbar. Kleinviehhaltung war daher ganz normal, unserem Fall waren es 12 Hühner. Eines Morgens lag eins davon tot im Stall und mein Großvater, Lehrer von Beruf, machte sich sofort an die Obduktion. Sein Befund: Herzverfettung (habe diesen Audruck mein ganzes Leben nicht wieder gehört). Das Hinkel kam geschmort auf den Tisch und wir haben es überlebt.
nurgis hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 20:18 . . . Zu Festtagen kam Opa, packte eines auf einen Hackklotz und schlug mit der Axt den Kopf ab. Die armen Viecher rannten dann kopflos weg (Letzte Reaktion) Die Bilder sind heute noch in meinem Kopf und ich lehnte, trotz viel Hunger damals, viele Jahre alle Fleischprodukte ab.
@Miesepeter, @nurgis,
Das kommt mir doch alles sehr bekannt vor und ich erinnere mich noch gut an unseren Hühnerstall und wie Oma . . . Die Bilder kopflos herumrennender Hühner bin ich jahrelang nicht losgeworden.
Miesepeter hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 19:07 Die Geschichte erinnert mich an eine Begebenheit, die sich 1953 bei meinen Großeltern zutrug. Das Hinkel kam geschmort auf den Tisch und wir haben es überlebt.
Damals wurde nicht viel gefragt oder lange gefackelt, mit so einem Hinkel wurde die ganze Familie satt.
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
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Frambuesa
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Frambuesa »

ville hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 20:04 @ Frambuesa : wieso brauchst du für das zugegeben lecker klingende Rezept so viel Öl und Burgunder ??? :-?

Meine Holde macht ab und zu "Prickelnde Poularde", braucht aber nur den Teil des Inhalts einer Flasche Sekt..... :-D
@ville
Warum Axels Rezept von so viel Öl und vor allem Burgunder die Rede ist, liegt wohl zum großen Teil an seiner Vorliebe vor allem zu guten Weinen und so, wie ich ihn kenne, landet längst nicht die ganze Menge im Bratentopf :lol: Bild
Aber ich kann versichern, dass seine Rezepte bisher immer Spitze waren.
Atze hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 22:07 Für den Fall, dass das wieder mal passiert:
In D gilt die Mitnahme eines Schwarzkittels (auch von anderem Wild) als Wilderei.
Der spanische Feinschmecker sollte einige Dinge beachten: Selbst wenn er über die nicht durchgeführte Trichinenschau hinwegsieht:
@Atze
Danke für deine waidmännischen Infos, der Straftatbestand der Wilderei sollte allerdings jedem Fahrzeugführer bekannt sein.
Weiterhin würde ich auch niemandem empfehlen, ein scheinbar verendetes Wildtier anzufassen, denn 1. könnte es verletzt sein und daraus für den Passanten eine gefährliche Situation entstehen und 2. sind Wildtiere (besonders Schwarzkittel, Füchse ect.) meist mit Parasiten behaftet bzw. tragen auch für Menschen nicht harmlose Krankheiten in sich.


Meinen Artikel hatte ich allerdings als kleine satirische Unterhaltung gedacht.
Vielleicht sollte ich in Zukunft vor meine Artikel dann doch besser diese Warnung setzen:
“Vorsicht - dieser Beitrag könnte Spuren von Humor und Satire enthalten“

Miesepeter hat geschrieben: Sa 3. Dez 2022, 10:46 Ca. 1970 scheuchte ich frühmorgens in der Ortenau einen auf der Landstraße spazierenden Fasan auf, der sich im Dachgepäckträger verfing und dies mit dem Leben bezahlte. Um eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs auszuschließen nahm ich den Kadaver mit. Ist oder war das auch Wilderei?
@Miesepeter
ich hoffe, er hat geschmeckt Bild - alles andere wäre nun ganz sicher verjährt.
Saludos Frambuesa
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Kiebitz »

Mit 4 habe ich auch die kopflosen Hühner erlebt. Sind sogar noch geflogen. Seit dem esse ich kein totes Tier mehr. Eines der Hühner hatte mich bis zu dem Tag jeden Morgen auf der Fensterbank begrüßt.
Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung...
Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.
Fleisch ist ein Stück Todeskampf.
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Atze »

Frambuesa hat geschrieben: Sa 3. Dez 2022, 11:34
Atze hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 22:07 Für den Fall, dass das wieder mal passiert:
In D gilt die Mitnahme eines Schwarzkittels (auch von anderem Wild) als Wilderei.
Der spanische Feinschmecker sollte einige Dinge beachten: Selbst wenn er über die nicht durchgeführte Trichinenschau hinwegsieht:
@Atze
und 2. sind Wildtiere (besonders Schwarzkittel, Füchse ect.) meist mit Parasiten behaftet bzw. tragen auch für Menschen nicht harmlose Krankheiten in sich.
Genau!
Und auch weil jederzeit ein Wolf angreifen kann sollte sich das gemeine Publikum von den Wäldern fernhalten.
LG Atze
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Oliva B.
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Re: . . . und zum Fest gibts JABALI

Beitrag von Oliva B. »

Nein, sieht es nicht allerliebst aus? Wie ein dekorativ in die Landschaft drappiertes Steiff-Tier. :mrgreen:
Frambuesas jabalí
Frambuesas jabalí
Frambuesas Jabali.jpeg (41.88 KiB) 645 mal betrachtet
Frambuesa, ich sah es vor meinen Augen im Bräter schon mitsamt seiner Trichinen schmoren... :-P #:-s .

Trichinellose, also Erkrankungen durch Trichinenbefall im Fleisch, wird in Spanien hauptsächlich auf den Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch von Wildschweinen zurückgeführt, die für den Eigenverbrauch erlegt wurden, und von Schweinen, die bei Hausschlachtungen geschlachtet wurden und nicht auf Trichinen untersucht wurden.
Ich käme auch nie auf die Idee, Wildschwein "rare" zu essen :-P , sondern immer nur gründlich gekocht oder gegart. Zudem sollte bei der Zubereitung streng die Küchenhygiene eingehalten werden (Waschen der Hände, Oberflächen und Utensilien, Trennung von rohen und gekochten Lebensmitteln, Kühlung von Lebensmitteln, die nicht verzehrt werden sollen).

Das EU-Recht regelt die amtlichen Kontrollen zum Nachweis von Trichinen in Fleisch. In Schlachthöfen und Wildbearbeitungsräumen werden Proben von Schlachtkörpern von Tieren der für Trichinenbefall empfänglichen Arten (wie Schweine, Wildschweine, Pferde usw.) entnommen und auf Trichinen untersucht, so dass das Risiko einer Trichinellose durch den Verzehr von Fleisch von Tieren, die in Schlachthöfen geschlachtet oder in Wildbearbeitungsräumen kontrolliert wurden, auf ein Minimum reduziert wird - auch in Spanien!

Quelle der Informationen: Triquinelosis
Seguridad alimentaria, Gobierno de España
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