Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

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Kiebitz
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Kiebitz »

In meiner Telefunken Zeit hat mich 77 zu einem Lehrgang geschickt. Habe gelernt Programme auf einem Zilog Z80 in Maschinen Sprache zu programmieren. Alles vergessen, bis dieser Thread gestartet wurde.
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Sunwind
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Sunwind »

70 / 80er Jahre - der Aufbruch in das IT-Zeitalter :-? .

Das war eine Geile Zeit - ich erinnere mich noch schwach :lol:

Habe da meinen beruflichen Werdegang gestartet - Programmierer Assembler, Cobol, Basic und RPG.

Hatte da mehr als 100 Nixdorf 8860/70 Systeme mit Nixdorf Kassensystemen und der entsprechenden Filialwarenwirtschaft im Einsatz.

War zu der Zeit häufig in Paderborn - oh Mann ist das lange her :sad:
Miesepeter
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Miesepeter »

Der Anfang der Digitaliserung fand bereits wesentlich frúher statt und der erste Computer (Z2 v. Konrad Zuse) funktionierte 1940. Ein Nachbau ist heute im Technik Museum Berlin zu bewundern.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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Beefeater
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Beefeater »

Gute Idee mit dem eigenen "EDV" Nostalgie Thread

Das mit dem Anschaffungs Argument "Bürosoftware" für HeimComputer leuchtet absolut ein ;)

Wenn ich mich heute alleine daran erinnere, was man damals schon an die "Volks" bzw. "Heimcomputer" aka C64 usw. dranpacken konnte
und bei den PCs später sogar zwingend musste... weil die ersten PCs halt quasi nackt waren.

Keine Harddisk Controller, keine Grafikkkarten, keine IO Anschlüsse bzw. nur wirklich spartanische.
Alles was heute schon massig auf so einer PC Hauptplatine mitkommt, musste man damals teuer extra dazu kaufen und einbauen.
Alleine meine erste VGA Karte mit wahnsinnigen 256 Farben und ganzen 640x480 Pixeln .. kostete 400 DM (extra).
Vorher gabs nur Monochrome Graustufen Bilder in grün oder amber. Sound gabs ausser Piepstönen gar nicht. Erst mit den Soundblaster Karten konnten die PCs, was die Heimcomputer schon lange konnten ... Musik abspielen.

Ein 3,5" Disketten Lauwerk mit 1.44MB Speicher kostete mal eben 300DM... eine 20 MByte (nicht 20 Terrabyte) Festplatte mit Controller 1000DM.
Die hat man dann als MFM Platte an einen RLL Controller geklemmt und hatte "illegale" 30 MByte. Also ganze 10MB mehr ... boaaahh

Da gabs eine Seagate ST251-1 mit 40 MByte .. bei denen hatte Seagate das falsche Lagerfett eingesetzt und die Motorspindel,
die damals noch nach draussen geführt war, verharzte irgendwann...
Also hat man sich eine Kurbel von Aussen an die Spindel gelötet und musste die Festplatte bei Einschalten erstmal in Schwung "kurbeln" :d

Schon an meiner "Brotdose" C64 hingen 1985 mehrere Zusatzplatinen wie Speichererweiterungen auf 256kbyte, damit man mit dem "Turbo" Floppylaufwerk die heute lächerlichen 170kbyte der 5,25" Disketten in einem Rutsch kopieren konnte.
Ohne sie wegen der ulkigen 38KB freien Arbeitsspeicher 3 oder 4 mal wechseln zu müssen.

Die 5,25" 10er Disketten Packung war so teuer, dass man sie sich mit 2 oder 3 Freunden geteilt hat.
Und da nur eine Seite der teuren Magnetscheibe beschreibbar war - angeblich - hat man auf der anderen Seite ein Loch in die Hülle geschnitten oder gestanzt, um die Lichtschranke zu überlisten und konnte so die Rückseite der Scheibe auch beschreiben. >:)

Die besonderen C64 Operating Systems wie SpeedDos, DolphinDos, Mabados usw. konnte man umschalten ...
Die haben das 1541 Floppylaufwerk wirklich 5 bis 10 mal schneller gemacht und hatten tolle Zusatzfunktionen.
Da brannten einem dann schon fast die Finger beim Disketten wechseln bzw. kopieren auf einer der damals regelmässig stattfindenden "CopyParties". Gangsters Paradies ;;)

Und dann hörte man Gerüchte über einen Computer der die innig geliebte Brotdose über Nacht in den Schatten stellte...

Der Commodore Amiga ... Gigantische Grafik, Irrer Sound und mit einer Maus ... Maus??was issen das????

Aber hatte auch einen gigantischen Preis.
Mein erster Amiga1000 kostete 1987 gefühlt ein Vermögen, war aber gefühlt auch jeden Groschen wert.
Alleine wegen der Unterschriften der Entwickler unter dem Deckel samt dem Pfotenabruck des Hundes eines der Entwickler.
Ganze 7Mhz auf einem Motorola 68000 mit echten 16Bit... läuteten die Ära des 16 Bit Computing ein.

Der 1000er kostete mal eben 1300$ (heute wohl entsprechende 3200€) ohne Monitor, der kostete nochmal 600$ oder 800DM
Dazu ne 2MB Speichererweiterung (1000DM) und später ein Sidecar, mit dem man einen ganzen 8086 PC im Amiga hatte (1500DM).
Der wurde einfach ans Gehäuse seitlich dran gepackt und man konnte Maus, Tastatur, Festplatte und Monitor des Amiga benutzen.
Später im A2000 dann als grosse 80286 (12Mhz) Zusatzplatine intern.

Aber die Amiga Spiele waren dann auch so gut, wie die ARCADE Groschengräber in den Spielhallen.
Manche sogar besser, wie z.B. Defender of the Crown oder Turrican. Great Giana Sisters und Ports of call usw.

Dann kamen auch die ersten 8 Nadeldrucker dazu ... teuer, extrem laut und grottenschlechte Drucke.
UND ein Akustikkoppler bzw 300Baud Modem... dann 1200 baud und dann 14.4kbit ...
Natürlich alles total illegal aus Amerika. Die Pest oops Post mochte das als Monopolist gar nicht ...
Mit dem konnte man weltweit zu horrenden VerbindungsKosten mit anderen Computern in sogenannten BBS oder Mailboxen Daten und Tipps tauschen. Diese Bulletin Board Systems waren schon vergleichbar mit diesem Forum.

Ich hatte dann Anfang der 90er auf dem Amiga3000 meine eigene Mailbox mit 3 Telefonleitungen bzw Modems laufen ...
Die Anrufer kamen -kostenlos- per Blueboxing aus der ganzen Welt... das war auch total illegal .. aber damals irgendwie normal

Mit dem weltweiten Fidonetz wurden dann weltweit die ersten Nachrichten getauscht und quasi die "sozialen Medien" gegründet.
Lange bevor irgendwer je vom Internet gehört hat.
In dem ich bereits 1993 unterwegs war. Immerhin dann schon mit 64kbit ISDN...
Damals gabs nur eine Handvoll interessanter WebSeiten. Google hiess noch "Altavista" und der spartanische Browser hiess Mosaic, später Netscape Navigator ...

Mitte der 90er starb dann Commodore und mit denen der Amiga... heul sniff
Dasselbe geschah mit Atari und dem ST ... der immer das Feindbild Numero Uno der Amigarianer war.
Und man wechselte gemeinsam zu den bis dahin "verhassten" langweiligen Büro Computern

Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden ...
Zuletzt geändert von Beefeater am Mi 1. Feb 2023, 21:34, insgesamt 8-mal geändert.
... Et het noch emmer joot jejange
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dksoft
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von dksoft »

Sunwind hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 18:06 ... Hatte da mehr als 100 Nixdorf 8860/70 Systeme mit Nixdorf ...
Dazu müssen wir beide uns beim nächsten Forumtreffen unterhalten. Wir sind da heute noch aktiv.
Ich frag gleich mal in dem anderen Thread nach einem Termin. Ist ja bald wieder ein Jahr rum.
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housecat
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von housecat »

Wenn man den ganzen Klimbim aus ~40 Jahren "PC Breitensport" von Z80/6502 bis AMD Threadripper auf einen Haufen legte, dann wäre das ziemlich viel Elektroschrott. Wie schön, dass man es gefahrlos verbuddeln kann...

@Miesepeter: die Digitalisierung begann streng genommen vor KZuse. Beispiel ist dieser Genosse hier: 1870 - Emil und die 5 Bits die die Welt informieren (Baudot Code). Realisiert im internationalen Fernschreibnetz, 1 Start-, 5 Daten- und 1,5 Sperrschritte, Bits zum zugucken (nach der Werbung): https://youtube.com/watch?v=feifilQsmjA

Gruß // Housecat
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Miesepeter »

Zitat: ".....allererstes gekauftes Spiel ...." ? Allein für die diversen Windows Versionen war ein kleines Kapital fällig, und ohne Betriebssystem läuft ja nun mal gar nichts. Spaß macht das viele Geld für oft nur eine gewisse Zeit laufende Programme ausgeben aber nun mal gar nicht. So lief der MS Flugsimulator 5 (kostste an die DM 100,-) nur mit Windos 7. Ich habe daher von Anfang an nur kostenlos erhältliche Programme verwendet. Was für Linux erhältlich ist reicht vollkommen aus und macht mit "Onion" Dinge im Deep- und Darknet zugänglich, die allen anderen verborgen bleiben. Aber Geld dafür ausgeben - warum?
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chris
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von chris »

...und wer erinnert sich noch daran, dass in den 80ern jede Administration irgendwann "auf Computer umstellte"? Das war auch die Epoche, in der es als modern und schick galt, sämtliche Produkte und Firmen mit dem Zusatz 2000 im Namen auszustatten. An den Y2K Bug dachte damals ganz offensichtlich noch niemand.

In der Rückschau ebenso absurd wie beschaulich wirkt es, dass sowohl Soft- als auch Hardware jahrelang nicht aktualisiert wurden. Das ist meiner Meinung nach auch das Grab, das sich Commodore selbst geschaufelt hat. Der Amiga war bei seiner Einführung natürlich revolutionär, den Gerüchten nach sogar noch nicht einmal richtig fertig, weswegen man bei den ersten Modellen vor der Workbench noch die Kickstart Diskette laden musste, aber wenn man daraus schließt, dass das jetzt bis in alle Ewigkeit der Status Quo sein wird, dann war man auch in den 80ern irgendwann auf dem Abstellgleis.

Trotzdem fand ich es sympathischer, dass sich nicht alles gefühlt jede 12 Stunden "geupdated" hat, und dass jedes technische Gerät, das man letzte Woche gekauft hat, heute schon veraltet ist. Wenn mein Vater seinen Rechner im Geschäft aktualisiert hat, kam das Update auf Floppies, die er anschließend wegen des hohen materiellen Wertes wieder zurückschicken musste, damit der Softwarehersteller sie wiederverwenden konnte.

Dass sich das inzwischen verändert hat, fasst man am besten damit zusammen, dass ein Kind von heute, dem man eine 3.5" Diskette zeigt, erstaunt ausruft: "Das Speichern-Symbol von meinem Computer". Ja, das hat offensichtlich jemand in 3D geplottet.
Saludos,
Chris
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von Sunwind »

Hier wird viel über Home-Computer geschrieben - Atari, Amiga, Commodore, MS-DOS und PC Hardware.

Die "richtigen" Computer waren jedoch die "großen Eisen" oder Mainframes unter DOS/VSE, MVS, GCOS, BS1000, BS2000
von IBM, Honeywell Bull und Siemens.

Siemens war eine Zeitlang der größte Computerhersteller Europas.
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nurgis
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Re: Das Elektronengehirn (Computer-Nostalgie)

Beitrag von nurgis »

Kann mich noch erinnern. Mein Mann war bei MBB (früher EWR) und der musste oft in das Rechenzentrum München-Bogenhausen fahren. Dort standen raumgroße Rechner mit Lochkarten, die Vorgänger der heutigen Mini-Computer.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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