Energiepaß 2030

Grundstücksrecht, Versicherungen, Schäden am Gebäude usw.
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housecat
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von housecat »

vitalista hat geschrieben: Di 6. Jun 2023, 13:11 Da frage ich mich doch, warum in meinem Energiepass ein G steht?
Re: Energiepaß 2030
Wenn jede(r) einfach nur die Energierechnungen zusammen addieren müsste, dann könnte man ja gar nichts verdienen, fördern oder berechnen. Und man könnte ziemlich einfach Mogeln (nicht ganzjährig bewohnt, Heizleistung nicht angegeben usw). Die Einstufung "G" war sicher nicht teuer oder aufwändig zu machen. Akte auf, G stempeln, Akte zu, bezahlen vermutlich. Die anderen Buchstaben sind aufwändiger: https://www.idealista.com/de/news/recht ... in-spanien

Wo die allgemein verbreiteten 100-130 kWh/a+m² herkommen habe ich allerdings auf Anhieb auch nicht gefunden. Ziemlich viel Text zum Thema von der EU: https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... 32010L0031 Möglicherweise wieder eine Spec die man nur über den Berufsverband lesen darf oder irgend eine andere Markteintrittsbarriere.

Gruß // Housecat
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Frank_Berlin
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Frank_Berlin »

guten Tag in die Runde,

Ich komme zurück auf das Thema Energieausweis, da unserer für das Haus in Javea aus 2012 abgelaufen ist. Für einige vermietete Objekte in Deutschland habe ich Energieverbrauchs- und Energiebedarfs-Ausweise über eine online-Plattformen selber erstellt; das ist wahrlich kein Hexenwerk, wenn man die entsprechenden Daten zum Gebäude verfügbar hat. Aufwand für die Zertifizierung liegt dann in der Regel nur noch zwischen 50 und 100 €. Dabei findet natürlich kein vor Ort Termin statt, das ist auch nicht nötig, da der Aussteller ja anhand der eingereichten Unterlagen die Plausibilität der Angaben prüfen kann.

Fragen an euch in die Runde: gibt es solche online Plattformen auch in Spanien (ideal auch deutsch- oder fremdsprachig) und kann mir jemand eine empfehlen?

Danke, Frank
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baufred
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von baufred »

Info :idea: :

>> https://wekiwi.es/certificado-energetico-gratis/

... bringt anscheinend eine Lösungsmöglichkeit #:-s ....

>> noch zu Ende gelesen > anscheinend soll wohl doch Kohle verdient werden ...

>> der letzte Absatz > Conclusión fasst alles überschaubar zusammen >:d< ....
Saludos -- baufred --
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Frank_Berlin
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Frank_Berlin »

Lieber Baufred, danke für deinen Hinweis. Interessant, dass in Spanien der Energieausweis nur von einem Techniker mit einem Vor-Ort-Termin ausgestellt werden kann, während es in Deutschland ohne weiteres möglich ist, auf diesen Vor-Ort-Termin zu verzichten und alles online zu erledigen - und das sowohl für einen Verbrauchs- als auch für den komplexeren Bedarfsausweis.

Wir verbrauchen für unser Haus in Javea mit ca. 450 „spanischen qm“ ca. 200l Heizöl im Jahr und beim Strom produziert die PV-Anlage über das Gesamtjahr sogar einen Überschuss - bin gespannt, was da an Effizienzklasse rauskommt.
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chris
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von chris »

Frank_Berlin hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 10:29 Interessant, dass in Spanien der Energieausweis nur von einem Techniker mit einem Vor-Ort-Termin ausgestellt werden kann, während es in Deutschland ohne weiteres möglich ist, auf diesen Vor-Ort-Termin zu verzichten und alles online zu erledigen - und das sowohl für einen Verbrauchs- als auch für den komplexeren Bedarfsausweis.
Ich wiederum finde es interessant, dass es in D allem Anschein nach (wenn ich das hier richtig verstanden habe) möglich ist, einen Energieausweis zu erhalten, der auf Angaben beruht, die kein Ingenieur jemals vor Ort gecheckt hat, sondern die offenbar der Eigentümer der Immobilie, in aller Regel in Laie auf dem Gebiet der Energiezertifizierung, irgendwo hochgeladen hat. Welche Aussagekraft soll ein solches Dokument dann noch haben?

Es ergibt durchaus Sinn, dass ein offizielles Zertifikat von jemandem erstellt und unterschrieben wird, der sich mit der Materie auskennt (bzw eine Ausbildung vorweisen kann, die dies vermuten lässt). Seinen Boletín für die elektrische Installation macht man ja auch nicht selbst und lädt irgendwo ein Foto vom Sicherungskasten hoch, sondern es kommt ein Elektriker ins Haus, der dann hinterher auch verantwortlich für das ist, was er zertifiziert.
Saludos,
Chris
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Frank_Berlin
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Frank_Berlin »

Guten Tag, Chris, ja, du hast richtig verstanden.

Ein Energieverbrauchs-Ausweis basiert auf den - zum Beispiel anhand der Abrechnung des Stadtwerks oder der Betriebskostenabrechnung - ermittelten Energieverbrauch und der Anzahl der Quadratmeter. Sonst nichts. Wozu sollte hierfür ein vor Ort Termin erforderlich sein?

Beim Energiebedarfs-Ausweis, der in Deutschland für Gebäude, die vor der ersten EnEV (ca. 1979?) gebaut wurden, verpflichtend ist, bedarf es sehr viel detailliertere Angaben zum Gebäude, insbesondere zu den Grundrissen, Baujahr, den Raumhöhen, der installierten Heizung und so weiter. Das kann entweder bei einem vor Ort Termin vom Aussteller des Ausweises besichtigt werden, oder der Eigentümer stellt sehr detaillierte Unterlagen zur Verfügung, darunter auch entsprechende Fotos, zum Beispiel des Brenners. Auf der Basis wird dann ein Energiebedarfs Ausweis ausgestellt. Der Prüfer ist dabei verpflichtet, die Plausibilität der Angaben des Eigentümers auf Basis der Dokumente zu prüfen.
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chris
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Re: Energiepass 2030

Beitrag von chris »

Frank_Berlin hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 11:40 Ein Energieverbrauchs-Ausweis basiert auf den - zum Beispiel anhand der Abrechnung des Stadtwerks oder der Betriebskostenabrechnung - ermittelten Energieverbrauch und der Anzahl der Quadratmeter. Sonst nichts. Wozu sollte hierfür ein vor Ort Termin erforderlich sein?
Dieses Dokument existiert hier nicht, wenn dein spanisches CEE abgelaufen ist, dann ist es definitiv ein Dokument wie im zweiten Absatz von dir beschrieben.

Frank_Berlin hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 11:40 Der Prüfer ist dabei verpflichtet, die Plausibilität der Angaben des Eigentümers auf Basis der Dokumente zu prüfen.
Und genau dafür ist der Ortstermin das Mittel der Wahl.
Es gibt auch in Spanien Ingenieure, die ohne Ortstermin und zu Dumping-Preisen alles unterschreiben, was man ihnen sagt, diese Zertifikate werden dann auf den entsprechenden Homepages für ab 60 Euro Honorar beworben.
In der Regel jedoch erhebt der Ingenieur die Daten selbst vor Ort, denn eine falsche Angabe kann zu erheblichen Konsequenzen führen. Beim Verkauf ist das CEE verpflichtend vorgeschrieben, stell dir vor, der Käufer kauft eine auf Verkäuferangaben basierend D-zertifizierte Wohnung, kann es nach dem Einzug nicht glauben, setzt selbst einen Ingenieur ein, und der zertifiziert Klasse F. Da sieht man sich holterdipolter vor Gericht, auch wenn es fünf Jahre lang dauert.


Und ohne jemanden zu nahe treten zu wollen,aber dass man sämtliche benötigte Daten vom Eigentümer korrekt und vollständig bekommt, das beweifle ich energisch.


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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Beefeater »

Für mich als Laien erklärt sich nun auch, durch die 60€ online Zertifikate, warum ich in meinem Kaufvertrag ein E Zertifkat habe.
Und das obwohl sämtliche Fenster nur einfach verglast sind und Gebäudedämmung? :-? wie wo ... naja, ihr könnt es euch denken.

Mich juckt das erstmal nicht, da ich eh nicht vorhabe das Haus irgendwann zu verkaufen bzw. zu vermieten.

Mich interessiert aber schon, wie mein Haus (ebenfalls "spanische" 400m2) -heute- also nach dem Einbau der
20kwp/28 kw akku PV Anlage eingestuft würde.

Wir waren damit in den letzten 12 Monaten als Dauerresidenten zu 98%+ autark.
Nur in den 3 Wintermonaten dez/jan/feb brauchten wir ca. 100kw monatlich für die CA Heizung Abends/Nachts.
Benötigen also jährlich nur 300kw externen Strom. Andere Energiequellen wie Öl oder Gas benutzen wir nicht.
Der durch die PV problemlos gedeckte Jahresverbrauch lag bei guten 20.000kw. Und der könnte durchaus auch auf 30.000+ steigen,
PV würde das liefern, wenn mal alle Räume genutzt werden. Im Sommer kühlen die CAs alles prima und im Winter heizen sie prima.
Die Warmwassererzeugung durch 2 x 80L smarte Elektro Boiler ist da auch schon drin.

Ob ich durch die fehlende Dämmung 30% oder gar 50% davon zum "einfach verglasten Fenster" rausjage, interessiert mich auch nicht wirklich.
Meine CO2 Emissionen sind ja dennoch im fast nicht meßbaren Bereich.

Unser (externer) Energiebedarf liegt unter 3kw/m2 jährlich... (400m2/300kw Bedarf)

Als Laie mache ich mir da vielleicht ne Milchmädchen Rechnung auf, aber ich denke das Haus müßte ein A oder sogar A+ Zertifikat bekommen,
A+ = unter 30 kWh/(m2a), wenn ein Profi das VorOrt erstellt.

Oder habe ich da nen Denkfehler?

Gruß Mike
... Et het noch emmer joot jejange
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von hundetraudl »

chris hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 11:13
Frank_Berlin hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 10:29 Interessant, dass in Spanien der Energieausweis nur von einem Techniker mit einem Vor-Ort-Termin ausgestellt werden kann, während es in Deutschland ohne weiteres möglich ist, auf diesen Vor-Ort-Termin zu verzichten und alles online zu erledigen - und das sowohl für einen Verbrauchs- als auch für den komplexeren Bedarfsausweis.
Ich wiederum finde es interessant, dass es in D allem Anschein nach (wenn ich das hier richtig verstanden habe) möglich ist, einen Energieausweis zu erhalten, der auf Angaben beruht, die kein Ingenieur jemals vor Ort gecheckt hat, sondern die offenbar der Eigentümer der Immobilie, in aller Regel in Laie auf dem Gebiet der Energiezertifizierung, irgendwo hochgeladen hat. Welche Aussagekraft soll ein solches Dokument dann noch haben?

Es ergibt durchaus Sinn, dass ein offizielles Zertifikat von jemandem erstellt und unterschrieben wird, der sich mit der Materie auskennt (bzw eine Ausbildung vorweisen kann, die dies vermuten lässt). Seinen Boletín für die elektrische Installation macht man ja auch nicht selbst und lädt irgendwo ein Foto vom Sicherungskasten hoch, sondern es kommt ein Elektriker ins Haus, der dann hinterher auch verantwortlich für das ist, was er zertifiziert.
Also unser Energieausweis in Deutschland stellt ein Bezirksschornsteinfeger aus nach genauer Besichtigung.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Primavera2 »

Seit ich hier lebe, habe ich schon Bekanntschaft mit diversen Hintertüchen gemacht, die ganz offiziell von Gemeinden genutzt werden. Ich mache mir keine Sorgen. Hier auf dem Land, wo noch viele Fincas bewirtschaftet sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwelche EU-Vorgaben greifen. Das können sich nur wohlhabende Spanier und Zuwanderer leisten und der Rest?

Ich könnte wohl neue Fenster einbauen lassen, derzeit habe ich keine Lust auf Baustelle. Irgendwann - vielleicht.
Hab PV-Anlage montieren lassen und beziehe nur für 4 Wochen im Jahr Strom von Iberdrola und bei längeren Schlechtwetterphasen, sonst gar nicht. Pelletofen ist auch ganz neu, sonst Klima warm/kalt und die ist auch neu.

Ist wohl auch nur dann interessant wenn verkauft wird ???
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