Energiepaß 2030

Grundstücksrecht, Versicherungen, Schäden am Gebäude usw.
Juel
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Energiepaß 2030

Beitrag von Juel »

Hallo,
vor ca. einer Woche habe ich in der El Pais gelesen, dass in Spanien die Wohnimmobilien
2030 alle mindestens die Stufe D , Energiepass, erreichen sollen.
Was ist da offiziell geplant?
Wer weis etwas genaues?
Beste Grüße
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Oliva B.
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Oliva B. »

Juel hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 21:03 Hallo,
vor ca. einer Woche habe ich in der El Pais gelesen, dass in Spanien die Wohnimmobilien
2030 alle mindestens die Stufe D , Energiepass, erreichen sollen.
Was ist da offiziell geplant?
Wer weis etwas genaues?
Beste Grüße
Hallo Juel,

Die Meldung ist nicht mehr ganz neu, doch Genaues weiß noch keiner, denn es ist alles noch in der "Mache". :mrgreen: Nachlesbar auch
auf Deutsch, da es sich um EU-Richtlinien handelt.
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Beefeater
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Beefeater »

Für mich als Öko Laie liest es sich so, dass man wohl "irgendwann" (schätze 2030 bis 2040) gezwungen wird, seine Öl, Gas, Holz oder Stromheizung auszutauschen. Und das eine oder andere schlecht gedämmte Haus besser zu dämmen. Durch neue Fenster, Türen, Isolierung.

Da unser Haus Stufe E hat und ich durch die neue, grosse und autarke PV (20Kwp mit 28KW Akkus) und keiner Heizung ausser Klimaanlagen bereits ein 0 Emissionshaus ist, mache ich mir da vor meinem Ableben keine Gedanken mehr zu.

Vielleicht sehe ich das als Laie ja falsch, aber mit einer ausreichenden PV (dann noch subventiert) hat man wohl die Chance
das Ganze relativ easy abzubügeln... Damit drückt man den Kw/h pro m2 Wohnraum Verbrauch ganz locker in sichere Bereiche.
... Et het noch emmer joot jejange
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baufred
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von baufred »

... da mach ich mir im Moment für Spanien keine Sorgen :d ;;) :

> obgleich mehr als 30 Jahre alt, hat unsere 'Hütte' 2-schalige 30 cm Aussenwände aus Keramik-Langlochblöcken ...
> Südseite Grenzwand zum Nachbarn (1,80 m hoch) bietet Fläche für 6m² in 60°-Neigung aufgestellte Solarthermie-Paneele (Heizung/Warmwasser) - bereits vor 15 Jahren so gelant ...
> Trastero auf der gleichen Seite bietet Aufstellfläche für bis 2 Stck 800/1000 l Schichtenspeicher
> im Trastero liegen bereits seit der Sanierung (Wasserschaden vor 5 Jahren) die herausgeführten Heizungsleitungen für Vor-/Rücklauf sowie die WW-Leitung für Bad u. Küche ...

> die für den Heizbetrieb notwendige Umwälzpumpen kann tagsüber mit 'ner kleinen Balkon PV-Anlage die Speicher füllen und in den Abendstunden mit 'nem kleinen Batteriepuffer uns vorm Fernseher den Rücken wärmen ... alternativ kann 'Schlechtwetter' noch mit 'ner 8kW Kaminkassette überbrückt werden.

... heisst: mit relativ kleiner Investition ist das 'Problemchen' vom Tisch >:d< ...
Saludos -- baufred --
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chris
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von chris »

Meine Frage ist nach wie vor, wenn ich Ökostrom beziehe, warum dann mein Haus nicht automatisch als emissionsfrei eingestuft wird.
Gibt es eine sauberere Art, Luft und Wasser elektrisch zu erhitzen, und das ohne jegliche Investition?

Dafür müsste allerdings die Politik an die Stromerzeuger herantreten und die Erzeugung grundsätzlich neu regeln, stattdessen wird die Verantwortung auf die Bürger abgewälzt, die mit teuren und unkoordinierten Einzelaktionen etwas weniger von der klimaschädlich erzeugten Energie verbrauchen sollen.

Und aus genau diesen Gründen fahren wir unsere Welt mit Vollgas gegen die Wand.

Mein fast hundert Jahre altes Haus ist aus Natursteinen, Ziegeln Dreck und Mörtel in einer wilden Mischung konstruiert, und hat als einzigen Luxus seit unserem Umbau eine leichte Dämmung auf der neu eingezogenen abgehängten Decke im OG. Und damit werde ich auf ewig irgendwo in der Klasse G bleiben. Trotzdem läuft im Winter die Klimaanlage zum Heizen nur ein halbes Stündchen täglich am frühen Morgen. Und wegen dieser Konstellation bin ich zukünftig in den Augen der lobbygesteuerten Ökopolitiker ein Klimaverbrecher und muss mich an den Pranger stellen lassen, während Iberdrola weiterhin einen bunten Strommix aus atomaren und fossilen Quellen vermarkten darf, ohne dass eine Regierung wagen würde, dort einmal den Schlüssel anzusetzen und ein paar wirklich klimarelevante Maßnahmen durchzusetzen.

Und das war's auch schon mit meinem Morning-Rant... Wünsche Euch einen guten Start in den Tag.
Saludos,
Chris
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Oliva B.
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Oliva B. »

chris hat geschrieben: Di 6. Jun 2023, 06:43 [...]
Mein fast hundert Jahre altes Haus ist aus Natursteinen, Ziegeln Dreck und Mörtel in einer wilden Mischung konstruiert, und hat als einzigen Luxus seit unserem Umbau eine leichte Dämmung auf der neu eingezogenen abgehängten Decke im OG. Und damit werde ich auf ewig irgendwo in der Klasse G bleiben.
Tröste dich... Als wir im letzten Jahr unser damals 30 Jahre altes Haus in Spanien an unsere Kinder übertragen haben, mussten wir einen Energieausweis beantragen und haben nur die Energieklasse E erhalten.

Dabei ist Haus ist so konstruiert, dass es im Sommer nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt wird, für mich ein Zeichen, dass alles optimal ist.
Das Haus ist nach Süden ausgerichtet, die Wände wurden beim Bau (damals in Spanien noch völlig unüblich) nach bestem deutschen Standard gedämmt, alle Fenster sind doppelt verglast. Die Schlafräume verfügen über Klimaanlagen. Wir heizen mit einer Gas-Fußbodenheizung und mit Holz (Kaminkassette) aus eigenem Anbau :d . Die Heizung brauchen wir nur im Winter, und selbst da nur an kalten Tagen, morgens und bei Sonnenuntergang jeweils für eine Stunde. Den Kamin machen wir im Winter abends eigentlich nur wegen der Gemütlichkeit an, aber so erreichen wir locker eine Temperatur von ca. 23 Grad.

Mich ärgert, dass unser Zertifikat 2033 nicht mehr ausreichen würde. Eine Zwangssanierung stünde normalerweise an. Doch einen Monat nach Erteilung des Zertifikats haben wir eine PV-Anlage aufs Dach bekommen, und könnten damit das vorgegebene Ziel, die Klasse D erreichen. #:-s

Gibt es in Spanien eigentlich wie in Deutschland zwei Arten von Energieausweisen?
In Deutschland gibt es den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis, Zitat Verbraucherzentrale: Beim Bedarfsausweis wird der Energiebedarf aufgrund der Gebäude- und Heizungseigenschaften berechnet. Beim Verbrauchsausweis wird der Energiebedarf auf Basis gemessener Verbräuche bestimmt.
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von Miesepeter »

Für mich sind die span. Energieausweise reine Abzocke, denn sie sind nur 1 Jahr gültig und kosten jedes Mal um die 100,- Erfahrungsgemäß werden im normalen Wonungsbau Akustik-, Wärme- und vielfach auch Feuchtigkeitsdämmung aus Kostengründen seit eh und je total vernachlässigt, und ortsabhängig wurde und wird illegal, d.h. ohne fachmännische Aufsicht draufglos gebaut. Irgendwann kommt dann mal eine Flurbereinigung oder auch nicht, und das ganze wird mit einem Bußgeld abgesegnet oder auch nicht. Also abwarten und die Dinge auf sich zukommen lassen, nicht selbst die Initiative ergreifen und mglw. schlafende Köter wecken. Der span. Ausdruck "pillo" (Subst.) in der Bedeutung erwischen/nicht erwischen/listig/Schlaumeier/schlagfertig/überlisten/gelackmeiern. Alles läuft darauf hinaus, pillo zu sein oder auch das Opfer.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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chris
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Re: Energiepass 2030

Beitrag von chris »

Miesepeter hat geschrieben: Di 6. Jun 2023, 10:11 Für mich sind die span. Energieausweise reine Abzocke, denn sie sind nur 1 Jahr gültig und kosten jedes Mal um die 100,-
Du liest doch so gerne Gesetzestexte, ich empfehle die Lektüre von Artikel 13, wo exponiert wird, dass die Zertifikate zehn Jahre lang gültig sind, ausgenommen Klasse G.
Artículo 13. Validez, renovación y actualización del certificado de eficiencia energética.

1. El certificado de eficiencia energética tendrá una validez máxima de diez años, excepto cuando la calificación energética sea G, cuya validez máxima será de cinco años.
Und unter uns, für einhundert Euro bekommst Du bei mir kein Zertifikat, denn allein der Ortstermin mit Vermessung der Immobilie incl Fensterflächen, Datennahme der Installationen, Konstruktionsweise und minuziöse Eintragung aller dieser Werte in ein vom Staat zertifiziertes Programm, Hochladen und Validieren sind mehrere Stunden Arbeit. Und dann noch für den Klienten die Registergebühr bezahlen weil es sonst nicht offiziell ist und zehn Jahre lang mit seinem guten Namen für die Richtigkeit bürgen.

Wer das für hundert Euro macht, der muss echt verzweifelt sein und zu viel Zeit in Paarung mit zu wenig Selbstschätzung der eigenen Arbeit haben.
Saludos,
Chris
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von housecat »

Also der Energiestandard D der EU bedeutet, dass pro Quadratmeter und Jahr 100-130 kWh Heizenergie verbraucht werden darf.

Ref (u.a) https://www.business-leaders.net/energi ... sbesitzer/

Das bedeutet, dass ein 60m² Haus im Jahr (60*100/12.5/11) von den 11 kg Butano Gasflaschen verbrauchen darf: also 43. Das sind also im Dez/Jan/Feb/März also 11 Stück oder so 4 die Woche. Wenn man an der spanischen Ostküste so viel verbraucht sollte man vllt. wirklich etwas Dämmung auflegen.

Gruß // Housecat
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Re: Energiepaß 2030

Beitrag von vitalista »

housecat hat geschrieben: Di 6. Jun 2023, 12:02 Also der Energiestandard D der EU bedeutet, dass pro Quadratmeter und Jahr 100-130 kWh Heizenergie verbraucht werden darf.
Ich habe gerade mal meinen gesamten Energieverbrauch (incl. Heizkosten) für 2022 nachgerechnet, demnach kann ich mich mit insgesamt 2200kWh ganz entspannt zurücklehnen.
Da frage ich mich doch, warum in meinem Energiepass ein G steht?
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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