Rubiales - Fussballgott in Not

[housecat]

Die Nachrichten aus Spanien werden ja immer seltsamer. Jetzt mischt sich Frau Mama ein, sie möchte gerne den Job von Junior retten: Rubiales’ Mutter sperrt sich in Kirche ein und tritt in den Hungerstreik. Ich glaube ja schon an einen kurzen Moment des Überschwangs. Man stelle sich vor, Frau Merkel hätte sich Philipp Lahm so vorgenommen 2014. Niemand wäre entrüstet, keiner hätte es erwähnt, alle wären glücklich. Oder anders: mit ein bisschen Anstand hätte Herr Rubiales kurz mal in die zweite Reihe treten können um anschließend durch überragende Management-Erfahrung das nächste Ding zu rocken. Fachkräfte sind schließlich rar, nicht wahr?

Gruß // Housecat

[Beefeater]

Mein Gott diese Fussballverrückten rasten doch immer irgendwie aus, wenn sie gewonnen haben.
Sollen se ja auch, ist menschlich. Und dann fallen sich sogar Männer in die Arme und küssen sich ... hüstel...
Aber dieses Drama/Show/whatever... wäre sicher schnell aus der Welt gewesen, wenn er genau das zugegeben und sich entschuldigt hätte.

Im Zeitalter von #metoo ist halt nichts mehr so wie früher...
Stellt euch mal vor, er hätte ne N-Wort geküsst, was dann erst los wäre in dieser dauerempörten, hyperwoken, Gaga Welt.

[Cozumel]

Im Zeitalter von #metoo ist halt nichts mehr so wie früher...

Na, Gott sei Dank.
Die männliche Übergriffigkeit ist zu lange als völlig normal angesehen worden.

[Marina]

Im Zeitalter von #metoo ist halt nichts mehr so wie früher...

Na, Gott sei Dank.
Die männliche Übergriffigkeit ist zu lange als völlig normal angesehen worden.

Das ist ein Pauschalurteil, dem sich viele, vor allen Dingen Frauen gerne anschließen.
Ich bin da auch sehr empfindlich, komme ich doch aus einer Zeit (70er), wo man sich als Frau noch ganz andere Dingen gefallen lassen musst....
Ich habe mir im TV in den Berichten einige Male diesen Kuss mehrere Mal angesehen und konnte keine Übergriffigkeit fest stellen. Aufgefallen ist mir die unbändige Freude. Diese Szene hätte ich niemals als Übergriff bezeichnet.
Sah ich doch wenige Sekunden später in den Nachrichten, wie der Sanchez zur Begrüßung eine Dame links und rechts küsst und ihr für wenige Sekunden die Hand an die Wange legt.... Was ist das denn?

[Marina]

Ich möchte meinen Text oben so stehen lassen, aber noch etwas anmerken:
In Deutschland im TV wurde eine sehr freudige, total ausgelassene Szene gezeigt.
Nun habe ich online in der CBN aber gerade ein Foto gesehen, wo die Spielerin von Rubiales innig umarmt und geküsst wird.
Das sieht natürlich dann viel intimer aus und das würde ich auch als Übergriff ansehen.
Was mir aber bei beiden Kussszenen fehlt, ist die Abwehr der Spielerin....
Hätte ich mich durch so eine intime Umarmung und Kuss bedrängt gefühlt, hätte ich den Mann weg gestoßen.

[Oliva B.]

I[...]
Was mir aber bei beiden Kussszenen fehlt, ist die Abwehr der Spielerin....
Hätte ich mich durch so eine intime Umarmung und Kuss bedrängt gefühlt, hätte ich den Mann weg gestoßen.

Übergriffiges Verhalten ist nicht entschuldbar. Doch ich sehe es wie du, die entsprechenden Reaktion der Spielerin fehlte Foto.

[chris]

Ich bin echt entsetzt, in was für einer Welt wir inzwischen leben. Ein (zugegebenermaßen etwas geschmacklos intensiver) Kuss wird zum Politikum aufgebläht. Gestern haben die Hauptnachrichten bei TVE das als Top-Thema zehn Minuten lang durchgekaut und hochgewürgt, und wieder durchgekaut und nochmal hochgewürgt.

Frauen in lila T-Shirts wurden gezeigt, sowie sozialistische Ministerinnen, die sich verzweifelt an ihren Posten klammern, und alle waren sich einig:
Sexuelle Gewalt, Übergriff, Vorstufe zur Vergewaltigung, Solidarität mit der Opferin, die ganz bestimmt und ohne jeden Zweifel traumatisiert sein muss.

Wenn ein Ausdruck der Freude, in einem Land, in dem Wangenküsse, wenigstens vor Corona, auch unter völlig Fremden ganz normal waren, darin endet, dass ein von Interessenverbänden und Politikern aufgestachelter wütender Mob öffentliche Lynchjustiz betreibt und von der gaffenden Masse bejubelt wird, weil wer nicht für den Mob ist, kommt selbst unter die Räder, dann ist das eine menschliche und soziale Katastrophe.

Solche Vorfälle werden unsere Gesellschaft dauerhaft verändern. Zum Schlechten. Man muss inzwischen nicht nur jedes Wort auf die Goldwaage legen, sondern auch schon jede Geste. Wer möchte in so einer verkorksten Gesellschaft noch leben?

Und bitte nicht verwechseln: der schmierige Typ, der seiner Arbeitskollegin bei jeder Gelegenheit in den Hintern kneift, gehört natürlich entlassen. Wer Frauen in die Ecke drängt und gegen ihren Willen küsst, gehört ebenso angezeigt und bestraft, aber wer in einer Situation wie der einer gewonnenen WM im Überschwang ein etwas zu intimes Küsschen aufdrückt, hat sich zwar falsch verhalten und muss sich entschuldigen, ist aber weder Nötiger, noch Vergewaltiger, noch Frauenschänder.

Ich bin da bei Beefeater, außer woker Blase nichts gewesen. Dumm nur, dass diese Gruppierungen das Volk mit gezückten Mistgabeln vor sich hertreiben, und dieses von der Politik bejubelt wird, denn wer möchte sich in die Gefahr begeben, das nächste Opfer der Selbstjustiz zu werden?

[nurgis]

[Marina]

Ich bin echt entsetzt, in was für einer Welt wir inzwischen leben. Ein (zugegebenermaßen etwas geschmacklos intensiver) Kuss wird zum Politikum aufgebläht. Gestern haben die Hauptnachrichten bei TVE das als Top-Thema zehn Minuten lang durchgekaut und hochgewürgt, und wieder durchgekaut und nochmal hochgewürgt.

Frauen in lila T-Shirts wurden gezeigt, sowie sozialistische Ministerinnen, die sich verzweifelt an ihren Posten klammern, und alle waren sich einig:
Sexuelle Gewalt, Übergriff, Vorstufe zur Vergewaltigung, Solidarität mit der Opferin, die ganz bestimmt und ohne jeden Zweifel traumatisiert sein muss.

Wenn ein Ausdruck der Freude, in einem Land, in dem Wangenküsse, wenigstens vor Corona, auch unter völlig Fremden ganz normal waren, darin endet, dass ein von Interessenverbänden und Politikern aufgestachelter wütender Mob öffentliche Lynchjustiz betreibt und von der gaffenden Masse bejubelt wird, weil wer nicht für den Mob ist, kommt selbst unter die Räder, dann ist das eine menschliche und soziale Katastrophe.

Solche Vorfälle werden unsere Gesellschaft dauerhaft verändern. Zum Schlechten. Man muss inzwischen nicht nur jedes Wort auf die Goldwaage legen, sondern auch schon jede Geste. Wer möchte in so einer verkorksten Gesellschaft noch leben?

Und bitte nicht verwechseln: der schmierige Typ, der seiner Arbeitskollegin bei jeder Gelegenheit in den Hintern kneift, gehört natürlich entlassen. Wer Frauen in die Ecke drängt und gegen ihren Willen küsst, gehört ebenso angezeigt und bestraft, aber wer in einer Situation wie der einer gewonnenen WM im Überschwang ein etwas zu intimes Küsschen aufdrückt, hat sich zwar falsch verhalten und muss sich entschuldigen, ist aber weder Nötiger, noch Vergewaltiger, noch Frauenschänder.

Ich bin da bei Beefeater, außer woker Blase nichts gewesen. Dumm nur, dass diese Gruppierungen das Volk mit gezückten Mistgabeln vor sich hertreiben, und dieses von der Politik bejubelt wird, denn wer möchte sich in die Gefahr begeben, das nächste Opfer der Selbstjustiz zu werden?

Besser kann man es nicht sagen. Auch wenn wir als junge Frauen in den 70er/80er und 90er Jahren wirklich oft Übergriffe erduldeten/erdulden mussten, gab es aber auch sehr viele ehrliche Komplimente. Das wird bald ganz vorbei sein. Ich habe Männer im Bekannten-und-Verwandtenkreis, die immer öfter anmerken, dass man heute ja keiner Frau mehr in den Mantel helfen mag, geschweige ein Kompliment vergeben mag. Letztendlich kann jede Frau es als Übergriff darstellen....

[HCA2]

Sich in der Kirche verschanzen und hungerstreiken. Als grosser Freund absurden Humors habe ich die Aktion von Mutter Rubiales entsprechend gefeiert. Ich hoffe unbedingt, dass das Schule macht!

Feijoo kriegt seine investidura nicht gebacken? Zack: Mutter Feijoo, übernehmen Sie! Andernfalls weiss Mutter Sanchez, was sie zu tun hat.

Auch zeitgenössischere bzw. theatralischere Variationen dieser Protestform (festkleben bzw. festketten ) sind denkbar. Da ist noch viel Luft nach oben.