Dann eröffneten Chinesischen Einwanderer ihre 100-Peseten-Läden, „Todo a Cien“ oder auch „Don Cien“ genannt, die mit der Werbung „todo a 100 Pesetas" auf den spanischen Markt drängten. Als die Werbung an den Märkten am 1. Januar 2002 im Rahmen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion notgedrungen verschwinden musste, weil der Euro in 12 Mitgliedsstaaten der EU offizielles Zahlungsmittel wurde, benannten sich die Läden in „Todo a un euro” (Alles für einen Euro) um. Es handelt sich um ein weltweit sehr beliebtes Konzept. In diesen Geschäften werden alle möglichen Artikel, von Reinigungsmitteln bis hin zu Spielzeug, zu reduzierten Preisen verkauft. Quelle Wikipedia: Tienda de todo a 100Gaaaanz früher, und sehr vereinzelt auch heute noch, gab es in Spanien die "tiendas de ultramarinos”, was dem deutschen „Kolonialwarenladen“ (die Waren stammten früher aus den Kolonien) entspricht. Wörtlich übersetzt heißt "ultramarino" „überseeisch“, denn aus den ehemaligen Kolonien wurden früher Artikel wie Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee importiert.
Vor fast 15 Jahren kamen wir zu der Feststellung: Die ULTRAMARINOS sterben langsam aus., weiter lesen...
Die chinesischen Warenhäuser, die mit ihren vollgestopften Regalen an die traditionellen Basare im Orient erinnern, prägten mehr als zwei Jahrzehnte die Wirtschaft in den spanischen Städten mit. Doch das breite Warenangebot, die Fähigkeit, sich schnell auf Kundenwünsche einzustellen, die langen Öffnungszeiten und der konstante Service reichten schon nicht mehr aus, nachdem Mitte der 1990-er Jahre E-Commerce-Unternehmen wie Amazon und eBay, später auch Taobao (Alibaba-Group), Zalando, Shopify und wie sie alle heißen, auf den Markt drängten. Die Verbraucher passten ihre Einkaufsgewohnheiten den neuen Märkten an. Infolgedessen mussten in letzter Zeit viele chinesische Märkte und Restaurants schließen. Doch was zunächst wie ein Niedergang chinesischer Unternehmen in Spanien aussah, entwickelt sich zu einem Startup, als die chinesischen Geschäftsleute begannen, ihr bisheriges Wirtschaftsmodell zu überdenken.
Weit davon entfernt, zu verschwinden, passen sie sich den spanischen Kundenwünschen an, was in vielen Fällen die Erneuerung zuvor stagnierender Sektoren anstieß. Wie Pilze schossen in letzter Zeit Beautysalons, Nagelstudios, Luxusmodegeschäfte, Friseursalons usw. aus dem Boden. Sogar in das traditionelle spanische Gastgewerbe steigen sie ein: So eröffnen immer mehr Chinesen Bierhallen (cervecerías), Verkaufsstände für Churros (churrerías), Fischrestaurants (marisquerías) – und machen selbst vor dem ureigenen spanischen Gastronomiezweig, den Tapas-Bars (bares de tapas), kein


Mithin werden immer weniger Waren, dafür mehr und mehr professionelle Dienstleistungen angeboten. Dazu gehören sogar Steuerberatungsbüros, Sprachakademien, Reisebüros usw.
„Jüngsten Daten zufolge ist diese Gruppe die einzige innerhalb der ausländischen Bevölkerung des Landes, die mehr Selbstständige als Angestellte hat“, und sich durch Beständigkeit, Disziplin und die Fähigkeit auszeichnet, wettbewerbsfähige Preise ohne Qualitätseinbußen anzubieten. Exotische Angebote allein reichen heute nicht mehr aus, die spanischen Verbraucher anzusprechen.
„Obwohl sich die Geschäftsart verändert hat, bleiben die Arbeitsmoral, die Ausdauer und der Wille, sich zu übertreffen“ bestehen, Werte, die die chinesische Gemeinschaft auszeichnen. „Ihre neuen Unternehmen, obwohl anspruchsvoller und moderner, zeichnen sich weiterhin durch Engagement, Kundenorientierung und Liebe zum Detail aus, die sie aus der Masse hervorstechen lassen.“
Basierend auf dem Artikel Adiós a los bazares chinos de siempre: llegan a España las nuevas tiendas que arrasan von Janire Manzanas (Absolventin in Marketing und Expertin für digitales Marketing. Redakteurin bei OK Diario. Expertin für Kuriositäten, Haustiere, Konsum und Weihnachtslotterie), erschienen am 3. 7. 2025.
