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Spanien klagt drei US-Soldaten an

Verfasst: So 24. Mai 2009, 17:29
von El Draco
Die Amerikaner sollen für den Tod von Journalisten im Irak verantwortlich sein .

Madrid - Spaniens Justiz hat am Donnerstag Klage gegen drei amerikanische Militärangehörige erhoben. Geahndet werden soll die Tötung von zwei Kameramännern im Irak-Krieg. Wie Santiago Pedraz, Ermittlungsrichter am Nationalen Gerichtshof, am Donnerstag mitteilte, hätten sich Oberleutnant Philip Decamp, Hauptmann Philip Wolford sowie Unteroffizier Thomas Gibson möglicherweise des Totschlags und eines Verbrechens gegen die Völkergemeinschaft schuldig gemacht. Durch den von ihnen gemeinschaftlich befohlenen und ausgeführten Beschuss des Hotels "Palestine" hätten sie billigend in Kauf genommen, dass Zivilisten getötet würden. In dem Hotel waren nach dem Ausbruch des Irak-Krieges 2003 die meisten internationalen Medienvertreter untergebracht.

Bei der Attacke durch einen Panzer waren am Morgen des 8. April 2003 der spanische Kameramann José Couso vom Fernsehsender Telecinco sowie sein ukrainischer Kollege Taras Protsyuk von der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden. Sie hatten vom Hotel aus gefilmt. Richter Pedraz hatte 2007 erstmals Anklage gegen die drei Soldaten erhoben. Diese Klage war jedoch 2008 von einer anderen Kammer des Gerichtshofs widerrufen worden. Nun legte Pedraz neue Beweise vor. In seiner Klage stellt er unter anderem die Hypothese auf, dass das Hotel von der US-Armee bewusst unter Feuer genommen worden sei, um die Journalisten einzuschüchtern und eine mediale Beobachtung der Einnahme Bagdads zu verhindern. Zu den Beweisen zählt die Aussage einer amerikanischen Militärgeheimdienstlerin von 2008, wonach das "Palestine" zum militärischen Ziel erklärt worden sei.

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El Draco