Fünf Jahre Urlaub
Verfasst: Sa 6. Jun 2009, 11:05
Krisenbewältigung mal anders: Eine spanische Bank bietet ihren Mitarbeitern eine längere Auszeit an. Auch deutsche Firmen setzen verstärkt auf flexible Arbeitszeiten
München - Sonne, Strand und gutes Essen. Wer möchte nicht im Sommer am Meer liegen und dafür auch noch bezahlt werden? Für einige Spanier könnte das bald Wirklichkeit werden. Die spanische Großbank BBVA bietet ihren knapp 30 000 Beschäftigten so etwas Ähnliches an. Das Institut wirbt bei seinen Mitarbeitern für eine Auszeit von fünf Jahren bei einem Drittel des alten Gehalts. BBVA muss - wie andere Firmen auch - in der Wirtschaftskrise Kosten senken. Und dazu nutzt das Unternehmen traditionelle Methoden wie Teilzeitarbeit. Es versucht aber auch den ungewöhnlichen Schritt eines langen "Urlaubs".
Die Offerte wirft ein Schlaglicht auf das strenge spanische Arbeitsrecht. Es kostet viel Geld, wenn sich Firmen in Spanien von Mitarbeitern trennen. Die spanischen Arbeitsgesetze regeln die Höhe der Abfindung genau: Wird betriebsbedingt gekündigt, dann bekommen Arbeitnehmer den Bruttolohn von 20 Tagen je Beschäftigungsjahr. Ist die Kündigung laut Arbeitsgericht unwirksam, haben sie Anspruch auf 45 Tagesgehälter.
Entlassungen können also teuer werden. Das werden sich auch die Manager von BBVA gedacht haben. Einige Mitarbeiter kommen nach der langen Auszeit sicher nicht wieder. Womöglich haben sie einen anderen Job gefunden oder sie gehen in den Ruhestand. Andere haben sich vielleicht weitergebildet und sind für die Bank dann wertvoller als zuvor. Wie auch immer sich die "Langzeit-Urlauber" verhalten werden - das Image der Bank bleibt sauber. An Firmen dagegen, die betriebsbedingt kündigen, bleibt stets ein fader Eindruck hängen.
Weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/85U38B/29194 ... rlaub.html
München - Sonne, Strand und gutes Essen. Wer möchte nicht im Sommer am Meer liegen und dafür auch noch bezahlt werden? Für einige Spanier könnte das bald Wirklichkeit werden. Die spanische Großbank BBVA bietet ihren knapp 30 000 Beschäftigten so etwas Ähnliches an. Das Institut wirbt bei seinen Mitarbeitern für eine Auszeit von fünf Jahren bei einem Drittel des alten Gehalts. BBVA muss - wie andere Firmen auch - in der Wirtschaftskrise Kosten senken. Und dazu nutzt das Unternehmen traditionelle Methoden wie Teilzeitarbeit. Es versucht aber auch den ungewöhnlichen Schritt eines langen "Urlaubs".
Die Offerte wirft ein Schlaglicht auf das strenge spanische Arbeitsrecht. Es kostet viel Geld, wenn sich Firmen in Spanien von Mitarbeitern trennen. Die spanischen Arbeitsgesetze regeln die Höhe der Abfindung genau: Wird betriebsbedingt gekündigt, dann bekommen Arbeitnehmer den Bruttolohn von 20 Tagen je Beschäftigungsjahr. Ist die Kündigung laut Arbeitsgericht unwirksam, haben sie Anspruch auf 45 Tagesgehälter.
Entlassungen können also teuer werden. Das werden sich auch die Manager von BBVA gedacht haben. Einige Mitarbeiter kommen nach der langen Auszeit sicher nicht wieder. Womöglich haben sie einen anderen Job gefunden oder sie gehen in den Ruhestand. Andere haben sich vielleicht weitergebildet und sind für die Bank dann wertvoller als zuvor. Wie auch immer sich die "Langzeit-Urlauber" verhalten werden - das Image der Bank bleibt sauber. An Firmen dagegen, die betriebsbedingt kündigen, bleibt stets ein fader Eindruck hängen.
Weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/85U38B/29194 ... rlaub.html