Kundenservice in Krisenzeiten - typisch deutsch?
Verfasst: Fr 4. Sep 2009, 14:53
Eigentlich gehört die Geschichte nicht in diese Rubrik, denn sie ist nicht lustig, sondern bestenfalls kurios.
Wir waren dieser Tag, beim „Autodoktor“ im Poligono von Benissa. Das ist eine Werkstatt, die sich lt. Eigenwerbung im Internet Reparaturen aller Art auf die Fahne geschrieben hat und mit einigen Sonderdiensten und speziellen Kenntnissen wirbt. Da wir ein deutsches Automodell fahren, dachten wir an die richtige Adresse zu geraten, denn eigentlich brauchten wir nur ein ganz spezielles Hydrauliköl für einen kleinen Motor in unserem Auto.
In der Werkstatt angekommen, sprachen wir einen Monteur an. Ohne sich unsere Wünsche anzuhören, meinte er, wir sollten auf den Chef warten, der käme gleich zurück. Nach ca. 10. Minuten kam el Jefe offensichtlich von einer Probefahrt zurück. Er grüßte kurz und sagte im Vorbeigehen, dass er gleich für uns da wäre. Kein Problem, wir geduldeten uns gern weiter, fanden es aber seltsam, dass sich in der ganzen Zeit noch nicht irgendjemand dafür interessiert hatte, was wir überhaupt wollten. Denn manchmal erübrigt sich schon nach der ersten Frage jedes weitere Gespräch, weil man den Wünschen des Kunden nicht nachkommen lann.
Wir standen also weiterhin wartend in der Montagehalle, während der Boss mit seinen Mitarbeitern in aller Ruhe die anstehenden Reparaturen durchsprach. Anschließend verschwand er - ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen - in seinem Büro. Wir wollten gerade gehen, als er aus seinem Kabuff kam und uns nach unseren Wünschen fragte. Auf unsere Antwort, dass wir wahrscheinlich nur Hydrauliköl benötigen, blaffte er uns an: ER würde hier die Diagnosen stellen und außerdem, jetzt und gleich, so wie wir uns das offenbar vorstellen würden, ginge das sowieso nicht, wir müssten den Wagen in der Werkstatt lassen, damit er ihn durchchecken kann. Dann schimpfte er weiter: Alle Deutschen seien gleich, die wollten immer alles sofort haben. Wohlgemerkt, wir haben ihn nicht gebeten, sofort eine Reparatur auszuführen, sondern nur mal einen Blick auf den durchsichtigen Behälter mit dem Öl werfen, um an dem Ölstand zu sehen, ob eventuell etwas nachgefüllt werden müsse… Er hörte jedoch nicht auf, uns und seine deutschen Landsleute weiter zu beschimpfen, während er uns seine Visitenkarte wegen eines Termins in die Hand drückte. Die ließen wir aber liegen, drehten uns wortlos um und ließen ihn weiterschimpfen, wohl wissend, dass uns diese Werkstatt zum letzten Mal gesehen hat.
So ein kundenunfreundliches Verhalten habe ich bisher in keinem spanischen Betrieb kennen gelernt.
Ihr?
Wir waren dieser Tag, beim „Autodoktor“ im Poligono von Benissa. Das ist eine Werkstatt, die sich lt. Eigenwerbung im Internet Reparaturen aller Art auf die Fahne geschrieben hat und mit einigen Sonderdiensten und speziellen Kenntnissen wirbt. Da wir ein deutsches Automodell fahren, dachten wir an die richtige Adresse zu geraten, denn eigentlich brauchten wir nur ein ganz spezielles Hydrauliköl für einen kleinen Motor in unserem Auto.
In der Werkstatt angekommen, sprachen wir einen Monteur an. Ohne sich unsere Wünsche anzuhören, meinte er, wir sollten auf den Chef warten, der käme gleich zurück. Nach ca. 10. Minuten kam el Jefe offensichtlich von einer Probefahrt zurück. Er grüßte kurz und sagte im Vorbeigehen, dass er gleich für uns da wäre. Kein Problem, wir geduldeten uns gern weiter, fanden es aber seltsam, dass sich in der ganzen Zeit noch nicht irgendjemand dafür interessiert hatte, was wir überhaupt wollten. Denn manchmal erübrigt sich schon nach der ersten Frage jedes weitere Gespräch, weil man den Wünschen des Kunden nicht nachkommen lann.
Wir standen also weiterhin wartend in der Montagehalle, während der Boss mit seinen Mitarbeitern in aller Ruhe die anstehenden Reparaturen durchsprach. Anschließend verschwand er - ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen - in seinem Büro. Wir wollten gerade gehen, als er aus seinem Kabuff kam und uns nach unseren Wünschen fragte. Auf unsere Antwort, dass wir wahrscheinlich nur Hydrauliköl benötigen, blaffte er uns an: ER würde hier die Diagnosen stellen und außerdem, jetzt und gleich, so wie wir uns das offenbar vorstellen würden, ginge das sowieso nicht, wir müssten den Wagen in der Werkstatt lassen, damit er ihn durchchecken kann. Dann schimpfte er weiter: Alle Deutschen seien gleich, die wollten immer alles sofort haben. Wohlgemerkt, wir haben ihn nicht gebeten, sofort eine Reparatur auszuführen, sondern nur mal einen Blick auf den durchsichtigen Behälter mit dem Öl werfen, um an dem Ölstand zu sehen, ob eventuell etwas nachgefüllt werden müsse… Er hörte jedoch nicht auf, uns und seine deutschen Landsleute weiter zu beschimpfen, während er uns seine Visitenkarte wegen eines Termins in die Hand drückte. Die ließen wir aber liegen, drehten uns wortlos um und ließen ihn weiterschimpfen, wohl wissend, dass uns diese Werkstatt zum letzten Mal gesehen hat.
So ein kundenunfreundliches Verhalten habe ich bisher in keinem spanischen Betrieb kennen gelernt.
