Mandelernte
Verfasst: Mi 23. Sep 2009, 14:50
Die Mandelernte an der Küste beginnt ca. 14 Tage eher als im Hinterland der Costa Blanca, da die Bäume durch das mildere Mittelmeerklima früher blühen. Seit zwei Wochen sind die Mandeln nun im Hinterland reif, die umhüllenden Schalen platzen auf und die Almendras fallen in Massen in die ausgebreiteten Netze, wenn sie mit einem Stock von den Ästen geschlagen werden.
Die Ernte ist in bergigen Gegenden reine Handarbeit. Mit Netzen und Stöcken bewaffnet braucht man zu zweit 10 Minuten, um einen Baum abzuernten. Die Mandellese ist nicht so einfach wie sie aussieht und auch das Arbeiten über Kopf ist nicht jedermanns Sache. Die Netze voller Mandeln wiegen schwer und das stundenlange Bücken macht sich schnell im Rücken bemerkbar. Die Mandeln werden anschließend maschinell geschält und zum Trocknen ausgelegt, damit sie nicht schimmeln. Dann werden sie mit Schalen an fliegende Händler verkauft. Die Mandelpreise befinden sich wie fast alle Agrarerzeugnisse im freien Fall. Die Konkurrenz aus Kalifornien (80 % der Weltproduktion) kann wesentlich billiger produzieren, da die Mandelbäume DORT auf riesigen Ebenen stehen und maschinell bearbeitet werden können. Während in Spanien ein Hektar Mandelbäume im Durchschnitt 500 kg Mandeln ergibt, werden in Kalifornien auf derselben Fläche 5.000 bis 6.000 kg erzeugt. Obwohl in Spanien in den letzten Jahren viele Mandelhaine „maschinenfreundlich“ angelegt worden sind, wachsen noch viele Mandelbäume auf so engen Bancalen, so dass der Einsatz von Erntemaschinen kaum möglich ist. Die hohen Lohnkosten für die Bearbeitung dieser Terrassen treiben die Erzeugerkosten so sehr in die Höhe, dass sie nicht mehr mit den Preisen maschinell geernteter Mandeln konkurrieren können. Fünf bis sechs Mandelgroßhändler diktieren in Spanien die Preise. Die kleinen Landwirte können ihre Mandeln nur mit Hilfe ihrer Familien einbringen, da die Lohnkosten für Erntehelfer unbezahlbar geworden sind. Der eigene Stundenlohn ist so gering, dass es sich nicht mehr lohnt, die Mandelhaine zu pflegen. Für mich steht es fest, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, dass die Mandelhaine in Spanien als Folge der Globalisierung verschwinden. Denn Mandelhaine, die nicht gepflegt werden, sterben ab - und davon sieht man viele, sofern man genau hinschaut.
Der Mandelbaum blüht je nach Standort und Witterung zwischen Ende Januar und Anfang März.
Oft sieht man Blüten, in deren Mitte schon die kleinen, grünen Mandeln erkennbar sind. Die weiche, grüne Samenhaut enthält einen weißen, weichen, etwas nussig schmeckenden Kern. Noch heute tauchen die Spanier diese unreifen Mandeln mitsamt ihrer pelzigen Hülle (reich an Antioxidantien) in Honig, in früheren Zeiten eine der wenigen Süßigkeiten, die Kinder auf dem Land zu essen bekamen. Erstaunlicherweise bekommt man davon nicht einmal Bauchschmerzen.
Im Laufe des Frühjahrs wird die Samenhaut der Mandel immer dicker und der innere Kern härter. Ab August trocknet die äußere Samenhaut, sie beginnt braun zu werden und platzt schließlich auf, wenn sie trocken ist. Das ist der Beginn der Erntezeit.
Jeweils eine kalte Nacht reichte in den beiden vergangen Jahren aus und die meisten Mandeln in unserem Tal erfroren. In diesem Jahr hängen die Bäume wieder voll. Wohl dem, der seine Ernte noch vor dem letzten Wochenende eingebracht hat, denn auf dem regendurchweichten Boden ist es unmöglich, die Mandeln von den Bäumen zu schlagen. Jetzt fehlt nur noch ein kräftiger Wind, und die reifen Mandeln fallen von den Bäumen und versinken in der matschigen Erde.Die Ernte ist in bergigen Gegenden reine Handarbeit. Mit Netzen und Stöcken bewaffnet braucht man zu zweit 10 Minuten, um einen Baum abzuernten. Die Mandellese ist nicht so einfach wie sie aussieht und auch das Arbeiten über Kopf ist nicht jedermanns Sache. Die Netze voller Mandeln wiegen schwer und das stundenlange Bücken macht sich schnell im Rücken bemerkbar. Die Mandeln werden anschließend maschinell geschält und zum Trocknen ausgelegt, damit sie nicht schimmeln. Dann werden sie mit Schalen an fliegende Händler verkauft. Die Mandelpreise befinden sich wie fast alle Agrarerzeugnisse im freien Fall. Die Konkurrenz aus Kalifornien (80 % der Weltproduktion) kann wesentlich billiger produzieren, da die Mandelbäume DORT auf riesigen Ebenen stehen und maschinell bearbeitet werden können. Während in Spanien ein Hektar Mandelbäume im Durchschnitt 500 kg Mandeln ergibt, werden in Kalifornien auf derselben Fläche 5.000 bis 6.000 kg erzeugt. Obwohl in Spanien in den letzten Jahren viele Mandelhaine „maschinenfreundlich“ angelegt worden sind, wachsen noch viele Mandelbäume auf so engen Bancalen, so dass der Einsatz von Erntemaschinen kaum möglich ist. Die hohen Lohnkosten für die Bearbeitung dieser Terrassen treiben die Erzeugerkosten so sehr in die Höhe, dass sie nicht mehr mit den Preisen maschinell geernteter Mandeln konkurrieren können. Fünf bis sechs Mandelgroßhändler diktieren in Spanien die Preise. Die kleinen Landwirte können ihre Mandeln nur mit Hilfe ihrer Familien einbringen, da die Lohnkosten für Erntehelfer unbezahlbar geworden sind. Der eigene Stundenlohn ist so gering, dass es sich nicht mehr lohnt, die Mandelhaine zu pflegen. Für mich steht es fest, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, dass die Mandelhaine in Spanien als Folge der Globalisierung verschwinden. Denn Mandelhaine, die nicht gepflegt werden, sterben ab - und davon sieht man viele, sofern man genau hinschaut.