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Der Weg nach Tàrbena (540 m über dem Meeresspiegel) führt über die alte Route der Eseltreiber von Valencia bis Alicante, angeblich Teil der "Via Appia" aus der Römerzeit. Wir kommen von Parcent hoch gefahren und genießen auf der Fahrt den fantastischen Weitblick über die Marina Alta bis hin zum Meer. Über den „Coll de Rates” fahren wir die Landstraße weiter bis nach Tàberna.
Das Bergdörfchen blieb durch die große Vertreibung der Mauren (1609) völlig entvölkert zurück. Die Baronin von Tàrbena, Catalina de Montcada y Bou, veranlasste daraufhin, dass sich 17 mallorquinische Familien in diesem Ort ansiedelten, die ihre Kultur von der Heimatinsel mitbrachten wie z.B. ihre Sprache und ihre Gerichte, die sich zum Teil bis heute erhalten haben. Unser Ziel ist die „Casa Pinet“ am Kirchplatz des Dorfes. Das Restaurant wird seit 1974 von Anita und „Pinet“ geführt, die neben einer guten Gastronomie auch ein Ambiente bieten, das seinesgleichen sucht: Kommunistische Devotionalien halten Erinnerungen an die Blütezeit des Kommunismus und den Spanischen Bürgerkrieg wach genauso wie die unzähligen Bilder, Zeitungsausschnitte und Autogramme von Che Guevara, Willi Brandt, La Pasionaria (spanische Revolutionärin), Honecker, Pinochet, Walter Ulbricht, Mao, Fidel Castro, Breschnjew, und vielen anderen mehr, zwischen denen Fußballtrophäen ebenso ihren Platz behaupten wie Bilder aus dem Leben des Wirtes. Die Tagesmenüs (Karte auch auf Deutsch) liegen zwischen 10 und 14 Euro. Sicherlich kann man auch günstiger Essengehen, aber hier wird alles frisch zubereitet (offene Küche) und die Mengen sind ausreichend, um sich rundum satt zu essen. Bestellt man z.B. Huhn/Kaninchen mit Tomate oder Knoblauch, so kostet das Gericht gerade mal 5 bzw. 6 Euro. Auf der Karte findet man valencianische bzw. mallorquinische Gerichte wie die Wurstspezialitäten „Sobrasada“ und „Butifarra“, Paella oder Fideuà (eine Art Nudelpaella). Auf Vorbestellung kann man auch noch Spanferkel, Lammkeule, Seefisch usw. bekommen. Sonntags gibt es „Putxero amb pilotes“ (Kohlrouladen) mit Salat, Brot, Wein und Nachspeise für 15 Euro.

Adresse: Placa Major / 03518 Tàrbena / Reservierungen unter 965 884 229
Es gibt jetzt auch eine Website

Den Tipp für einen anschließenden Verdauungsspaziergang gibt es später.

Hallo Oliva,

von dem Restaurant haben Bekannte aus Altea auch schon berichtet und waren ebenso angetan wie du.

Am interessantesten finde ich allerdings die Geschirrkombinationen ...

Hallo,
ja, auch wir kennen dieses Lokal bestens. Ein kleiner Teil der "sinnvollen" Deko stammt aus dem Fundus meines Vaters, der sich sehr für den Spanienkrieg interessiert hat. Das Lokal ist nicht unbedingt DER gastronomische Renner, aber der Unterhaltungswert liegt umso höher.
Im Winter werden wir auch mal wieder einen Ausflug mit den Motos in Richtung Tarbena unternehmen und ihm einen originalen Zünder aus dem Spanienkrieg mitbringen - haben wir von einem Spanier geschenkt bekommen (warum auch immer). Da ist er gut aufgehoben und soweit ich mich erinnere war so etwas auch noch nicht im Fundus vertreten.
Mir pers. kommen etwas zu viele Touistenbusse vorbei, aber evtl. hat sich das auch geändert. Immerhin beherrsche ich noch teilweise die "Internationale", die zu jeder vollen Stunde eingespielt wird.
Wer ein Paar Buchtipps zu diesem Thema braucht, auch da kann ich evtl. behilflich sein - ist aber nicht der unterhaltsame Lesestoff für Nebenbei. Viele Sachen haben wir allerdings schon bei ebay an Interessierte abgegeben.

Florecilla hat geschrieben:Hallo Oliva,
Am interessantesten finde ich allerdings die Geschirrkombinationen ...

Ich auch. Ganz mein Geschmack
Aber es kommt letztendlich nicht auf die Verpackung an, sondern auf den Inhalt.

kala hat geschrieben: Das Lokal ist nicht unbedingt DER gastronomische Renner, aber der Unterhaltungswert liegt umso höher.

Also das, was wir bekommen haben, war sehr gute regionale Küche, äußerst schmackhaft, da gab es nichts zu mäkeln. Der Hauswein war ein guter Tischwein. Was will man mehr? Ich erwarte dort keine Haute Cuisine . Natürlich sind nicht alle Erinnerungsstücke von dem Wirt persönlich gesammelt worden, aber als alter Werbehase bewundere ich, wie sich der Mann vermarkten kann. Und hier der versprochene Verdauungsspaziergang: Rundwanderweg bei Tàrbena

Hier mal der Google Maps Link zur Casa Pinet, habe jetzt eben die Route von Javea aus genommen. Ich finde das ist doch ein Anhaltspunkt bei den Restaurant Tipps damit man in etwa weiß wo das liegt

Casa Pinet

Ich habe einen interessanten Artikel im www. über die Casa Pinet gefunden. Ich hoffe, ihr zerreist mich jetzt nicht in der Luft, denn er stammt von einem (mir völlig unbekannten) André Scheer und wurde in der Internet-Tageszeitung Junge Welt publiziert. Jaja, ich weiß schon, was ihr jetzt sagen wollt: Das ist doch "eine überregionale deutsche Tageszeitung mit linkem, marxistisch orientiertem Selbstverständnis und von 1947 bis 1990 das Zentralorgan der FDJ." (Wikipedia) Ist auch alles richtig. Aber wir sind doch aufgeklärt und über 18, wissen nun aus welcher politischen Ecke dieser Artikel kommt und können ihn unter genau diesem Aspekt lesen.

Denn: Die "Casa Pinet" kennt fast jeder in der Region ....

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  Die rote Taverne in Tàrbena
  
  An der Costa Blanca Spaniens serviert Jerónimo Pinet ausgezeichnetes Essen – und einen Kurs in ­spanischer Geschichte
  
  Karl Marx, Dolores Ibárruri, Che Guevara und Hugo Chávez – an den Wänden von Jerónimo Pinets Bar ist kaum noch ein Fleck frei, alles ist mit Postern, Fahnen und Zeitungsausschnitten bedeckt
  
  Jerónimo Pinet stellt die »Internationale« lauter, die aus dem kleinen CD-Spieler im Regal hinter dem Tresen ertönt. Eine Reisegruppe hat sich eben an den Tischen in der Schankstube der Bar in Tàrbena, einem kleinen Ort im Hinterland der spanischen Costa Blanca, niedergelassen. Seine Gäste so zu begrüßen hat für den Wirt eine lange Tradition. »Das erste Mal spielten wir die Internationale, als ich diese Bar eröffnet habe«, erzählt er uns. Das war am 1. August 1974. In Madrid regierte ...Weiter lesen

Und kommt mir jetzt nicht wieder, mit diesem Artikel würde die Jugend verführt....

Hallo liebe Oliva,

mir mitten in der Nacht die Zähne lang machen, ist natürlich nicht sehr lieb
BESTEN Dank für den tollen Bericht - mein Schatz, unsere Freunde aus D und ich werden sicher sehr bald dort einen Tisch in Beschlag nehmen und uns die Augen "ausgucken"... liegen mir solche Läden mit Geschichte und Seele doch sehr am Herz.
Das Kaninchen werde ich links liegen lassen- schließlich esse ich auch keine Katzen
Aber ein gerupftes Hühnchen könnte mich schon sehr reitzen...
Ich werde hier berichten, was es dann zum schlemmern gab.

Dann mal bis denne...
der nichimmalustich Günter

Hallo,

also umgeben von teils das eigene Volk mordenden Diktatoren würde mir der Appetit vergehen.

Gruß
girasol

girasol hat geschrieben:Hallo,

also umgeben von teils das eigene Volk mordenden Diktatoren würde mir der Appetit vergehen.

...aber sie halten die Erinnerungan schreckliche Zeiten wach!

Trotz der kommunistischen Gesinnung des Franco-Gegners Jerónimo Pinet sehe ich sein Lokal eher als kleines Museum der Geschichte des Kommunismus - offenbar eine gute Geschäftsidee.

Ich habe dort zwischen den kommunistischen Devotionalien gegessen, die der Wirt aus aller Welt geschenkt bekommen hat und denke, dass ich deshalb kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn sogar ein Willy Brandt und der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg keinerlei Probleme damit hatten.

Hallo,

das habe ich eben gelesen:(allerdings mit der Notiz, dass man vorhat das "casa pinet" zu schließen - ich kann den Text nämlich nicht übersetzen )


Benvolguts Amics i germans de casa Pinet , he de comunicar-vos una notícia.

El Ajuntament de Tarbena ha decidit tancar-mos casa Pinet,el santuari del PAÍS VALENCIA, un lloc emblemàtic per a tots els valencians,per a mols espanyols i per a mols estrangers.
Aquest santuari com molts sabeu, es fundà el any 74 per el germà Jeroni Moncho (Pinet) i la seva dona.

Sempre em lluitat per mantindre la nostra llengua i que la nostra llengua fora correguent per tot el món.

A casa nostra que es casa vostra, està les 24h del dia la flama de la llengua ensesa. I no volem que s'apague.

Per això vos demane germans que feu corre la notícia compartint-la, I ajudar-mos a que la flama es mantingue ensesa en casa Pinet obert.
Mes endavant posaré el link on podreu firmar per a que no ens tanquen casa Pinet .



Vielleicht kann Jemand mehr dazu sagen?