Nostalgie auf der Landstraße
Verfasst: Fr 29. Jan 2010, 09:47
Wer kann sich noch an die Zeiten erinnern, als es noch nicht normal war, dass jede Familie ein Auto besaß? Ich schon.
Vor gut 50 Jahren wurden Eselskarre, Dreiräder und knatternde Mopeds von den spanischen Landstraßen verdrängt. Die Spanier wurden (auto)mobil. Der Seat 600, ein Nachbau des Fiat 500, war hier im Land das, was in Westdeutschland der Käfer, in der DDR der Trabbi, in Italien der Fiat 500 war: der erste erschwingliche Kleinwagen. Damals musste man noch ein kleines Vermögen dafür auf die Ladentheke des Autohändlers legen und wenn man Pech hatte, musste man bis zu 4 Jahre auf die Lieferung warten. Inklusive Luxussteuer kostete der Seat 600 rund 71.000 Peseten, nach heutiger Kaufkraft sind das 20.000 Euro. 10 Jahre später als in Deutschland löste das Auto auch in Spanien eine kleine Revolution aus und gab den Menschen der Francozeit ein Gefühl der Freiheit. Der Ökonom Fabián Estapé meinte gar: "Spaniens Übergang von der Diktatur zur Demokratie war nicht so sehr das Werk von König Juan Carlos und des damaligen Ministerpräsidenten Adolfo Suárez, sondern vor allem des Seat 600." Kamen damals auf 1.000 Einwohner drei Autos, so sind es heute gut zweihundert mal so viel. La pelotilla, das Bällchen, so wurde es von ihren Besitzern liebevoll genannt, war ein Luxusgefährt für die ganze Familie. Sonntags ging es ab ins Blaue, das heißt ans Meer, sehr zum Gram der Kirche, die daraufhin die Sonntagsmesse auf den Samstagabend verlegte. Man fuhr also ins Grüne oder zur Casa del Campo im Familienbesitz, wo aus dem Kofferraum die Picknickkörbe herausgeholt wurden, um ein Barbacoa zu veranstalten.
Spaniens Straßen haben sich seitdem dank der EU-Gelder sehr verändet. Doch damals wie heute bevölkern Domingueros am Wochenende die Landstraßen. Und hin und wieder begegnet man ihm heute noch, ein Oldtimer, der heute noch gefahren wird.
Vor gut 50 Jahren wurden Eselskarre, Dreiräder und knatternde Mopeds von den spanischen Landstraßen verdrängt. Die Spanier wurden (auto)mobil. Der Seat 600, ein Nachbau des Fiat 500, war hier im Land das, was in Westdeutschland der Käfer, in der DDR der Trabbi, in Italien der Fiat 500 war: der erste erschwingliche Kleinwagen. Damals musste man noch ein kleines Vermögen dafür auf die Ladentheke des Autohändlers legen und wenn man Pech hatte, musste man bis zu 4 Jahre auf die Lieferung warten. Inklusive Luxussteuer kostete der Seat 600 rund 71.000 Peseten, nach heutiger Kaufkraft sind das 20.000 Euro. 10 Jahre später als in Deutschland löste das Auto auch in Spanien eine kleine Revolution aus und gab den Menschen der Francozeit ein Gefühl der Freiheit. Der Ökonom Fabián Estapé meinte gar: "Spaniens Übergang von der Diktatur zur Demokratie war nicht so sehr das Werk von König Juan Carlos und des damaligen Ministerpräsidenten Adolfo Suárez, sondern vor allem des Seat 600." Kamen damals auf 1.000 Einwohner drei Autos, so sind es heute gut zweihundert mal so viel. La pelotilla, das Bällchen, so wurde es von ihren Besitzern liebevoll genannt, war ein Luxusgefährt für die ganze Familie. Sonntags ging es ab ins Blaue, das heißt ans Meer, sehr zum Gram der Kirche, die daraufhin die Sonntagsmesse auf den Samstagabend verlegte. Man fuhr also ins Grüne oder zur Casa del Campo im Familienbesitz, wo aus dem Kofferraum die Picknickkörbe herausgeholt wurden, um ein Barbacoa zu veranstalten.
Spaniens Straßen haben sich seitdem dank der EU-Gelder sehr verändet. Doch damals wie heute bevölkern Domingueros am Wochenende die Landstraßen. Und hin und wieder begegnet man ihm heute noch, ein Oldtimer, der heute noch gefahren wird.