Die "Mallorquinas" waren nur meine Einleitung, denn eigentlich wollte ich euch etwas über die Persianas erzählen, die zum typischen Bild spanischer Städte und Dörfer gehören - nein, vielmehr zu Bild spanischer Städte in Südeuropa..

- Persianas in der Stadt
Sie werden nicht wie die deutsche Rollläden an einem Riemen hoch- und herabgelassen, sondern man bedient eine Kordel. Das Problem dabei ist, dass man im hochgezogenen Zustand eigentlich nicht weiß, wohin mit dieser Kordel und so kann man manchmal die wildesten Verknüpfungen entdecken.
Geht man durch spanische Dörfer, gewinnt man den Eindruck, sie seien ausgestorben, denn wo man hinschaut, überall vor den Türen hängen Jalousien bis auf die Erde. Doch das Gegenteil ist der Fall: Ein herunter gelassener Vorhang vor der Haustür signalisiert, dass jemand im Haus ist.

- Plastikvorhang
Der Gast schlüpft hinter dem Vorhang durch die offene Haustür, vor der meistens noch ein Vorhang aus Metall oder buntem Plastik, um die Fliegen fern zuhalten.

- Dieses schlicht weiße Haus wird durch verschieden farbige Persianas aufgepeppt.

- Morbider Charme in die "Jahre" gekommener Persianas.
Die Fenster werden mit Persianas abgedunkelt, denn der Spanier liebt dunkle Räume, die im Sommer - auf diese Weise geschützt -den Vorteil haben, dass sie kühl sind, obwohl draußen eine schier unerträgliche Mittagssonne am Himmel steht.

- Links ist jemand zu Hause, die Bewohner des rechten Hauses sind ausgegangen.

- Hochgezogene Persianas signalisieren: Hier ist niemand zu Hause. Das Band muss irgendwo befestigt werden.
- Persiana - bin nicht zu Hause.JPG (86.56 KiB) 9462 mal betrachtet

- Die Bilder sind austauschbar.

- Persianas in Valencia

- Persianas an einem historischen Gebäude in Castalla

- Edel: Persianas in Alcoi
Geschichte:
Persianas sind keine spanische Erfindung. Wie der Name verrät, kommen sie ursprünglich aus Persien „de Persia“. Der Name „Persiana“ wurde von dem französischen Wort „Persienne“, abgeleitet, wo es dieselbe Bedeutung hat.
Sie sind so beschaffen, dass man nach außen blicken kann ohne von dort gesehen zu werden. Ähnliche Modelle dienten in orientalischen Harems, dass niemand einen Blick in die Frauengemächer werfen konnte. Am 14. April 1812 meldete der Tischler Cochot in Paris eine Erfindung zum Patent an, die einen Fortschritt bedeutete: eine mit verstellbaren und wendbaren Brettchen (Lamellen) versehene Jalousie, die dem heute noch verwendeten Prinzip entspricht.
Die ersten Persianas wurden um 1770 in Italien eingeführt, vermutlich begannen sie von Venedig (gelosias) ihren Siegeszug ums Mittelmeer bis nach Spanien.