Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

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Oliva B.
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Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Oliva B. »

Ist euch schon mal aufgefallen, dass überdurchschnittlich viele Passagiere im Flugzeug Tomatensaft trinken? Und habt ihr euch schon mal gefragt warum? Trinken diese Leute zu Hause auch täglich Tomatensaft? :-o

Ich gehöre auch zu den bekennenden Tomatensafttrinkerinnen im Flieger. Für Zuhause kaufe ich mir schon lange keinen Tomatensaft mehr, denn im Kühlschrank wird mir die Flasche regelmäßig schlecht - ein Glas genügt mir, dann ist der Zieps vorbei. Deshalb lasse ich die Gelegenheit im Flugzeug nicht an mir vorbei gehen. ;-)
Tomatensaft.JPG
Da es mir offenbar nicht allein so geht, habe ich einmal im Internet ein wenig recherchiert. In einem uralten Artikel der „Zeit-online“ erfährt man, dass besonders die Deutschen viel Tomatensaft im Flugzeug trinken. Das Hamburger Abendblatt betitelt ein Jahr später (immerhin 2004) einen Beitrag mitRätsel um Beliebtheit von Tomatensaft im Flugzeug gelöst. Danach schenken Deutschlands Fluggesellschaften jährlich rund 1.500.000 l (in Worten: Einskommafünfmillionenliter - das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen) des roten Getränkes aus. Eine Begründung liefert die Site auch:

Möglicherweise liegt aber hier eine Erklärung dafür, dass Reisende auf Tomatensaft fliegen. Nach Auskunft von Ernährungsexperten schwirren über den Wolken vermehrt oxidative Substanzen, besser bekannt als freie Radikale, herum. Dagegen soll Lycopin schützen, ein Stoff, der in der Frucht reichlich vorkommt. Außerdem ist sie reich an den Vitaminen A und C. Bei Durchfall wird der Saft als natürliches Elektrolyt empfohlen. Und zwei Gläser am Tag sollen sogar vorbeugend gegen Krebs wirken. Vielleicht will sich der fluggestresste Körper unbewusst etwas Gutes tun.Ein anderer Erklärungsversuch klingt weniger plausibel. Durch den Unterdruck in Flugzeugen leiden die Geschmacksnerven. Der kräftige Tomatensaft, womöglich mit Salz und Pfeffer angerührt, sorgt in himmlischen Gefilden für eine willkommene Würze.
(Zitat Zeit-online)

Nach einem - im Gegensatz zu den vorgenannten Artikeln - relativ aktuellem Beitrag (11.2.2010) - scheint das Rätsel gelöst. Nach Abschluss einer Studie, durchgeführt im Auftrag der Deutschen Lufthansa vom Fraunhofer Institut in Holzkirchen, nehmen die Passagiere den Geschmack am Boden und auf Flughöhe unterschiedlich wahr. Das soll an dem niedrigen Luftdruck in den Kabinen liegen, bei dem die Geruchs- und Geschmacksschwelle im Flugzeug ansteigt. "Tomatensaft wurde bei Normaldruck deutlich schlechter benotet als bei Niederdruck. Er wurde als muffig beschrieben. Oben traten angenehm fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke in den Vordergrund", sagte die Aromachemikerin Andrea Burdack-Freitag vom Fraunhofer-Institut der ZEIT. Der niedrige Luftdruck führt zu einer geringeren Geruchs- und Geschmackswirkungen von Gewürzen, Salz und Zucker. Den Appetit auf etwas Würziges befriedigt ein mit Salz und Pfeffer gewürzter Tomatensaft hervorragend.

Ein weiterer Grund, warum ich mir im Flugzeug Tomatensaft bestelle:. Diese „Gazpacho“ ohne Gemüseeinlage schmeckt mir wesentlich besser als die lappige Bordverpflegung, stillt gleichzeitig Hunger und Durst und ist das einzige Getränk, das mir aus diesen elenden Plastikbechern überhaupt schmeckt. Und: Tomatensaft wirkt längst nicht so harntreibend wie Kaffee und erspart mir den Weg durch den Mittelgang zur engen Flugzeugtoilette.
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Akinom
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Re: Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Akinom »

:-D

Hallo Oliva,

... das ist ja echt interessant! Tatsächlich ist mir das auch schon aufgefallen, dass viele Leute bei Air Berlin Tomatensaft bestellen. 1.500 000 l -- unglaublich :-o
Ich selbst habe noch nie einen getrunken - werde die mal am 1. Juni testen :d
Was es da allerdings für Erklärungen, Wirkungen usw. gibt --- :-? ich weiß auch nicht :-? Hab auch noch nie gehört, dass es bei Durchfall helfen soll - müsste man wirklich mal testen. Wenn 2 Gläschen Saft gegen Krebs helfen sollen, wäre das ja eine einfache Sache. Aber er gibt so viele Säfte, mit verschiedenen Zusammensetzungen die dagegen helfen sollen. Wenn das so wäre, müssten die Menschen ja nicht mehr krank bzw. wieder gesund werden.
;-)
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Re: Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Florecilla »

Das "Tomatensaft-Phänomen" habe ich auch schon häufig beobachtet. Obwohl ich ein großer Tomaten-Fan bin habe ich den roten Saft noch nie probiert. Bei meinem letzten Flug kam ich mit einer Flugbegleiterin ins Gespräch, die meine eigenen Beobachtungen und damit auch Olivas Recherchen bestätigte. Eine Erklärung dafür hatte sie auch nicht. Also habe ich es selbst probiert und schließe mich Olivas Argumentation an:

Oliva B. hat geschrieben:Diese „Gazpacho“ ohne Gemüseeinlage schmeckt mir wesentlich besser als die lappige Bordverpflegung, stillt gleichzeitig Hunger und Durst und ist das einzige Getränk, das mir aus diesen elenden Plastikbechern überhaupt schmeckt.
Jetzt gehöre ich auch zu den bekennenden Tomatensaft-Trinkern im Flieger ;;)
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Nordseekrabbe »

Ja, das ist mir durch Flugnachbarn nicht ganz unbekannt, obwohl.........

zumindest auf den Fernflügen per Nacht, bevorzuge ich eine Flasche Wein...........
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Re: Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Florecilla »

Das Buch zum Thema:

Das Tomatensaft-Mysterium: Fliegen in der Comedy-Class von Thomas Hermanns
Saludos,
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Re: Tomatensaft im Flugzeug - Dem Geheimnis auf der Spur

Beitrag von Florecilla »

Florecilla hat geschrieben:Das Buch zum Thema:

Das Tomatensaft-Mysterium: Fliegen in der Comedy-Class von Thomas Hermanns
... fiel mir in der Flughafen-Buchhandlung ins Auge und wurde spontan gekauft. Wer beim Lesen gerne mal herzhaft lacht und sich nicht daran stört, von seinen Mitmenschen bei der Lektüre argwöhnisch bis kopfschüttelnd betrachtet zu werden, ist mit diesem Taschenbuch gut bedient. Die perfekte Reiselektüre für jeden, der häufiger ein Flugzeug besteigt und glaubt, das mit der Gelassenheit des Vielfliegers zu tun, dabei aber auch mal über sich selbst schmunzeln kann.

Sicherlich reissen einen nicht alle Kapitel vom Hocker, aber amüsant sind sie alle. Als Stand-up-Comedy wäre das Buch der Brüller - vorausgesetzt man mag diese Art von Humor.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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