27e Marathon du Médoc 2011 – Ein Dorf wird Maratonto
Verfasst: Sa 17. Sep 2011, 12:49
Ich hab‘s versprochen: Der Reisebericht. Da er auf Grund einiger unvorhergesehener Ereignisse etwas länger geworden ist, gibt es den Bericht selbst als PDF im Anhang. Aber zunächst ein paar einleitende Worte:
Es gibt Marathons, die haben Kultstatus. Manche sind „Rennen“ wie Boston, manche eher große Partys wie die drei „großen“ New York, Berlin und London. Aber keiner ist wie der Marathon du Medoc. Während im Zentrum der Stadtmarathons der Lauf steht, ist der Medoc-Marathon Teil eines großen Fests. Während sich die 35.000 Läufer in Berlin von 3,5 Millionen Berlinern und die 15.000 Starter in Barcelona ebenfalls von der hundertfachen Einwohnerzahl aufgesogen werden, treffen beim Medoc-Marathon 8500 Läufer und Begleitung in Pauillac auf etwa 5000 Einwohner – man könnte also vom „Wacken“ des Marathons sprechen.

Das Städtchen Pauillac liegt nahe Bordeaux am Ufer der Gironde inmitten eines der berühmtesten und besten Weinbaugebiete der Welt. Es verfügt neben drei der fünf Premier-Cru-Weingüter auch über einen kilometerlangen breiten Kai der für die Ausrichtung eines Marathons wie geschaffen ist.
Die Anmeldefrist beginnt Ende Februar, bis Ende März sind die 8500 Startplätze zum größten Teil vergeben. Dann kann man nur noch über Reisebüros ein Paket mit garantiertem Startplatz buchen, oder sich auf die Warteliste setzen lassen. Die gibt es tatsächlich!
Das Marathon-Fest in Pauillac dauert drei Tage, von Freitag bis Sonntag.

Nur am Freitag werden die Startnummern auf der Marathonmesse ausgegeben. Zahlreiche Aussteller bewerben drum herum ihre eigenen Marathons, Sportausstattung, Nahrungszusätze und allerlei andere Produkte. Das ist bei jedem größeren Marathon der Fall.

Wenige Schritte entfernt, am südlichen Ende des Kais findet ein kleiner Jahrmarkt statt, der vor allem aus Weinständen besteht. Aber auch Wurst und Käse können probiert und selbstverständlich erworben werden. Grillstände und einige Spielbuden runden das Angebot ab.

Noch einmal hundert Meter weiter steht eine große Bühne, auf der zu verschiedenen Zeiten Unterhaltungsprogramm geboten wird. Daran anschließend folgt der Start und Zielbereich, mit Massage-, Sanitäts- und Verpflegungszelten, mobilen Duschen und Toiletten. Und am Nordende schließlich stehen die Gitter und Torbögen der über hundert Meter langen Start- und Zielgraden.
Traditionell gibt es am Vorabend eines jeden Marathons eine Pasta-Party, auf der sich die Läufer mit Kohlehydraten für den anstehenden Lauf stärken. Beim Medoc-Marathon gibt es nicht eine, sondern vier oder fünf: Ein luxuriöses Drei-Gänge-Dinner auf einem Chateau, ein Büffet mit Bierzelt-Atmosphäre sowie mehrere kleinere, lokal organisierte Partys.

Samstags um halb Zehn erfolgt der Start. Der Lauf findet in moderater Geschwindigkeit statt und führt an etwa dreißig Weingütern vorbei, an etwa zwanzig von ihnen kann man den dort angebauten Wein verkosten.


Natürlich gibt es auch einige, die den Marathon durchaus ernst nehmen. Etwa dreißig Läufer bleiben unter drei Stunden, was man als sportliche Leistung werten muss. Aber dann fällt die Leistungskurve rapide ab. Hätte ich Gas gegeben, wäre selbst ich unter den ersten hundert Läufern ins Ziel gekommen. Danach ist im Feld nur noch Spaß angesagt. Obwohl die Veranstalter drohen, das Ziel nach 6:30 Stunden zu schließen, werden auch nach über sieben Stunden noch Läufer gewertet. Insgesamt kommen 7350 von ihnen ins Ziel.

Fast bis fünf Uhr nachmittags also dauert der Zieleinlauf, gleichzeitig sind aber viele schon wieder auf dem Kai und in den Gässchen unterwegs um ihren Erfolg zu feiern. Abends findet auf dem Kai für alle ein großes Fest statt - mit Feuerwerk, Musik, Tanz, Bier, Wein und Leckerem vom Grill.
Sonntags vormittags können die Unermüdlichen dann noch an einer ausgedehnten Wanderung durch die umliegenden Weinanbaugebiete teilnehmen, die mit einem exquisiten Mittagessen in einem Chateau endet.
Vom Gesamtpaket her habe ich noch keinen schöneren und abwechslungsreichen Marathon erlebt. Es wird nicht der letzte gewesen sein!
Hier der ausführliche Bericht der Reise – mit Marienkäferbildern
und allem Drum und Dran:
27e Marathon du Medoc 2011
PS: Wenn mir jemand sagen könnte, wie das Lied heißt, wäre ich entzückt
Es gibt Marathons, die haben Kultstatus. Manche sind „Rennen“ wie Boston, manche eher große Partys wie die drei „großen“ New York, Berlin und London. Aber keiner ist wie der Marathon du Medoc. Während im Zentrum der Stadtmarathons der Lauf steht, ist der Medoc-Marathon Teil eines großen Fests. Während sich die 35.000 Läufer in Berlin von 3,5 Millionen Berlinern und die 15.000 Starter in Barcelona ebenfalls von der hundertfachen Einwohnerzahl aufgesogen werden, treffen beim Medoc-Marathon 8500 Läufer und Begleitung in Pauillac auf etwa 5000 Einwohner – man könnte also vom „Wacken“ des Marathons sprechen.

Das Städtchen Pauillac liegt nahe Bordeaux am Ufer der Gironde inmitten eines der berühmtesten und besten Weinbaugebiete der Welt. Es verfügt neben drei der fünf Premier-Cru-Weingüter auch über einen kilometerlangen breiten Kai der für die Ausrichtung eines Marathons wie geschaffen ist.
Die Anmeldefrist beginnt Ende Februar, bis Ende März sind die 8500 Startplätze zum größten Teil vergeben. Dann kann man nur noch über Reisebüros ein Paket mit garantiertem Startplatz buchen, oder sich auf die Warteliste setzen lassen. Die gibt es tatsächlich!
Das Marathon-Fest in Pauillac dauert drei Tage, von Freitag bis Sonntag.

Nur am Freitag werden die Startnummern auf der Marathonmesse ausgegeben. Zahlreiche Aussteller bewerben drum herum ihre eigenen Marathons, Sportausstattung, Nahrungszusätze und allerlei andere Produkte. Das ist bei jedem größeren Marathon der Fall.

Wenige Schritte entfernt, am südlichen Ende des Kais findet ein kleiner Jahrmarkt statt, der vor allem aus Weinständen besteht. Aber auch Wurst und Käse können probiert und selbstverständlich erworben werden. Grillstände und einige Spielbuden runden das Angebot ab.

Noch einmal hundert Meter weiter steht eine große Bühne, auf der zu verschiedenen Zeiten Unterhaltungsprogramm geboten wird. Daran anschließend folgt der Start und Zielbereich, mit Massage-, Sanitäts- und Verpflegungszelten, mobilen Duschen und Toiletten. Und am Nordende schließlich stehen die Gitter und Torbögen der über hundert Meter langen Start- und Zielgraden.
Traditionell gibt es am Vorabend eines jeden Marathons eine Pasta-Party, auf der sich die Läufer mit Kohlehydraten für den anstehenden Lauf stärken. Beim Medoc-Marathon gibt es nicht eine, sondern vier oder fünf: Ein luxuriöses Drei-Gänge-Dinner auf einem Chateau, ein Büffet mit Bierzelt-Atmosphäre sowie mehrere kleinere, lokal organisierte Partys.

Samstags um halb Zehn erfolgt der Start. Der Lauf findet in moderater Geschwindigkeit statt und führt an etwa dreißig Weingütern vorbei, an etwa zwanzig von ihnen kann man den dort angebauten Wein verkosten.


Natürlich gibt es auch einige, die den Marathon durchaus ernst nehmen. Etwa dreißig Läufer bleiben unter drei Stunden, was man als sportliche Leistung werten muss. Aber dann fällt die Leistungskurve rapide ab. Hätte ich Gas gegeben, wäre selbst ich unter den ersten hundert Läufern ins Ziel gekommen. Danach ist im Feld nur noch Spaß angesagt. Obwohl die Veranstalter drohen, das Ziel nach 6:30 Stunden zu schließen, werden auch nach über sieben Stunden noch Läufer gewertet. Insgesamt kommen 7350 von ihnen ins Ziel.

Fast bis fünf Uhr nachmittags also dauert der Zieleinlauf, gleichzeitig sind aber viele schon wieder auf dem Kai und in den Gässchen unterwegs um ihren Erfolg zu feiern. Abends findet auf dem Kai für alle ein großes Fest statt - mit Feuerwerk, Musik, Tanz, Bier, Wein und Leckerem vom Grill.
Sonntags vormittags können die Unermüdlichen dann noch an einer ausgedehnten Wanderung durch die umliegenden Weinanbaugebiete teilnehmen, die mit einem exquisiten Mittagessen in einem Chateau endet.
Vom Gesamtpaket her habe ich noch keinen schöneren und abwechslungsreichen Marathon erlebt. Es wird nicht der letzte gewesen sein!

Hier der ausführliche Bericht der Reise – mit Marienkäferbildern

27e Marathon du Medoc 2011
PS: Wenn mir jemand sagen könnte, wie das Lied heißt, wäre ich entzückt
