Lanzarote und César Manrique
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 15:54
Hallo,
wenn man auf Lanzarote ist, kommt man an César Manrique nicht vorbei.
César Manrique wurde 1919 auf Lanzarote geboren und ist auf der Insel aufgewachsen. Er war Maler, Bildhauer und Architekt und hat die Insel geprägt wie kein anderer. Hier ein Selbstporträt
Nach Aufhalten im Ausland kehrte er 1966 nach Lanzarote zurück und ließ sich hier dauerhaft nieder. Er gestaltete auf Lanzarote zahlreiche Attraktionen, wobei ihm seine Vision der harmonischen Verbindung von Mensch, Kunst und Natur immer besonders wichtig war. Ihm ist es auch zu verdanken, dass Lanzarote vom touristischen Wildwuchs und seinen Bausünden in den 1970er Jahren weitgehend verschont geblieben ist, denn er hat sich für entsprechende Bauvorschriften eingesetzt.
1992 starb César Manrique bei einem Autounfall.
In Tahiche befindet sich das ehemalige Wohnhaus von César Manrique, das er bis Ende der 1980er Jahre bewohnte. Es steht auf einem Grundstück, das bei den Vulkanausbrüchen 1730 von Lavaströmen bedeckt wurde. Nach seiner Rückkehr 1966 verwirklichte er hier ein Gebäude, das auf und um fünf Lavablasen errichtet wurde und aus zwei Stockwerken besteht. Heute ist in dem Gebäude die Fundación César Manrique untergebracht und es kann besichtigt werden.
Im oberen Stockwerk befinden sich heute Ausstellungsräume, hier der Raum mit seinen Entwürfen und Skizzen:
Das unterirdische Stockwerk erstreckt sich über fünf Hohlräume vulkanischen Ursprungs, die bewohnbar gemacht und über Gänge miteinander verbunden wurden.
Dazwischen liegt ein schöner Erholungsbereich mit Pool und Grillstelle.
Ein Garten mit einem See und einem Wandgemälde ist von César Manrique 1991/1992 angelegt worden.
Eins von Manriques Windspielen – La energía de la pirámide:
Weitere Windspiele kann man in verschiedenen Kreisverkehren auf der Insel finden.
Das nicht ganz unumstrittene Monumento al Campesino, das den Bauern auf Lanzarote gewidmete Denkmal, wurde von César Manrique entworfen und von Jesús Soto 1968 realisiert.
Es ist 15 m hoch und besteht aus weiß lackierten Wassertanks ehemaliger Fischerboote. Es stellt einen Bauern mit seinen Arbeitstieren Esel und Dromedar dar.
Das Landgut neben dem Monumente al Campesino wurde von César Manrique restauriert und zu einer Art landwirtschaftlichem Museumsdorf (Casa del Campesino) umgestaltet.
Es gibt eine Bar, ein unterirdisches Restaurant und Werkstätten, in denen traditionelles Handwerk demonstriert wird.
Das Anwesen in Nazaret, das heute LagOmar heißt, wurde von einem englischen Immobilienmakler César Manrique in Auftrag gegeben. Zusammen mit Jésus Soto schuf er in den 1970er Jahren, eingebettet in einen vulkanischen Steinbruch, ein faszinierendes Werk mit Wohnräumen, Grotten, Gängen und Wasserbecken.
Als der Schauspieler Omar Sharif für Dreharbeiten auf Lanzarote war, war er begeistert davon und kaufte das Haus, das seitdem auch als Casa Omar Sharif bekannt ist. Es wird erzählt, dass der Immobilienhändler wohl wusste, dass Omar Sharif ein passionierter Bridgespieler war und ihn zu einem Spiel aufforderte. Ohne zu ahnen, dass sein Gegenspieler europäische Meister war, setzte Omar Sharif sein eben erworbenes Haus aufs Spiel und verlor.
Ein Teil des Anwesens beherbergt heute zwei Gästehäuser, die vermietet werden, außerdem wurde im restlichen Teil des Steinbruchs ein Restaurant errichtet.
Im Norden Lanzarotes befindet sich auf der Anhöhe des Risco de Famara auf 475 m Höhe der von César Manrique 1973 gestaltete Aussichtspunkt Mirador del Río.
Der Mirador wirkt wie ein riesiges futuristisches Vogelnest im Fels.
Kennzeichnend für die Anlage ist das Fehlen jeglicher rechter Winkel. Im Inneren befindet sich eine Cafeteria. Wem dieses Ambiente bekannt vorkommt – die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern – hier wurde Timm Thaler gedreht.
Vom Aussichtspunkt hat man einen fantastischen Blick auf La Graciosa und die anderen Inseln des Chinijo-Archipels, der zu Lanzarote gehört.
Wer sich den Eintritt sparen will, kann einen ähnlichen Ausblick aber auch von der Straße südlich des Miradors genießen.
Die Jameos del Agua waren 1968 César Manriques erstes Großkunstwerk auf Lanzarote und vielleicht sind sie auch sein schönstes.
Im gleichen Lavatunnel, in dem sich auch die Cueva de los Verdes befindet, hat er hier eine beeindruckende Attraktion aus vielen verschiedenen Elementen geschaffen.
In einer Grotte befindet sich ein Salzsee, in dem weiße Krebse leben, die normalerweise nur in Tausenden von Metern Tiefe leben. Es ist unklar, warum sie sich gerade hier niedergelassen haben.
Als nächstes gelangt man in eine ganz andere Welt – ein Pool mit subtropischer Pflanzenwelt.
Wieder ein paar Meter weiter befindet sich ein unterirdischer Konzertsaal.
Es gibt auch ein Restaurant, eine Cafeteria und die Casa de los Volcanes mit Informationen über den Vulkanismus auf der Insel.
1990 entstand César Manriques letztes großes Werk auf Lanzarote, der Jardín de Cactus bei Guatiza.
In einer stillgelegten Picóngrube wurde ein terrassenförmiger Garten mit unzähligen Kakteen angelegt.
Über dem Ganzen thront eine restaurierte Gofiomühle.
César Manrique hat Lanzarote in faszinierender Weise mitgestaltet und es lohnt sich wirklich, seine Werke zu besichtigen, auch wenn der Eintritt nicht immer ganz billig ist.
Gruß
girasol
wenn man auf Lanzarote ist, kommt man an César Manrique nicht vorbei.
César Manrique wurde 1919 auf Lanzarote geboren und ist auf der Insel aufgewachsen. Er war Maler, Bildhauer und Architekt und hat die Insel geprägt wie kein anderer. Hier ein Selbstporträt
Nach Aufhalten im Ausland kehrte er 1966 nach Lanzarote zurück und ließ sich hier dauerhaft nieder. Er gestaltete auf Lanzarote zahlreiche Attraktionen, wobei ihm seine Vision der harmonischen Verbindung von Mensch, Kunst und Natur immer besonders wichtig war. Ihm ist es auch zu verdanken, dass Lanzarote vom touristischen Wildwuchs und seinen Bausünden in den 1970er Jahren weitgehend verschont geblieben ist, denn er hat sich für entsprechende Bauvorschriften eingesetzt.
1992 starb César Manrique bei einem Autounfall.
In Tahiche befindet sich das ehemalige Wohnhaus von César Manrique, das er bis Ende der 1980er Jahre bewohnte. Es steht auf einem Grundstück, das bei den Vulkanausbrüchen 1730 von Lavaströmen bedeckt wurde. Nach seiner Rückkehr 1966 verwirklichte er hier ein Gebäude, das auf und um fünf Lavablasen errichtet wurde und aus zwei Stockwerken besteht. Heute ist in dem Gebäude die Fundación César Manrique untergebracht und es kann besichtigt werden.
Im oberen Stockwerk befinden sich heute Ausstellungsräume, hier der Raum mit seinen Entwürfen und Skizzen:
Das unterirdische Stockwerk erstreckt sich über fünf Hohlräume vulkanischen Ursprungs, die bewohnbar gemacht und über Gänge miteinander verbunden wurden.
Dazwischen liegt ein schöner Erholungsbereich mit Pool und Grillstelle.
Ein Garten mit einem See und einem Wandgemälde ist von César Manrique 1991/1992 angelegt worden.
Eins von Manriques Windspielen – La energía de la pirámide:
Weitere Windspiele kann man in verschiedenen Kreisverkehren auf der Insel finden.
Das nicht ganz unumstrittene Monumento al Campesino, das den Bauern auf Lanzarote gewidmete Denkmal, wurde von César Manrique entworfen und von Jesús Soto 1968 realisiert.
Es ist 15 m hoch und besteht aus weiß lackierten Wassertanks ehemaliger Fischerboote. Es stellt einen Bauern mit seinen Arbeitstieren Esel und Dromedar dar.
Das Landgut neben dem Monumente al Campesino wurde von César Manrique restauriert und zu einer Art landwirtschaftlichem Museumsdorf (Casa del Campesino) umgestaltet.
Es gibt eine Bar, ein unterirdisches Restaurant und Werkstätten, in denen traditionelles Handwerk demonstriert wird.
Das Anwesen in Nazaret, das heute LagOmar heißt, wurde von einem englischen Immobilienmakler César Manrique in Auftrag gegeben. Zusammen mit Jésus Soto schuf er in den 1970er Jahren, eingebettet in einen vulkanischen Steinbruch, ein faszinierendes Werk mit Wohnräumen, Grotten, Gängen und Wasserbecken.
Als der Schauspieler Omar Sharif für Dreharbeiten auf Lanzarote war, war er begeistert davon und kaufte das Haus, das seitdem auch als Casa Omar Sharif bekannt ist. Es wird erzählt, dass der Immobilienhändler wohl wusste, dass Omar Sharif ein passionierter Bridgespieler war und ihn zu einem Spiel aufforderte. Ohne zu ahnen, dass sein Gegenspieler europäische Meister war, setzte Omar Sharif sein eben erworbenes Haus aufs Spiel und verlor.
Ein Teil des Anwesens beherbergt heute zwei Gästehäuser, die vermietet werden, außerdem wurde im restlichen Teil des Steinbruchs ein Restaurant errichtet.
Im Norden Lanzarotes befindet sich auf der Anhöhe des Risco de Famara auf 475 m Höhe der von César Manrique 1973 gestaltete Aussichtspunkt Mirador del Río.
Der Mirador wirkt wie ein riesiges futuristisches Vogelnest im Fels.
Kennzeichnend für die Anlage ist das Fehlen jeglicher rechter Winkel. Im Inneren befindet sich eine Cafeteria. Wem dieses Ambiente bekannt vorkommt – die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern – hier wurde Timm Thaler gedreht.
Vom Aussichtspunkt hat man einen fantastischen Blick auf La Graciosa und die anderen Inseln des Chinijo-Archipels, der zu Lanzarote gehört.
Wer sich den Eintritt sparen will, kann einen ähnlichen Ausblick aber auch von der Straße südlich des Miradors genießen.
Die Jameos del Agua waren 1968 César Manriques erstes Großkunstwerk auf Lanzarote und vielleicht sind sie auch sein schönstes.
Im gleichen Lavatunnel, in dem sich auch die Cueva de los Verdes befindet, hat er hier eine beeindruckende Attraktion aus vielen verschiedenen Elementen geschaffen.
In einer Grotte befindet sich ein Salzsee, in dem weiße Krebse leben, die normalerweise nur in Tausenden von Metern Tiefe leben. Es ist unklar, warum sie sich gerade hier niedergelassen haben.
Als nächstes gelangt man in eine ganz andere Welt – ein Pool mit subtropischer Pflanzenwelt.
Wieder ein paar Meter weiter befindet sich ein unterirdischer Konzertsaal.
Es gibt auch ein Restaurant, eine Cafeteria und die Casa de los Volcanes mit Informationen über den Vulkanismus auf der Insel.
1990 entstand César Manriques letztes großes Werk auf Lanzarote, der Jardín de Cactus bei Guatiza.
In einer stillgelegten Picóngrube wurde ein terrassenförmiger Garten mit unzähligen Kakteen angelegt.
Über dem Ganzen thront eine restaurierte Gofiomühle.
César Manrique hat Lanzarote in faszinierender Weise mitgestaltet und es lohnt sich wirklich, seine Werke zu besichtigen, auch wenn der Eintritt nicht immer ganz billig ist.
Gruß
girasol