Wenn einer eine Reise tut- unterwegs auf der Autovía Mudéjar
Verfasst: Fr 20. Jul 2012, 20:35
Bitte denkt jetzt nicht, Oliva fallen wohl keine interessanteren Themen ein, wenn sie schon anfängt über Autobahnen zu schreiben. Ich gebe es zu, auch ich habe im Auto auf dem Weg nach Norden vor mich hingedöst, bis mein lieber Fahrer meinen Schlaf störte, indem er mich ständig auf die Kunstwerke am Fahrbahnrand hinwies, nicht ohne zu fragen, "was meinst du, was die gekostet haben" und "wer hat die wohl bezahlt?"
Nachdem ich einmal wach war

Wir sind von Sagunto bis nach Saragossa auf der Autovía Mudéjar gefahren. Fazit: Sie war wenig befahren, kostenfrei und nach MEINEM Geschmack landschaftlich sehr schön. Mir gefiel die Fahrt durch die wenig besiedelte Landschaft mit den riesigen Feldern, die Ende Juni ein unglaubliches Farbenspiel boten.
Kaffee haben wir nicht an den Tankstellen getrunken, sondern sind einfach von der Autobahn ab in das nächste kleine Pueblo gefahren, dort wo es noch so richtig spanisch war, und haben ein Prise Lokalkolorit geschnuppert. Schade, ich hätte mir gern ein wenig mehr von Aragón mehr angesehen, doch diesmal war es leider nur eine Region, die wir auf dem Weg zu unserem Ziel durchquerten.
Aragón gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen Spaniens. Mehr als die Hälfte der ungefähr 1,3 Millionen Einwohner leben in der Hauptstadt Saragossa.
Die Mudéjar Autobahn (A-23) soll nach kompletter Fertigstellung die Levante-Küste von Sagunto über Aragón und das Baskenland mit Jaca an der Spanisch-Französischen-Grenze verbinden.
Die Autovía zwischen Sagunto und Zaragoza wurde bereits zwischen 1999 und 2008 freigegeben, auch das letzte Teilstück durch den Somport-Tunnel mit einer Länge von 8,608 km ist bereits fertig gestellt.
Die A-23 ist Teil der Europäischen Route E07, die Pau (in Südfrankreich) und Zaragoza verbindet. Auf französischer Seite heißt sie RN134 und verbindet Pau mit Oloran.Sainte-Marie und Spanien.
Die Autovía (gratis) wird jetzt schon "la columna vertebral de Aragón" (das Rückgrat von Aragón genannt, denn sie verbindet seit dem 21. Februar 2008 alle drei Hautstädte dieser Region (Huesca, Zaragoza und Teruel).
Die Autobahn zwischen Teruel, und Zaragoza setzt sich fort bis Huesca (bei Böen von Norden ist die Strecke für leichte LKWs problematisch) und wird voraussichtlich Jaca und die Französisch Grenze zu erreichen, schafft aber auch von Zaragoza über A-68 eine Verbindung zum Golf von Biskaya.
Der Kostensenkungsplan der spanischen Regierung vom 22. Juni 2010 betraf auch die Fertigstellung dieser Autobahn, Verzögerungen wurden bereits bekanntgegeben, doch die inzwischen dramatisch verschlechterten Finazlage des Landes wird die Fertigstellung der letzten Teilstücke erst einmal in unerreichbare Ferne rücken.
Ehrlich gesagt wundert es mich nicht, wenn der Geldtopf Ebbe zeigt.
Fast jede Brücke zieren Kacheln mit geometrischen Mustern im Mudéjar-Stil, am Fahrbahnrand stehen Kunstwerke en masse. Leider fiel mir erst zu spät ein, sie zu fotografieren. Innerhalb von nur 24 Minuten zählte ich 6 riesige Monumente.
Zurzeit schafft man die noch nicht ganz fertig gestellte Strecke Sagunto - Somport in durchschnittlich 4 Stunden und 38 Minuten.
Anmerkung zu den Bildern:
Die Qualität ist nicht brillant, denn sie wurden während der Fahrt und durch die Autoscheibe aufgenommen,