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Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Sa 14. Jun 2008, 12:06
von El Draco
Moderne Autoherstellung ist auf sichere Zulieferung von Komponenten angewiesen. Der Streik der Lkw-Fahrer in Spanien bringt die Produktion von Fahrzeugen in Deutschland zum Erliegen. Betroffen sind neben Volkswagen und Audi auch Ford, Opel und BMW. Branchenvertreter fordern eine schnelles Ende der Blockaden.

Der Streik der spanischen Lastwagenfahrer wegen der hohen Spritpreise hat zu Produktionsausfällen in deutschen und ausländischen Werken vieler Autobauer geführt. Allein bei Ford in Saarlouis wurden mindestens 1.200 und bei Audi in Brüssel 900 Fahrzeuge nicht gebaut. Bei Opel war Eisenach betroffen, bei BMW Leipzig und Regensburg und das Mini-Werk in Oxford. Bei Ford standen zeitweise die Bänder auch in Köln still, bei VW in Setubal in Portugal und im spanischen Pamplona.
Bei Ford fielen an den Standorten Köln und Saarlouis mehrere Schichten aus, weil Fahrwerk-Teile fehlten, wie Unternehmenssprecherin Beate Falk am Freitag erklärte. Inzwischen sei die Produktion aber wieder angelaufen, weil sich auch die Situation in Spanien offenbar entspannt habe. Die Schichten sollen in den nächsten Wochen nachgeholt werden.
Bei Audi stand das Werk in Brüssel am Donnerstag und Freitag still. Am Montag werde man aber wieder produzieren können, sagte ein Sprecher. Die fehlenden Karosserieteile aus Pamplona seien inzwischen angekommen. Am Wochenende wäre das Werk auch ohne den Streik geschlossen gewesen. Insgesamt seien rund 600 Polos und 300 A3 nicht gebaut worden. Man werde jetzt versuchen, die ausgefallene Produktion wieder aufzuholen.
Im Corsa-Werk in Eisenach sollten wegen fehlender Komponenten in der Nacht zum Samstag keine Autos gebaut werden, wie Opel-Sprecher Andreas Krömer sagte. Der Produktionsausfall belaufe sich auf rund 200 Fahrzeuge: „Der Streik der Lkw-Fahrer in Spanien ist für uns äußerst ärgerlich.“ Das Eisenacher Opel-Werk ist auf Teile und Komponenten angewiesen, die teils im Opel-Werk in Zaragoza, teils bei Zulieferbetrieben in Nordostspanien gefertigt werden. Krömer sagte, es sei damit zu rechnen, dass der Streik auch die Produktion in der kommenden Woche beeinträchtigen werde.
Auch BMW fehlen durch den Streik der Lastwagenfahrer verschiedene klassische Zulieferteile. Der Autobauer lässt deswegen in seinen Werken in Leipzig und Regensburg jeweils eine Schicht ausfallen, im Mini-Werk in Oxford stehen die Bänder das ganze Wochenende über still, wie Sprecher Michael Rebstock sagte. Das bedeute, dass jeweils mehrere hundert Autos nicht gebaut würden. Für Montag sei die Produktion aber gesichert, und von da an müsse man „auf Sicht fahren“. Obwohl die Produktion nachgeholt werden könne, bleibe ein durchaus erheblicher finanzieller Schaden.
Das VW-Werk in Setubal in Portugal stellte am Freitagmorgen die Fertigung ein, wie ein Unternehmenssprecher in Wolfsburg sagte. Im Werk in Pamplona in Spanien habe es an den Vortagen Ausfälle gegeben. Dort werde aber seit Freitag wieder produziert. Die Produktion von VW in der Bundesrepublik war nach Angaben des Sprechers von den Streiks in Spanien nicht betroffen. Auch für Montag seien in Deutschland keine Schichten abgesagt worden, hieß es.
Der Verband der Automobilindustrie appellierte an Politik und Verwaltungen in Europa, „die Folgen der derzeitigen Straßenblockaden und Streikaktionen in mehreren europäischen Ländern möglichst gering zu halten“. Die Bundesregierung sei „dringend gebeten, im Dialog mit ihren europäischen Partnern auf eine rasche Beendigung der Straßenblockaden hinzuwirken“, sagte VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig. Dies sei umso mehr erforderlich, weil Transportalternativen auf der Schiene in vielen Fällen nicht zur Verfügung stünden.

Quelle:
Welt Online

Saludos
El Draco

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 10:46
von Cozumel
Boah, daran erinnere ich mich noch ganz genau.
Erschreckend schnell waren überall die Regale leer. :-o

Nur, inzwischen ist der Sprit ja noch teuerer? Was nun.....

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 11:42
von maxheadroom
Hola todos,
der Streikartikel lässt nur erkennen was das "just in time " Managment bedeutet, die Lagerhaltung wird auf die Strasse verlegt, deswegen gibt es auch auf der rechten Seite der Autobahnen nur LKW´s das ist der sich zur Fertigung bewegenden Lagerbestand :-x
Ich habe mal auf einer Fahrt nach Espagne von Bayern aus , wie ich mit einem Kleinlaster meinen Umzug bewaeltigt habe die durchnittlichen LKW´s auf 10 Autobahnkilometer gezaehlt und dann von Zeit zu Zeit überprüft, auf meine 1800 km bin ich dann auf meiner Strecke auf die stolze Zahl von 9500 LKW´s gekommen, die auf den Rast und Parkplaetzen noch nicht mitgezählt und jetzt rechnet das mal auf alle Strassen um :-o
Saludos
maxheadroom

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Di 3. Jul 2012, 21:05
von sonnenanbeter
Cozumel hat geschrieben:[...] Nur, inzwischen ist der Sprit ja noch teuerer? Was nun.....[...]
Der LKW-Streik vor vier Jahren richtete sich gegen die schlagartige und drastische Erhöhung der Mineralölsteuer durch das Finanzministerium. Das der Spritpreis inzwischen noch teurer ist als zu Beginn des damaligen Streiks, haben wir anderen zu verdanken.
Dennoch, hier in Spanien haben wir ja noch Glück - z.B. im Vergleich zu Deutschland. Sprunghafte Preisanstiege von 10 und mehr Cent vor Feiertagen sind hier ebenso unbekannt, wie drastische Preisunterschiede zwischen Autobahntankstellen und Tankstellen abseits der Autobahn.

Gruss
Herbert

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 07:40
von sol
Öl wird immer knapper liest man überall
Damit natürlich teurer und auch der Kraftstoff für die Autos.

---wenn der Liter bei 10 € ( ZEHN EURO ) liegt, sehen die Autobahnen so aus :


Bild

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 07:46
von TorreHoradada
El Draco hat geschrieben: Der Verband der Automobilindustrie appellierte an Politik und Verwaltungen in Europa, „die Folgen der derzeitigen Straßenblockaden und Streikaktionen in mehreren europäischen Ländern möglichst gering zu halten“. Die Bundesregierung sei „dringend gebeten, im Dialog mit ihren europäischen Partnern auf eine rasche Beendigung der Straßenblockaden hinzuwirken“, sagte VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig. Dies sei umso mehr erforderlich, weil Transportalternativen auf der Schiene in vielen Fällen nicht zur Verfügung stünden.
maxheadroom hatte die Lagerhaltung schon geschrieben. Das fiel mir auch als erstes ein als ich dieses Thema las.

Ihr hochdotierten Schlipsträger, habt Ihr den Schuss eigentlich noch nicht gehört? Jetzt wird wieder an die Politik appeliert, oder soll ich schreiben eingefordert?, dass diese den Karren aus dem Dreck ziehen. Das kommt nun einmal davon wenn man Kostendumping betreibt um die Gewinnmaximierung für die Aktionäre so hoch wie möglich zu halten.

Es stehen genug Transportalternativen auf der Schiene zur Verfügung, lediglich kann man der Bahn eben nicht die Zeit vorschreiben wann und wie lange die Transporte dauern. Das Zubringen von vom Güterbahnhof zu den Produktionswerken durch LKW´s würde sicher bleiben, jedoch ohne europaweit die Strassen zu verstopfen.

Nein, nein, Ihr Globalplayer, auch wenn die Automobilindustrie durch Steuergelder einmal aus dem Sumpf geholt wurde, so habt Ihr keinen Anspruch darauf, dass es immer wieder geschieht. Lernt endlich selber Verantwortung zu übernehmen um Eure Produktionen am laufen zu halten. Wenn am Ende das Produkt dadurch teurer wird, wird es trotzdem gekauft werden. Schließlich ist es immer noch ein Luxusgut. Irgendwann in naher Zukunft wird Euch eh die klassische Luft ( Benzin ) ausgehen. Bevor es soweit ist werden die Benzinpreise weiterhin steigen. Stets und ständig.

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 10:01
von girasol
@ Torre: Du hast aber schon bemerkt, dass der Ausgangsbericht von 2008 ! war? ;-)

Gruß
girasol

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 10:36
von sol
@ Girasol- hat er bestimmt bemerkt- ich auch !

......aber- die Probleme mit dem Verkehr und der Terminschindung sind doch die gleichen,
wenn nicht größer geworden- der Lastwagen -Verkehr nimmt ständig zu und damit die
rollenden Lager-Schiene und Lastkähne ( in D.) wären günstiger und das Timing könnte
gelöst werden.- Aber die Lobby der LKW- Hersteller ist stark :-o

Re: Lkw-Streik in Spanien legt Fließbänder lahm

Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 10:42
von maxheadroom
Hola todos,
dazu ist noch anzumerken, mir ist bis heute nicht klar wie ein LKW von Hamburg nach München schneller und billiger sein kann wie ein Güterzug der praktisch auf einer autonomen Strecke unterwegs ist :-?
Aber wie schon geschrieben es wird sich mit ziemlicher Sicherheit in irgendeiner Form klären durch die Erschöpfung der Ölquellen.
Da ist dann wieder etwas Gehirnschmalz erforderlich statt Lobbyarbeit :razz:
Saludos
maxheadroom