Willkommen im deutschsprachigen Spanien-Forum

in Spanien war schon immer ein Thema in unserem Forum.

1.600 Korruptionsfälle werden derzeit vor spanischen Gerichten verhandelt. Kein Tag vergeht, an dem nicht Bürgermeister, Stadträte, politische Parteien und sogar die königliche Familie wegen Machtmissbrauchs in den Schlagzeilen stehen. 44,5 Prozent der Spanier halten Korruption für das größte Problem ihres Landes und die Frage stellt sich, ob die Korruption bereits in der nationalen DNA zu finden ist.

Die Fälle, die jetzt ans Licht kommen, beginnen mit der wirtschaftlichen Expansion ab 1993. Sie hängen insbesondere mit dem Verkauf von Bauland zusammen und sind eher auf regionaler und lokaler Ebene zu finden als auf staatlicher.

Spanischkundige können die heute erschienene Reportage España, ¿un país de corruptos? auf der Website von El mundo nachlesen.

Aber auch in der New York Times erschien am 5. Mai mit der Schlagzeile "Small-Town Mayor’s Millions As Exhibit A on Graft in Spain ein Leitartikel über die Korruption in Spanien.

Zitat:

• "Unlike in Greece, corruption is not a way of life in Spain. Most Spaniards go about their daily business without ever paying a bribe. But experts say that the concentration of power in the hands of regional and municipal officials and their ties to the local savings banks created ideal conditions for corruption in the construction boom years."
  
  Übersetzung:
  Anders als in Griechenland, gehört Korruption nicht zur spanischen Lebensweise. Die meisten Spanier gehen ihrem täglichen Geschäft nach, ohne jemals eine Bestechung zu zahlen. Aber Experten sagen, dass die Konzentration von Macht in den Händen regionaler und kommunaler Beamten und ihre Beziehungen zu den örtlichen Sparkassen ideale Bedingungen für Korruption in den Jahren des Bau-Booms geschaffen haben.

Auch der Fall Carlos Fabra wurde in dem Artikel erwähnt; sein Größenwahn war kürzlich bei unseren Kreisverkehren Thema.

Hola todos y Oliva,
schnell noch meine 5 cent dazu, natuerlich ist dies wenn man es liest erst mal zu verdauen, aber es gibt da ja nicht nur Spanien. Um bei der eigenen Landsmannschaft zu bleiben, ist es sicher anders wie in Spanien aber ich denke wenn man mal ein wenig nachbohrt auch nicht viel anders
Sobald man sich mal mit dem Thema naeher beschaeftigt

Was ich damit kurz sagen wollte , in Spanien sieht es halt so aus , in Deutschland und anderen Ländern wo es nicht Korruption genannt wird heisst es Lobbyarbeit
Und wie immer der wo am Ende der Reihe steht ist wie immer der Dumme
Saludos
maxheadroom

Die Regierung schenke dem Thema wenig Aufmerksamkeit! ist das ein Wunder, wenn man an vorderster Front mitmischt? In Deutschland heißt es nicht Korruption, sondern fällt unter das Deckmäntelchen „Nebenverdienst“ !
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ex-ab.html

Was mir bei dieser Studie auffällt: "Dänemark und Neuseeland sind einer Studie zufolge die am wenigsten von Korruption betroffenen Staaten weltweit."

Wenn man sich dann noch die Ergebnisse des World Happiness Reports anschaut, könnte man folgern, dass Unbestechlichkeit Menschen glücklich macht. Siehe Beispiel Dänemark....

Die Gier mancher Menschen ist groß und es ist erschreckend, dass man jeden Tag von neuen Korruptionsfällen in Spanien lesen muss. Bestechung ist in Spanien scheinbar immer noch ein Kavaliersdelikt mit jahrhundertealter Tradition und hat sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung und der Justiz führt Korruption zu hohen materiellen, aber auch enormen immateriellen Schäden (Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger).

Natürlich ist kein Land frei von Korruption, doch Spanien steht in europaweit an der Spitze.

Aktuell:

Es gibt sogar eine aktuelle (Ende Dezember 2014) veröffentlichte Landkarte über Korruptionsfälle in Spanier. Es sind vor allen Dingen Politiker, die ihre Hände aufhalten. Von den 483 Beschuldigten der autonomen Region Valencia, wurden gerade mal 83 verurteilt und 28 inhaftiert. Der Rest lässt es sich scheinbar gut gehen.

Aber nicht nur Spanier bereichern sich, sondern auch Ausländer, wie die aus Österreich stammende Opernintendantin Helga Schmidt, die am Dienstag in Valencia wegen illegaler Kommissionen und Korruption verhaftet wurde. Schmidt leitet seit 2006 das valencianische Opernhaus "Palau de les Arts Reina Sofia". mehr.

Manch einem wird es auch zu einfach gemacht, sich durch Diebstahl zu bereichern, wie der Fall eines Kirchenangestellten in Santiago de Compostela zeigt. Da konnte sich ein Elektriker über Jahre unbemerkt aus den Klingelbeuteln bedienen und hat über 2 Millionen Euro Spendengelder gestohlen!