Seite 1 von 1

Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 09:33
von Oliva B.
Die Wirtschaftskrise wirkt sich "sehr deutlich" auf das Sexualverhalten in partnerschaftlichen Beziehungen aus. Immer häufiger wenden sich Menschen an Sexualmediziner, weil sie unter Erektionsstörungen, Mangel an sexuellem Verlangen und Orgasmusunfähigkeit leiden.

Dies erklärte der praktische Arzt und Sexologist Froilan Sanchez, der dem Organisationskomitee der Sociedad Española de Médicos de Antención(SEMERGEN) vorsteht, am ersten von zwei Tagungstagen über sexuelle Gesundheit, die heute und morgen in Valencia stattfinden, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE.

Laut Quellen der Organisation, ist die Autonome Region Valencia Vorreiter auf dem Sachgebiet der Berufsausbildung der Sexualkunde und die einzige autonome Region, die den Patienten bei sexuellen Problemen Fachärzte in den Gesundheitszentren zur Verfügung stellt.

Die Konferenz richtet sich an alle Ärzte, Sexualtherapeuten, Krankenschwestern, Psychologen, Hebammen und Apotheker.

"Es gibt klare wissenschaftliche Beweise dafür, dass ein befriedigendes Sexualleben sich sehr positiv auf das Leben eines Menschen auswirkt.", so Sánchez, der auch betonte, dass Menschen mit einem gesunden Sexualleben "im Besitz einer besseren Gesundheit sind".

Nach Aussage des Spezialisten, führt ein unbefriedigtes Sexualleben zu körperlichen und psychischen Erkrankungen sowie zu Herz-Kreislauf-Problemen.

Im Weiteren ging er noch auf das Problem der Sexsucht ein, die häufiger ist als man annimmt, da es Menschen gibt, die Webseiten mit pornografischen Videos praktisch nicht verlassen.

Sexsucht betrifft mehr Männer als Frauen, da der der Sexualtrieb bei Männern ausgeprägter sei.
Sex sei jedoch keine Frage des Alters, so der Mediziner.

Weitere Infos (Spanisch).

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 10:01
von sol
auch für diejenigen, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind ---ähnliches :


http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=a ... 3060,d.Yms

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 21:42
von Oliva B.
Hallo Wolfgang,

in deinem Link wird auf die Gründe der schwindenden Sexualität in Krisenzeiten eingegangen Das vermisse ich in dem von mir eingestellten Artikel völlig. Aber so wurde er in verschiedenen spanischen Medien veröffentlicht. Auf die Überschrift wurde in dem Text überhaupt kein Bezug genommen.

Anders in deinem Artikel, der interessanterweise in einer Partnerbörse veröffentlicht wurde. Dort wurden die Gründe des Libidoverlustes genannt: Es sind vor allen Dingen die finanziellen Problemen und Sorgen um den Arbeitsplatz, die zum Schwinden sexueller Lust und sexuellen Begehrens führen. Auch der Vergleich mit dem Zweiten Weltkrieg ist bemerkenswert und dass die Sexualität heutzutage einen wesentlich höheren Stellenwert hat als in den vergangenen Jahrzehnten.
Es wird darauf hingewiesen, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen lustlos werden, wenn ihnen die Anerkennung durch den Job fehlt. In Spanien sind viele Ehefrauen und Mütter berufstätig (gewesen), doch warum wird in dem Artikel nicht darauf eingegangen?

Wichtig finde ich den Hinweis am Schluss, dass sich Paare nicht unter Druck setzen sollten und sie vor allen Dingen nicht verlernen sollten, miteinander zu sprechen. Monatelange Unlust ist in Krisenzeiten normal, doch nach einem halben Jahr solle man psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 22:05
von Florecilla
Aber ist es denn nicht völlig normal, wenn bei Problemen - egal, ob beruflicher, finanzieller oder persönlicher Natur - das Sexualverlangen in den Hintergrund tritt und/oder trotz Lust und Begehren vielleicht der Körper nicht mitspielt? Daran kann ich in "Krisenzeiten" nichts Schlimmes finden, weil andere Werte in der Beziehung in den Vordergrund treten sollten: Vertrauen, Schutz, Gespräche, Trost, Geborgenheit ... haben doch in Krisenzeiten einen wesentlich höheren Stellenwert und ich glaube, wenn diese Bestandteile in einer Beziehung fehlen, tritt die sexuelle Aktivität in den Vordergrund - und wenn diese dann "gestört" wird, fehlt es am "Wir-Gefühl" außerhalb des Betts.

Erika Berger lässt grüßen ;)

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: So 23. Jun 2013, 10:57
von Brujadepaco
Oliva B. hat geschrieben:In Spanien sind viele Ehefrauen und Mütter berufstätig (gewesen), doch warum wird in dem Artikel nicht darauf eingegangen?
.
Ich denke die überwiegende Rolle der spanischen Ehefrau ist nach wie vor Haus und Kindererziehung. Ich kenne einige junge Paare, wo die Frau sofort nach der Eheschliessung ihren Job aufgab, um in Zukunft nur noch Hausfrau zu sein. Ich kenne auch ein Paar persönlich und wir sind befreundet und SIE sagte mir dann nach Wochen, aber ohne dass er anwesend war, dass sie sich schrecklich langweilt bei dieser neuen Rolle.

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: So 23. Jun 2013, 15:22
von Oliva B.
Brujadepaco hat geschrieben:
Oliva B. hat geschrieben:In Spanien sind viele Ehefrauen und Mütter berufstätig (gewesen), doch warum wird in dem Artikel nicht darauf eingegangen?
.
Ich denke die überwiegende Rolle der spanischen Ehefrau ist nach wie vor Haus und Kindererziehung. Ich kenne einige junge Paare, wo die Frau sofort nach der Eheschliessung ihren Job aufgab, um in Zukunft nur noch Hausfrau zu sein. Ich kenne auch ein Paar persönlich und wir sind befreundet und SIE sagte mir dann nach Wochen, aber ohne dass er anwesend war, dass sie sich schrecklich langweilt bei dieser neuen Rolle.
In meinem spanischen Bekanntenkreis ist das anders. Da kenne ich eigentlich keine Frau, die nur Hausfrau und Mutter ist.

Frauen, die früher im voll Erwerbsleben standen und sich nun ausschließlich um ihre Kinder kümmern (müssen) oder arbeitslos geworden sind, müssen sich total umstellen - Frust ist da nicht ausgeschlossen. Dieser von dir eingebrachte Aspekt, Anna, wurde weder in dem deutschen noch in dem spanischen Artikel berücksichtigt. :-o

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: So 23. Jun 2013, 16:40
von Montemar
Ich finde es sehr schön was Florecilla geschrieben hat, …weil andere Werte in der Beziehung in den Vordergrund treten sollten: Vertrauen, Schutz, Gespräche, Trost, Geborgenheit… ist doch der Hauptbestandteil einer Beziehung und eben diese Vertrautheit macht doch die eigentliche Beziehung und Sexualleben aus.

Aber schon erstaunlich für was die Krise alles herhalten muß/soll. Naja, als vorgeschobener Sündenbock taugt sie offenbar sehr gut. Ist doch bestens und einfach, wenn man den „Schuldigen“ gefunden hat, lenkt doch herrlich von den eigentlichen Problemen ab und man braucht sich über die tatsächlichen Ursachen des Formtiefs in der Partnerschaft keinerlei weitere Gedanken mehr zu machen! Es gibt sehr einfache Dinge, die man u.a. mit dem Partner gemeinsam haben sollte. Auch Lachen mit dem Partner macht Lust auf Nähe - Humor ist, wenn beide trotzdem lachen und gemeinsam die Probleme angehen!

Ich finde, gerade wenn es nicht so rundläuft wie man es gewohnt war, macht es sich bemerkbar, was einen tatsächlich verbindet, denn gemeinsame Interessen, Ansichten und Ziele verbinden und festigen eine Beziehung. Und da gehört auch das jeden Tag „neu“ Entdecken mit dazu ! Denn wenn man sich anfangs nackt von Kronleuchter zu Kronleuchter geschwungen hat - auch das wird mit der Zeit ziemlich langweilig :lol:

Und ganz wichtig finde ich auch, daß man nie den gegenseitigen Respekt voreinander verlieren sollte !

Re: Auswirkungen der Krise auf das Sexualleben

Verfasst: So 23. Jun 2013, 17:20
von Brujadepaco
Oliva B. hat geschrieben: In meinem spanischen Bekanntenkreis ist das anders. Da kenne ich eigentlich keine Frau, die nur Hausfrau und Mutter ist.
:-o
Hallo Oliva, ich kenne eine ganze Menge davon, die nur für die "berühmten 3 Ks" zuständig sind...........was ja heisst:
Kinder / Kirche / Küche !!!
Und etliche, so um die 45 und mehr, die ich kenne, die haben auch keinen Führerschein, was mich dann immer total verblüfft.