Oliva B. hat geschrieben:... Ich denke, nicht der Erzeuger muss dazu lernen, sondern der Verbraucher

...
Genau DA liegt der Hase im Pfeffer.
Hier bekommen die Bauern bei der Cooperativa etwa € 0,07 pro Kilo Citrusfrucht.
Unser Nachbar kann es sich nicht erlauben seine Mandeln zu ernten...er selbst ist zu alt...und Erntehelfer kosten mehr als der Ertrag in die Kasse spült.
Insofern kann ich mich Elke's Aussage nur anschliessen.
Wir (alle?) erwarten im Supermarkt so perfektes Obst, dass man sich doch selbst fragen wie die Produktion desselben eigentlich möglich sein kann. Sobald auch nur der geringste optische Makel zu sehen ist, bleibt es liegen.
Wer jemals durch Almeria gefahren ist, muss Angst um seine Gesundheit haben. (Auch) dort wird "perfektes" Obst und Gemüse unter Plastikplanen produziert. Der Grundwasserspiegel sinkt...davon abgesehen ist das Grundwasser vollkommen verseucht durch die ganzen Pestizide. Die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer (die ja billig sein müssen!) kann man sich dann auch vorstellen...
Interessant ist im Supermarkt auch immer ein Blick auf die Herkunftsangabe des Produktes...was alles an Obst & Gemüse aus Südamerika zu uns transportiert wird, ist unvorstellbar. Die Ökobilanz ist ohnehin vollkommen daneben.
Die uns Verbrauchern gegebene Wahl wird leider über das Preisetikett gegen den Apfelbauern vor Ort entschieden. Und damit mittelfristig auch gegen uns selbst.
Wenn ich nun noch anfangen würde die Teigrohlinge aus China zu erwähnen...ich mag gar nicht dran denken.
Insofern sehe ich das nicht als pure Stammtischparole sondern als ernsthaftes Problem, welches heute zwar schon existiert...aber leider zu wenig erkannt wird.
Übrigens: Unsere Äpfel sind zu über 50% ungeniessbar. Wir spritzen nichts, düngen nichts...und haben daher nur hässliche kleine Äpfel. Aber DIE PAAR LECKEREN, die wir ernten...machen alles wett! Müsste ich allerdings von meinen Äpfeln leben, ich käme vor Armut nicht in den Schlaf.
Just my two cent
Derek