Salinas
Verfasst: Sa 28. Jun 2014, 20:13
Salinas (Alto Vinalopó)
Einwohner: 1.569 lt. INE 2016, 1.603 lt. INE 2012
Einwohnerbezeichnung: salinero/a, salinense
Ausländeranteil: 11,47 % (= 180 Ew., darunter 10 Deutsche lt. INE 2016; 200 Ew. lt. INE 2015)
Sprachdominanz: Spanisch/Castellano
Flughafenentfernung
Alicante 57 km
Valencia – 153 km
Ortsbeschreibung
Salinas liegt im Nordwesten der Provinz Alicante in dem Landkreis Alto Vinolopó.
Zwischen den Gebirgsketten und der Lagune liegen Felder. Wichtige Brunnen liegen zwischen dem nördlichen Ufer und dem heutigen Salinas. Bereits Cavanilles berichtete Ende des 17. Jahrhunderts von 80 Quellen. Neben Süßwasserquellen existieren auch etliche mit salzhaltigem Wasser.
Bis in die 1950er Jahre wurde in der Lagune Salz abgebaut. Die tiefgreifenden Veränderungen im Ökosystem, die auf die Trockenlegung der Lagune und den kommerziellen Salzabbau zurückzuführen sind, sowie die übermäßige Entnahme von Grundwasser (Brunnen), hatten zur Folge, dass der See nur noch nach starken Regenfällen etwas Wasser führt und den größten Teil des Jahres ausgetrocknet ist. Seit die Gemeinde im Jahr 1994 die Lagune mit der Auflage sie zu renaturieren zurückerhielt, hat sich die Natur wenigstens die Ufer der Lagune zurückerobert. Sie sind heute mit Schilf und Zypergras, Tamarisken, geflügeltem Strandflieder und Pflanzen, die salzreiche Böden bevorzugen, wie Salzwiesen, Queller, Salzkraut, und Salzmelden bewachsen. (Quelle: http://www.uv.es/cuadernosgeo/CG18_37_47.pdf)
Rebhuhn, Bussard, Falke, Weihe, Säbelschnäbler, Habichtsadler, Flamingo, Storch und Reiher sind teilweise sesshaft geworden.
Doch die Lagune selbst wird zu oft von Menschen durchquert, so dass sich ihre Oberfläche nicht erholen kann.
Ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte Salinas ist eine in Zeiten des ungezügelten Baubooms geplante Urbanisation außerhalb der Ortschaft, die zwischen der CV-830 und der "Lagune" liegt. Eine weitere Landschaftsverschandelung neben der in Sichtweite liegenden Bauruine der chemischen Fabrik (s.o.). Die Infrastruktur der Siedlung zerfällt langsam: Die asphaltierten Straßen sind verwaist, die angelegten Gehwege überwuchert immer mehr das Unkraut, aufgebrochene Stromkästen, zerstörte Strommasten, ein ödes Umfeld - und nur eine Handvoll Häuser - eine Geisterurbanisation, wo eigentlich eine hübsche Ferienhaussiedlung entstehen sollte. Die Bewohner krönen ihre hohen Zäune mit Stacheldraht, "se vende" steht an einem Zaun. Es wird schwer bis unmöglich sein, jetzt in der Krise noch einen Käufer zu finden. Zu hoch ist der Verlust für die Eigentümer, die seinerzeit zu völlig überzogenen Preisen ein Grundstück im milden Klima Salinas gekauft hatten, denn
Die Wirtschaft von Salinas basierte nicht allein auf dem Abbau von Salz.
Vor 1850 zerstörte Mehltau große Teile der französischen Weinanbaugebiete und zwischen 1865 und 1885 noch einmal die Reblaus. Zwischen Frankreich und spanischen Weinbaugebieten wurde deshalb ein Handelsvertrag abgeschlossen, der den nördlichen Nachbarn kontinuierliche Weinlieferungen sicherte. Dank dieses Vertrages erreichte in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts der Weinbau in Salinas seine größte Ausdehnung. Der Wein wurde mit der Bahn zum Hafen von Alicante und von dort aus in den Hafen von Marseille verschifft. Durch das Ende des Vertrags bracht der Markt ein und die Bauern verloren das Interesse am Weinanbau. Es wurden wieder vermehrt Oliven- und Mandelbäume gepflanzt. Die Weinanbaufläche schrumpfte von 2.700 ha auf 600 ha im Jahr 1950.
Regionale Küche:
Die Küche Salinas zeigt mediterrane und "manchegische" Einflüsse. Charakteristisch ist die Verwendung von Olivenöl, Gemüse, Lamm- und Schweinefleisch.
Zu den typischen Gerichten zählen die gazpacho salinero, die gachamiga, Reisgerichte (hauptsächlich mit Kaninchen, Schnecken, Kichererbsen), der fandango und die olla gitana (Zigeunertopf mit Bohnen, Zwiebeln, Reis, Linsen, Mangold) und die Kichererbsensauce (la salsa de garbanzos).
Regionale Konditoreiwaren sind Mandeltorten und die traditionellen toñas, die aus demselben Teig hergestellt werden wie die Monas de Pascua (das sind die typischen Osterkuchen) und rollos fritos.
Geschichte
PLZ: E - 03638
Einwohner: 1.569 lt. INE 2016, 1.603 lt. INE 2012
Einwohnerbezeichnung: salinero/a, salinense
Ausländeranteil: 11,47 % (= 180 Ew., darunter 10 Deutsche lt. INE 2016; 200 Ew. lt. INE 2015)
Sprachdominanz: Spanisch/Castellano
Flughafenentfernung
Alicante 57 km
Valencia – 153 km
Ortsbeschreibung
Salinas liegt im Nordwesten der Provinz Alicante in dem Landkreis Alto Vinolopó.
Der Ortsname "Salinas", auf Deutsch "Salinen", stammt von der nahe gelegenen Salzlagune, die sich in einem Endorheischen Becken befindet (Anm.: das sind Gebiete der Erde, die nicht in die Ozeane entwässern, sondern eigenständige Gewässersysteme ausbilden, z.B. ein Kratersee. Das Endgewässer nennt man endorheisches Gewässer). Das tragische Schicksal der Gemeinde von Salinas hängt eng mit der nahe gelegenen Lagune zusammen: Bis 1751 lag Salinas an den Ufern dieser Salzlagune. Durch eine verheerende Naturkatastrophe wurde der Ort überschwemmt und zwei Kilometer vom See entfernt neu aufgebaut.
Die Lagune mit einem undurchlässigen, tonhaltigen Boden hat keinen natürlichen Abfluss und befindet sich an der tiefsten Stelle eines Beckens, das umgeben ist von der Sierra de Salinas (N und NO), die eine natürliche Grenze zwischen der nördlichen Region von Murcia (Yecla) und den Alicantiner Landkreisen Alto und Medio Vinalopó bildet, der Sierra de la Umbría im S, dem Rincón de Don Pedro im SO, Cabrera und Cámara im O, Sima im SW, deren Berge teilweise bis zu 1.100 m ansteigen. Alle Höhenzüge gehören zum Prebetischen System, das im Südwesten seine Fortsetzung in der Sierra del Carche findet, und von deren Hängen sich eine Reihe von Glacis-Schichten mit kalkhaltiger Kruste bis hinab zur Lagune ziehen.
Das flache Becken hat eine Oberfläche von 90 km², eine Länge von 1.200 m und eine Breite von 800 m. Das Wasser des Salzsees kann nicht für die Landwirtschaft verwendet werden.
Zwischen den Gebirgsketten und der Lagune liegen Felder. Wichtige Brunnen liegen zwischen dem nördlichen Ufer und dem heutigen Salinas. Bereits Cavanilles berichtete Ende des 17. Jahrhunderts von 80 Quellen. Neben Süßwasserquellen existieren auch etliche mit salzhaltigem Wasser.
Bis in die 1950er Jahre wurde in der Lagune Salz abgebaut. Die tiefgreifenden Veränderungen im Ökosystem, die auf die Trockenlegung der Lagune und den kommerziellen Salzabbau zurückzuführen sind, sowie die übermäßige Entnahme von Grundwasser (Brunnen), hatten zur Folge, dass der See nur noch nach starken Regenfällen etwas Wasser führt und den größten Teil des Jahres ausgetrocknet ist. Seit die Gemeinde im Jahr 1994 die Lagune mit der Auflage sie zu renaturieren zurückerhielt, hat sich die Natur wenigstens die Ufer der Lagune zurückerobert. Sie sind heute mit Schilf und Zypergras, Tamarisken, geflügeltem Strandflieder und Pflanzen, die salzreiche Böden bevorzugen, wie Salzwiesen, Queller, Salzkraut, und Salzmelden bewachsen. (Quelle: http://www.uv.es/cuadernosgeo/CG18_37_47.pdf)
Rebhuhn, Bussard, Falke, Weihe, Säbelschnäbler, Habichtsadler, Flamingo, Storch und Reiher sind teilweise sesshaft geworden.
Doch die Lagune selbst wird zu oft von Menschen durchquert, so dass sich ihre Oberfläche nicht erholen kann.
Die Ruine einer chemischen Anlage steht am Rande der Lagune. Sie wurde in den frühen 1950er Jahren wieder aufgebaut, ging aber nie in Produktion. Es wird inzwischen über eine teilweise Flutung nachgedacht, um den Wassertieren einen Lebensraum zu bieten.
Ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte Salinas ist eine in Zeiten des ungezügelten Baubooms geplante Urbanisation außerhalb der Ortschaft, die zwischen der CV-830 und der "Lagune" liegt. Eine weitere Landschaftsverschandelung neben der in Sichtweite liegenden Bauruine der chemischen Fabrik (s.o.). Die Infrastruktur der Siedlung zerfällt langsam: Die asphaltierten Straßen sind verwaist, die angelegten Gehwege überwuchert immer mehr das Unkraut, aufgebrochene Stromkästen, zerstörte Strommasten, ein ödes Umfeld - und nur eine Handvoll Häuser - eine Geisterurbanisation, wo eigentlich eine hübsche Ferienhaussiedlung entstehen sollte. Die Bewohner krönen ihre hohen Zäune mit Stacheldraht, "se vende" steht an einem Zaun. Es wird schwer bis unmöglich sein, jetzt in der Krise noch einen Käufer zu finden. Zu hoch ist der Verlust für die Eigentümer, die seinerzeit zu völlig überzogenen Preisen ein Grundstück im milden Klima Salinas gekauft hatten, denn
die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 14,5 Grad Celsius im Winter (teilweise mit Frost), und bei 24 Grad im Sommer. Die Niederschläge liegen bei 350 mm/Jahr.
Die Wirtschaft von Salinas basierte nicht allein auf dem Abbau von Salz.
Vor 1850 zerstörte Mehltau große Teile der französischen Weinanbaugebiete und zwischen 1865 und 1885 noch einmal die Reblaus. Zwischen Frankreich und spanischen Weinbaugebieten wurde deshalb ein Handelsvertrag abgeschlossen, der den nördlichen Nachbarn kontinuierliche Weinlieferungen sicherte. Dank dieses Vertrages erreichte in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts der Weinbau in Salinas seine größte Ausdehnung. Der Wein wurde mit der Bahn zum Hafen von Alicante und von dort aus in den Hafen von Marseille verschifft. Durch das Ende des Vertrags bracht der Markt ein und die Bauern verloren das Interesse am Weinanbau. Es wurden wieder vermehrt Oliven- und Mandelbäume gepflanzt. Die Weinanbaufläche schrumpfte von 2.700 ha auf 600 ha im Jahr 1950.
Seit 1980 (1.770 ha) haben neue Anbau- und Produktionstechniken engagierter Produzenten zu einer Qualitätsverbesserung des Weins geführt. Inzwischen kommen edle Rot- und Roséweine aus der Region Alto Vinalopó, wo vorwiegend die Sorte Monastrell angebaut wird.
Mit Hilfe der Handelskammer in Alicante wurde die Vereinigung 'Biovalle Salinas' gegründet, um die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Tales besser zur vermarkten.
Im Juni 2014 fuhren 30 junge Menschen aus Salinas und Umgebung nach Saarbrücken zum Kongress "Zukunftsperspektiven statt Jugendarbeitslosigkeit", der von Europatriates, einer privaten und gemeinnützigen Initiative unter der Schirmherrschaft von José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, veranstaltet wurde, um die Chancen junger Arbeitsloser aus der EU zu verbessern. Die Jugendarbeitslosigkeit lag zu diesem Zeitpunkt in Spanien bei 54,6 Prozent.
Regionale Küche:
Die Küche Salinas zeigt mediterrane und "manchegische" Einflüsse. Charakteristisch ist die Verwendung von Olivenöl, Gemüse, Lamm- und Schweinefleisch.
Zu den typischen Gerichten zählen die gazpacho salinero, die gachamiga, Reisgerichte (hauptsächlich mit Kaninchen, Schnecken, Kichererbsen), der fandango und die olla gitana (Zigeunertopf mit Bohnen, Zwiebeln, Reis, Linsen, Mangold) und die Kichererbsensauce (la salsa de garbanzos).
Regionale Konditoreiwaren sind Mandeltorten und die traditionellen toñas, die aus demselben Teig hergestellt werden wie die Monas de Pascua (das sind die typischen Osterkuchen) und rollos fritos.
Geschichte