sol hat geschrieben:Das Klima der Erde war einerseits seit Milliarden von Jahren stabil genug, um Leben auf der Erde zu erhalten;
andererseits gab es aber Klimaschwankungen, durch die das Leben wohl mehr als einmal auf der Kippe stand.
Warum dann also heute die Aufregung um einen Temperaturanstieg von 0,8 Grad?
Hm, ich möchte das mal präzisieren:
Der Erde selbst ist es höchst egal, was da auf ihr rumkrabbelt. Und Tatsache ist, es hat mind. fünf große Katastrophen gegeben, die jeweils mind. 60 % (zuweilen bis zu 95%) des Leben hier auslöschten. 99,9% aller jemals existierenden Arten sind dadurch eliminiert worden (ohne das man das damals schon den Menschen in die Schuhe schieben konnte). Die Menschheit selbst ist in den ca. zwei Millionen Jahren ihrer Geschichte durch vergleichsweise milde Vorgänge allerdings oft an den Rand ihrer Existenz gebracht worden. Die heutigen Milliarden stammen von etwas mehr als von einer Handvoll Glücklicher ab. Wir sind also mehr zufällig noch am Leben.
Demzufolge haben wir auch eine überraschend geringe Vielfalt: Die genetische Variabilität in einer einzigen Horde Affen ist größer als die der ganzen Menschheit.
Das Leben selbst wird lange überleben, aber als was?
Es ist natürlich tröstlich, dass dereinst einige hochentwickelte Kakerlaken sich zuzischen: "Da gab es mal so eine Art denken-zu-glaubender Zweibeiner, die haben es leider nicht geschafft. Auch bei uns ist es bisher zwar immer knapp gewesen , aber letztlich doch gut gegangen. Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen."
Aber im Ernst: Die Kriegsflüchtlinge heute sind nur ein kleiner Vorgeschmack von den Massen, die aus den unaufhaltsam zu Wüsten werdenden Gegenden zu uns fliehen, die wir zur Zeit das Glück haben, im Winter weniger Schnee zu schippen und früher die Geranien raus stellen zu dürfen.
Präziser: Weniger zu uns, aber unsere Kinder werden es schon erleben.