Seitdem ich diese Speisekarte in Wolfgangs (sol) Oktober-Impressionen entdeckt hatte und das dazugehörige Markenzeichen
am 24.Oktober 2012 in unserem kleinen Kalender entdeckte, wollte ich euch dazu eine kleine Geschichte erzählen, doch nun wird eine Restaurantempfehlung daraus.
- Das "Hinterteil" des von sol fotografierten Rollers kann man im Lokal bewundern.
Ich bin misstrauisch, wenn ich sehe, dass ein Menü unter 10 oder 12 Euro angeboten wird, denn wer selbst kocht, weiß was alles berechnet werden muss in der Zeit, wenn ein Gast das Restaurant betritt und bevor er es wieder verlässt. Wir haben das Thema Restaurantbesuche in Spanien - Für und Wider schon einmal sehr kontrovers diskutiert.
Trotz meiner Bedenken bin ich immer dafür, die heimische Gastronomie zu unterstützen. Also machten wir kurz nach der Neueröffnung im Oktober die erste Probe aufs Exempel. Ein etwas unbeholfener, aber äußerst zuvorkommender "Kellner" bediente uns, man sah ihm an, dass er Zeit seines Lebens hart gearbeitet hatte. Seine Freundlichkeit ließ uns über einige Bedienungsfehler hinwegsehen.
Das 7-Euro-Menü:
- Vorspeise: Ensalada mixta / Spaghetti Bolognese
- Hauptspeise: Tintenfischringe oder Fleischspieß, jeweils mit Pommes Frites, frisch zubereitetem Gemüse der Saison und Pilzen
- Eieiei - mit Fisch
- Das lachende Ei mit Hähnchen - darüber würden sich Kinder freuen
- Nachspeise: Obstsalat *) (allerdings aus der Dose, dafür war der selbst gebackene Kuchen hervorragend, alternativ gab es einen Flan.
Da wir im Laufe der Jahre schon einige Pächter haben kommen und gehen sehen (die Bar gehört der Gemeinde), interessierte uns der Pachtzins. Nach dem Essen (wir waren am sehr späten Nachmittag fast die einzigen Gäste) kamen wir mit den "frisch gebackenen" Gastwirten ins Gespräch:
Bereitwillig erzählten sie uns, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen vor vielen Jahren von Rumänien nach Spanien gekommen sind. Der Mann hatte hier jahrelang auf dem Bau gearbeitet, bevor er durch die Krise arbeitslos wurde, seine Frau ist passionierte Köchin. Sie sagte uns, dass sie mit ihren Rezepten (mit einem Hauch von rumänischer Küche, mehr traut sie sich am Anfang noch nicht) ein wenig Abwechslung in die spanische Küchenlandschaft bringen will, die Einheimischen aber ihren Kochkünsten ein wenig misstrauisch gegenüber stehen würden. Das Leben sei für sie nicht leicht, 300 Euro Pacht müssen aufgebracht werden (inkl. kleiner Wohnung hinter dem Lokal), dieser Tage erzählten sie uns bei unserem zweiten Besuch, 16 Gasflaschen gingen im Monat durch plus 300 Euro Stromkosten... Die Summe allein dieser Kosten muss erst einmal erwirtschaftet werden. Das Geschäft liefe "regular". An manchen Regentagen, wie in der vorletzten Woche, würde sich kein Gast zu ihnen verlaufen.
Ich sah einige positive Veränderungen. Der in der Gastronomie von seiner Ehefrau angelernte Gatte hatte offensichtlich Fortschritte gemacht, war wie beim ersten Mal zuvorkommend, nett und animierte die Gäste mehr zu bestellen, ohne aufdringlich zu wirken.
Es gab nicht mehr Fruchtcocktail aus der Dose, sondern wahlweise Flan oder frisches Obst.
In einer neuen Vitrine lagen einige gängige Krämerartikel aus (Geschirrspülmittel, Nudeln etc.), vielleicht eine Marktlücke in Dörfern, in denen es kein einziges Geschäft, noch nicht einmal ein Ultramarino gibt. Ein winziges Zubrot.
Liebe Ausflüger, solltet ihr mal in unsere Gegend kommen (Natur pur), dann besucht doch diese Bar. Sie ist eine typisch spanisch, ohne Schnickschnack und hat auch diese gewöhnungsbedürftige Akustik, ist dafür aber leicht zu finden
: Ich denke, der Ort Alcalalí (nach Jalón) ist jedem in der Marina Alta bekannt. Wenn man von dort aus auf der CV-720 bleibt und die Straße nicht wieder verlässt, kommt man über Benichembla, Castell de Castells, Famorca und Facheca nach 33 Kilometern oder 42 Min. (goole Maps) unweigerlich nach Benimassot. Die Bar liegt kurz vor dem Ortsausgang auf derrechten Straßenseite, bei schönem Wetter kann man draußen sitzen. Auch wenn die Straße direkt davor liegt; keine Angst, es kommt nur selten ein Auto vorbei.
Spätestens zur Mandelblüte ist Benimassot (Ortsportät) eine Reise oder einen Ausflug wert - je nachdem woher man kommt.
- Auf dem Rückweg kann man über Tollos, La Vall d'Alcalà, La Vall d'Ebo über Pego zur Küste zurückfahren. [/b]
Bar-Restaurante Benimassot
Tapas y comidas caseras todos los diás (im Winterhalbjahr ist Dienstag Ruhetag).
Todo los dás bedeutet: geöffnet ist von 8 bis 24 Uhr. Das Ehepaar arbeitet hart, denn das sind 16 Std. täglich.
Reservas: Mov. 610 016 054 oder Telf. 965 051 898
bin auch der Meinung Leute die sich anstrengen und selber was in die Hände nehmen soll man unterstützen, hoffe sie halten durch bis ich wieder da bin 
