Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
- Frambuesa
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Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Die aktuelle Aufmerksamkeit findiger TV-Sender auf das Dorf Rubite in Andalusien hat mich an eines unserer kleinen Dörfer denken lassen, in denen wir zumindest eine oder zwei Nächte verbracht haben. Manche von ihnen, wie das, von dem ich euch heute berichte, hat oft weniger als 60 Einwohner.
Vor langer Zeit gestalteten wir die Reise in unser Winterquartier einige Jahre in unserem kleinen Wohnmobil (Marco Polo) mit einer ca. vierwöchigen Anreise. Das war dann so quasi unser Urlaub zwischen zwei Domizilen.
Anfang Oktober 2012 hatten wir zunächst ein paar Tage in Santander verbracht und starteten von dort aus zu den Picos de Europa. Der Anblick der Berge und ihren schroffen Felsen erinnerte uns an die Landschaft der Dolomiten.
Gegen Mittag erreichten wir das winzig kleine Dorf Barniedo de la Reina. Schon von der Straße auf der anderen Seite des kleinen Flusses Esla hatten wir entdeckt, dass es im Dorf eine Bar gab und eine kleine Pause konnten wir wohl gut gebrauchen. Gedacht, getan und schon wenige Minuten später parkten wir unser Gefährt zwischen landwirtschaftlichen Geräten und Fahrzeugen de Dorfes und betraten das einzige Etablissement des Ortes. Einige Herren aller Altersklassen standen an der Bar und Mütter und Omas bespaßten ihre Kinder im Gastraum. Es schien uns so, als sei das hier der Mittelpunkt dieser Dorfgemeinschaft.
Auf unsere Getränke mussten wir nicht lange warten und natürlich wurden wir beäugt wie blaurotkarierte Kühe. Wir waren ein wenig schüchtern und sie ein wenig gehemmt und meine Kenntnisse über die Gepflogenheiten des Landes hielten sich noch sehr in Grenzen. Und was macht man, wenn man sich noch nicht so gut auskennt? Na klar, man beobachtet!
Und dann sah ich es und - traute meinen Augen kaum
Da kippte de Wirt doch tatsächlich noch Wasser ins Bier!? Und das sogar vor den Augen seiner Gäste?! Das war doch ganz eindeutig eine Wasserflasche!
„Sag mal, Jefe, hast du das gesehen? Der kippt doch tatsächlich Wasser ins Bier!“ bemerkte ich völlig ahnungslos. „Dummchen, das ist Beschleuniger, womit er das Bier streckt“ meine ‚bessere Hälfte‘ wollte sich ausschütten vor Lachen über meine Naivität.
Du liebe Güte, es war doch gerade mal Mittag vorbei und die kippen sich den Alkohol in den Hals. José war einer dieser Herren, die dem mit Anisschnaps „verdünnten“ Bier kräftig zusprach.
Mittlerweile hatten Jefe und ich entschieden, für 1-2 Nächte hier im Dorf zu bleiben und erkundigten uns beim Wirt, ob es wohl erlaubt sei, unser „Nachtlager“ am Ortsrand aufschlagen zu dürfen.
Der Wirt grinste uns freundlich an und beauftragte José, uns einen geeigneten Platz zu zeigen. „Kommt mit“ und führte uns dann einen tollen Platz neben einem Schuppen. Ein Premiumplatz quasi, zwischen Dorf und dem kleinen Fluss Esla. Abends gesellten wir uns dann wieder zu den Dorfbewohnern in die Bar und genehmigten uns ein paar „Rote“. Dazu gab es jeweils eine Handvoll Erdnüsse - und als wir die Bar verließen, war der Boden mit Nussschalen übersät, die aber wahrlich nicht nur von uns stammten. Die Taschenlampe, die wir vorsichtshalber mitgenommen hatten, um heil zu unserem Womo zu kommen, haben wir nicht benötigt, denn der volle Mond wies uns den Weg. Zum Schlafen war die Nacht zu schade, denn Myriarden von Sternen strahlten - fernab jeglicher Industrie und Lichtverschmutzung - vom Himmel.
Der kleine Weiler Barniedo de la Reina (Castilla y León) liegt 1140 Meter über dem Meeresspiegel und die Gipfel des Pico Murcia (2341 m) und der La Rasa (2.089 m) sind nicht weit entfernt. Man lebt hier ausschließlich von Landwirtschaft und Viehzucht und so, wie wir es einschätzen, gibt es auch hier so einige leerstehende Häuser, denn letztes Jahr zählte das Dorf nur noch 58 Einwohner.
Ach ja, würde nicht eine Abzweigung des Jacobsweges (Camino del norte) und der Wanderweg zum Gipfel der La Rasa hier durch den Ort führen, so hätte man sicherlich kaum je einen Fremden hier gesehen.
Vier Jahre später haben wir noch einmal mehrere Tage in diesem kleinen „Nest“ verbracht. Diesmal in der Nähe der Kirche und . . . aber davon später
Vor langer Zeit gestalteten wir die Reise in unser Winterquartier einige Jahre in unserem kleinen Wohnmobil (Marco Polo) mit einer ca. vierwöchigen Anreise. Das war dann so quasi unser Urlaub zwischen zwei Domizilen.
Anfang Oktober 2012 hatten wir zunächst ein paar Tage in Santander verbracht und starteten von dort aus zu den Picos de Europa. Der Anblick der Berge und ihren schroffen Felsen erinnerte uns an die Landschaft der Dolomiten.
Gegen Mittag erreichten wir das winzig kleine Dorf Barniedo de la Reina. Schon von der Straße auf der anderen Seite des kleinen Flusses Esla hatten wir entdeckt, dass es im Dorf eine Bar gab und eine kleine Pause konnten wir wohl gut gebrauchen. Gedacht, getan und schon wenige Minuten später parkten wir unser Gefährt zwischen landwirtschaftlichen Geräten und Fahrzeugen de Dorfes und betraten das einzige Etablissement des Ortes. Einige Herren aller Altersklassen standen an der Bar und Mütter und Omas bespaßten ihre Kinder im Gastraum. Es schien uns so, als sei das hier der Mittelpunkt dieser Dorfgemeinschaft.
Auf unsere Getränke mussten wir nicht lange warten und natürlich wurden wir beäugt wie blaurotkarierte Kühe. Wir waren ein wenig schüchtern und sie ein wenig gehemmt und meine Kenntnisse über die Gepflogenheiten des Landes hielten sich noch sehr in Grenzen. Und was macht man, wenn man sich noch nicht so gut auskennt? Na klar, man beobachtet!
Und dann sah ich es und - traute meinen Augen kaum
Da kippte de Wirt doch tatsächlich noch Wasser ins Bier!? Und das sogar vor den Augen seiner Gäste?! Das war doch ganz eindeutig eine Wasserflasche!
„Sag mal, Jefe, hast du das gesehen? Der kippt doch tatsächlich Wasser ins Bier!“ bemerkte ich völlig ahnungslos. „Dummchen, das ist Beschleuniger, womit er das Bier streckt“ meine ‚bessere Hälfte‘ wollte sich ausschütten vor Lachen über meine Naivität.
Du liebe Güte, es war doch gerade mal Mittag vorbei und die kippen sich den Alkohol in den Hals. José war einer dieser Herren, die dem mit Anisschnaps „verdünnten“ Bier kräftig zusprach.
Mittlerweile hatten Jefe und ich entschieden, für 1-2 Nächte hier im Dorf zu bleiben und erkundigten uns beim Wirt, ob es wohl erlaubt sei, unser „Nachtlager“ am Ortsrand aufschlagen zu dürfen.
Der Wirt grinste uns freundlich an und beauftragte José, uns einen geeigneten Platz zu zeigen. „Kommt mit“ und führte uns dann einen tollen Platz neben einem Schuppen. Ein Premiumplatz quasi, zwischen Dorf und dem kleinen Fluss Esla. Abends gesellten wir uns dann wieder zu den Dorfbewohnern in die Bar und genehmigten uns ein paar „Rote“. Dazu gab es jeweils eine Handvoll Erdnüsse - und als wir die Bar verließen, war der Boden mit Nussschalen übersät, die aber wahrlich nicht nur von uns stammten. Die Taschenlampe, die wir vorsichtshalber mitgenommen hatten, um heil zu unserem Womo zu kommen, haben wir nicht benötigt, denn der volle Mond wies uns den Weg. Zum Schlafen war die Nacht zu schade, denn Myriarden von Sternen strahlten - fernab jeglicher Industrie und Lichtverschmutzung - vom Himmel.
Der kleine Weiler Barniedo de la Reina (Castilla y León) liegt 1140 Meter über dem Meeresspiegel und die Gipfel des Pico Murcia (2341 m) und der La Rasa (2.089 m) sind nicht weit entfernt. Man lebt hier ausschließlich von Landwirtschaft und Viehzucht und so, wie wir es einschätzen, gibt es auch hier so einige leerstehende Häuser, denn letztes Jahr zählte das Dorf nur noch 58 Einwohner.
Ach ja, würde nicht eine Abzweigung des Jacobsweges (Camino del norte) und der Wanderweg zum Gipfel der La Rasa hier durch den Ort führen, so hätte man sicherlich kaum je einen Fremden hier gesehen.
Vier Jahre später haben wir noch einmal mehrere Tage in diesem kleinen „Nest“ verbracht. Diesmal in der Nähe der Kirche und . . . aber davon später
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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A.Einstein
- baufred
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Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
... ¡felicitaciones! ... tienes 'buena pluma' ...
Saludos -- baufred --
-
- activo
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- Wohnort: Stuttgart / Denia, Deveses
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Schöne Geschichte. Man muss sich nur trauen. Dann erlebt man solche unvergesslichen Dinge. Mir fehlt oft leider der Mut.
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Schön @Frambuesa, dass Du uns wieder mit interessanten Reisegeschichten erfreust. Vielen Dank dafür.
Wir waren auch schon in den Picos de Europa, jedoch in einem belebteren Dorf. Wir waren auch begeistert von der Landschaft. Hast Du eigentlich auf Euren Reisen ein Tagebuch geführt, weil Du Eure Erlebnisse auch nach längerer Zeit noch so detailliert erzählen kannst?
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Wir waren auch schon in den Picos de Europa, jedoch in einem belebteren Dorf. Wir waren auch begeistert von der Landschaft. Hast Du eigentlich auf Euren Reisen ein Tagebuch geführt, weil Du Eure Erlebnisse auch nach längerer Zeit noch so detailliert erzählen kannst?
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Gruß Josefine
- Hessebub
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- Registriert: Mi 3. Aug 2016, 18:47
- Wohnort: Heidenrod, Hessen und Villamartin, Orihuela Costa
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Vielen Dank für diese schöne Geschichte die ihr da erlebt habt Ich freue mich auf mehr
Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben
LG Wolfgang
LG Wolfgang
- Frambuesa
- especialista
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- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
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Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Vielen Dank für die unerwarteten
Manchmal, die meisten Ereignisse sind jedoch noch in meinen (noch vorhandenen ) Gehirnzellen gespeichert. Oft sind es auch Fotos und auch Jefes Gedächtnis, die so manche Begebenheit wieder lebendig werden lassen
@Quijosha, @Hessebub
Freut mich, dass euch meine Erlebnisse gefallen und - in Kürze geht es weiter
Ach Quijosha, wenn du wüsstest, was für ein großer „Schisser vor dem Herrn“ ich früher war
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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- Citronella
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- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
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Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
danke Frambuesa, ich freue mich auch auf die Fortsetzung!
Saludos
Citronella
Saludos
Citronella
- Frambuesa
- especialista
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- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
- Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Vier Jahre später haben wir noch einmal in diesem kleinen Dorf ein paar Tage verbracht.
Diesmal durften wir mit Erlaubnis neben dem Gemeindehaus bleiben, gleich vor dem kleinen Park und dem Platz, auf dem wohl die Fiestas des Ortes stattfinden.
Die letzte Fiesta war wohl noch nicht so lange her, erkannte Jefes geübtes kriminalistisches Auge.
Von diesem Platz aus sahen wir nicht nur die Aktivitäten der Bauern, sondern konnten auch das Verhalten der zotteligen Vierbeiner beobachten, keine die uns vom ersten Tag an gern besuchten . Na klar, es fiel ja manchmal auch ein Stück Wurst ab Am 5. Oktober 2016, einem Mittwoch - wir wollten gerade zu einer kleineren Wanderung aufbrechen - läuteten die Glocken von San Vicente. Hm, war heute etwa Feiertag? Nein, der Vinzenz hat heut auch keinen Namenstag und eine Beerdigung gab es auch nicht.
Wir wollten die Gelegenheit der geöffneten Kirche nutzen und sie von innen anschauen.
Mittlerweile hatten sich zwei Dorfbewohner in eine der Bänke gesetzt.
„Sollen wir nicht hierbleiben und den Gottesdienst mitfeiern? Es ist so traurig, wenn der Priester nur für 2 Leute die Messe liest!“ Oha, war das etwa mein ungläubiger „Thomas“ (Jefe), der mit diesem Vorschlag kam?
Und so blieben wir und wohnten sehr zum Erstaunen der Gläubigen und des Priesters der dörflichen Messfeier bei.
Nach der Messe gabs dann noch einen kurzen Plausch mit dem Priester, der uns zunächst für Jacobspilger gehalten hat. Nachdem wir noch einige Fotos „im Kasten“ hatten, starteten wir unsere kleine Wanderung
ins Nachbardorf Boca de Huérgano
Fortsetzung folgt
Von diesem Platz aus sahen wir nicht nur die Aktivitäten der Bauern, sondern konnten auch das Verhalten der zotteligen Vierbeiner beobachten, keine die uns vom ersten Tag an gern besuchten . Na klar, es fiel ja manchmal auch ein Stück Wurst ab Am 5. Oktober 2016, einem Mittwoch - wir wollten gerade zu einer kleineren Wanderung aufbrechen - läuteten die Glocken von San Vicente. Hm, war heute etwa Feiertag? Nein, der Vinzenz hat heut auch keinen Namenstag und eine Beerdigung gab es auch nicht.
Wir wollten die Gelegenheit der geöffneten Kirche nutzen und sie von innen anschauen.
Mittlerweile hatten sich zwei Dorfbewohner in eine der Bänke gesetzt.
„Sollen wir nicht hierbleiben und den Gottesdienst mitfeiern? Es ist so traurig, wenn der Priester nur für 2 Leute die Messe liest!“ Oha, war das etwa mein ungläubiger „Thomas“ (Jefe), der mit diesem Vorschlag kam?
Und so blieben wir und wohnten sehr zum Erstaunen der Gläubigen und des Priesters der dörflichen Messfeier bei.
Nach der Messe gabs dann noch einen kurzen Plausch mit dem Priester, der uns zunächst für Jacobspilger gehalten hat. Nachdem wir noch einige Fotos „im Kasten“ hatten, starteten wir unsere kleine Wanderung
ins Nachbardorf Boca de Huérgano
Fortsetzung folgt
Saludos Frambuesa
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- vitalista
- Moderatorin "Hallo! Ich bin neu hier..."
- Beiträge: 4838
- Registriert: Sa 12. Jan 2013, 22:38
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Es macht immer wieder Freude, mit dir die Routen abseits der üblichen Touristenpfade zu "begehen". Gerne weiter so, liebe Frambuesa
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
Re: Ein kleines Bergdorf - Barniedo de la Reina
Ja, gerne weitere Geschichten von euren Touren...
Dankeschööön Frambuesa und auch Jefe
Dankeschööön Frambuesa und auch Jefe