Tod eines Linienrichters

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Marybell
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Tod eines Linienrichters

Beitrag von Marybell »

Mich hat die Nachricht vom Tod des holländischen Linienrichters schon sehr betroffen gemacht. Er wurde von 16-jährigen Jugendlichen nach einem Spiel zusammen geschlagen und starb an den Folgen...
Schon oft habe ich mit Entsetzen bemerkt,wie es hier auf dem Fussballplatz abgeht...Beschimpfungen gegen Schiedsrichter, Gegner, Eltern etc.
Mein Sohn spielt in der A-Mannschaft der Alevin(10Jahre) und es ist unglaublich, was sich Eltern am Spielfeldrand alles erlauben.
Vorbild Fussball, wohl kaum...
Schon bei den 7jährigen ist z.T. Proteccion Civil anwesend....nachdem ich erlebt habe wie sich eine Benidormer Mannschaft plus Anhang gebärdete, war mir auch klar warum.Einfach nur erschreckend.Dass der Fussballplatz kein Ponyhof ist, ist auch klar,da gehts halt auch laut und ruppig zu,aber seitdem mein Junge Fussball spielt hat sich mein Vokabular der Schimpfwörter enorm "verbessert".
Übrigens glaube ich,dass das in Deutschland genauso schlimm ist,nicht dass mich jemand falsch versteht.
ciao Marybell
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girasol
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Re: Tod eines Linienrichters

Beitrag von girasol »

Da geht es mir wie dir, Marybell, auch mich hat das geschockt. Vor allem auch, wenn man das Alter bedenkt. Aber wie du schreibst, wenn man sich die "Vorbilder" da manchmal so anschaut... :-o

Ich bekomme auf Handball-Versammlungen auch gelegentlich mit, wie es schon im Jugendbereich Probleme mit Beleidigungen u.ä. gibt.
Ich selbst habe beim Fußball (Neffe und Nichte spielen) und Handball (bei uns im Verein) im Jugendbereich weitgehend andere Erfahrungen gemacht. Im großen und ganzen geht es doch fair und gesittet zu. Klar gibt es immer mal wieder Ausnahmen, sowohl bei Spielern, Trainern und Eltern. Bei unserem letzten C-Jugend-Handball-Spiel hatte der Gegner eine Trainerin, die hat in einem Ton mit den Jungs gesprochen, das konnten wir echt nur den Kopf schütteln, mich hat gewundert, dass die Eltern das so hinnehmen. Aber meist erlebe ich die Spiele (bisher) in angenehmer Atmosphäre und viele Trainer und Betreuer halten ihre Spieler explizit zum Fair Play und einem entsprechenden Umgang untereinander an. Das finde ich auch sehr wichtig, dass den Kindern und Jugendlichen so was vermittelt wird, zumal es manche eben heutzutage von zu Hause nicht mehr bekommen.

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
TorreHoradada
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Re: Tod eines Linienrichters

Beitrag von TorreHoradada »

Und auch ich habe mir so meinen Teil dabei gedacht. Wobei ich da schon zwischen den Sportarten unterscheide und girasol recht gebe. Für mich hat die Massensportart Fussball mit seinen Vorbildern - vor allem mit deren Einkommen - zu tun. Es herrscht bereits auf Kreisligaebene ein kommerzielles Geschäftsfeld und die Konkurrenz ist groß. Da zählt dann nur wer sich durchsetzt hat Chancen vorwärts zu kommen.
Beim Handball ist ja selbst das Regelwerk deutlich härter als beim Fussball. Da reichen meist 2 etwas härtere Fouls um mal eine Zwangspause von 2 Minuten auf der Auswechselbank verbringen zu dürfen. Aber auch die Sportart selber ist eher Familie als Gegner. Nach dem Abpfiff ist alles wieder gut. Zwar habe ich auch schon verbissene Eltern bei einer meiner Jugendmannschaften gehabt aber auch dieses war maximal verbal und eher lächerlich. Und wir Handballer kämpfen teilweise in den ersten fünf unteren Spielklassen alle um Geld und Halle. An Entlohnung von Spielern, oftmals sogar von Trainern denkt da noch niemand.
Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde,
mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde
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