Rom - Die Ewige Stadt

Benutzeravatar
girasol
especialista
especialista
Beiträge: 6950
Registriert: Sa 25. Apr 2009, 11:43
Wohnort: Schwabenland

Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von girasol »

Hier kommt etwas verspätet wie versprochen noch ein Bericht von unserer Rom-Reise im Mai.

In Rom angekommen und im Hotel eingecheckt haben wir uns gleich auf den Weg zum Pincio, einem Hügel im nördlichen Stadtgebiet gemacht. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf Rom, die Piazza del Popolo liegt direkt unter einem und abends kann man hier den Sonnenuntergang bewundern.

Bild

Bild

Bild

Der nächste Morgen brachte uns leider erst mal Regen, aber es war sowieso ein Besuch in den Vatikanischen Museen geplant. Die Tickets hatten wir vorab im Internet gebucht, sodass wir an der langen Warteschlange vorbei gehen konnten.

Bild Hier ist nur ein Teil der Schlange zu sehen.

Bild

Die Vatikanischen Museen beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen und man findet hier viele faszinierende Kunstwerke, Gänge und Räume, besonders hervorzuheben die Stanzen des Raffael und natürlich die Sixtinische Kapelle.

Bild

Bild

Als wir mit unserem Museumsrundgang fertig waren, hatte es aufgehört zu regnen und es ging weiter auf den Petersplatz. Hier mussten wir uns dann auch in die Schlange für den Petersdom einreihen.

Bild

Bild

Der Petersdom ist das Zentrum der Vatikanstadt, fasst 20.000 Menschen und ist mit einer überbauten Fläche von 15.160 m² eines der größten Kirchengebäude der Welt.

Bild

Bild

Nach dem Besuch im Vatikan bummelten wir noch durch die Stadt, u.a. zur Piazza del Quirinale

Bild

und zum Trevi-Brunnen, einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Roms. Mit rund 26 m Höhe und 50 m Breite ist er der größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt.

Bild

Und natürlich haben wir auch, wie viele andere, ein Päuschen auf der Spanischen Treppe eingelegt.

Bild

Am nächsten Morgen statteten wir dann dem antiken Rom einen Besuch ab. Unser Hotel lag gegenüber dem Forum Romanum, sodass uns unser Weg zuerst dorthin führte. Hier gab es im Gegensatz zum Kolosseum keine Warteschlangen und die Kombikarte galt für beide Sehenswürdigkeiten sowie für den Palatin.

Das Forum Romanum in Rom ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens.

Bild

Bild

Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms und gilt als ältester bewohnter Teil der Stadt. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. gab es hier menschliche Ansiedlungen.

Bild

Bild

Blick vom Palatin auf den Kapitolshügel:

Bild

Die Kaiserforen sind eine Reihe von Erweiterungen des Forum Romanum, die gegen Ende der römischen Republik und in der frühen Kaiserzeit vorgenommen und nach ihren Erbauern benannt wurden.

Augustusforum:

Bild

Trajansforum:

Bild

Bild

Anschließend ging es ins Kolosseum, das gerade restauriert wird. Das Kolosseum wurde zwischen 72 und 80 n.Chr. erbaut, ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater und heute eines der Wahrzeichen der Stadt.

Bild

Bild

Bild

Nachmittags bummelten wir dann wieder durch die Stadt und kamen an zahlreichen Plätzen und Sehenswürdigkeiten vorbei.
Das Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II ist das überdimensionierte, nationale Denkmal in Rom, das der italienischen Staatsgründungsbewegung im 19. Jh. und König Viktor Emanuel II. gewidmet ist.

Bild

Das etwa 119/125 n. Chr. fertiggestellte Pantheon war ursprünglich ein allen Göttern Roms geweihtes Heiligtum. Seit 609 n.Chr. ist es eine katholische Kirche.

Bild

Die Piazza vor dem Pantheon:

Bild

Die Piazza Navona, einst ein antikes Stadion:

Bild

Noch ein kurzer Abstecher zu Engelsbrücke und Engelsburg

Bild

und dann ging es über den Gianocolo-Hügel nach Trastevere und danach zurück ins Hotel.
Vom Gianocolo hat man einen tollen Blick auf die Stadt.

Bild

Den letzten Vormittag nutzten wir nochmals zu einem kleinen Spaziergang.
Über den Kapitolshügel

Bild

ging's zum Bocca della Verità, dem Mund der Wahrheit, in der Vorhalle der Kirche Santa Maria in Cosmedin. Einer mittelalterlichen Legende nach verliert jeder seine Hand, der sie in den Mund legt und dabei nicht die Wahrheit sagt. Also, wir haben unsere Hände noch. ;-)

Bild

Ein weiteres Theater aus dem antiken Rom: das Marcellustheater

Bild

Noch ein Abstecher auf den Markt auf dem Campo dei Fiori,

Bild

dann ging unsere Rom-Reise auch schon zu Ende.

Rom - eine facettenreiche Stadt - laut, voll, aber auch beeindruckend und voller faszinierender Bauwerke und Zeugnisse der Antike.

Gruß
girasol
Zuletzt geändert von girasol am Mi 16. Jul 2014, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von nixwielos »

Toller Bericht mit eindrucksvollen Bildern - und vielen alten Steinen :lol: Ganz herzlichen Dank, liebe Sonnenblume, für diesen Ausflug, den Du uns geschenkt hast >:d<
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von Oliva B. »

Ich muss Stefan Recht geben: sehr schöne Bilder hast du uns gezeigt, dazu eine kleine Geschichtslektion über das alte Rom... Wie man sieht, war das wieder einmal eine schöne Reise und das gute Wetter ist euch auch treu geblieben.

Viele Dank, girasol, für diesen Reisebericht!
pichichi
especialista
especialista
Beiträge: 2701
Registriert: So 10. Jun 2012, 10:45
Wohnort: Wien

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von pichichi »

Grandios berichtet, herrliche Bilder......wenn du erlaubst, hänge ich meine persönlichen Romerfahrungen an:

Der Nabel der Welt findet sich in Form eines rundlichen Steines auf dem Forum Romanum und hatte wahrlich seine Berechtigung, denn Rom war einstmals grandioser Mittelpunkt eines riesigen Imperiums, das sich vom Hadrianswall bis nach Mesopotamien und vom Schwarzen Meer bis nach Marokko erstreckte.
>Ende des kurzen geschichtlichen Abrisses<

Diesen Nabel und die umliegenden Arenen, Foren, Tempel und Triumphbögen haben sich mein liebend Weib und ich vor mehr als 30 Jahren zum Ziel der Hochzeitsreise gemacht, dazwischen gab es einen Kurzbesuch bei der Fußball WM 1990 und jetzt zum Jubiläum überraschte uns die Alitalia mit einem Ticketgeschenk zum Preis von € 129, daher nichts wie raus aus dem winterlichen Wien und rein in den römischen Frühling!
Die sonst so verrufene Fluggesellschaft hob pünktlich in Wien ab und nach nur 80 Minuten Flug landeten wir auch schon in Fiumicino, wo sich gleich zwei Taxler um uns balgten, mit ihren "leicht" überhöhten Forderungen von € 75 aber nur ein spöttisches Lächeln ernteten. Netzmäßig wohl präpariert bot ich € 45 an, was der Schlawiner grinsend akzeptierte und in gebrochenem Englisch anmerkte, er habe es halt "probiert".....

Damals wurden nach endlosen Beschwerden von Touristen so genannte Einheitspreise eingeführt, vom Da Vinci kostete es € 40 in die Stadt, vom Ciampino € 30.
Mein l.W., sonst der Sparefroh von uns beiden, hatte sich angesichts des günstigen Flugpreises ein "besonderes" Hotel gewünscht und ich habe ihr mit einer Netzbuchung zwei Nächte im "Hassler" oberhalb der Spanischen Treppe reserviert, ein wenig Luxus zum Jubiläumshochzeitstag.

Natürlich muss man ein kurzes Wochenende in Rom besonders planen, da für umfangreichere Besichtigungen einfach zu wenig Zeit ist, die Stadt bietet derart viel, dass eine Woche gerade die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abdecken kann: wir haben mit einem Stadtbummel bei herrlich warmem Wetter begonnen, der uns von der noch blumenschmucklosen Treppe an der Piazza di Spagna über die feudale Modestraße Via Condotti zum Tiber, dann über den Fluss zur Engelsburg und in den Petersdom führte, alles bereits vertraute Highlights, gerade recht zum Einstimmen. Zurück ging es dann über die Piazza Navona, wo sich bereits viele Gaukler und Portraitzeichner um die Touristen scharten, während in den Cafés rundum noch die Heimischen sonnenbebrillt bei einem "Kurzen" oder einer Coppa relaxten.
Die nächste Station war das Pantheon und dann ging es zum Trevi-Brunnen, wo wir unseren Obolus in Form von noch österreichischen Cent-Münzen leisteten, diesmal mit dem festen Willen, das Besuchsintervall in Zukunft zu halbieren.

Der Kollege Italienisch-Lehrer an meiner Schule hatte wie üblich die aktuellsten Restauranttipps zur Verfügung gestellt und für den ersten Abend das urige, aber leistbare "Il Primoli" (inzwischen leider schon Geschichte) in der Via dei Soldati empfohlen, der Tisch war vom Hassler Concierge reserviert. Er meinte auch noch, wir sollten nicht in die Speisekarte schauen, der Wirt würde eine exzellente Auswahl an Antipasti zusammenstellen. Und so war es auch dann: ein hauchdünnes Carpaccio vom Tintenfisch mit Gemüsejulienne, mit Aceto Balsamico und nativem Olivenöl gewürzt, dazu traumhafte Artischocken, Melanzani, San Daniele Schinken. Bei den "Primi" folgten ein Risotto und Ravioli mit Pilzfüllung, die "Secondi" brachten einen Steinbutt in einer Weißweinsauce sowie Scampi, die aber meiner Frau zu wenig gewürzt waren, danach war für "Dolce" absolut kein Platz mehr. Der begleitende Wein war ein vorzüglicher Sauvignon Blanc aus den Colli Friulani und rundete das Ess-Erlebnis perfekt ab, die Rechnungssumme von € 100 sollte uns 24 Stunden später wie ein Bettel vorkommen...
Tag zwei begann mit einem Traumfrühstück im Roof Top des "Hassler" mit Blick über halb Rom, danach spazierten wir bei 20° in Poloshirts in den riesigen Park der Villa Borghese, die Glyptothek dort besitzt einige prachtvolle Stücke von Bernini, ohne den Rom nicht Rom wäre....

Das nächste Taxi-Abenteuer wartete nach dem Museumsbesuch (ergänzt durch eine edle Sammlung an Bildern Caravaggios, Tizians, usf.):
weil kein offizielles (weißes) Taxi vorhanden war, stiegen wir in den Privatwagen eines freundlichen, alten Herrn, der uns zum "Moses" in die Kirche San Pietro in Vincoli brachte und für die 4-minütige Fahrt glatt € 30 wollte! Schließlich musste auch er sich mit einem Zehner zufrieden geben und wir fragten uns, wie viele Amis und Japaner wohl ohne Feilschen von diesen Typen schon übers Ohr gehauen worden sind...
Vom nahen Kolosseum ging es über das Forum zum Campidoglio, dem Kapitolshügel, weiter in Richtung Nordosten, wo wir auf immer mehr "linke" Fahnenträger des "Ulivo", der Ölbaumpartei, der Grünen und der Kommunisten trafen - an jenem Samstag Abend fand eine "Manifestazione", eine Großdemonstration gegen gewisse Rechtsbeugungen durch Premier und Medienzampano Berlusconi statt, an der fast eine halbe Million Menschen teilnahmen. Unser Ziel war aber eine der leistbareren Einkaufsstraßen, die Via Nazionale. Nach längerem Suchen erstand ich in einem Factoryoutlet einer Lederfirma eine wunderbare Nappajacke, für die ich in Wien in ähnlicher Qualität wahrscheinlich das Doppelte zahlen müsste.

Mein l.W., das sehr kritisch bezüglich Modeentwicklungen ist und einen ausgesuchten Geschmack hat, suchte ein rotes Kostüm, wurde aber zu seinem Pech nicht fündig, vielleicht lag es auch daran, dass unsere Füße schon höllisch schmerzten, als wir die letzten Meter durch die Via Sistina zum Hotel zurück latschten.
Das exzellente Abendessen - oder besser das Luxusdiner - mit Blick auf das beleuchtete halbe Rom wird uns ewig in Erinnerung bleiben, nur so viel noch: es war abseits unserer bisherigen Preis/Leistungsbegriffe!

Den späten Sonntag Vormittag bummelten wir noch kurz durch die Straßen und Gassen westlich der Piazza di Spagna, wo die feudalen Modeschöpfer vom Range eines Ferre, D&G, Gucci, Versace und Armani ihre Geschäfte haben und wo schicke Römerinnen gestenreich vor den eleganten Auslagen über ihr Sommer-Outfit diskutierten, während sich ihre Gesponse etwas abseits angeregt über den möglichen Ausgang des nachmittägigen Fußballderbys Milan-Inter unterhielten...
"Ciao, Roma in Primavera!"

Update vom 11.12.03:
Komme eben von einem Kurztrip mit einer Schülergruppe zurück: natürlich eine bei weitem stressigere Variante, der Kollege Lateiner, der ihnen unermüdlich von der urbs aeterna vorgeschwärmt hatte, musste zur Kenntnis nehmen, dass selbst zwangsbegeisterte Kandidaten für die Matura bei ihm nach der siebenunddreißigsten Säulenentzifferung das berühmte "fade Auge" bekamen. Um ihn aber nicht zu verärgern, heuchelten sie Interesse und waren mir und der Kollegin Religiosa dankbar, dass wir zur Fortsetzung des durchaus abwechslungsreichen Programms drängten, ansonsten lungernten wir womöglich heute noch in den Domitilla Katakomben ;-)

Das **Quartier war natürlich sehr günstig, lag aber auch in der westlichen Vorstadt an der Via Aurelia, die Busanbindung war o.k., sodass die Jugendlichen auch individuelle Streifzüge unternehmen konnten. Gewarnt durch Vorfälle vom heurigen Frühjahr, als einer anderen Schülergruppe von uns einige Geldtaschen abhanden kamen, waren sie vorbereitet und wachsam, womit uns auch frustrierende Märsche auf die Präfektur zwecks ohnehin gleich schubladierter Anzeige erspart blieben...
Update vom 28.3.2009:

"Wie sich die Dinge doch gleichen!"
So könnte man eine abschließende Betrachtung der jüngsten Kurzreise vornehmen: ein befreundetes Paar jenseits der 70 war noch nie in Rom und bat uns, sie dorthin für drei Nächte zu begleiten. Da wir alle im Winter in Spanien leben haben wir Valençia (VLC) als Ausgangspunkt gewählt, da die Ryanair die Strecke nach Rom Ciampino (CIA) nonstop fliegt.

Zurück zum Klischee der Ewigen Stadt: wir logierten diesmal im Hotel Beldes (für € 130 NF bei booking.com), dieses Hotel findet sich in 10 Minuten Entfernung vom Petersplatz in der Via degli Scipioni, die Metrostation Lepanto der Linie A ist gleich um die Ecke. Die Zimmer sind stilvoll,etwas klein, das Frühstück für ein Hotel sensationell gut und der überaus freundliche italienische Concierge hat uns auch sofort mit Zugangsdaten für das gratis WiFi Netz versorgt.
Als ersten Punkt haben wir vormittags einen Besuch im Petersdom unternommen und es war eine besondere Freude, die Ergriffenheit der Erstbesucher an unserer Seite zu verfolgen. Mit einer Kaffeepause überbrückten wir danach die Zeit bis zur online gebuchten deutschsprachigen Führung, die einem die Warterei vor den Kassen der Musei Vaticani erspart. Ein soignierter Römer, ehemaliger Buchhalter (mit Faible für Kunstgeschichte) mit einer deutschen Frau an seiner Seite führte uns auf einem 1,5 km Pfad kompetent wie humorvoll zu den Highlights der riesigen Sammlung. Wieder gab es begeisterte Kommentare unserer Freunde, als sie nacheinander Statuen, Gemälde und Fresken bestaunen durften, wobei naturgemäß die Stanzen Raffaels und zum Schluss die Sixtinische Kapelle mit den nach der kürzlich erfolgten Reinigung vom Russ und Dreck der Jahrhunderte befreiten Michelangelo Fresken den größten Anklang fanden.

Völlig geschlaucht von diesem Kulturoverkill lassen wir uns von einem Taxi ohne eingeschaltetem Taxameter zum kaum 4 Minuten entfernten Hotel bringen, wo der oberschlaue Typ € 14 Fuhrlohn will. Er jammert uns minutenlang was vor von Staus auf der 2 km entfernten Vittorio Veneto, dass er hier keine weitere Fuhre bekäme, etc., muss sich aber fluchend mit € 10 zufrieden geben. Diese Begebenheit zeigt wieder einmal, dass es wohl ein Schlitzohrgen bei diesem Volk geben muss, das angesichts von unbedarften Touris sofort auf Abzockmodus schaltet.
Abends essen wir in der nahen Taberna dei Gracchi, deren signature Nudelgericht namens Tagliolini all´Angelica kostete mit € 24 zwar doppelt soviel wie die Hauptspeise Saltimbocca, schmeckte aber geradezu himmlisch, dazu gab es einen preiswerten 2005er Montepulciano von Avignonesi. So weit so gut, denn beim Zahlen kommen wir drauf, dass 12% Servicegebühr zusätzlich verrechnet wurden, also wieder ein mieser Trick zur Abzocke, wahrscheinlich haben sie den Text in Achtelpetit irgendwo auf der Karte versteckt.

Tags darauf lösen wir für jeweils € 4 Tagesnetzkarten für Metro und Busse und fahren bis zur Station Cavour, von wo aus wir nur ein paar Stiegen bis zu S.Pietro in Vincoli haben, wir wollen weniger Petri Ketten als den gehörnten Moses von Michelangelo sehen, dieser war einer fehlerhaften Bibelübersetzung aufgesessen und stellte daher den Stammvater der Juden mit Hörnern dar. Abgesehen von diesem "Mangel" lieferte der Buonarotti als Bildhauer ein weiteres Meisterwerk seines umfangreichen Schaffens.
Zum Kolosseum wandern wir weiter, besichtigen das Forum Romanum und die "Schreibmaschine", das unsägliche V. Emmanuele Denkmal. Mit Bus und Metro geht es zur Spanischen Treppe und danach auf einem Bummel durch das bereits erwähnte Nobelmodeviertel. Natürlich wird auch eine Münze in den ¨Trevibrunnen geworfen, bevor es auf dem Trampelpfad weiter zur Piazza Colonna geht mit dem Palazzo Chigi, wo der Cavaliere B. gerade mit Herrn F. seine neue Partei Popolo della Libertá gründet. Danach werden Pantheon und Piazza Navona abgehakt, bevor wir auf dem Campo Fiori ermattet in die Stühle einer Pizzeria sinken. Ein schlichtes Mahl mit mir unbekanntem, aber ausgezeichneten dänischem Ceres Bier stärkt uns und in der Zwischenzeit kaufe ich kurz vor Marktschluss Prosciutto di Parma, sardischen Käse, Oliven und zwei Flaschen Chianti fürs vorletzte Abendmahl. Natürlich ist kein Rombesuch komplett ohne das berühmte Eis geschleckt zu haben, daher gönnen wir uns bei Giolitti Bacio mit Schokolade, Champagnereis und Frutti di Bosco und sind etwas enttäuscht, dass dort der oben erwähnte Cavaliere nicht auch gerade sein Lieblingseis konsumiert...

Für den letzten Halbtag - unser Rückflugtransfer ist für 15 Uhr avisiert - fahren wir bis zum Circus Maximus, wandern zum Campidoglio hoch und sehen in den Kapitolinischen Museen weitere Gustostücke der Bildhauerkunst und Malerei, vor allem aber die Originalreiterstatue von Marc Aurel, dessen Kopie draussen auf dem Platz von Tauben bekackt Richtung Piazza Venezia winken muss. Ein kurzer Rundgang im malerischen Trastevereviertel beendet das Besichtigungsprogramm, leider hat die uns empfohlene Trattoria erst wieder abends geöffnet, sodass unser letztes wie auch bescheidenes Risotto Mahl in Hotelnähe eingenommen die Bilanz der lukullischen Freuden etwas trübt.
Die Bilanz diese Kurztrips war dennoch erfreulich, vor allem für unsere mitreisenden Neulinge, q.e.d.

Als Infoquelle diente uns der neueste kompakte Marco Polo Führer mit City Atlas, der zwar jugendlich frech aufgemacht ist, aber für nicht einmal € 10 durchaus profunde Informationen und darüber hinaus einige spezielle Insidertipps bietet.

Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6735
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von Citronella »

Hallo ihr Globetrotter @ girasol und @ pichichi,

ganz herzlichen Dank für die ausgezeichneten Reiseberichte samt besten Fotos zu Rom! Ihr macht richtig Lust, es euch gleichzutun. Vielleicht schaffe ich es auch mal dahin, zum schauen und fotografieren gibt es ja mehr als genug ;;) .

Saludos
Citronella
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 4139
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von Atze »

Schöner Bericht und schöne Bilder - Danke.

Wir waren auch mal in Rom - und jetzt habe ich einen kleinen Tip, für die die noch nicht da waren, alle anderen kennen es wahrscheinlich schon.
Es gibt "im" Vatikan unmittelbar neben dem Petersdom eine zauberhafte ruhige Stelle, wo man sich nach dem Besuch der Hauptattraktivitäten ausruhen und die Seele baumeln lassen kann:
Der Campo Santo Teutonico, der "Deutsche Friedhof"
Und wie kommt man dahin?
Erste Bedingung: Man muss eine Art deutsch sprechen. Flämisch, Schwyzerdütsch, Luxemburgisch, ja sogar Bairisch und Öschideutsch gehen. Es kommt nicht auf den Pass an!
Dann geht man zu dem Durchgang links neben dem Petersdom (wenn man davor steht) und erheischt bei der dortigen Schweizergarde in deutscher Sprache die Erlaubnis zum Betreten des Campo Santo Teutonico (möglichst vormittags, manchmal ist er geschlossen) Die zeigen einen dann den Weg in das Innere, die verblüffte Menge muss draußen bleiben.
Bild

Nach dem Durchgang wendet man sich nach links, geht über einen kleinen Hof und steht vor dem Tor des Friedhofs:
Bild

Drinnen herrscht eine wunderbare Ruhe und Schatten.
Hier liegen einige bekannte Leute begraben (Stefan Andres, Curtius usw)

Bild



und über allem thront die Kuppel des Petersdomes.
Bild


Allerdings lieben nicht alle Leute die Atmosphäre von Friedhöfen - so bin ich ein besonderer Fan des Wiener Zentralfriedhofs - aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn ihr diesen Geheimtipp allerdings rumtratscht und ich beim nächsten Besuch dort mehr als drei Leute treffe -
dann erzähl ich euch gar nichts mehr!!!
LG Atze
pichichi
especialista
especialista
Beiträge: 2701
Registriert: So 10. Jun 2012, 10:45
Wohnort: Wien

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von pichichi »

Was für ein morbider Doc, die Wiener Ehrenbürgerschaft ist dir hiemit sicher B-)
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 4139
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von Atze »

pichichi hat geschrieben:Was für ein morbider Doc, die Wiener Ehrenbürgerschaft ist dir hiemit sicher B-)
Küss die Hand, das würde konvenieren.

Aber der Wiener Zentralfriedhof ist wirklich einen (mindestens) stundenlangen Besuch wert.

Er ist zwar nur (etwa) halb so groß wie Bern, soll aber (meinen Schweizer Kenner) doppelt so lustig sein.

Ich bereite mal vielleicht einen kleinen Auszug aus unseren Bildern vor.

Vorab nur eine Kostprobe, sonst wird´s OT:

Bild
LG Atze
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von Oliva B. »

Contenance, meine Herren, wir schweifen wirklich ab. Aber es sei euch verziehen, denn eure Ergänzungen sind sehr informativ! ;;)
pichichi
especialista
especialista
Beiträge: 2701
Registriert: So 10. Jun 2012, 10:45
Wohnort: Wien

Re: Rom - Die Ewige Stadt

Beitrag von pichichi »

Madame, die Contenance ist uns (noch) zu eigen, hielt doch Herr Hölzl mit "Junge Römer" den Bezug aufrecht

@ Doc: falls du es beim nächsten Besuch versäumst mich im pompfünebernden 71er mitzunehmen, wirst du nicht unter einem Liter Grinzinger Touristenplörre davonkommen B-)
Antworten

Zurück zu „Europa“