Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
- Oliva B.
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Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
Hallo ville,
wie auch schon in deinen anderen Reiseberichten sind es die persönlichen Begegnungen mit der Bevölkerung, die man in keinem Reiseführer findet, die deine Beschreibungen so einzigartig machen.
Durch den Bürgerkrieg wurde 2012 in Aleppo auch der historische Basar, weltgrößtes überdachtes altes Marktviertel und Teil des UNESCO-Welterbes, durch ein Großfeuer weitgehend zerstört, sowie das Minarett der 700 Jahre alten Mahmandar-Moschee schwer beschädigt. Wenn man deine Bilder des Souks und der Mahmandar-Moschee sieht, weiß man, was da unwiederbringlich verloren gegangen ist.
Ist schon toll, was du uns hier zeigst!
wie auch schon in deinen anderen Reiseberichten sind es die persönlichen Begegnungen mit der Bevölkerung, die man in keinem Reiseführer findet, die deine Beschreibungen so einzigartig machen.
Durch den Bürgerkrieg wurde 2012 in Aleppo auch der historische Basar, weltgrößtes überdachtes altes Marktviertel und Teil des UNESCO-Welterbes, durch ein Großfeuer weitgehend zerstört, sowie das Minarett der 700 Jahre alten Mahmandar-Moschee schwer beschädigt. Wenn man deine Bilder des Souks und der Mahmandar-Moschee sieht, weiß man, was da unwiederbringlich verloren gegangen ist.
Ist schon toll, was du uns hier zeigst!
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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- nixwielos
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Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
Wirklich ein Kleinod, das Du uns hier so kurzweilig und sehr persönlich darbringst, herzlichen Dank dafür
Die Qualität der Bilder ist ja super, bin ganz erstaunt, wie gut das mit dem Abfotografieren klappt!
In den Jahren 2004 und 2005 war ich acht Wochen bei Freunden in Beirut und durfte den Libanon (was ein wunderschönes Land!), den Süden Syriens und die eigentlich nicht zugänglichen Grenzgebiete zu Israel kennen lernen, daher verfolge ich Deine Reise mit großer Neugierde und Interesse. Furchtbar der Gedanke, dass vieles unwiederbringlich zerstört ist

Die Qualität der Bilder ist ja super, bin ganz erstaunt, wie gut das mit dem Abfotografieren klappt!
In den Jahren 2004 und 2005 war ich acht Wochen bei Freunden in Beirut und durfte den Libanon (was ein wunderschönes Land!), den Süden Syriens und die eigentlich nicht zugänglichen Grenzgebiete zu Israel kennen lernen, daher verfolge ich Deine Reise mit großer Neugierde und Interesse. Furchtbar der Gedanke, dass vieles unwiederbringlich zerstört ist

Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
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Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
Gruss Wolfgang
- Citronella
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Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
@ville, auch ich nehme an deiner Syrienreise teil
Dass man den Fotos das Alter etwas ansieht stört überhaupt nicht, das macht den Bericht authentisch, schließlich ist die Reise ja schon ein paar Tage her. Deine sehr persönliche Reisebeschreibung gefällt mir besonders und so freue ich mich auf die Fortsetzung!
Saludos
Citronella

Dass man den Fotos das Alter etwas ansieht stört überhaupt nicht, das macht den Bericht authentisch, schließlich ist die Reise ja schon ein paar Tage her. Deine sehr persönliche Reisebeschreibung gefällt mir besonders und so freue ich mich auf die Fortsetzung!
Saludos
Citronella
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
@ Oliva B., nixwielos, Sol und Citronella,
danke für eure aufmunternden statements und auch Ergänzungen! Das motiviert mich, weiterzuschreiben, obwohl ich momentan etwas knapp mit meiner Zeit bin.
nixwielos, da habt ihr ja schon viel von dieser Ecke des Nahen Ostens gesehen ! Apropos Bildqualität: ich war auch positiv überrascht, weil ich ja rel. schnell die Hunderter-Magazine durchgeknipst hatte. Die Nachbearbeitung kostet aber Zeit ...
Die Fortsetzung folgt in Kürze.
Grüße, ville
danke für eure aufmunternden statements und auch Ergänzungen! Das motiviert mich, weiterzuschreiben, obwohl ich momentan etwas knapp mit meiner Zeit bin.
nixwielos, da habt ihr ja schon viel von dieser Ecke des Nahen Ostens gesehen ! Apropos Bildqualität: ich war auch positiv überrascht, weil ich ja rel. schnell die Hunderter-Magazine durchgeknipst hatte. Die Nachbearbeitung kostet aber Zeit ...
Die Fortsetzung folgt in Kürze.
Grüße, ville
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
.
So, dann will ich mit euch wieder ein Stück weiter reisen , Aleppo den Rücken kehren.
Hier jetzt auch mal ein Blick auf unsere damalige Route:

Als es durch die Vororte von Aleppo nach Süden in Richtung Hamas ging, passierten wir unter anderem Neubaugebiete.

Wir hätten die Behausungen gerne mal nach Fertigstellung gesehen! Wie bei uns: je besser die Wohnlage, je nobler die Bauten:

Um sozialen Wohnungsbau hat es sich hier jedenfalls nicht mehr gehandelt! Was wohl inzwischen aus all der Pracht geworden ist ???
Nach ziemlich entspannter Fahrt über erstaunlich gute Straßen erreichten wir irgendwann das nächste Etappenziel. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, aber es war merklich wärmer geworden.

Würde unser "Busle" (weitgehend unbekannter schwäbischer Begriff für unseren fahrbaren Untersatz) jetzt stehen bleiben, dann hätten wir hier die Option gehabt, die Weiterfahrt detailliert zu planen:

Im Zentrum bewunderten wir so manche Fassade,
aber unsere Aufmerksamkeit galt jetzt der eigentlichen Attraktion dieser Stadt. Schon aus großer Entfernung hörten wir eigenartig ächzende und knarrende Geräusche. Kaum zu glauben, welchen Lärm ein paar harmlose Rädchen von sich geben können, wenn Holz auf Holz reibt!

Für Interessierte sei gesagt, dass die knarrenden Geräusche aufgrund des sog. "slip-stick-Effekts" zustande kommen. Durch die hohe Reibung unter der Tonnen schweren Last bleiben die Achsen für Sekundenbruchteile stehen (=stick, kleben), während die Räder langsam weiter rotieren. Schließlich werden die Kräfte mit zunehmender Verformung der Achsen zu groß, und sie drehen sich (=slip) bis zum nächsten Stop weiter .



Unser nächstes Etappenziel war die Stadt Homs,

und hier besuchten wir, weitergereicht durch unsere Freunde in Aleppo, einen weiteren,überaus liebenswerten Teil der Familie. Unglaublich, wie herzlich diese offenen und sympathischen Menschen uns begegneten !
Editiert, Admin
Wir fühlten uns beide sichtlich wohl bei diesen freundlichen Zeitgenossen, die auch mehr oder weniger passables Englisch sprachen.
Editiert, Admin
Natürlich gab es auch in dieser Stadt so manches zu sehen:


In einem kleinen Park begegneten uns zwei kleine Prinzessinnen, noch etwas scheu:

Schließlich wollten wir jedoch weiter. Es solle nun in Richtung Osten gehen, und so waren gespannt, wie es uns wohl auf der Fahrt durch die Wüste gehen würde. Ob der alte Daimler durchhalten würde? Welche Straßenverhältnisse , welche Temperaturen ? Immerhin hatten wir Hochsommer!
Na ja, die Straßen waren im wesentlichen gut, manchmal weniger.... Und es war glühend heiß. Ein weißes, feuchtes Leintuch auf Teilen des schwarzen Heizkörpers, auch Armaturenbrett genannt, senkte die Innenraumtemperatur um einige Grade. Wir erreichten die Oase Palmyra.

Im nahen Ort besorgten wir uns Wasser, ein paar Lebensmittel und Brot. Dann parkten wir am Rand des Ruinenfeldes.
Außer uns war niemand da, und so verbrachten wir den ersten Abend vor großartiger Kulisse - auch in Gedanken an die Jahrtausende der Geschichte dieses magischen Orts.

..
(Wie heißt es immer so schön: Fortsetzung folgt)
So, dann will ich mit euch wieder ein Stück weiter reisen , Aleppo den Rücken kehren.
Hier jetzt auch mal ein Blick auf unsere damalige Route:

Als es durch die Vororte von Aleppo nach Süden in Richtung Hamas ging, passierten wir unter anderem Neubaugebiete.

Wir hätten die Behausungen gerne mal nach Fertigstellung gesehen! Wie bei uns: je besser die Wohnlage, je nobler die Bauten:


Um sozialen Wohnungsbau hat es sich hier jedenfalls nicht mehr gehandelt! Was wohl inzwischen aus all der Pracht geworden ist ???
Nach ziemlich entspannter Fahrt über erstaunlich gute Straßen erreichten wir irgendwann das nächste Etappenziel. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, aber es war merklich wärmer geworden.

Würde unser "Busle" (weitgehend unbekannter schwäbischer Begriff für unseren fahrbaren Untersatz) jetzt stehen bleiben, dann hätten wir hier die Option gehabt, die Weiterfahrt detailliert zu planen:

Im Zentrum bewunderten wir so manche Fassade,

aber unsere Aufmerksamkeit galt jetzt der eigentlichen Attraktion dieser Stadt. Schon aus großer Entfernung hörten wir eigenartig ächzende und knarrende Geräusche. Kaum zu glauben, welchen Lärm ein paar harmlose Rädchen von sich geben können, wenn Holz auf Holz reibt!

Für Interessierte sei gesagt, dass die knarrenden Geräusche aufgrund des sog. "slip-stick-Effekts" zustande kommen. Durch die hohe Reibung unter der Tonnen schweren Last bleiben die Achsen für Sekundenbruchteile stehen (=stick, kleben), während die Räder langsam weiter rotieren. Schließlich werden die Kräfte mit zunehmender Verformung der Achsen zu groß, und sie drehen sich (=slip) bis zum nächsten Stop weiter .



Unser nächstes Etappenziel war die Stadt Homs,

und hier besuchten wir, weitergereicht durch unsere Freunde in Aleppo, einen weiteren,überaus liebenswerten Teil der Familie. Unglaublich, wie herzlich diese offenen und sympathischen Menschen uns begegneten !
Editiert, Admin
Wir fühlten uns beide sichtlich wohl bei diesen freundlichen Zeitgenossen, die auch mehr oder weniger passables Englisch sprachen.
Editiert, Admin
Natürlich gab es auch in dieser Stadt so manches zu sehen:


In einem kleinen Park begegneten uns zwei kleine Prinzessinnen, noch etwas scheu:

Schließlich wollten wir jedoch weiter. Es solle nun in Richtung Osten gehen, und so waren gespannt, wie es uns wohl auf der Fahrt durch die Wüste gehen würde. Ob der alte Daimler durchhalten würde? Welche Straßenverhältnisse , welche Temperaturen ? Immerhin hatten wir Hochsommer!
Na ja, die Straßen waren im wesentlichen gut, manchmal weniger.... Und es war glühend heiß. Ein weißes, feuchtes Leintuch auf Teilen des schwarzen Heizkörpers, auch Armaturenbrett genannt, senkte die Innenraumtemperatur um einige Grade. Wir erreichten die Oase Palmyra.

Im nahen Ort besorgten wir uns Wasser, ein paar Lebensmittel und Brot. Dann parkten wir am Rand des Ruinenfeldes.
Außer uns war niemand da, und so verbrachten wir den ersten Abend vor großartiger Kulisse - auch in Gedanken an die Jahrtausende der Geschichte dieses magischen Orts.

..
(Wie heißt es immer so schön: Fortsetzung folgt)
Zuletzt geändert von Oliva B. am Mi 31. Dez 2014, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Nach gemeinsamer Absprache 2 Bilder entfernt
Grund: Nach gemeinsamer Absprache 2 Bilder entfernt
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(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
wieder typisch-ville-
Bilder und Beschreibung
hingebungsvolle Arbeit für uns
DANKE
Bilder und Beschreibung
hingebungsvolle Arbeit für uns
DANKE
Gruss Wolfgang
- Oliva B.
- Administratorin u. Moderatorin
- Beiträge: 21782
- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
- Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
Da kann ich dir nur voll zustimmen!!!sol hat geschrieben:wieder typisch-ville-
Bilder und Beschreibung
hingebungsvolle Arbeit für uns
DANKE
@ ville
Parallelen: Die zweifarbigen Hufeisenbögen, die man auf deinen Bildern erkennt, finden wir hierzulande in der Mezquita–Catedral von Córdoba. Sie sind, genauso wie der Begriff "noria" für "Wasserrad", eine Hinterlassenschaft der Mauren in Spanien. Noria wird übrigens abgeleitet von dem Arabischen Ausdruck "na'ura" und bedeutet "Weinen ohne Grund".
Ich freue mich auf eure nächste Reiseetappe.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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- basi
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- Registriert: Di 27. Nov 2012, 13:11
- Wohnort: Pinache - Benissa Costa
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
Ein toller Reisebericht.
Ein Jammer, wenn man bedenkt, dass die meisten Bauten inzwischen zerstört sind - welch ein Wahnsinn.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
LG
basi
Ein Jammer, wenn man bedenkt, dass die meisten Bauten inzwischen zerstört sind - welch ein Wahnsinn.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
LG
basi
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
Re: Syrien: Eindrücke einer Reise vor dem Bürgerkrieg
@ sol:--------- Wolfgang, das mit der Arbeit stimmt schon, aber sie macht mir auch Spass!
@ Oliva B.---- Ich sage auch DANKE, denn nur wenige im Forum geben so informative Erläuterungen und Querverweise wie du, .................Elke!
.................Das erspart mir viel Arbeit, die ich hätte, wollte ich meinen Bericht auch noch damit würzen (oder ich wüsste gar ................nix zu sagen)....
@ basi ------ (...)Ein Jammer, wenn man bedenkt, dass die meisten Bauten inzwischen zerstört sind - welch ein Wahnsinn.
-------------->STIMMT !
...............Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
-------------->KOMMT ZEIT, KOMMT FORTS.
LG
ville
@ Oliva B.---- Ich sage auch DANKE, denn nur wenige im Forum geben so informative Erläuterungen und Querverweise wie du, .................Elke!
.................Das erspart mir viel Arbeit, die ich hätte, wollte ich meinen Bericht auch noch damit würzen (oder ich wüsste gar ................nix zu sagen)....
@ basi ------ (...)Ein Jammer, wenn man bedenkt, dass die meisten Bauten inzwischen zerstört sind - welch ein Wahnsinn.
-------------->STIMMT !
...............Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
-------------->KOMMT ZEIT, KOMMT FORTS.
LG
ville
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
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