Hm, alles zu oberflächlich, da fehlt mir ganz und gar der historisch-naturkundliche Aspekt, wie er in meiner Krünitz-Enzyklopädie von 1778 beschrieben wird - Mit einem Verweis auf den Baum der Erkenntnis, der wohl kein Apfel war. Die Banane hieß damals noch Musa:
1. Muse , Musa Linn., der Nahme einer Pflanzengattung, welche zu den Pflanzen mit vermengten Geschlechtern auf einem Stamme, also in die erste Ordnung der 23sten Classe des Linnéischen Pflanzensystems, Polygamia Monoecia, gehört, wogegen andere Botaniker, die bey der Anordnung der Classen nicht auf die getrennten Geschlechter sehen, sie in die erste Ordnung der sechsten Classe, Hexandria Monogyniarechnen. Die Gattungskennzeichen sind folgende:
Die Blüthen stehen in einem Kolben, und sind die untern Zwittern, die obern aber männli
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che. Die gemeinschaftlichen Scheiden sind vielblüthig, die Blumenkronen rachenförmig, deren oberes Blatt fünfzahnig, das untere kürzere, hohle, herzförmig ist, und von Linné ein Nektarium genannt wird. Die obern Blumen haben 5 -- 6 Staubfäden, von denen aber nur 5 Fäden fruchtbare Staubbeutel haben, und die weiblichen Theile unfruchtbar sind. Die untern Blumen führen ebenfalls 6 Staubfäden, von denen 5 unfruchtbar sind. Der sehr lange Fruchtknoten hat einen aufrechten Staubweg, eine kopfförmige, undeutlich sechsspaltige Narbe, und bringt eine länglich dreyeckte, fleischige, mit lederartiger Haut versehene Beere, welche mehrentheils samenlos ist.
Die bis jetzt bekannten Arten, welche alle in den heißen Erdgegenden angetroffen werden, und von denen es viele zum Theil sehr nutzbare Abänderungen gibt, sind:
1. Die Paradies=Muse. Der gemeine Pisang. Musa paradisiaca, spadice nutante; floribus masculis persistentibus. Linn. vollständiges Pflanzensystem, nach Houtuin' s Ausgabe übersetzt etc. IV. S. 639. Mill. Dict. n. 1. Burm. Fl. ind. p. 217. Musa racemo simplicissimo. Linn. Hort. Cliff. 467. Hort. Ups. 3c1. Fl. Zeyl. n. 368. Roy.Lugdb. 10. Hasselq. Itin. 492. Gron. Orient. 324. Musa Cliffortiana. Linn. Monogr.Trew. Ehret. t. 18, 19, 20. Musa. Clus. Exot. 229. Rauw. Itin. 59. Sterreb. Citr. t. 4.Garcin. Act. angl. 1730. n. 415. p. 384. t. 2. Rumph. Amb. 5. p. 125. t. 60. Burm.Zeyl. 164. Raj. Hist. 1374. Palma humilis, longis latisque foliis. C. Bauh. pin. 107. Ficus Indica, fructu racemoso, folio oblongo. Ibid. 508.
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Maus. Alp. Aeg. 81. Bala. Rheed. Mal. 1. p. 17. t. 12, 13, 14.
Diese Pflanze ist, wie man glaubt, ursprünglich im gelobten Lande, oder in den innersten Theilen von Asien und Afrika zu Hause; heut zu Tage wächst sie nicht nur häufig in den Morgenländern und in Ostindien, sondern auch in ganz Westindien; sie soll zuerst von der Guineeischen Küste auf die Canarischen Inseln, und von da im Jahre 1516 nach Domingo, und so weiter in die übrigen Theile von Amerika gekommen seyn. Sie ist sowohl an und für sich, als in Betracht ihrer herrlichen Früchte eines der schönsten und vortrefflichsten Gewächse, das man je auf dem Erdboden findet; und man vermuthete deshalb in den vorigen Zeiten, daß sie der Baum des Erkenntnisses im Paradies gewesen seyn möchte, von dessen Frucht unsern ersten Aeltern zu essen verboten war; in den Morgenländern wenigstens wird solches insgemein sowohl bey den Juden, als bey den Griechen und Arabern fast gar nicht in Zweifel gezogen. Daß aber die Traube, welche die Kundschafter aus dem gelobten Lande den Israeliten mitbrachten, ein Fruchtbüschel von dieser Muse gewesen sey, ist nicht wahrscheinlich, weil diese Frucht ohne ein Wunderwerk nicht unverdorben einen so weiten Weg hätte fortgebracht werden können.
Sie liebt einen fetten Boden, will anfänglich wenig, gegen die Blüthzeit aber reichlich begossen seyn, und kommt in den heißesten Ländern am allerbesten fort. In den europäischen Gewächshäusern ist sie noch nicht viel über 60 Jahre recht bekannt; und seit dieser Zeit, da man sie in Holland und England zum Blühen und Zeitigung der Früchte gebracht hat, haben wir, insonderheit von dem Hofrath Trew und dem Ritter von Linné,
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sehr genaue Beschreibungen und Abbildungen derselben erhalten.
Sie wird gemeiniglich Pisang, gemeiner oder zahmer Pisang, oder auchAdams=Feigenbaum, so wie ihre Früchte Adams=Feigen oder Paradiesfeigen; von den Einwohnern in Guinea Banannen, in Portugal Banannen=Feigenbaum, von den Spaniern Plantains, von den Engländern Plantain-tree, von den Franzosen Bananier,von den Holländern Pisang oder Pisang-Struik, von den Persern Palla, von den Indianern am Flusse Ganges Quelli oder Kelly, von den Arabern Mauz oder Meuz, und bey den alten arabischen Schriftstellern, wie im Lateinischen Musa genannt, welcher Nahme wahrscheinlich morgenländischen Ursprungs ist.
Die Größe und das äußere Ansehen dieser Pflanze ist zwar baumartig; dessen ungeachtet aber ist nur die Wurzel, welche immer neue Schossen treibt, perennirend, und der Stamm, sobald er einmahl Blumen und Früchte getragen hat, geht im nächsten Jahre darauf zu Grunde. Dieser Stamm wird zehn, funfzehn bis zwanzig Schuh hoch, und am untern Theil einen Schuh dick und drüber, hat aber durchaus nichts Holziges, sondern eine häutig=faserige und markige Substanz, so daß man ihn mit einem Säbel entzwey hauen kann; er ist glatt und grün, von unten auf mit verschiedenen einander umfassenden Scheiden, und bisweilen hin und wieder mit Ueberbleibseln von verdorrten Blättern besetzt, oben am Gipfel aber, wo er allmählig dünner wird, trägt er eine Krone von schönen grünen, glatten, länglich=ovalen, stumpfen Blättern, welche auf armdicken kurzen, rinnenförmigen Stielen stehen, die mit einer breiten Basis den Stamm umfassen. Diese Blätter sind
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von einer ungeheuern Größe, indem sie meistens sechs bis acht, ja zuweilen zehn bis zwölf Schuh lang, und ungefähr zwey Schuh breit sind; sie haben eine dicke, stark hervorragende Mittelrippe mit vielen quer an den Rand hinauslaufenden Adern, und sind anfänglich, wenn sie hervorkommen, zusammengerollt, wenn sie aber über den Stamm hinausragen, so breiten sie sich völlig flach aus, und die unteren sind rückwärts gebogen. Da die jungen Blätter gedachtermaßen zusammengerollt erscheinen, so kann man wegen des schnellen Wachsthums ihr Strecken mit bloßem Auge wahrnehmen; denn wenn man eine Linie mit der Länge des Blatts gleich zieht, so wird das Blatt in Zeit von einer Stunde über einen Zoll weit hinaufgerückt seyn.
Wenn die Pflanze ihr vollkommenes Wachsthum erreicht hat, und andere Umstände es nicht hindern, so schießt am Ende des Stamms aus der Mitte der Blätter eine drey bis vier Schuh lange Blumenkolbe hervor, welche auf die eine Seite nickt. Diese Blumenkolbe trägt verschiedene Blumenbüschel, von denen die untersten die größesten sind, und sich zuerst öffnen; jeder Blumenbüschel hat eine grüne und zuletzt mit feinen dunkelrothen Streifen gezierte Scheide, die, wenn sich die Blumen öffnen, abfällt. Die Blumen sind an der Basis weißlichgelb, und an der Spitze von einer traurig purpurrothen Farbe, und ihre Staubbeutel sind blaßroth; die untern fallen ab, und hinterlassen Früchte, die obern aber bleiben stehen und sind unfruchtbar.
„In Aegypten, sagt Hasselquist, fängt diese Pflanze im October oder November an zu blühen. Nachdem nähmlich das Wasser des Nils abgelaufen, so kommt die Blumenkolbe zum Vor
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schein; in der Mitte des Decembers enthalten die Scheiden vollkommene Blumen, und gegen das Ende des Jahrs oder zu Anfange des folgenden verwelken allmählig die untersten Scheiden, deren Blumen befruchtet sind, und fallen hernach sammt ihren Blumen ab, worauf sich alsdann die folgenden über denselben auch öffnen. Im März ist die Befruchtung vorbey, und die bereits gestaltete Frucht fährt mit ihrem Wachsthum fort bis in den May, da sie ihre völlige Reife erreicht hat. Sie blühet also, wenn die Wärme mäßig und das Erdreich stark befeuchtet ist; die Frucht aber reift bey starker Sonnenhitze, dergleichen man in Aegypten alle Frühling hat. Nach dem Abfallen der Blumenscheiden wird die Kolbe größer, und wächst zu einer Größe von zwey bis drey Schuh. Die Frucht enthält unter einer dicken lederartigen Haut oder Schale ein süßliches Fleisch, welches härter als an einer Pflaume, aber weicher als an einer Dattel, ein wenig schleimig und mehlig ist, jedoch im Munde leicht zerschmilzt, so daß man es fast nicht zerbeissen oder kauen darf. Sie läßt sich in dem ägyptischen Klima über eine Woche nicht aufbehalten, ohne sauer zu werden, und bekommt alsdann völlig den Geschmack von einem gährenden Sauerteige. Man kann sie in diesem Lande von Anfang des May, bis zu Ende des Octobers frisch haben, und bekommt sie zu Rosette sehr häufig, in Cairo aber sind sie ungemein sparsam, wiewohl es an solchen Pflanzen daselbst nicht mangelt, die aber nur wenige Früchte hervorbringen, welche für die vornehmsten Frauen bestimmt sind.”
Diese Frucht hat einigermaßen die Gestalt einer Cucumer, und ist einen halben bis ganzen Schuh lang und einen oder zwey bis drey Zoll dick, ein wenig gekrümmt und dreyeckig; sie hat
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eine dicke Schale fast wie eine Citrone, aber glatt, und, welches sehr sonderbar ist, enthält sie, soviel man wenigstens bisher hat entdecken können, niemahls einigen Samen. An einer einzigen Kolbe sitzen oft zehn bis funfzehn und mehrere Büschel, deren jeder aus zehn bis zwanzig solcher Früchte bestehet, welche wechselsweise daran sitzen; woraus die erstaunliche Größe einer solchen Kolbe zu ermessen ist, die auch nach Miller' s Zeugniß oft über vierzig Pfund wiegt. Die untersten Früchte sind gemeiniglich ganz reif, indem die obern noch unreif sind; oberhalb diesen sitzen die männlichen Blumen, welche immer daran bleiben, und das Ende der Kolbe bestehet gemeiniglich in einem dicken purpurblauen Knollen von noch unvollkommenen und geschlossenen Blumen.
Die Geschwindigkeit des Wachsthums dieser Pflanze ist nach den Ländern verschieden; in den europäischen Gewächshäusern kann sie viele Jahre hindurch dauren, ehe sie in Blüthe treibt, in Ostindien geschiehet solches insgemein in einem oder zwey Jahren; in Surinam aber wird sie nach der Frau Merian Bericht in sechs Monaten dreyzehn Schuh hoch, und Herr Fermin sagt, daß sie daselbst in sechs Monaten ihre vollkommene Größe erreiche, und alsdann ungefähr einen Schuh dick sey. Und obgleich ihr Stamm jedesmahl, nachdem er Blumen und Früchte getragen hat, verdirbt und zu Grunde geht, so kann man sie doch aus den häufigen Schossen, die alsdann, wenn man ihn abgehauen, aus der Wurzel hervorkommen, leicht und in Menge fortpflanzen und vermehren.
Fortsetzung folgt
Diese Frucht hat einigermaßen die Gestalt einer Cucumer, und ist einen halben bis ganzen Schuh lang und einen oder zwey bis drey Zoll dick, ein wenig gekrümmt und dreyeckig; sie hat
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eine dicke Schale fast wie eine Citrone, aber glatt, und, welches sehr sonderbar ist, enthält sie, soviel man wenigstens bisher hat entdecken können, niemahls einigen Samen. An einer einzigen Kolbe sitzen oft zehn bis funfzehn und mehrere Büschel, deren jeder aus zehn bis zwanzig solcher Früchte bestehet, welche wechselsweise daran sitzen; woraus die erstaunliche Größe einer solchen Kolbe zu ermessen ist, die auch nach Miller' s Zeugniß oft über vierzig Pfund wiegt. Die untersten Früchte sind gemeiniglich ganz reif, indem die obern noch unreif sind; oberhalb diesen sitzen die männlichen Blumen, welche immer daran bleiben, und das Ende der Kolbe bestehet gemeiniglich in einem dicken purpurblauen Knollen von noch unvollkommenen und geschlossenen Blumen.
Die Geschwindigkeit des Wachsthums dieser Pflanze ist nach den Ländern verschieden; in den europäischen Gewächshäusern kann sie viele Jahre hindurch dauren, ehe sie in Blüthe t
In ganz Ost= und Westindien sind ihre Früchte von einem sehr allgemeinen Gebrauch. Wenn sie noch unreif und grün sind, so dienen sie anstatt des Brots, und können zu dem Ende entweder roh
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gegessen, oder auf allerley Weise gekocht, gebraten oder eingemacht werden, so daß man allerhand Gerichte daraus verfertigt, welche nach der Verschiedenheit der Zubereitung oder dessen, was dazu gethan wird, mehr oder weniger angenehm sind. Wenn man sie schlechthin entzweyschneidet und trocknet, so schmecken sie wie Feigen, und sind dabey sehr nahrhaft, daß sie sowohl von den Schwarzen als Weißen in Amerika den meisten andern Brotsorten, besonders dem Jams und Cassada=Brot vorgezogen werden. Wenn man sie aber in Scheibchen zerschneidet, und in der Pfanne backt, so übertreffen sie im Geschmack die delicatesten Birnen. Auch werden sie von den Indianern und Negern häufig, wie Erdäpfel, mit Fleisch und Fischen gekocht gegessen. Mit Wein, Zucker und Zimmet eingemacht, geben sie eines der angenehmsten Gerichte für Europäer. Wenn aber diese Früchte völlig reif sind, so haben sie eine citronengelbe Farbe, und sind alsdenn auch sehr lieblich zu essen, müssen aber wegen ihrer kühlenden Eigenschaft mit Vorsicht genossen werden, indem ihr übermäßiger Genuß, wie man aus Beyspielen wissen will, einen plötzlichen Tod verursachen kann: jedoch wenn man sie noch grün und unreif abbricht, und zu Hause vollends reif und gelb werden läßt, so sind sie nicht so gefährlich. Wenn sie endlich an der Pflanze überreif werden, so ist alsdann die Schale schwarz, und die innere Substanz wird so weich, wie Butter.
Die leichte Vermehrung der Pflanze macht, daß ihre Früchte in Westindien eine gemeine Speise der Sclaven sind; auf der Insel Barbados bekommt ein jeder Sclav wöchentlich einen, oder wenn sie nicht groß sind, zwey solche Fruchtkolben für seine Haushaltung und Gesinde. Man macht auch aus diesen Früchten eine Art Wein vermit
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telst der Gährung, und das bloße Decoct derselben wird als ein gemeiner Trank gebraucht. Ihre Blätter werden von den Indianern als Tischtücher und Servietten, ingleichen zum Einpacken verschiedener Waaren gebraucht; auch füttert man damit die Schweine, und in Ostindien mit den Blättern und Stämmen die Elephanten, da dieses Gewächs nach allen seinen Theilen die vorzüglichste Nahrung der Elephanten ist. Die Wurzel ist knollig und von einer weißen oder schön hellgrünen Farbe; aus dem Stamm macht man eine Art von Garn.
Da die Früchte dieser Muse keine Samen haben, so hält sie Linné für ein Bastardgewächs, dessen Mutter die Pisang=Heliconie, Heliconia Bihai, sey.
S. Linné a. a. O.
2. Die Bananen=Muse. Der Bananen=Pisang. Musa Sapientum, spadice nutante; floribus masculis deciduis. Linn. l. c. p. 645. Gaertner de fruct. et sem. plant. Tab. II. f. 1. Mill. Dict. n. 2. Musa spadice nutante, fructu breviori oblongo. Brown. Jam. 363. Musa caudice maculato, fructu recto rotundo breviore odorato. Sloan. Jam. 192. hist. 2. pag. 147. Trew. Ehret. 4. t. 21, 22, 23. Musae affinis altera. C. Bauh. pin. 580. Ficus indica racemosa, foliis venuste venosis, fructu minore. Pluk. Alm. 145.
Diese Art wird insgemein die Bananen= oder Brachmanen=Muse, von den PortugiesenCenorius, von den Spaniern Bacovos, von den Engländern Bonana-tree, und von den Holländern Bakoves, Bakoves-oder Banaanen-boom genannt. Sie unterscheidet sich von der vorhergehenden Art, der sie übrigens sehr ähnlich ist, inson
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derheit dadurch, daß ihr Stamm mit dunkelpurpurrothen Streifen und Flecken bezeichnet ist, und daß ihre Früchte ein wenig kürzer, gerader, und runder sind, und ein weicheres, süßeres und wohlriechendes Fleisch haben, und daß die männlichen Blumen auch, wie die weiblichen, abfallen. Sie scheint vornähmlich in Westindien zu Hause zu seyn, wo ihre Früchte insgemein zum Nachtisch gegessen werden; man kann ebenfalls, wie von den vorhergehenden, Torten daraus machen, indem man etwas Zucker und gestoßenen Zimmet, oder auch ein wenig Citronen oder Pomeranzenschalen dazu thut, weil sie aber weicher sind, so lassen sie sich nicht auf vielerley Weise zubereiten. Vermuthlich hatLabat die Früchte dieser Art unter seinen Bisam=Bananen, und Rochefort unter seinen amerikanischen Feigen oder kleinen Bananen verstanden. Sie sind höchstens einen halben Schuh lang oder kürzer, ungefähr einen Zoll dick, haben, wenn sie völlig reif sind, eine dunkelgelbe Farbe, und enthalten ein sehr angenehmes, weißlichtes, mehlichtes und etwas klebrichtes Fleisch, worin sich, wenn man sie quer zerschneidet, ein von braunen Streifen formirtes Kreutz zeiget, welches den Spaniern zu allerhand Aberglauben Anlaß gegeben. Wenn sie ganz reif sind, und alsdann geröstet oder gebraten werden, so schmilzt ihr Fleisch im Munde, wie ein Gelee; anstatt des Brots können sie nicht gebraucht werden.
3. Die Troglodyten= oder Affen=Muse. Der Affen=Pisang. Musa Troglodytarum,spadice erecto; spathis deciduis. Lin. a. a. O. S. 646. Gaertner l. c. Tab. II. Burm. Fl. ind. p. 218. Musa Uranoscopos. Rumph. Amb. 5. p. 137. t. 61. Musa XI. Pissang Batu. ibid. p. 132.
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Diese Art wächst auf den Moluccischen Inseln, und ist in der Gestalt und andern Eigenschaften nicht viel von den vorhergehenden verschieden. Ihr Stamm und Blattstiele aber sind von härterer Substanz, die Blätter schmahler, und die Früchte enthalten einige Reihen flacher brauner Samen. Diese Früchte sind sieben oder acht Zoll lang und drey Zoll dick, haben ein rothes oder goldgelbes Fleisch von einem säuerlichen Geschmack und wilden oder unangenehmen Geruch; roh sind sie nicht eßbar, weil sie solchergestalt ein Jucken im Munde erregen, man röstet sie daher allezeit vorher unter der Asche, und alsdann haben sie einen eckelsüßen und klebrigen Geschmack; sie treiben den Urin, und färben solchen blutroth, jedoch ohne Schaden der Gesundheit. Man weiß noch nicht, ob der Mangel der Samen in den Früchten der zwey vorigen Arten von Natur, oder ein Werk des Zufalls ist; Linné scheint das erstere vermuthet zu haben, indem er alle diese drey Gewächse für Bastard=Pflanzen von der Heliconia Bihai hielt. Die letztere Art hat man noch nicht in Europa gezogen.
Diese bisher aufgeführten Arten sind indessen nicht so genau bestimmt, daß man sie nicht auch unter die erstere, mit noch mehreren, als Abänderungen bringen könnte.Rumph gedenkt folgender Varietäten, welche Forster auch zum Theil auf den Inseln der Südsee fand, und unter jene erstern Arten setzt. Sie sind.
a. Die gehörnte Muse. Der gehörnte Pisang, (Musa corniculata, Pisang Tando) dessen Früchte in Gestalt und Größe einem Ochsenhorne gleichen, und entweder gelb und weich, oder hart, grün und herbe sind, welche letztere gekocht oder gebraten werden müssen, da sie sonst
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nicht eßbar wären. Wegen der Größe der Früchte fordern die Stiele eine Unterstützung.
b. Die trockne Muse. Der trockne Pisang, (M. exsucca. P. Gabba-Gabba.) dessen Frucht nicht so dick, gelblich, und sehr trocken, so wie auch herbe ist. Sie muß unter der Asche geröstet werden.
c. Die viereckte Muse. Der viereckte P. (M. tetragona. P. Cro.) mit spannenlangen, mehrentheils viereckten, grünen, inwendig weißen, säuerlichen, und etwas harten Früchten.
d. Die langgespitzte Muse. Der langgespitzte P. (M. acicularis. P. Dsiernang.) mit handlangen dreyeckten, in eine fadenförmige Spitze ausgehenden Früchten. Die Rinde hängt dem röthlichen wie Zucker glänzenden Marke am stärksten an.
e. Die lederartige Muse. Der lederartige P. (M. coriacea. P. Culit-Tabal.) mit sehr dicker Rinde der Frucht, welche ein weiches, röthliches fünfecktes Mark enthält. Man trägt sie gebraten oder geröstet auf, und ißt sie auch roh, wenn sie zeitig genug sind. Diese Abänderungen machen nebst der folgenden k. die zu Tahiti gewöhnlichsten aus, welche in den Wäldern vorkommen.
f. Die Tafel=Muse. Der Tafel=Pisang. (M. mensaria. P. Medje) von hand= oder spannenlanger Frucht, welche rundlich und mit 5 undeutlichen Streifen besetzt ist, so daß sie fast dreyeckt erscheinen. Bey der Reife ist sie schwefelgelb, leicht zu schälen, und hat ein weißes, auf dem Bruche glänzendes, süßliches, nach Rosenwasser schmeckendes Mark. Sie wird roh gegessen, und kann nur unreif geröstet werden; reif fault sie bald. Nach Medikus enthalten beyderley Blü
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then nur 5 Staubfäden, welche sämmtlich zur Befruchtung unfähig sind. Dieser Pisang, welcher zur zweyten obigen Art gehört, findet sich auch zu Tahiti, so wie
g. Die königliche Muse. Der königliche P. (M. regia. P. Radja.) Mit kaum fingerlanger und daumensdicker, glatter, dünnschaliger, angenehmer und süßer Frucht, welche roh gegessen wird.
h. Die rothe Muse. Der rothe P. (M. purpurascens. P. Mera.) Seine Früchte ähneln jenen, sind aber roth und gelb gefleckt. Sie haben ein weißes säuerliches Fleisch, und sind roh eßbar.
i. Die getüpfelte Muse. Der getüpfelte P. (M. punctata. P. Salpicado.) Mit lurzer, rundlicher gelber Frucht, welche mit feinen schwarzen Punkten besetzt ist.
k. Die gerippte Muse. Der gerippte P. (M. dorsata. P. Svangi.) Mit dicker sechszölliger Frucht, welche der Länge nach mit ungleichen knotigen Erhabenheiten besetzt ist. Ihr etwas hartes Mark ist schleimig, herbsäuerlich und gelb oder roth. Man schätzt es zu Tahiti eben nicht sonderlich, und gebraucht es vorzüglich nur zu Kinderbrey.
l. Die körnige Muse. Der körnige P. (M. granulosa. P. Batu oder Bidji.) Seine Früchte sind jenen ähnlich, aber süßlich, und enthalten schwarze Samen. Linné rechnet diesen zu obiger dritten Art.
m. Die unschmackhafte Muse. Der unschmackhafte P. (M. fatua. P. Alphuru.) Seine Früchte sind klein, dick, etwas zusammengedrückt, graulich, zähe und von leerem Geschmack, sind aber doch gebraten gut zu essen.
Weitere Fortsetzung folgt:
n. Die eyförmige Muse. Der eyförmige P. (M. coarctata. P. Bombor.) Die Frucht ist von der Größe eines Hühnereyes, glatt, viereckt, an der Spitze stumpf, und roh eßbar.
o. Die warzige Muse. Der warzige P. (M. papillosa. P. Sursu.) Die Früchte sind kleiner als von f, einen Zoll dick, eckig, an der Spitze warzenförmig, von Farbe gelblich, und haben ein etwas hartes, säuerliches und schlechtes Mark, so daß sie nur gebraten eßbar sind.
p. Die kleine Muse. Der kleine P. (M. pumila. P. Kitsil.) Sein Stamm erreicht mit den Blättern nur Mannshöhe. Die fingerlangen, runden, gelben und glatten Früchte haben eine leicht zerbrechliche Schale, ein hartes säuerliches, doch aber angenehmes Mark, welches im Wasser gekocht einen Feigengeschmack erhalten soll.
q. Die Mond=Muse. Der Mond=Pisang. (M. lunaris. P. Bulangtrang.) Seine Blätter, Blattstiele und Blumentrauben sind gelb, die Früchte aber weiß.
Loureiro vereinigt die in Cochinchina am gewöhnlichsten vorkommenden Varietäten unter folgende Arten:
1) Die samenbringende Muse. Der samenbringende Pisang. (M. seminifera.)
Mit zurückgelegten Blumentrauben, besondern eyrunden Scheiden, und länglicher vielsamiger Frucht.
2) Die wohlriechende Muse. Der wohlriechende Pisang. (M. odorata) Mit sehr langer rauher Frucht, zurückgelegten Blumentrauben und länglichen besondern Scheiden.
3) Die niedrige Muse. Der niedrige Pisang. (M. nana.) Mit zurückgelegten Blumentrauben, besondern kegelförmigen Scheiden,
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sämmtlich fruchtbaren Blüthen, und Früchten ohne Samen.
4) Die gehörnte Muse. Der gehörnte Pisang. (M. corniculata.) Mit zurückgelegten Blumentrauben, gemeinschaftlicher zweyblättriger Scheide, und sehr großer Frucht.
Ueber vorstehende Arten sind insbesondere auch nachzusehen.
G. Forster Comment. de plantis escul. insul. oceani australis. 28
Derselbe in den Rheinischen Beyträgen, 1780 353.
Medikus in den Rheinischen Beyträgen, 1780. 256 und 348
Dessen bot. Beobachtungen über die Musa mensaria Rumph. In den Actis Academiae Theodoro-Palatinae T. VI. P. Phylica. 347.
Bancroft Naturgesch. von Guiana, 17. 19.
Loureiro Fl. Coch. 789.
Succow' s Anfangsgründe der Theoretischen und angewandten Botanik. II. Th. I. B. Leipz. 1797. 8. S. 292 fl.
5) Die Ensete=Muse. Der Ensete=Pisang. Musa Ensete, spadice nutante, bracteis terminalibus. Bruce Reisen zur Entdeckung der Quellen des Nils. V. 48. T. 8. 9. Mit überhangenden Kolben, welche am Ende mit Blumendeckblättern besetzt sind.
Er findet sich vorzüglich in Abyssinien, und besonders zu Gondar, und in dem Theil von Maitscha und Goutto auf der Westseite des Nils, wo große Pflanzungen davon sind, und dieser Pisang das einzige Nahrungsmittel der dort wohnenden Gallas abgibt. Seine Früchte sind wässerig, von zarter weicher Substanz, ohne Geschmack, und an Farbe und Consistenz den faulen Aprikosen gleich. Sie haben eine kegelförmige Gestalt, 1 1/2 Zoll lang, am Grunde etwas krumm gebogen, und enthalten einen dunkelbraunen Kern. Die Stämme, so lan
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ge sie noch keine Blätter getrieben haben, sind, nachdem das Grüne von ihnen abgezogen worden, dem übrigen weißen Theile nach eßbar, welcher, wenn er so weich wie Rüben gekocht worden, mit Milch und Butter eines der besten Nahrungsmittel ist.
Zuletzt geändert von Atze am Di 10. Mär 2015, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Und dann gibt es noch den Verschwöungstheoretiker:
Es gibt gar keine Bananen, jedenfalls keine natürlichen.
Diese gelben krummen Fakes werden von einem militärisch-industriellen Komplex, unterstützt von der Pharmamafie auf den Markt geworfen, um mittels eingebauter Chips zuerst die Weltbevölkerung zu überwachen und dann auszulöschen.
Dass man bisher noch keine Chips darin gefunden hat, beweist, wie unglaublich klein die sind.
Oder auch:
Bananen sind ein auf der Genmanipulation von Möhren beruhendes künstliches Konstrukt des CIA. Sie werden von den USA und der unter ihrem Diktat agierenden europäischen Scheindemokratien zur Destabilisierung anderer Staaten verwendet. Erst die Abwesenheit von Bananen in der DDR und fast dem gesamten Ostblock hat es ermöglicht, den Warschauer Pakt zu destabilisieren und den Zerfall der Sowjetunion herbeizuführen.
Das Vorzeigen von massenhaft Bananen im Westen über die westlichen Lügenmedien bei gleichzeitigem Nichtvorhandensein von Bananen in der DDR und der Sowjetunion erzeugte den Wunsch, zugunsten von Bananen den real existierenden Sozialismus abzuschaffen. Am Zerfall der Sowjetunion und an der Auflösung der DDR sind die USA ( genauer der CIA) schuld.
In ein richtiges Forum gehören alle beschriebenen Typen, das ist die Würze in den Beiträgen. Es hat mir einen Riesenspass gemacht, viele von den Schreibern hier - mich eingeschlossen - zu kategorisieren.
@Atze: Dein Beitrag über die Banane hat das Gesamt-Niveau des CBF auf eine neue Stufe angehoben. Ich bin stolz, einem solchen Forum anzugehören.